Fazit:
Italien schlägt Belgien mit 1:0 und zieht damit sicher ins Nations-League-Viertelfinale ein. Der frühe Abstauber von Tonali nach starkem Zuspiel von Di Lorenzo reichte der Squadra Azzurra, die erstmals nach acht Länderspielen in Folge mal wieder zu Null spielte. Allerdings kam von den Roten Teufeln auch erschreckend wenig. Überhaupt wachten die Belgier, die den ersten Durchgang komplett verschlafen haben, erst nach dem Seitenwechsel auf, kamen aber zu keinem Zeitpunkt in eine Druckphase. Weil Italien zwei gute Chancen auf das 2:0 ausliess, blieb es dennoch spannend. Ein Pfostentreffer von Faes und ein knapper Lukaku-Kopfball waren dann aber alles. Die belgische Auswahl bleibt damit auch im vierten Spiel in Folge in der Gruppe A2 der Nations League sieglos (ein Remis, drei Niederlagen).

Gelbe Karte für Moise Kean (Italien)
Kean hält die Kugel an der gegnerischen Eckfahne und versucht dann, mit einer unorthodoxen Grätsche einen Eckstoss herauszuholen. Das bringt ihm die Gelbe Karte ein.

Gerade einmal drei Minuten gibt es noch on top.

Die reguläre Spielzeit ist gleich abgelaufen und die Roten Teufel kommen nicht so richtig in die Druckphase. Der Einzug der Azzurri ins Viertelfinale rückt näher.

Tedesco zieht seinen letzten Pfeil aus dem Köcher: Bakayoko kommt für Castagne.

Di Lorenzo findet mit einem weiteren Diagonalball erneut den startenden Kean, der - genau wie eben - schon wieder zu lange mit dem Abschluss wartet. Nachdem er erneut geblockt wird, geht allerdings auch die Fahne nach oben. Abseits.

Pfosten für Belgien! Al-Dakhil legt per Kopf für Lukaku ab, dessen Rechtsschuss aus elf Metern knapp links am Tor vorbei rauscht. Der Unparteiische entscheidet womöglich fälschlicherweise auf Eckstoss, da es nicht so aussieht, als sei Di Lorenzo noch dran. Bei jenem Eckball kommt es dann beinahe zum Ausgleich, allerdings nagelt Faes den Ball im langen Eck nur an den rechten Pfosten.

Gatti kommt für Cambiaso. Die Squadra Azzurra hat ihr Wechselkontingent damit erschöpft.

Nach hohem Diagonalball kann Moise Kean an der Strafraumgrenze in Ruhe den Ball mit der Brust annehmen und hat gleich mehrere Gelegenheiten, um sich die Ecke auszusuchen und aus 15 Metern abzuziehen. Stattdessen zögert er lange genug, bis Faes zur Stelle ist, um erfolgreich zu blocken, als der zaghafte Schuss dann endlich kommt.

Beide Trainer wechseln erneut. Gute zehn Minuten bleiben den Kickern von Domenico Tedesco jetzt noch, um irgendwie doch noch die Partie zu drehen. Ein Punkt reicht den Roten Teufeln allerdings nicht.

Riesenchance Belgien! Da ist er, der eine Abschluss, der dann aber auch einfach sitzen muss! Castagne bedient den einlaufenden Lukaku mustergültig und butterweich mit einer Flanke, die genau auf die Fünfmeterlinie fällt. Aus vollem Lauf köpft Lukaku dann aber knapp am linken Eck vorbei.

Gelbe Karte für Ameen Al-Dakhil (Belgien)
Nach Pass von Al-Dakhil geht Openda nach leichtem Kontakt mit Di Lorenzo bereitwillig zu Boden. Die Belgier - allen voran Al-Dakhil - fordern Elfmeter. Der Unparteiische winkt jedoch ab und zeigt dem Stuttgarter Spieler dann sogar die Gelbe Karte, der es mit dem Reklamieren offenkundig übertreibt.

Lukaku dringt rechts in die italienische Box ein und sucht den Abschluss aufs kurze Eck, anstatt Openda zu bedienen. Den flachen Abschluss begräbt der gut postierte Donnarumma sicher unter sich.

Die Roten Teufel sind deutlich bemühter als im ersten Durchgang, erarbeiten sich allerdings weiterhin nicht die richtig zwingenden Abschlüsse. Oft bleibt nur der Schuss aus der zweiten Reihe wie gerade von Castagne, dessen Abschluss aber erfolgreich geblockt wird.

