Fazit
Die beiden Krisenclubs Lausanne und GC trennen sich 0:0 und kommen damit beide keinen Schritt weiter. Lausanne war in der ersten Halbzeit die aktivere Mannschaft, GC sah gefühlt keinen Ball. In der zweiten Halbzeit dann ein anderes Bild. Der Rekordmeister suchte über den Kampf den Anschluss in die Partie und war damit mehr oder weniger erfolgreich. Tore gab es auf der Pontaise keine, das lag einerseits an der fehlende Kaltblütigkeit des Heimteams, andererseits an einer chancenarmen zweiten Hälfte. Da Vaduz aber heute Nachmittag doch noch gegen YB verloren hat, nachdem die Liechtensteiner bis zur 90. Minuten geführt haben, ändert sich im Tabellenkeller nichts.

Gelbe Karte für Marcus Diniz (FC Lausanne-Sport)

Und da vergibt GC den sicheren Matchball in der Nachspielzeit! Der eingewechselte Mergim Brahimi kommt nach einer Flanke von der rechten Seite frei zum Kopfball, doch der GC-Stürmer ist selber so überrascht, dass er vor dem Tor so freisteht. Sein Abschluss geht rechts am Kasten vorbei.

Schiedsrichter San lässt drei Minuten nachspielen.

Es sind noch offiziell zwei Minuten zu spielen – und es schaut nicht danach aus, als würden hier noch Tore fallen. Beide Mannschaften sind stehend K.o. und beschränken sich aufs Verwalten.

Gelbe Karte für Ridge Munsy (Grasshoppers Zürich)

Für einmal wieder ein wenig Kreativität bei den Lausannern. Olivier Custodio bekommt den Ball im Mittelfeld vor dem Strafraum der Zürcher und schickt Gabriel Torres in die Tiefe. Doch GC-Torhüter Mall ist vor dem eingewechselten Stürmer am Ball.

Jetzt seit längerem wieder einmal eine Druckphase einer der beiden Teams. GC kommt zu ein, zwei, nun ja, nennen wir es mal "Chancen". Doch wirklich gefährlich wird es nicht. Die Partie hat deutlich an Tempo verloren, die beiden Teams wirken müde – und irgendwie zufrieden mit diesem 0:0. Es sind noch 13 Minuten zu spielen.

Lausannes Olivier Custodio ist keine zehn Sekunden auf dem Platz und schon hat er zwei essenzielle Dinge erledigt. Erstens: Er hat sich die Captainbinde geschnappt und sich um den Arm geschlungen. Und zweitens: Bei seiner ersten Ballberührung haut er gleich mal aus 23 Metern voll drauf. Sein Abschluss geht zwar über das Stadiondach, aber es gab sicher schon schlechtere Einstiege in eine Partie für einen Einwechselspieler.

Gelbe Karte für Lucas Andersen (Grasshoppers Zürich)

Gelbe Karte für Jérémy Manière (FC Lausanne-Sport)

Mit dem Erwachen der Grasshoppers hat sich die Dynamik des Spiels komplett verändert. War die Partie in den ersten 45 Minuten noch von tollen Kombinationen und Chancen von Lausanne geprägt, ist es jetzt in der Pontaise mehr ein ausgeglichener, harter Kampf, der sich oft im Mittelfeld abspielt. Chancen sind Mangelware, dafür kommt es immer mal wieder zu bissigen Zweikämpfen und Rangeleien.

Ja, tatsächlich, die Grasshoppers kommen besser ins Spiel und kreieren sogar Chancen, wer hätte das gedacht nach den ersten 45 Minuten? Nach einem Eckball von rechts kommt Emil Bergström im Strafraum acht Meter vor dem Tor zum Abschluss, sein Schuss aus Drehung geht aber am Kasten vorbei.

Und gleich mal ein positives Zeichen von GC, dass ja in der ersten Halbzeit harmloser nicht sein konnte. Rúnar Sigurjónsson schnappt sich den Ball zentral im Mittelfeld und läuft einfach mal durch, aus 22 Metern zieht er ab, Thomas Castella im Tor der Lausanner muss sich nach 47. Minuten tatsächlich zum ersten Mal bewegen und einen Abschluss parieren.

Anpfiff 2. Halbzeit Die zweiten 45 Minuten auf der Pontaise laufen. Kann sich GC steigern? Kann Lausanne ein Tor erzielen? Wer geht als Sieger im Krisenduell der Super League hervor?

Halbzeitfazit
Lausanne zeigt eine starke erste Halbzeit, die Leistung des Heimteams wird aber nicht belohnt. Zwei, drei Mal ist es Nassim Ben Khalifa, der gefährlich vor GC-Keeper Mall auftaucht. Doch Zählbares schaut dabei nicht heraus. Und GC? Der Rekordmeister ist an Harmlosigkeit nicht mehr zu übertreffen. Das Team von Carlos Bernegger kommt einfach nicht zu Chancen, schafft es nicht einmal, den Ball über eine längere Zeit zu halten. Da muss gewaltig was passieren, wenn man hier auf der Pontaise noch was holen will. Gleich gehts in Lausanne weiter.

Gelbe Karte für Nassim Ben Khalifa (FC Lausanne-Sport)

Und dann ist der Ball wieder drin – und wieder zählt der Treffer nicht. Dieses Mal ist es nicht GC, das umsonst jubelt, sondern Lausanne. Ben Khalifa wird im Strafraum von der rechten Seite gesucht, der Stürmer bringt das Leder dann auch tatsächlich über die Linie, jedoch mit der Hand. Der Treffer zählt zurecht nicht.

Und wieder wirds gefährlich bei einem Eckball der Lausanner. Der Ball kommt von rechts zu Ben Khalifa, der es mit einem spektakulären Fallrückzieher probiert, es bleibt aber beim Versuch.

