Fazit
Der FCB fährt im Letzigrund souverän den Sieg ein und darf weiter vom Punkterekord (86 Zähler, zurzeit 83 Punkte) träumen. Die Basler sind beim 3:1-Erfolg gegen GC über 90 Minuten gesehen die stärkere Mannschaft. In der Defensive spielt der Meister solide und macht fast keine Fehler, in der Offensive kommen die Gäste zu unzähligen Chancen. Doumbia – zweimal – und Akanji treffen für das Team von Urs Fischer. Und die Grasshoppers? Berneggers Mannen sind an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Bis auf eine kurze Druckphase nach der Pause, in der auch der Ausgleichstreffer durch Caio fällt, bringen die Blauweissen nichts zustande.

Tooor für FC Basel, 1:3 durch Seydou Doumbia
Und da fällt auch gleich noch das 3:1 für den FCB. Wieder ist es Doumbia, der trifft. Der Ivorer kombiniert sich mit Kollege Andraž Šporar durch die GC-Abwehr durch, die den Dienst verweigert. Wie schon beim vorigen Treffer bleibt Doumbia vor Mall cool und schiebt ein.

Tooor für FC Basel, 1:2 durch Seydou Doumbia
Edeljoker Seydou Doumbia erzielt sein 17. Saisontor – ist das die Vorentscheidung in dieser Partie? Der einwechselte Ivorer wird vom eingewechselten Luca Zuffi in die Tiefe geschickt. Im Eins gegen Eins mit Mall bleibt Doumbia cool und verwertet die Riesenchance sicher.

Die Partie im Letzigrund hat an Attraktivität und Spielwitz um Längen zugenommen. Da sind plötzlich Chancen auf beiden Seiten, Zweikämpfe werden geführt, es wird gefightet und geackert. Und auch die beiden Torhüter haben plötzlich was zu tun. Den Zuschauern gefällts.

Pfostenschuss auf der Basler Seite. Luca Zuffi zieht in den GC-Strafraum und schiesst aus 15 Metern. Sein Schlenzer lässt das Gehäuse um Torhüter Mall erzittern.

Und GC erzielt das 2:1! Oder doch nicht? Nach einem Eckball kommt Munsy zum Kopfball, der Ball geht an Vaclík vorbei, doch Petretta rettet auf der Linie. Oder war der Ball sogar hinter der Linie? Auch in der Zeitlupe wird es nicht klar.

Wieder eine Grosschance für Andraž Šporar, wieder scheitert der FCB-Stürmer, dieses mal an Mall, der glänzend reagiert. Es scheint fast so, als würde ein Fluch auf Šporar liegen, das Tor will ihm einfach nicht gelingen.

Tooor für Grasshoppers Zürich, 1:1 durch Caio
Das 14. Saisontor von Caio ist eines der schöneren, das er in dieser Spielzeit erzielt hat. Er zirkelt den Ball per Freistoss aus 20 Meter ins rechte Lattenkreuz. Basels Torhüter Tomáš Vaclík hechtet zwar und versucht den Ball zu erreichen. Aber mal ganz ehrlich, hätte der Tscheche diesen Freistoss gehalten, er hätte spontan zum Torhüter des Jahrzehnts gewählt werden müssen.

Gelbe Karte für Caio (Grasshoppers Zürich)

Die persönliche Leidensgeschichte des Andraž Šporar geht in die nächste Runde. Ist es die dritte Grosschance, die der FCB-Stürmer kläglich vergibt? Oder sogar die vierte oder fünfte? Egal. Wieder erhält er den Ball in bester Position, sein Abschluss halblinks von der Strafraumgrenze fliegt aber nicht in die Tormaschen, sondern auf die Tribüne 30 Meter weiter hinten. Wenns nicht läuft, dann läufts einfach nicht.

Omar Gaber setzt sich auf der rechten Seite durch, sprintet bis zur Grundlinie und chippt dann den Ball in den Strafraum. Doch Janko und auch Elyounoussi verpassen.

Carlos Bernegger, der Trainer von GC, darf sich selber ein paar mal auf die Schulter klopfen. Er hat in der Pause den unauffälligen Rúnar Sigurjónsson in der Kabine gelassen und für ihn Ridge Munsy gebracht. Und dieser Munsy zahlt das Vertrauen mit guten Chancen und unermüdlicher Laufbereitschaft zurück. Er ist der beste GC-Mann auf dem Feld – und ja, das kann man schon nach zehn Minuten so feststellen.

Anpfiff 2. Halbzeit Der Ball im Letzigrund rollt wieder. Und schon nach wenigen Sekunden kommt GC zu einer Chance. Der eingewechselte Ridge Munsy zeichnet sich ein erstes mal aus und setzt sich durch. Er kommt bis in den Basler Strafraum, scheitert dann dort aber im Eins gegen Eins an Tomáš Vaclík.

Halbzeitfazit
In den ersten 45 Minuten läuft nicht besonders viel im Letzigrund, aber das war ja nicht anders zu erwarten, es geht um rein gar nichts mehr hier in dieser Partie. GC ist harmlos und kommt lediglich zu einer Chance, die Caio vergibt. Auf der anderen Seite sieht es nicht viel besser aus, auch wenn der FCB ein Spürchen aktiver ist. Šporar versuchts ein, zweimal. Elyounoussi will Tempo reinbringen. Und Schmid möchte seine Chance nutzen, die ihm Trainer Urs Fischer gegeben hat. Lange sieht es aber danach aus, als würden die beiden Teams mit einem 0:0 in die Garderobe gehen. Dann kommt Akanji, der mit einem schönen Distanzschuss das 1:0 für die Gäste markiert.

