Fazit:
Real Madrid gewinnt den 232. Clásico mit 2:1 beim FC Barcelona! Waren die Katalanen im ersten Teil der zweiten Halbzeit ähnlich dominierend wie im ersten Durchgang und gingen durch Piqué in Minute 56 verdient in Führung, legten die Blancos in der Schlussphase unerwartet zu. Nach der schnellen, überraschenden Antwort durch Benzema (63.) brachte Barcelona nicht mehr das nötige Tempo in seine Angriffe. In der finalen Viertelstunde präsentierte sich die Zidane-Truppe als sehr mutig und erarbeitete sich plötzlich gute Chancen auf den Siegtreffer. Diesen markierte Cristiano Ronaldo letztlich in der 85. Minute - nach Ramos' Platzverweis sogar in Unterzahl. Obwohl der FC Barcelona nach dieser Pleite sechs Punkte vor Atlético und sieben Punkte vor Real, ist das 1:2 ein empfindlicher Rückschlag für das Enrique-Team. Immerhin ist es vor dem wichtigen Viertelfinalhinspiel gegen die Rojiblancos die erste Niederlage nach 39 ungeschlagenen Partien. Real geht hingegen mit einem guten Gefühl in die ersten 90 Minuten gegen den VfL Wolfsburg. Einen schönen Abend noch!

Mit zwei Minuten fällt der durch den Vierten Offiziellen angezeigten Nachschlag sehr schmal aus.

Während die letzte reguläre Minute läuft, trottet Gareth Bale vom Rasen. Der Waliser hat jetzt natürlich alle Zeit der Welt.

In den letzten zehn Minuten spielen fast nur noch die Mannen von Zinédine Zidane. Was ist los bei den Katalenen? Können sie noch einmal antworten?

Tooor für Real Madrid, 1:2 durch Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo bringt Real auf die Siegerstrasse! Bale gibt von rechts butterweich auf den zweiten Pfosten. Dort lässt der Portugiese Dani Alves mit einer sauberen Brustannahme ins Leere laufen und ballert dann flach durch die Beine von Bravo ins Netz.

Gelb-Rote Karte für Sergio Ramos (Real Madrid)
Jetzt kommt er nicht mehr dran vorbei. Ramos rutscht Suárez von hinten in die Beine. Er wird mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. Die Blancos müssen die restlichen Minuten in Unterzahl überstehen.

Ronaldo trifft den Querbalken! Aus halblinken 17 Metern nimmt der dreimalige Weltfussballer Mass und vollendet beinahe mit viel Gefühl in der langen rechten Ecke. Das Aluminium rettet für Bravo und den FC Barcelona. Real hat plötzlich Aufwind!

Das wird lange Diskussionen geben! Bale nickt das Spielgerät nach Ronaldos Flanke vom linken Strafraumeck aus gut fünf Metern per Aufsetzer in die kurze Ecke. Er jubelt bereits, als der Unparteiische signalisiert, dass der Treffer wegen eines mutmasslichen Fouls an Jordi Alba nicht zählt. Hat er sich wirklich regelwidrig aufgestützt? Eine fragwürdige Entscheidung!

Der sehr blasse Cristiano Ronaldo nimmt auf links an Fahrt auf und bewegt sich leicht in Richtung Mitte. Er holt aus 18 Metern zum Rechtsschuss aus, in den sich Mascherano heldenhaft hineinwirft. So geht Abwehr!

Der Arbeitstag des Torschützen des 1:1 ist vorüber. Sein Treffer in Minute 63 war wunderbar - hätte er in Durchgang eins ähnlich gut abgeschlossen, könnte er sich wirklich darüber freuen. Sein Ersatz für die Schlussphase ist Jesé Rodríguez.

Rakitić, Vorbereiter des Kopfballtores von Piqué, verabschiedet sich in den Feierabend. Er wird durch Turan ersetzt. Der türkische Nationalspieler gehörte beim 2:2 in Villarreal noch zur Startelf des Enrique-Teams.

Im letzten Felddrittel wollen es die Hausherren einfach zu schön machen. Anstelle von Schüssen aus mittlerer Distanz wird die Kugel meist lieber noch einmal quergelegt. So bleibt Real im Rennen um einen Punkt, obwohl Barcelona drückend überlegen ist.

Im Falle eines Unentschiedens würde Barcelonas Vorsprung auf Atlético von neun auf sieben Zähler schrumpfen. Kein grosses Drama, aber nach der klaren Überlegenheit in diesem 232. Clásico wäre ein Remis für die Katalanen schon ärgerlich.

