Spielfazit:
In einer einseitigen Partie gewinnt Frankreich hochverdient mit 3:0 gegen England und zieht mit einer makellosen Bilanz ins Viertelfinale ein. Nach den Eindrücken der Vorrunde dürften die spielstarken Französinnen jetzt als Top-Favorit in die K.O.-Spiele gehen. Für England ist dagegen das Turnier nach der Vorrunde beendet. Nach dieser enttäuschenden Vorstellung hatte das Team ein Weiterkommen aber auch nicht verdient. Ohne Kreativität und Zweikampfstärke konnte dieses Spiel nicht erfolgreich verlaufen. In den ersten 60 Minuten blieben sie sogar ohne Torschuss. Damit verabschieden wir uns für heute und freuen uns schon auf die Viertelfinalspiele. Auf Wiedersehen!

Élodie Thomis spielt nochmal ihre Schnelligkeit aus und überläuft die englische Abwehr. Im Strafraum bringt sie den Ball dann aber nicht aufs Tor.

Es gibt zwei Minuten Nachspielzeit.

Und nochmal White! Diesmal versucht sie es mit einem Schuss vom Strafraumrand. Aber der Ball geht direkt auf Deville, die parieren kann.

England bekommt nochmal die Chance. White hat viel Platz im Strafraum, entscheidet sich aber gegen einen Schuss und für den Querpass, der dann abgefangen wird.

Im Parallelspiel steht es weiterhin 1:1 zwischen Russland und Spanien. Es sieht also alles nach einem Losentscheid zwischen Dänemark und Russland um den letzten Viertelfinalplatz aus. England hat damit dann nichts mehr zu tun.

Viel passiert hier nicht mehr. Die Engländerinnen haben jetzt etwas mehr Ballbesitz, aber auch nur weil die Französinnen sie spielen lassen.

Immerhin bemühen sich die Engländerinnen jetzt um einen Ehrentreffer. Alex Scott versucht es im Strafraum aus spitzem Winkel. Der Ball rutscht ihr aber über den Fuss und geht am Tor vorbei.

Le Sommer will ihr nächstes Turniertor. Ihr Versuch aus 17 Metern bleibt aber ungefährlich und geht deutlich am Tor vorbei.

Gelbe Karte für Fara Williams (England)
Fara Williams kann die schnelle Élodie Thomis nur mit einem Trikotzupfer aufhalten und sieht dafür zurecht die Gelbe Karte.

Das Spiel ist jetzt nur noch ein französisches Schaulaufen. In England werden derweil die Diskussionen über die Gründe des bevorstehenden Ausscheidens beginnen. Das Team ist hier völlig chancenlos, spielt ohne Kraft, Ideen und Mut. Auch Hope Powell wird sich einige unangenehme Fragen stellen lassen müssen.

Lediglich Élodie Thomis vergibt weiter ihre Chancen. Ihr Schüsschen aus guter Position kullert am Pfosten vorbei.

Für die Engländerinnen ist alle Hoffnung dahin. Sie werden hier jetzt vorgeführt und laufen nur noch hinterher. Mit dem 3:0 sind sie jetzt noch gut bedient.

Und fast das 4:0! Die eingewechselt Camille Abily ist mit dem Kopf eher am Ball als Karen Bardsley und die Kugel fliegt haarscharf am leeren Tor vorbei.

Tooor für Frankreich, 3:0 durch Wendie Renard
Es kommt jetzt knüppeldick für England. Die lange Innenverteidigerin Wendie Renard ist bei einer Ecke mit nach vorne geeilt und köpft mustergültig ein zum 3:0. Auch in dieser Höhe ist dieses Ergebnis verdient.

Tooor für Frankreich, 2:0 durch Louisa Nécib
Das dürfte dann wohl die Entscheidung sein. Wieder sind die Französinnen zu schnell für die englische Abwehr und Louisa Nécib vollendet den Konter mit einem sehenswerten Rechtsschuss von der Strafraumkante. Karen Bardsley fliegt zwar schön durch die Gegend, kann diesen Schuss aber nicht mehr erreichen.

Es ist passiert. Tony Duggan versucht es mit einem Distanzschuss. Dieser geht zwar deutlich drüber, aber immer hin war das jetzt der erste Torschuss der Engländerinnen in dieser Partie.

Thomis vergibt die grosse Chance zum 2:0. Englands Abwehr ist wieder mal nicht gut positioniert und Henry passt genau in den Lauf von Thomis, die auf und davon ist. Fast unbedrängt schiesst sie aber über den Kasten.

Zum ersten Mal haben die Engländerinnen den Hauch einer Torchance. Ellen White wird im Strafraum schön angespielt und zieht aus der Drehung ab. Der Schuss wird aber sofort von Wendie Renard abgeblockt.

Le Sommer versucht einen langen Ball in den Strafraum volley zu nehmen, haut allerdings über die Kugel. Das wäre ansonsten ein sehenswerter Treffer geworden.

Die bisher beschäftigungslose Céline Deville darf jetzt immerhin mal eine Flanke in den Strafraum herunterpflücken. Das stellte für sie aber auch keine Schwierigkeit dar.

Frankreich spielt auch in dieser zweiten Hälfte erstmal weiter munter nach vorne. Wann gelingt es den Engländerinnen endlich mal den Schalter umzulegen?

Die zweite Hälfte beginnt mit zahlreichen Wechseln. Bei Frankreich sind jetzt Camille Abily und Élise Bussaglia dabei. Für England steht jetzt Jill Scott auf dem Platz, die man eigentlich schon von Beginn an erwartet hatte.

Halbzeitfazit:
Frankreich führt zur Pause hochverdient mit 1:0 gegen England. Die Équipe Tricolore ist hier in allen Belangen überlegen und könnte schon höher führen. Die Engländerinnen zeigen hingegen eine enttäuschende Leistung. Ohne Ideen und Zweikampfpräsenz konnten sie sich in den ersten 45 Minuten keine einzige Torchance erspielen. Die Französinnen sind taktisch sehr gut eingestellt und immer einen Schritt schneller als ihre Gegenspielerinnen. Von England muss in der zweiten Halbzeit deutlich mehr kommen. Ansonsten ist für sie heute abend das Turnier beendet.

Russland macht den Ausgleich gegen Spanien. Damit rutscht England auf den letzten Tabellenplatz der Gruppe ab.

Aber immer wieder spielt Élodie Thomis ihre Schnelligkeit aus. Über den linken Flügel flitzt sie nach vorne und bringt den Ball in die Mitte. Dort findet sich dann aber kein Abnehmer.

Die letzten Minuten vor der Pause laufen. England ist jetzt häufiger mal in der gegnerischen Hälfte, kommt aber nicht in Strafraumnähe. Zumindest in der Defensive wirken sie inzwischen aber sicherer.

Jetzt hätte Carney mal viel Platz gehabt. Aber der Pass von Duggan ist viel zu hart und so kann Céline Deville den Ball aufnehmen.

Weniger als zehn Minuten sind es bis zur Pause. Die Engländerinnen versuchen jetzt Ruhe und Ordnung in ihr Spiel zu bringen. Aber immer wieder geht eine französische Spielerin dazwischen. So ist England von einer ersten Torchance immer noch weit entfernt.

Die Engländerinnen sind weiterhin permanent in der Defensive. Auch in den Zweikämpfen sind sie nicht wirklich präsent. Aber noch liegen sie nur ein Tor hinten.

Élodie Thomis kann hier fast machen was sie will. In zentraler Position an der Strafraumkante wird sie nicht richtig angegriffen und darf abziehen. Sie verzieht allerdings leicht und der Ball fliegt links am Tor vorbei.

5:1 Ecken für Frankreich sprechen eine deutliche Sprache. Der letzte Versuch blieb allerdings ungefährlich.

Die Veränderungen in der Startelf, die Hope Powell vorgenommen hat, verlaufen bisher im Sande. Sophie Bradley ist es nicht gelungen die wackelige Abwehr zu stabilisieren und Karen Carney und Toni Duggan sind in der Offensive komplett abgemeldet.

Nach vorne geht bei den Engländerinnen überhaupt nichts. In der Vorwärtsbewegung gibt es immer wieder Stockfehler oder Fehlpässe. Die Französinnen nutzen dann jeden Ballverlust sofort zu schnellen Kontern.

England steht hinten viel zu offen. Wieder wird die schnelle Thomis geschickt und Sophie Bradley kann erst im letzten Moment dazwischengrätschen.

Frankreich hat jetzt Chancen im Minutentakt. Élodie Thomis wird mit einem langen Ball auf die Reise geschickt und zieht hoch in den Strafraum. Aus der Drehung zieht sie dann ab und zwingt Karen Bardsley zu einer schönen Parade.

Schöner Schuss von Sandrine Soubeyrand! Die französische Kapitänin nimmt aus 17 Metern Mass und zielt nur knapp zu hoch.

Obwohl sie schon als Gruppensieger feststehen, lassen sich die Französinnen nicht hängen. Sie sind hier im Moment die klar überlegene Mannschaft und lassen den Engländerin kaum Luft zum Atmen.

Immerhin gibt es für England gute Nachrichten vom Parallelspiel. Spanien ist gegen Russland in Führung gegangen. Damit könnte ein Unentschieden evtl. reichen. Allerdings bräuchte man dann noch Losglück.

Jetzt wird der Druck auf England natürlich noch grösser. Bisher haben sie in diesem Spiel nichts zu melden und brauchen jetzt dringend ein Erfolgserlebnis.

Tooor für Frankreich, 1:0 durch Eugénie Le Sommer
Aber jetzt ist er drin! Élodie Thomis treibt den Ball schnell nach vorne und bekommt die Kugel kurz vor dem Strafraum von Steph Houghton weggegrätscht. Dieser Abwehrversuch geht allerdings in die falsche Richtung und so landet der Ball direkt vor den Füssen von Le Sommer, die aus etwa elf Metern mit dem rechten Fuss ins Netz trifft. Für Karen Bardsley war da nichts zu halten.

Pfosten! Da hatten die Engländerinnen aber mal so richtig Dusel. Eugénie Le Sommer wird der Ball schön in den Lauf gespielt und zieht von der Strafraumkante ab. Karen Bardsley streckt sich vergebens, aber die Kugel klatscht an den linken Pfosten.

Zum ersten Mal segelt eine Flanke jetzt auch in den englischen Strafraum. Aber Karen Bardsley pflückt die Kugel sicher herunter.

Nach einem ruhigen Abtasten in den ersten Minuten wagt sich England zum ersten Mal nach vorne und bekommt immerhin eine Ecke zugesprochen. Diese bleibt aber harmlos.

Der Ball rollt. Die rotgekleideten Engländerinnen hatten Anstoss.

Gleich gehts los! Die beiden Teams stehen auf dem Rasen bereit und lauschen den Nationalhymnen. Mittendrin steht die Schiedsrichterin der heutigen Partie: Kirsi Heikkinen aus Finnland.

Die Bilanz gegen Frankreich sieht für England richtig düster aus. Die beiden einzigen Siege gegen die Équipe Tricolore stammen aus den 70er Jahren. Es waren die ersten Fussballspiele von Frauen-Nationalteams überhaupt. Seitdem gab es dreizehn französische Siege und einige wenige Unentschieden. England spielt heute also auch gegen die Statistik.

Auch Hope Powell nimmt nach den eher enttäuschenden Auftritten einige Änderungen im Team vor. Sophie Bradley, die in den ersten Spielen verletzt fehlte, rückt in die Innenverteidigung. Karen Carney vertritt Rachel Yankey, die in der Partie gegen Russland verletzt ausgewechselt werden musste, auf der rechten Aussenbahn. Stürmerin Toni Duggan soll dagegen die bisher schwache Chancenverwertung beheben. Duggan wurde gegen Russland in der zweiten Hälfte eingewechselt und traf in der Nachspielzeit zum wichtigen 1:1-Ausgleich.

Trotzdem hat Bini seine Startelf auf sechs Positionen verändert. So sitzt Torhüterin Sarah Bouhaddi, die in den ersten beiden Spielen im Kasten stand, heute draussen. Sie wird durch Céline Deville ersetzt. Ausserdem rücken Sabrina Delannoy, Amandine Henry, Jessica Houara, Eugénie Le Sommer und Élodie Thomis in die Mannschaft. Angriff und Mittelfeld hat Bini damit fast komplett ausgetauscht.

Zurück zum Sportlichen: Die Französinnen haben von den Turnierfavoriten wohl die bisher überzeugendsten Leistungen gezeigt. Nach zwei souveränen Siegen könnte die Équipe Tricolore heute auch schon die Beine hochlegen. Aber Trainer Bruno Bini hat im Sinne der Fairness und der vielen franzöischen Fans angekündigt, dass das Spiel gegen England nicht auf die leichte Schulter genommen wird.

Für England bedeutet das Folgendes: Bei einem Sieg steht das Team auf jeden Fall im Viertelfinale. Sie erreichen es als Gruppenzweiter, wenn Russland im parallel laufenden Spiel gegen Spanien gewinnt und dabei den knappen Abstand auf England im Torverhältnis nicht aufholt. Bei einem Unentschieden ist die Mannschaft von der Insel Gruppendritter, wenn Russland ebenfalls unentschieden spielt oder verliert. In diesem Fall würde der letzte Viertelfinalplatz noch heute abend zwischen England und Dänemark verlost. Eine Niederlage wäre dagegen das sichere Aus für Trainerin Hope Powell und ihr Team.

Klar ist vor dieser Partie, dass Frankreich nach zwei Siegen gegen Russland und Spanien bereits als Gruppensieger feststeht und am Montag im Viertelfinale entweder auf Dänemark oder Island treffen wird. Für England ist die Situation hingegen ungleich komplizierter und es könnte im Laufe des Abends zu unangenehmen Rechenaufgaben, im schlimmsten Fall sogar zu einem Losentscheid kommen. Denn der Turniermodus sieht vor, dass nicht nur die beiden Gruppenersten, sondern auch die beiden besten Gruppendritten der drei Vorrundengruppen das Viertelfinale erreichen.

Es kommt heute zu einer Neuauflage des Viertelfinals der letzten Weltmeisterschaft 2011. In Leverkusen setzte sich damals Frankreich in einem dramatischen Elfmeterschiessen mit 4:3 durch. Zu einer solchen Zuspitzung wird es in diesem Vorrundenspiel nicht kommen. Spannend dürfte es aber trotzdem zugehen. Denn dem englischen Team, das vor dem Turnier als klarer Viertelfinal-Kandidat gehandelt wurde, droht das Aus.