Auch Domenico Tedesco wechselt doppelt und bringt neben Arthur Vermeeren auch Ameen Al-Dakhil vom VfB Stuttgart.

Doppelwechsel bei der Squadra Azzurra. Luciano Spalletti bringt mit Moise Kean und Destiny Udogie frischen Wind in die Partie.

Gelbe Karte für Amadou Onana (Belgien)
Onana legt Barella rustikal von hinten und sieht dafür die verdiente Gelbe Karte.

De Cuyper sucht bei einer Ecke den im Rückraum anstürmenden Castagne, der die Kugel aus 19 Metern allerdings in den Brüsseler Nachthimmel jagt. Der Rechtsschuss in Rückenlage ist ihm völlig missglückt.

Bastoni bedient Retegui, der aus zehn Metern halblinker Position aus der Drehung heraus abzieht. Debast fälscht den Schuss noch entscheidend ins Toraus ab, aber der Unparteiische hat es nicht gesehen und entscheidet zum Ärger der Squadra Azzurra auf Abstoss für Belgien.

Nach steilem Zuspiel ist Loïs Openda über rechts durch, muss es jedoch aus sehr spitzem Winkel versuchen. Gianluigi Donnarumma ist bei dem Flachschuss aber zur Stelle und verhindert im kurzen Eck erfolgreich per Fussabwehr den Einschlag.

Erneut probiert es Trossard aus der zweiten Reihe. Den strammen Schuss aufs rechte untere Eck lenkt Donnarumma jedoch um den Pfosten. Die anschliessende Ecke verpufft.

Auch bei der anschliessenden Ecke brennt es im Strafraum der Belgier, wo erst Faes gerade noch vor Di Lorenzo klärt, ehe Di Lorenzo bei der darauffolgenden Hereingabe per Kopf verpasst und die Kugel mit dem Rücken knapp über die Querlatte hinweg setzt. Auf einmal ist hier richtig viel Action drin.

Riesenchance Italien! Aus dem Nichts hat nun die Squadra Azzurra nach einer Umschaltsituation das 2:0 auf dem Fuss. Frattesi schickt Retegui im rechten Moment in die Schnittstelle, der Debast enteilt und dann nur noch den Ball an Casteels vorbei legen muss. Am Rechtsschuss aufs kurze Eck sind aber noch die Fingerspitzen von Casteels dran.

Bastoni klärt eine Hereingabe von De Cuyper zur Ecke - übrigens die allererste Ecke dieser Partie. Engels übernimmt den Standard und findet Theate am ersten Pfosten, dessen Verlängerung per Kopf aber keinen Abnehmer findet.

Zwar wieder nur die zweite Reihe, aber erneut Belgien: Trossards Rechtsschuss aus 18 Metern rauscht dabei nur denkbar knapp über die Querlatte hinweg. Tedesco applaudiert an der Seitenlinie und pusht sein Team, das deutlich verändert aus der Kabine zurückgekehrt ist.

Die Roten Teufel stehen jetzt deutlich höher und Debast, der einen zweiten Ball festmacht, zieht ebenfalls aus der Distanz ab. Der Rechtsschuss aus 25 Metern kommt zwar gefährlich aufs rechte Eck, aber Donnarumma hat gute Sicht und fängt den Ball letztlich sicher ab.

Trossard schickt Engels durch die Mitte, der zwar für Lukaku durchstecken könnte, jedoch aus 21 Metern lieber auf eigene Faust den Abschluss sucht. Der Rechtsschuss geht jedoch deutlich drüber - sehr zum Ärger vom frustrierten Lukaku.

Die Teams sind zurück auf dem Platz. Wechsel gibt es noch keine. Weiter geht's.

Halbzeitfazit:
Zur Pause führen die Italiener bei erschreckend blassen Belgiern verdient mit 1:0. Die Roten Teufel überliessen der Squadra Azzurra von Anfang an die Initiative und bettelten in völliger Passivität förmlich um den Rückstand. Nach sehenswerter Kombination traf Tonali nach starker Vorarbeit von Di Lorenzo (11.). Über weite Strecken verlief der erste Durchgang anschliessend sehr ereignisarm. Lediglich in einer kurzen Phase wurden die Belgier mal griffiger, ohne jedoch nennenswert im italienischen Strafraum vorstellig zu werden, während Italien selbst kurz vor der Pause noch einen vielversprechenden Angriff bekam, der jedoch keinen gefährlichen Abschluss zur Folge hatte. Obschon es so wirkt, als könnten die Azzurri jederzeit eine Schippe drauflegen, ist hier auf beiden Seiten noch viel Luft nach oben.