Und nochmals eine Chance für die Basler, die nach dem Traumtor von Akanji aufgewacht sind. Mohamed Elyounoussi erhält den Ball im Strafraum und schiesst zentral aus 14 Metern, doch Vilotić kann den Ball ablenken – Eckball.

Es werden zwei Minuten nachgespielt in der ersten Halbzeit.

Tooor für FC Basel, 0:1 durch Manuel Akanji
Was für ein Schuss von Akanji, was für ein Tor. Der junge Innenverteidiger erhält im Mittelfeld den Ball, macht vier, fünf Schritte und zieht dann einfach mal von halblinks aus rund 25 Metern ab. Der Flachschuss ist ewigs unterwegs, trotzdem kann GC-Keeper Mall nichts machen und lässt den Ball passieren, der via rechten Pfosten den Weg ins Tor findet.

Eine erste gute Chance für GC. Rúnar Sigurjónsson erhält den Ball im Basler Strafraum. Mit dem Rücken zum Tor wartet er, bis seine Mitspieler aufgerückt sind und sucht dann Caio, der herangebraust kommt und zentral aus 18 Metern abzieht. Sein Schuss kullert aber links am Tor vorbei.

Die Basler kommen GC-Torhüter Mall wieder näher, Andraž Šporar lanciert mit einem Bogenball in die Tiefe Dominik Schmid. Doch der Ball gerät zu lang, es gibt Abstoss.

GC-Stürmer Dabbur sitzt auf der Tribüne, er ist gesperrt. FCB-Wunderspieler Delgado sitzt auf der Tribüne, er erhielt eine Auszeit. Beide würden diesem Spiel im Letzigrund gut tun, es läuft weniger als Nichts. Das kann ja nur besser werden...

Gelbe Karte für Rúnar Sigurjónsson (Grasshoppers Zürich)

Ein Angriff mit Symbolcharatker: Lucas Andersen spielt sich auf dem linken Flügel für einmal bis zum FCB-Strafraum durch, wird dort dann aber in der Gefahrenzone nervös und vertendelt den Ball im Zweikampf gegen Gaber.

Und nochmals eine Möglichkeit für Šporar. Dieses mal schafft er es sogar, den Ball zu stoppen und diesen irgendwie Richtung Tor zu befördern. Sein Schuss aus 20 Metern aus halbrechter Position geht aber über den Kasten.

Eine erste, nun ja, nennen wirs mal Chance für den FC Basel. Mohamed Elyounoussi wirbelt vor dem GC-Tor. Ein Übersteiger, dann das gute Auge und der Pass in die Tiefe auf Andraž Šporar. Doch der Stürmer ist überfordert und verliert den Ball im Strafraum an die GC-Verteidigung.

Ein erster Eckball für die Grasshoppers. Die Startminuten verlaufen gemächlich, wenige Zweikämpfe, ein paar Fehlpässe, keine Chancen auf beiden Seiten – aber kann man von einer solchen Partie etwas anderes erwarten?

Caio spielt den ersten Ball der Partie, das Spiel im Letzigrund läuft.

Die Partie geht in einer halben Stunde los. Wir sind dann rechtzeitig wieder für Sie da und berichten vom Geschehen im Letzigrund.

Und Urs Fischer schenkt diesen Spielern das Vertrauen: Vaclik; Gaber, Hoegh, Akanji, Petretta; Fransson, Schmid, Kutesa, Sporar, Elyounoussi; Janko.

Carlos Berneggers Elf des Tages ist: Mall; Antonov, Vilotic, Bergström, Bamert; Pickel, Sigurjonsson, Lavanchy, Andersen, Caio, Fazliu.

Und die jüngste Statistik zeigt auch, dass die Basler heute mit viel Selbstvertrauen in die Partie gehen können, auch wenn es ja um nichts mehr geht. Von den letzten zehn Begegnungen mit GC entschieden die Basler acht für sich, nur zweimal gewannen die Zürcher.

Trotzdem werden die Basler heute die drei Punkte sicher nicht kampflos in Zürich lassen. Immerhin könnte man mit zwei Siegen in den letzten zwei Partien noch den eigenen Saison-Punkterekord knacken. Dieser liegt bei 85 Zählern, zurzeit hat der FCB 80 Punkte auf dem Konto.

Auf der anderen Seite der FC Basel. Rotblau feierte ja bekanntlich schon vor einer gefühlten Ewigkeit seinen achten Meistertitel in Serie. Und am Donnerstag schlug man Sion im Cup-Final gleich noch mit 3:0. Eine Stadt im Endorphin-Rausch.

Die Grasshoppers stehen nach einer eher durchzogenen Saison auf dem achten Tabellenplatz und können froh sein, dass die Konkurrenz in der unteren Tabellenregion immer wieder mal schwächelte. Die Zürcher haben acht Zähler Vorsprung auf Tabellenschlusslicht Vaduz. Man muss kein Mathegenie sein um zu merken, dass da zwei Runden vor Ende nichts mehr schiefgehen kann.

Die Begegnung heute im Letzigrund hat den Charakter eines Testspiel. Denn in der zweitletzten Partie dieser Saison geht es um rein gar nichts mehr. Carlos Bernegger und Urs Fischer werden also wie wild rotieren und dem einen oder anderen Spieler die Chance geben, sich zu beweisen.