Die Enrique-Truppe will den zweiten Treffer, tut sich im Nachgang des Ausgleichstores aber ein wenig schwer. Real bringt nun mehr temporeiche Gegenstösse auf das grüne Parkett. Einen solchen schliesst Bale aus 20 Metern flach ab, aber Bravo begräbt die Kugel in der linken Ecke sicher unter sich.

Schon die erste Halbzeit hat gezeigt, dass Barcelona trotz grosser Dominanz nicht alle Chancen der Gäste verhindern kann. Plötzlich ist der Tabellendritte wieder auf Augenhöhe und darf zumindest auf einen Punkt hoffen.

Tooor für Real Madrid, 1:1 durch Karim Benzema
Aus dem Nichts die wichtige Antwort der Madrilenen! Marcelo zeigt ein grossartiges Solo auf dem linken Flügel, von dem er kurz vor dem Strafraum nach innen zieht. Er passt zu Kroos auf die rechte Sechzehnerseite. Die Hereingabe des Deutschen wird leicht abgefälscht. Benzema packt einen wunderbaren Seitfallzieher aus, der aus acht Metern in der halbrechten Ecke einschlägt.

Eine Reaktion der Blancos bleibt noch aus - auch nach dem Führungstreffer sind die Hausherren am Drücker.

Gelbe Karte für Ivan Rakitić (FC Barcelona)
Der Kroate rutscht seitlich in die Knochen von Marcelo. In Sachen Härte werden auch nach dem Seitenwechsel keine Abstriche gemacht. Barcelona zieht bei den Gelben Karten gleich.

Tooor für FC Barcelona, 1:0 durch Piqué
Piqué lässt das Camp Nou beben! Der Verteidiger kann sich nach Rakitić' Eckballflanke von der rechten Fahne auf den kurzen Pfosten von seinem zugeteilten Widersacher Pepe lösen und das Spielgerät aus gut sieben Metern mit der Stirn in der kurzen Ecke unterbringen.

Beinahe das ultimative Traumtor von Messi! Der amtierende Weltfussballer visiert den rechten Winkel aus halblinken 15 Metern nicht etwa mit einem normalen Schuss, sondern mit einem gefühlvollen Lupfer an. Navas verhindert den Einschlag mit einer ebenso grossartigen Flugeinlage!

Bale lenkt einen Fernschussversuch von Modrić mit der Hacke leicht ab, so dass Bravo einen Schritt Korrektur vornehmen muss. Der Heimkeeper kann das Leder sicher aufnehmen. Real taucht nach Wiederbeginn erstmals im letzten Felddrittel auf.

Der Spitzenreiter beginnt den zweiten Abschnitt druckvoll und lässt den Rivalen kaum aus der eigenen Hälfte. Die Halbzeitansage von Luis Enrique scheint die klare Vorgabe enthalten zu haben, direkter zu spielen und den Abschluss schneller zu suchen.

Ramos kommt ein letztes Mal davon! Der verwarnte Innenverteidiger kommt nach einen steilen Anspiel zu spät und trifft nur die Hinterbeine von Neymar. Hier hätte der Unparteiische durchaus die Ampelkarte zeigen können. Den fälligen Freistoss befördert Messi ein zweites Mal weit drüber.

Willkommen zurück zum 232. Clásico im Camp Nou! Real ist hier zwar deutlich unterlegen, aber eben nicht chancenlos. Es hätte gar nicht viel dazu gebraucht, dass die Madrilenen mit einer Führung gegangen wären. Sollte das Zidane-Team aber defensiv weiterhin so leicht von Neymar, Messi und Suárez auseinander gezogen werden können, dann ist der ersten Treffer der Katalanen nur noch eine Frage der Zeit.

Halbzeitfazit:
Erstmals seit April 2011 geht ein Clásico im Ligabetrieb torlos in die Pause: Weder der FC Barcelona noch der Real Madrid CF konnten in Durchgang eins Tore bejubeln. Die Vorteile im Camp Nou liegen von Anfang an bei den Katalanen, die sich in der ersten Halbzeit in einen kleinen Rausch spielte, beste Chancen aber nicht nutzen konnten. Die Blancos hatten zunächst wenig zu melden, verzeichneten mit der Zeit aber auch ein paar Abschlüsse. In der letzten Viertelstunde liessen sich die Hausherren von den vielen Unterbrechungen zu sehr beeindrucken und brachten nicht mehr genug Tempo auf dem Rasen. Vielleicht geschah dies aber auch mit dem Wissen im Hinterkopf, nach dem Seitenwechsel alle Trümpfe in der Hand zu haben. Trotz des torloses Spielstands ist bisher klar zu sehen, warum der FC Barcelona zehn Punkte mehr auf dem Konto hat als Real Madrid. Bis gleich!