Gelbe Karte für Alessandro Bastoni (Italien)
Bastoni merkt, dass er Lukaku im Zweikampf nicht stoppen kann und hält den bulligen Angreifer der Belgier daher am Trikot fest. Glasklare Gelbe Karte.

Die ersten 45 Minuten sind um. Zwei Minuten gibt es noch im ersten Durchgang.

Beinahe kommen die Azzurri noch einmal zu einem vielversprechenden Abschluss. Di Lorenzo bedient den am Strafraum lauernden Frattesi, der die Kugel aber nur suboptimal annimmt und Bastoni sucht, dessen Ablage für Tonali allerdings zu unpräzise ist. Debast steht zudem davor und blockt dessen Direktabnahme.

Retegui und Onana bearbeiten sich erst hart im Zweikampf, ehe es sogar zu einer kleinen Rangelei kommt. Der Unparteiische zitiert beide Streithähne sofort zu sich und macht ihnen eine Ansage. Dabei kommt er ohne Gelbe Karten aus.

Die Azzurri nehmen erfolgreich das Tempo raus und Belgien verfällt wieder in die Passivität der ersten halben Stunde. Damit plätschert das Geschehen wieder nahezu ereignislos vor sich hin.

Belgien tut sich weiterhin unglaublich schwer, was auch daran liegt, dass die Italiener defensiv sehr kompakt stehen und die Räume und Anspielstationen effektiv zustellen. Den Hausherren fehlt der geniale Moment, mit dem sie mal hinter die Kette kommen könnten.

Die Roten Teufel wachen so langsam aber sicher auf und sind in ihren Aktionen jetzt zwingender, ohne jedoch so richtig vor dem Tor der Squadra Azzurra vorstellig zu werden. Die Italiener haben es weiterhin nicht allzu schwer, ihre Führung zu verwalten.

Engels hat auf dem rechten Flügel mal etwas Platz, zieht die hohe Flanke aber zu nah vors italienische Tor. Donnarumma kommt raus und faustet das Leder kompromisslos aus der Gefahrenzone.

Gelbe Karte für Timothy Castagne (Belgien)
Castagne kommt gegen Tonali deutlich zu spät, zieht aber dennoch voll durch. Das bringt ihm die völlig verdiente Gelbe Karte ein.

Die Squadra Azzurra setzt nach, aber nachdem Mateo Retegui ein Zuspiel nicht behaupten kann, jagt Nicolò Rovella den Ball aus gut 24 Metern anschliessend hoch über die gegnerische Querlatte hinweg. Abstoss Belgien.

Engels legt Barella und Dimarco serviert den Freistoss vom linken Flügel scharf in die belgische Box, wo Debast allerdings entschlossen klärt. Daraus entsteht eine Umschaltsituation, in deren Rahmen Lukaku Theate aber nicht mitnimmt, weil er ihm den Ball fahrig in den Rücken spielt. Das erstickt eine vielversprechende Szene in aller Gänze im Keim.

Aktuell sind bei beiden Teams Rück- und Querpässe das Mittel der Wahl. Der Squadra Azzurra kann es angesichts der Führung jedenfalls nur recht sein, dass herzlich wenig passiert.

Die Tedesco-Elf hat jetzt zwar etwas mehr Ballbesitz, lässt jedoch eine Spielidee vermissen und verliert im Aufbauspiel häufig die Kugel. Italien hat weiterhin sehr leichtes Spiel gegen einen bemerkenswert blassen Gegner, der so richtig noch immer nicht in diesem Spiel angekommen ist.

Immerhin mal ein Lebenszeichen der Belgier: Amadou Onana spielt aus gut 40 Metern einen richtig starken Steckpass auf Timothy Castagne. Allerdings ist der kluge Ball eine Spur zu hart. Castagne erreicht ihn nicht mehr vor der Grundlinie. Abstoss Italien.

Tooor für Italien, 0:1 durch Sandro Tonali
Fast schon folgerichtig gehen die Azzurri jetzt mit 1:0 in Führung und bestrafen die belgische Elf für zehn durch und durch passive Minuten. Giovanni Di Lorenzo tankt sich rechts per Doppelpass mit Nicolò Barella in den Strafraum hinein, hat kurz vor der Grundlinie den Kopf oben und passt flach durch die Beine von Zeno Debast hindurch auf den einlaufenden Sandro Tonali, der aus kurzer Distanz nur noch den Ball über die Linie drücken muss. Eine leichte Übung.

