Fazit
Die Young Boys Bern fahren verdient einen Sieg ein. Das Ergebnis wirkt zwar knapp, aber das spiegelt den Spielverlauf nicht wieder. In der ersten Halbzeit waren die Gäste dominierend. Im zweiten Abschnitt haben sie dann das Ergebnis gehalten und auf Konter gesetzt. Die Grasshoppers haben zwar gut begonnen, aber sind dann durch Fehler in Rückstand geraten. Sie hatten zwar nach der Pause mehr vom Spiel und erspielten sich mehr Chancen, aber vor dem Tor hat es dann einfach nicht geklappt, sei es durch Pech oder Unvermögen.

Tooor für Grasshoppers Zürich, 2:3 durch Yvon Mvogo (Eigentor)
Damit hätte wohl niemand gerechnet. Caio köpft den Ball nach einer Ecke von Mergim Brahimi am kurzen Pfosten ein. Aber der Anschluss kommt wohl zu spät. Es sind nur noch einige Sekunden zu spielen.

Die Young Boys haben eine Konterchance. Aber Taulant Seferi passt etwas zu steil vor das Tor, so dass Yoric Ravet den Ball nicht erreichen kann und vor Wut vor den Pfosten tritt.

Gelbe Karte für Guillaume Hoarau (BSC Young Boys)

Immerhin gibt es noch vier Minuten obendrauf. Aber es sieht nicht so aus, als könnte hier noch irgendetwas passieren.

Grashoppers-Trainer Pierluigi Tami sitzt die ganze Zeit nur auf der Bank und schaut sich das Geschehen rgeungslos an. Er muss gleich die vierte Niederlage in Folge erklären.

Die letzten fünf Minuten brechen an. Das Ding ist aber wohl gelaufen, die Young Boys lassen nichts mehr anbrennen.

Was für ein Fantastischer Distanzschuss von Caio. Er verfehlt den linken Winkel nur um wenige Zentimeter.

Mit einem langen Ball wird Ridge Munsy eingesetzt. Der wartet nicht lange und zieht direkt ab aufs lange Eck und Torwart Yvon Mvogo schmeisst sich und kann das Leder festhalten.

Gelbe Karte für Caio (Grasshoppers Zürich)

Yoric Ravet spielt Numa Lavanchy im Sechzehner schwindelig und schiesst dann auf den Kasten. Aber der Ball fliegt genau auf Torwart Vaso Vasic, der mit dem Schuss deswegen keine Schwierigkeiten hat.

Gelbe Karte für Ridge Munsy (Grasshoppers Zürich)

Aufreger im Strafraum der Young Boys, Munas Dabbur geht bis zur Grundlinie und flankt in die Mitte. Torwart Yvon Mvogo kommt der Hand an den Ball und von dort fliegt er gegen den Arm von Denis Zakaria, der das Leder dann im Fallen aus der Gefahrenzone schlägt, aber der Schiedsrichter zeigt an, dass er das nicht als Handspiel wertet.

Rúnar Sigurjónsson zwirbelt einen Freistoss von halblinks aufs lange Eck. Niemand erreicht den Ball und er senkt sich gefährlich Richtung Tor, geht dann aber doch knapp vorbei.

Gelbe Karte für Steve von Bergen (BSC Young Boys)

Grasshoppers greift auf der linken Seite über Lucas Andersen und Nemanja Antonov an. Aber Sven Joss geht dazwischen und kann den BAll erobern.

Torwart Vaso Vasic zeigt eine Flugeinlage und fischt damit einen platzierten Schuss in den Winkel von Guillaume Hoarau heraus. Das war von beiden sehr gut gemacht.

Gelbe Karte für Numa Lavanchy (Grasshoppers Zürich)

Gelbe Karte für Roger Assalé (BSC Young Boys)

Es entsteht gerade ein Tumult im Mittelfeld, weil Roger Assalé ziemlich gefährlich mit den Stollen voran in Richtung des balführenden Numa Lavanchy rutscht. Und der regt sich mächtig auf, weil er beinahe rüde gelegt wurde.

Nun stehen die Berner in der Defensive. Das ist auch ihr gutes Recht, sie haben sich ja schon eine komfortable Führung verdient.