Gelbe Karte für Mergim Brahimi (Grasshoppers Zürich)

Tor für GC! Ein Freistoss der Zürcher von der linken Seite wird länger und länger, im Strafraum steht Bergström richtig, der den Ball im Tor mit dem Kopf unterbringt. Jubel beim Auswärtsteam, doch halt! Ein Pfiff von Schiedsrichter San, Offside. Der Treffer zählt nicht.

Erneut kommt Lausannes Jérémy Manière im Strafraum der Zürcher gefährlich zum Kopfball, erneut findet sein Abschluss den Weg ins Tor nicht. Beim Heimteam fehlts lediglich an der Präzision, aber sicher nicht am Willen. Beim Gast fehlts vermutlich auch nicht am Willen, aber sonst an so ziemlich allem bisher.

Ein Angriff mit Symbolcharakter: GC spielt sich für einmal auf der rechten Seite durch, dort führt Ridge Munsy den Ball für ein paar Meter und flankt diesen dann in die Mitte. Die halbe Zürcher Mannschaft steht im Strafraum versammelt, doch das Leder fliegt nicht in die Gefahrenzone sondern über das Tor drüber. Die halbe GC-Mannschaft kehrt um und die Spieler nehmen ihre Positionen wieder ein, Munsy lässt den Kopf hängen.

Und Lausanne brilliert – ja, brilliert! – weiter in den ersten Minuten. Da werden saubere Pässe gezeigt, schöne Kunststückchen zum Besten gegeben, gefährliche Chancen herausgespielt.

GC beschränkt sich in der Startphase darauf, keinen Treffer zu erhalten und irgendwie in diese Partie zu finden. Bisher funktioniert das ganz gut, weil man noch keinen Treffer erhalten hat. Aber offensiv, nun ja, da gibt es für den Rekordmeister sicher noch Potenzial nach oben.

Grosschance für Lausanne: Nach einem Freistoss von Campo von der linken Seite steigt in der Strafraummitte Nassim Ben Khalifa hoch, höher am höchsten, sein Kopfball wird von GC-Keeper Mall spektakulär abgewehrt.

Carlos Bernegger gibt an der Seitenlinie Anweisungen, doch seine Spieler haben genug damit zu tun, hier von Lausanne in der Anfangsphase nicht erdrückt zu werden. Das Heimteam ist stärker in die Partie gestartet, ist vor dem Tor von Joël Mall schon zwei, drei Mal gefährlich geworden. Für einen Treffer reichte es noch nicht.

Eine erste Annäherung an das GC-Tor von Lausanne. Nach einem Eckball kommt Jérémy Manière auf dem zweiten Pfosten frei zum Kopfball, doch das Leder geht links am Tor vorbei.

Spielbeginn Schiedsrichter San pfeift die Partie auf der Pontaise an. Das heimschwächste Team gegen das auswärtsschwächste Team, Lausanne gegen GC, Duell der Krisenclubs, der Ball rollt.

Es geht noch rund eine halbe Stunde bis zum Anpfiff. Die Teams spielen sich auf dem Rasen der Pontaise ein, letzte Vorbereitungen vor dem Krisenduell. Wer bleibt heute cool und sichert sich drei wichtige Punkte im Abstiegskampf? Bald wissen wir mehr.

Und Lausanne? Das Heimteam konnte aus den letzten zwei Partien immerhin ein Quäntchen Selbstvertrauen schöpfen. YB rang man ein mageres 0:0 ab und gegen Tabellenschlusslicht Vaduz gewannen die Westschweizer mit Ach und Krach 1:0.

Ganz sicher ist: Niemand hat damit gerechnet, dass der Rekordmeister aus Zürich in dieser Saison um den Abstieg spielen muss. Pierluigi Tami musste nach einer schwachen Hinrunde und einem noch schwächeren Start in die Rückrunde gehen. Carlos Bernegger ist nun der Mann an der Seitenlinie, der es richten soll. Elf Schicksalsspiele haben er und seine Mannschaft vor sich, um den Albtraum zu verhindern.

Was heute sicher nicht für die Zürcher spricht, ist ihre katastrophale Auswärtsbilanz in der bisherigen Spielzeit. Von ihren zwölf Auftritten in der Fremde konnte der Rekordmeister gerade mal einen Sieg holen – den jedoch gegen den heutigen Gegner Lausanne. GC ist die auswärtsschwächste Equipe in der Super League.

Das Duell Lausanne gegen GC ist auch das Aufeinandertreffen des Drittletzten der Super League (Lausanne, 23 Punkte) gegen den Zweitletzten (GC, 23 Punkte). Beide Teams sind also dringend auf Punkte angewiesen, soll es im Schlussspurt der Meisterschaft nicht ungemütlich werden – wenn es das nicht schon ist. Dazu kommt: Das Tabellenschlusslicht Vaduz (22 Punkte) spielt zurzeit in Bern gegen YB gross auf und führt überraschend mit 2:1. Es geht also um viel heute im Krisenduell auf der Pontaise.

GC-Trianer Carlos Bernegger schickt folgende Elf auf den Platz: Mall; Lavanchy, Bergström, Vilotic, Antonov; Sigurjonsson, Hunziker, Pickel; Munsy, Caio, Andersen

Das Heimteam aus Lausanne tritt heute mit folgender Formation an: Castella; Taiwo, Manière, Monteiro, Diniz; Maccoppi, Lotomba, Pasche, Campo; Ben Khalifa, Pak

Guten Tag und herzlich Willkommen zur Begegnung zwischen dem FC Lausanne und dem Grasshoppers Club Zürich in der 26. Runde der Super League.