Gemessen daran, dass Belgien heute Abend zwingend einen Sieg braucht, kommt bemerkenswert wenig von den Roten Teufeln. Um nicht zu sagen gar nichts. Die Belgier kämpfen gar nicht erst um die Initiative, sondern stehen tief und lassen die Squadra Azzurra frei agieren.

Nach einem kurzen Einwurf von rechts zieht Davide Frattesi einfach mal vom rechten Strafraumeck aus direkt ab. Der zentrale und halbhohe Rechtsschuss stellt Koen Casteels aber vor keinerlei Probleme. Der belgische Rückhalt fängt den Ball sicher.

Verhaltener Beginn. Die Hausherren lassen die Italiener in den ersten Minuten gewähren. Die Azzurri halten den Ball sicher in den eigenen Reihen, wagen sich aber noch nicht wirklich ins gegnerische Drittel vor.

Anpfiff in Brüssel. Die Belgier tragen ihre dunkelroten Trikots über schwarzen Hosen. Die Squadra Azzurra läuft in weissen Trikots über blauen Hosen auf. Los geht's.

Zumindest spricht die Bilanz heute Abend aber klar für Italien. Von den bisherigen 25 Länderspielen gegen Belgien wurden erst vier Partien verloren (16 Siege, fünf Remis). Vor dem Hinspiel, das am 10. Oktober 2024 in Rom mit einem 2:2-Unentschieden endete, standen sich beide Nationen übrigens beim Final-Four-Turnier der Nations League 2020/21 im Spiel um Platz drei gegenüber, das die Squadra Azzurra mit 2:1 gewann.

Italien scheint sich nach dem enttäuschenden Aus im EM-Achtelfinale gegen die Schweiz (0:2) derweil wieder gefangen zu haben. Die Squadra Azzurra schoss in der Nations League in vier Partien bereits elf Tore. Aber: In keinem dieser vier Gruppenspiele und darüber hinaus auch in keinem der vier Länderspiele bei der EURO 2024 blieben die Italiener ohne Gegentor. Auch die Elf von Luciano Spalletti geht also durchaus mit offenen Baustellen in dieses komplizierte Auswärtsspiel.

Die Belgier feierten bislang nur zu Hause gegen Israel einen Sieg, holten aus den drei Duellen mit Frankreich (0:2 A, 1:2 H) und Italien (2:2 A) jedoch lediglich einen von neun möglichen Punkten. Insgesamt stehen die Roten Teufel damit bei gerade einmal zwei Siegen aus den letzten acht Länderspielen (zwei Remis, vier Niederlagen). Dabei blieb die Mannschaft von Domenico Tedesco in vier der letzten acht Spiele ohne eigenen Torerfolg, weshalb der 39-jährige Trainer zunehmend in die Kritik geraten ist und heute entsprechend unter Druck steht.

Die Squadra Azzurra feierte zuletzt gegen Israel einen überzeugenden 4:1-Sieg, bei dem Trainer Luciano Spalletti auf Experimente verzichtete. Auch heute setzt der 65-Jährige auf Mateo Retegui als einzige Spitze, hinter dem anstelle von Giacomo Raspadori (Bank) Nicolò Barella für offensive Akzente sorgen soll. Zwischen die Pfosten kehrt Gianluigi Donnarumma für Guglielmo Vicario (ebenfalls Bank) zurück. Auch Nicolò Rovella ist wieder von Anfang an mit dabei.

Personell gibt es bei Belgien heute Abend ein paar Veränderungen. Vorne stürmt Romelu Lukaku, der die Roten Teufel auch als Kapitän aufs Feld führt. Unter anderem startet ausserdem der junge Arne Engels, der zuletzt auch für Celtic Glasgow in der Champions League gegen RB Leipzig auf sich aufmerksam machte und heute sein erst drittes Länderspiel bestreiten wird.

Die Squadra Azzurra führt die Gruppe A2 mit zehn Zählern an und würde sich bereits mit einem Remis vorzeitig für die K.-o.-Runde qualifizieren. Belgien ist mit vier Zählern lediglich Dritter und braucht bei fünf Punkten Rückstand auf Frankreich zwingend einen Sieg, um vielleicht doch noch eine der beiden Nationen zu überholen.