Mit einer sehr guten Flanke leitet Mergim Brahimi eine gute Möglichkeit für die Zürcher ein. Aber der Kopfball von Numa Lavanchy geht dann doch gut am langen Pfosten vorbei.

Die Grasshoppers kommen ziemlich engagiert aus der Kabine. Erneut erwischen sie den besseren Start.

Halbzeitfazit
Was zäh begann, hat sich dann doch zu einer interessanten Begegnung entwickelt. Die Grasshoppers hatten zunächst alles gut im Griff und liessen nichts zu. Sie hatten sogar die erste Chance des Spiels. Aber dann kamen die Young Boys besser auf und fanden Wege, sich durch die engen Abwehrmaschen zu kombinieren. Folgerichtig filen dann auch die Tore. Allerdings gab es immer wieder dicke Patzer, entweder vom Torwart oder auf der anderen Seite ein Fehlpass von einem Feldspieler, die die Tore begünstigten. Der Favorit ist hier aber nun klar auf der Siegerstrasse und feldüberlegen.

Die Nachspielzeit ist da. Sie beträgt zwei Minuten.

Gelbe Karte für Denis Zakaria (BSC Young Boys)

Tooor für BSC Young Boys, 1:3 durch Guillaume Hoarau
Das ist mal ein sicherer Elfmeter. Torwart Vaso Vasic schmeisst sich zwar in die richtige Ecke, aber kann den Schuss in den Winkel von Guillaume Hoarau nicht erreichen.

Es gibt Elfmeter für die Young Boys. Alban Pnishi mäht Yoric Ravet bei der Ballannahme ihm Strafraum um, das ist ziemlich unstrittig.

Dass sich das Spiel so entwickelt, damit konnte man in den ersten 20 Minuten nicht rechnen. Aber das kann ja jedem nur recht sein.

Nun haben die Grasshoppers Oberwasser. Das Tor hilft ihnen wohl dabei, zu ihrem Spiel zu finden.

Gelbe Karte für Mergim Brahimi (Grasshoppers Zürich)

Tooor für Grasshoppers Zürich, 1:2 durch Munas Dabbur
Jetzt ist aber was los hier. Ein katastrophaler Rückpass von Sven Joss leitete den Anschlusstreffer ein. Der Berner will auf Kasim Nuhu zurückspielen, aber passt ziemlich ungenau. Munas Dabbur geht dazwischen und spielt dann den herausstürmenden Torwart Yvon Mvogo aus. Aus spitzem Winkel schiesst er dann ins leere Tor.

Tooor für BSC Young Boys, 0:2 durch Roger Assalé
Wieder schlägt der Winterneuzugang der Young Boys zu. Nach einem langen Einwurf in den Strafraum leitet Yoric Ravet den Ball auf Roger Assalé weiter und der dreht sich um seinen Gegenspieler und knallt dann das Leder humorlos ins Netz, keine Chance für Torwart Vaso Vasic.

Die Young Boys sind jetzt deutlich überlegen. Sie brauchten etwas, um ins Spiel zu kommen, aber jetzt läuft der Ball gut durch die Reihen.

Das Konzept der Grasshoppers ging am Anfang gut auf, aber nun ist es natürlich über den Haufen geworfen worden. Sie müssen nun mehr tun, als nur konsequent zu stören und den Laden dicht zu halten.

Tooor für BSC Young Boys, 0:1 durch Roger Assalé
Mit einer Art Abstauber gehen die Young Boys in Führung. Yoric Ravet zieht einfach mal ab und wieder kann Torwart Vaso Vasic den Ball nicht festhalten und klatscht ihn nach vorne ab, aber da steht Roger Assalé und haut das Leder ins Netz.

Die Aktion sollte nun Leben ins Spiel bringen. So macht es Spass.

Von der Linie gekratzt! Leonardo Bertone haut von der Strafraumgrenze aufs Tor. Es sieht aus, als könnte Torwart Vaso Vasic den Ball festhalten, aber er rutscht ihm durch die Hosenträger, sein Glück, dass Mitspieler Alban Pnishi das Leder knapp vor der Linie raushaut.

