Damit verabschiede ich mich von Ihnen und wünsche noch einen schönen Abend, beziehungsweise eine gute Nacht.

Weil Bayer Leverkusen im parallel laufenden Spiel gegen AEK Larnaca gewann, beendet der FCZ die Gruppenphase als Tabellenzweiter. Die Auslosung für die Sechzehntelfinals findet am kommenden Montag in Nyon statt.

Das 1:1 war quasi ein Geschenk. Nach einer eher harmlosen Flanke klärte Mirlind Kryeziu nicht konsequent genug. Sein Ball wurde für Swierczok zur Vorlage. Und der Pole liess sich nicht zweimal bitten.

Spielerisch zeigte der FCZ keine schlechte Leistung. Besonders in der ersten Hälfte überzeugten die Zürcher mit gutem Abwehrverhalten und einem durchaus ansehnlichen Mittelfeld. Das Tor zum 1:0 durch Odey fiel nach einem Freistoss.

Es war kein Fussball-Leckerbissen zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase des FC Zürich. Die erste Halbzeit wurde noch engagiert geführt, in der zweiten war die Luft dann schon bald draussen. Kein Wunder: es ging um nichts mehr und die Verhältnisse waren eiskalt.

Das Ding ist jetzt nicht nur in den Köpfen der Spieler durch, sondern auch in der Zeit. Der FCZ holt in Razgrad ein 1:1.

Der Captain darf vom Platz und wird durch Sasha ersetzt.

Beim FCZ gab es einen Wechsel. Krasniqi kommt für den stark Gelb/Rot-gefährdeten Dixon.

Der ersatzgeschwächte FCZ macht in Bulgarien bisher eine gute Falle. Die Zürcher verstecken sich gegen Razgrad nicht und können nach einem starken Freistoss und einem Kopfball durch Odey gar in Führung gehen. Doch die Bulgaren finden den Tritt wieder, prüfen durch Marcelinho den Querbalken und erhöhen den Druck. Quasi mit der Pausenpfiff fällt dann der Ausgleich, Kryeziu hatte nicht konsequent genug geklärt und Swierczok das Tor quasi pfannenfertig geliefert.

Oh nein, was war denn das? Eine an sich harmlose Flanke segelt zur Mitte, dort versucht Kryeziu zu befreien, trifft aber den Ball nicht richtig. Dieser tropft ab zu Swierczok, der aus bester Position einnetzen kann. Wie bitter für den FCZ, quasi mit dem Halbzeitpfiff kassieren die Zürcher den Ausgleich.

Marcelinho tritt an und knallt den Freistoss mit voller Wucht über die Mauer und an die Latte. Vanins hätte nicht mehr reagieren können. Glück für den FCZ!

Marcelinho ist schon fast durch, da greift Kryeziu zum letzten Mittel. Für sein Foul kurz vor dem Strafraum wird der Zürcher verwarnt.

Der erste Bulgare holt sich den Gelben Karton für ein hartes Einsteigen.

Das ging schnell: 33 Sekunden dauert es bis zur ersten Gelben Karte, es trifft Dixon, der gegen seinen Gegenspieler zu spät kam. 

Los gehts in der Arena Ludogorez.

Noch geht es rund eine halbe Stunde bis zum Anpfiff.

Für den FC Zürich wird die Aufgabe heute nur schon darum keine leichte, weil unglaublich viele Spieler verletzt sind: Brecher, Baumann, Omeragic, Nef, Sauter, Pa Modou, Kempter, Rüegg, Aliu, Rohner und Ceesay. Das sorgt natürlich für Engpässe, besonders in der Verteidigung, wo sechs der zehn verletzten Spielen, und im Sturm, wo die Zürcher notorisch unterbesetzt sind.

Magnin selber will aus seinem Team nochmals das Letzte herauskitzeln: "Gegen Larnaca haben wir keine gute Leistung gezeigt. Nun wollen wir es besser machen, an unsere Leistungsgrenze gehen und ein tolles Spiel zeigen. Es ist wichtig für uns, die Gruppenphase der Europa League mit einem Erfolgserlebnis abzuschliessen", sagte er im Vorfeld des Spiels.

Der Schiedsrichter der Partie stammt aus Russland und heisst Kirill Levnikov.

Der FCZ zeigte sich in der Europa League hingegen von seiner besten Seite. Nach den zwei Siegen über AEK Larnaca und Rudogorets Razgrad zum Auftakt meisterte man auch die Hürde Bayer Leverkusen. Ein Überraschungssieg der die Zürcher plötzlich vom Weiterkommen träumen liess. Zwar kassierte man in der Folge zwei Niederlagen (0:1 gegen Leverkusen und 1:2 gegen Larnaca), aber aufgrund des angesprochenen schwachen Auftretens der Bulgaren, reichte das dennoch. 

Nun geht es gegen Razgrad noch um den Gruppensieg - allerdings im Fernduell mit Bayer Leverkusen. Die Deutschen liegen derzeit einen Punkt vor den Blauweissen auf Rang eins. Das bedeutet, dass der FCZ sein Spiel gewinnen muss und gleichzeitig auf Schützenhilfe von AEK Larnaca angewiesen ist. Das Hinspiel zwischen den beiden Teams ging 4:2 zugunsten der Werkself aus. Die Chancen auf den Gruppensieg für die Elf von Ludovic Magnin sind also eher klein, unabhängig vom Ausgang des eigenen Spiels.

Insgesamt spielte Ludogorets Razgrad eine schwache Europa League-Saison. Sie haben keins der bisherigen fünf Gruppenspiele gewinnen können und standen nach zwei Auftaktniederlagen relativ früh mit dem Rücken zur Wand. Der Knackpunkt war sicherlich, dass die beiden Spiele gegen das wohl am schwächsten in der Gruppe eingeschätzte Team AEK Larnaka jeweils nicht gewonnen wurden. Mit den beiden Unentschieden verbaute sich der bulgarische Meister so einiges und die Punkte fehlten schliesslich. Da nutzte das achtbare Unentschieden am letzten Spieltag bei Bayer Leverkusen auch nichts mehr.

In der Gruppe A ist schon vieles geklärt. Der FC Zürich wird zusammen mit Bayer Leverkusen in die Runde der letzten 16 einziehen, Ludogorets Razgrad und AEK Larnaka sind dagegen ausgeschieden und haben keine Chance mehr, einen der beiden ersten Plätze zu holen. Dennoch ist dieses Spiel nicht vollkommen uninteressant, denn zum einen wollen die Gastgeber sicherlich nicht Gruppenletzter werden und könnten dies mit einem Sieg, der gleichzeitig eine Revanche für die Hinspielniederlage wäre, vermeiden. Und zum anderen geht es für den FC Zürich um den nicht ganz unwichtigen Gruppensieg.

Herzlich willkommen zum 6. und letzten Spieltag in der Europa League zwischen Ludogorets Razgrad und dem FC Zürich.