Die Nachspielzeit im ersten Abschnitt beträgt eine Minute.

Benzema in den Mittelrang! Der Franzose packt aus elf Metern ohne Gegenspieler im näheren Umkreis einen Seitfallzieher aus, nachdem der Ball von der rechten Angriffsseite in die Mitte gebracht wurde. Er feuert sehr weit über das Ziel.

Dani Alves von der Sechzehnerkante! Neymars halbhohe Vorlage von links rutscht zunächst an Freund und Feind vorbei. Der Brasilianer kommt angerauscht und geht volles Risiko. Er ballert das Leder gut einen Meter über Navas' Kasten.

Ronaldo wird im Sechzehner gefoult - aber im eigenen! Messi schickt Jordi Alba steil auf die linke Strafraumseite. Dort kommt der Portugiese kaum hinterher, doch der aufgerückte Linksverteidiger stellt sich ungestüm an und macht eine gute Chance zunichte.

Messi und Casemiro prallen an ihren Knien zusammen. Während der Argentinier sofort wieder aufstehen kann, muss Reals Nummer 14 kurz durchatmen. Er kann allerdings ohne Behandlung weitermachen.

Momentan gelingt es dem Zidane-Team, das Leder aus seinem Sechzehner zu halten. Dies ist ein erster Erfolg, nachdem es zu Beginn kaum Mittel gegen die tiefen Pässe aus dem Mittelfeld hatte. Für Barcelona ist es schwieriger geworden, zu Chancen zu kommen.

Die Blaugrana ist das klar bessere Team, auch wenn die Madrilenen ihre offensiven Momente haben. Man hat allerdings nicht das Gefühl, dass die Hausherren schon mit ganzer Kraft attackieren. Grosse Probleme hat man den Gästen auch mit 80 % des möglichen Tempos gemacht.

Auch Cristiano Ronaldo kann sich in Sachen Freistoss noch verbessern! Er setzt den ruhenden Ball aus gut 25 Metern gewohnt hoch an. Es fehlt allerdings das charakteristische späte Herunterfallen, so dass Bravo nicht gefordert ist.

Gelbe Karte für Javier Mascherano (FC Barcelona)
Bale treibt den Ball durch das zentrale offensive Mittelfeld und wird dann von Mascherano zu Fall gebracht. Der Argentinier stellt den rechten Fuss raus. Der Schiedsrichter muss Schwerstarbeit verrichten.

Gelbe Karte für Luis Suárez (FC Barcelona)
Auch Barça kann's schmutzig! Der Uruguayer arbeitet bei einem hohen Ball mit dem rechten Ellenbogen und trifft Pepe im Gesicht. Der stellt sich zwar ziemlich an, doch die Verwarnung ist vollkommen korrekt.

Ronaldo zu unplatziert! Der dreimalige Weltfussballer zieht von der rechten Aussenbahn nach innen und ballert dann aus 15 Metern auf die kurze Ecke. Bravo kann den halbhohen Versuch stoppen, indem er die Arme hochreisst. Bei aller Unterlegenheit hat der Tabellendritte seine Chancen.

War das ein Foul? Messi rennt auf Ramos zu und geht dann kurz vor oder eben auf der Sechzehnerlinie zu Fall. Der Unparteiische entscheidet sich gegen einen Pfiff und liegt damit wohl falsch. Glück für Ramos, der im Falle eines Fouls Gelb-Rot hätte sehen müssen.

Aus Sicht der Blancos kann das hier eigentlich nicht mehr lange gutgehen. Neymar, Suárez und Messi reissen die Begegnung immer stärker an sich und können von Reals Abwehr nicht ansatzweise unter Kontrolle gebracht werden.

Navas rettet gegen Rakitić! Der Kroate zieht aus der Drehung ab, nachdem der Angriff über die rechte Seite eingeleitet worden ist. Sein Schuss aus 15 Metern hätte genau in die flache linke Ecke gepasst, wenn der Costa Ricaner nicht mit einem tollen Reflex unheimlich schnell zur Stelle gewesen wäre.

Messi will den fälligen Freistoss aus halblinker Position und gut 22 Metern auf direktem Weg im linken Winkel unterbringen. Er schnibbelt das Spielgerät über die weisse Mauer, aber eben auch knapp über den Querbalken. Navas muss nicht eingreifen.

Gelbe Karte für Dani Carvajal (Real Madrid)
Carvajal tritt zunächst Suárez in die Hacken und springt nach dem Laufenlassen des Vorteils auch noch Iniesta in die Beine. Diese Verwarnung hat er sich gleich doppelt verdient.

Der erste gute Vorstoss der Madrilenen! Bale ist auf dem rechten Flügel zu schnell für Jordi Alba und Piqué. Der Waliser tankt sich in den Strafraum und plant dann einen flachen Pass vor den Kasten. Dort kann Mascherano mit einer sauberen Grätsche klären.

Mit schönem Fussball fallen die Mannen von Zinédine Zidane bisher nicht auf. Sie wollen sich mit einer harten Herangehensweise Respekt verschaffen und den Gegner einschüchtern. Modrić begeht im Mittelkreis ein gelbwürdiges Foul an Busquets, kommt jedoch ohne Verwarnung davon.

Gelbe Karte für Sergio Ramos (Real Madrid)
Ramos will vor der grossen Möglichkeit der Gastgeber ein Foul gesehen haben. Ganz falsch liegt er damit nicht. Für sein Meckern bekommt der Weltmeister von 2010 die erste Gelbe Karte des Abends.

Wahnsinn - den muss er doch machen! Nach Bravos Abschlag unterläuft Ramos das Leder. Neymar dringt mit Tempo in den Sechzehner ein und legt dann quer für Suárez. Der muss sechs Meter vor dem linken Pfosten eigentlich nur den Schlappen hinhalten, um ins leere Tor einzuschieben. Er haut aber drüber und verpasst die Riesenchance!

Real hat im Vorwärtsgang bisher gar nichts zu melden. Der Gast profitiert sogar davon, dass der Unparteiische in der Anfangsphase eher kleinlich pfeift und das ein oder andere akzeptable Einsteigen der Blaugrana unterbindet.

Die Abwehrabteilung der Blancos startet alles andere als sattelfest in den Abend. Die Hausherren haben schon zwei tiefe Pässe gespielt, die Ramos und Pepe in grosse Bedrängnis brachten. Das riecht nach einem frühen Führungstreffer für den Tabellenführer!

Nach nicht einmal 120 Sekunden gibt es bereits die erste Verletzungsunterbrechung. Pepe liegt im Mittelkreis und muss nach Busquets' Grätsche behandelt werden. Es sieth aber so aus, als könnte der Portugiese die Partie fortsetzen.

Zinédine Zidane muss auf Raphaël Varane verzichten. Der französische Innenverteidiger muss aufgrund einer Muskelverletzung in der linken Wade passen. Zudem rutschen Nacho und Danilo von der Startelf auf die Bank. Sergio Ramos, Pepe und Dani Carvajal gehören anstelle dieses Trio in der ersten Formation. Toni Kroos beginnt auf der halblinken Mittelfeldseite.

Luis Enrique kann fast aus dem Vollen schöpfen – lediglich Jeremy Mathieu (Knieverletzung) und Sandro Ramírez (Oberschenkelprobleme) stehen dem 45-Jährigen nicht zur Verfügung. Im Vergleich zum 2:2 in Villarreal hat er zwei personelle Änderungen vorgenommen: Dani Alves und Iniesta beginnen anstelle von Arda Turan und Sergi Roberto. Marc-André ter Stegen sitzt wie gewohnt auf der Bank, wird am Dienstag wieder zum Einsatz kommen.

Futbol Club Barcelona gegen Real Madrid Club de Fútbol – der 232. Clásico läuft!

Nun gibt es noch die offizielle Gedenkminute.

"Gracies Johan" und ein Riesentrikot mit der Nummer 14 ist auf der Gegentribüne zu sehen während die Teams einlaufen.

Das grösste Duell im spanischen Vereinsfussball steht natürlich noch unter den Eindrücken des Ablebens von Johan Cruyff. Der Vereinslegende wird am heutigen Tag mit der Trikot-Aufschrift "Gracies Johan", einem Videofilm, einer Fan-Choreogrpahie und einer Schweigeminute gedacht. Der ein oder andere Fan hat Tränen in den Augen, als der Applaus für den Niederländer auf allen Rängen ertönt.

Hält der FC Barcelona Atlético Madrid durch einen Sieg gegen Real weiterhin auf Abstand oder machen die Blancos den Meisterschaftskampf zugunsten ihres Stadtrivalen wieder ansatzweise spannend? Nicht mehr lange, dann geht's los im Camp Nou.

Schiedsrichter Alejandro José Hernández Hernández wird sich erstmals um die Regeldurchsetzung in dieser heissen Paarung kümmern. Der 33-Jährige ist auf Lanzarote aufgewachsen und pfeift seit August 2012 in der spanischen Eliteklasse. Er wird an den Seitenlinien von Teodoro Sobrino Magán und José Naranjo Pérez unterstützt. Als Vierter Offizieller verdingt sich Alexandre Alemán Pérez.

"Man kann sagen, was man will, aber es wird nicht leicht, Real Madrid zu schlagen. Im Clásico zu spielen, ist das Schönste im Fussball, und ich bin sehr glücklich, dass ich das nun als Trainer erleben darf", äusserte Zinédine Zidane gestern seine Vorfreude. Als Spieler ist seine Bilanz positiv: Vier Siege stehen drei Pleiten gegenüber; zudem gab es für ihn drei Unentschieden.

Seit 2012 standen die Blancos am Ende nicht mehr ganz oben in der Primera División. Dass dies auch in dieser Spielzeit so sein wird, liegt in erster Linie daran, dass man nicht an die Konstanz des katalanischen Rivalen herankommt. Die letzten vier Partien in der Primera División wurden nach der Derby-Pleite gegen Atlético, doch eine solche Serie hat man vorher nur ein einziges Mal in dieser Saison hinbekommen. Sechs Unentschieden und vier Niederlagen stehen vier Remis und zwei Pleiten der Blaugrana gegenüber.

Ähnliches gilt für Real, das in der Runde der letzten Acht der Königsklasse mit dem VfL Wolfsburg allerdings das deutlich einfachere Los gezogen hat. Auf dem Weg zum elften Gewinn der Champions League, nach dem Ausscheiden aus der Copa del Rey und der aussichtslosen Lage im Ligabetrieb die einzig verbliebene (realistische) Titelchance, dürften sich die Madrilenen nicht von den formschwachen Wölfen aufhalten lassen. Ab dem Halbfinale sollte ohnehin alles möglich sein für den Hauptstadtklub.

Viel interessanter wird das Aufeinandertreffen mit der Simeone-Truppe im Viertelfinale der Champions League, das am Dienstag und am darauffolgenden Mittwoch ausgetragen werden wird. Während die Rojiblancos in der langen Ligasaison den ein oder anderen Punkt zu viel abgeben, präsentieren sie sich mit ihrer aggressiven Spielweise als nur sehr schwer schlagbar und werden es den Katalanen im Kampf um das Halbfinale schwer machen. Es ist nicht auszuschliessen, dass einige Akteure die bedeutenden Europapokalwochen bereits im Hinterkopf haben.

Grösster Konkurrent in Sachen Spitzenreiterposition ist für die Katalanen Anfang April 2016 Atlético Madrid. Reals Stadtrivale hat am Nachmittag mit 5:1 gegen Betis Sevilla gewonnen und damit den Rückstand auf die Blaugrana auf sechs Zähler verkürzt. Mangels direktem Duell in der Primera División in den finalen Saisonwochen müsste Barça nach einer Niederlage im Clásico aber schon zwei weitere Male verlieren, um den Titel noch aus der Hand zu geben. Danach sieht es nach der unheimlichen Konstanz in der Rückrunde überhaupt nicht aus.

Die Primera División meldet sich nach der letzten Länderspielpause mit der Austragung der grössten Rivalität zurück. Die beiden grössten Klubs Spaniens, deren Spieler am vereinsfussballfreien Wochenende mit 189.660 km (FC Barcelona) und 89.831 km (Real Madrid) grosse Reiseentfernungen in den Knochen haben, messen ihre Kräfte. In Sachen Meisterschaft sind die 90 Minuten im Camp Nou aller Voraussicht nach nicht entscheidend: Acht Runden vor dem Ende hat das Team von Luis Enrique zehn Punkte Vorsprung auf die Mannschaft von Zinédine Zidane.

Ein herzliches Willkommen zum Clásico! Im grössten Duell des spanischen Vereinsfussballs stehen sich der Futbol Club Barcelona und der Real Madrid Club de Fútbol zum 232. Mal gegenüber. Während die Katalanen ab 20:30 Uhr vor eigenem Publikum einen grossen Schritt in Richtung 24. Meisterschaft vollziehen können, wollen die Merengues ihre Aussenseiterrolle nutzen.