Endlich gibt es mal einen Abschluss. Caio versucht es aus der Distanz, verfehlt das Tor aber knapp.

Das Stadion ist übrigens ziemlich leer. Die Fussballbegeisterung in Zürich hat wohl nachgelassen, das ist die Quittung für die bislang schwachen Leistungen.

Die Grasshoppers machen das wirklich sehr geschickt. Sie attackieren sofort die ballführenden Spieler und zerstören so den Spielfluss der Young Boys, beziehungsweise sie lassen erst gar keinen aufkommen.

Die Grasshoppers kontern und nach einer schönen Kombination geht Munas Dabbur über links in den Strafraum. Dort wird er von Denis Zakaria gestört und kommt zu Fall, aber die Aktion des Berners war sauber.

Trainer Adi Hütter schaut nicht gerade zufrieden drein. Er merkt wohl schon, dass es für seine Young Boys nicht gerade einfach wird und tüftelt wohl jetzt schon an einer neuen taktischen Ausrichtung, denn in den Anfangsminuten läuft es noch gar nicht gut.

Das Spiel pendelt sich so langsam ein. Die Zürcher gehen schon in der Angriffszone voll drauf und die Young Boys haben Probleme, ihr Spiel aufzuziehen.

Der Letzigrund ist in Rauch eingehüllt. Da haben wohl einige Fans Pyros dabei gehabt.

Der Schiedsrichter heisst Fedaya San. Unterstützt wird er von den Linienrichtern Sladan Josipovic und Efe Kurnazca.

Auf lange Sicht haben die Berner bisher aber eine starke Saison gespielt. Es begann zwar mit dem Scheitern in der Champions League-Qualifikation gegen Borussia Mönchengladbach. Aber von den letzten 21 Pflichtspielen gingen nur zwei verloren, eins davon in der Grupppenphase der Europa League. Man kann die Leistung also durchaus als konstant bezeichnen. Aber der zweite Tabellenplatz muss das Ziel sein und dafür muss diese Kontanz jetzt wieder dringend hergestellt werden, am besten mit einem Sieg heute.

Etwas holprig begann aber auch für die Young Boys dieses Jahr Seit zwei Spieltagen ist man sieglos. Nach der Winterpause startete das Team zwar mit einem Sieg, aber darauf folgten eine Niederlage und ein Remis. Dadurch ist es eng geworden mit dem zweiten Platz, denn die Mannschaften dahinter konnten punkten. Momentan sind es noch vier Punkte. Wenn heute bei den in den unteren Regionen stehenden Grasshoppers nicht gewonnen werden kann, dann könnte das Polster noch weiter zusammenschmilzen.

Nicht gerade gerne wird man sich an die letzte Begegnung mit den Young Boys erinnern. Bei den Bernern verloren die Zürcher mit 0:4. Allerdings gelang im ersten Spiel der Saison ein 4:1-Sieg im heimischen Stadion. Daraus lässt sich aber bestimmt nur bedingt die Hoffnung ziehen, dass es heute ähnlich laufen wird. Dafür dürfte das Selbstbewusstsein zu sehr in Bodennähe gerutscht sein, aufgrund der letzten Ergebnisse.

Die Zürcher Grasshoppers durchlaufen gerade eine ganz dicke Durststrecke. Von den letzten 11 Begegnungen in der Super League konnten sie nur eine gewinnen. Der letzte Sieg ist schon länger her und gelang Anfang Dezember. In diesem Jahr gingen alle drei Partien in der höchsten Schweizer Spielklasse verloren. Dazu kommt, dass das Team seit vier Spielen torlos ist. Die Offensive ist das grosse Problem in dieser Spielzeit. Die Mannschaft hat die zweitschwächste Torausbeute der Liga.

Zwei Traditionsteams messen sich, allerdings sind die Voraussetzungen vor der Partie sehr verschieden. Die Grasshoppers spielen bisher eine schwache Saison und müssen sogar aufpassen, nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten. Der Tabellenletzte FC Vaduz ist gerade drauf und dran, zu punkten. Für die Young Boys geht es dagegen um den Platz, der für die Qualifikation zur Champions League berechtigt. Mehr ist allerdings nicht für die Berner drin. Der FC Basel ist wohl nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen.