Fazit:
Die Roosters greifen weiter an, bleiben aber ohne weiteres Tor und nun sind die Roten Bullen durch! Der EHC Red Bull überzeugte heute ab der 10. Spielminute und bot in der Folgezeit alles auf, was der Bullen-Kader derzeit zu bieten hat. Hinten verhinderte Aus den Birken diverse Hochkaräter und vorne zappelte fast jede Grosschance im Netz. Absolutes Highlight: Matsumotos Traumtor zum 1:4. Die Iserlohn Roosters zeigten einen guten und mutigen Auftritt, konnten gegen bärenstarke Champions von Don Jackson aber nicht über 60 Minuten mithalten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Markus Lauridsen (EHC Red Bull München)
Stockschlag.

Iserlohn liegt 1:5 hinten, die Laune lassen sich die Hausherren aber nicht vermiesen. Der Hallensprecher fordert eine Ehefrau über die Lautsprecher-Boxen auf, ihren verlorenen Ehering doch bitte an der Sprecherkabine abzuholen. Sonst drohe heute Abend ja "Ärger mit dem Ehemann." Herrlich! Sportlich sind die Bullen klar auf Drei-Punkte-Kurs.

Tor für EHC Red Bull München, 1:5 durch Keith Aucoin
Jetzt geht es so langsam dahin für die tapferen Roosters! Aucoin sieht im Slot keinen Mitspieler und wuchtet die Scheibe daher lieber Down auf die Kufe. Der Puck eiert ins Netz, 1:5!

Und nun läut auch am Seilersee der letzte Abschnitt. Red Bull geht mit einer sicheren 4:1-Führung in die finalen 20 Minuten.

Drittelfazit:
Aus den Birken, Traumtore und noch mehr! Der EHC Red Bull zeigte im zweiten Durchgang seine ganze Klasse und baute eine knappe Führung gegen leidenschaftliche Iserlohn eiskalt und sensationell aus. Auch in den mittleren 20 Minuten waren die Roosters dicht dran, verzweifelten bei ihren Möglichkeiten aber immer wieder am starken EHC-Goalie Aus den Birken. Red Bull traf Iserlohn während einer Drangphase mitten ins Herz und Matsumoto zeigte der DEL kurz darauf vielleicht das schönste Tor der bisherigen Spielzeit!

Tor für EHC Red Bull München, 1:4 durch Jon Matsumoto
TRAUMTOR VON MATSUMOTO! Der Rote Bulle verarbeitet die Scheibe am rechten Bullykreis erstklassig, legt sie sich durch die Beine und hebelt das Hartgummi dann mit der Rückhand über den Goalie ins Netz! Und das Beste: Alles geschieht in einer Bewegung! Caporusso sucht die Scheibe immer noch...

Aus den Birken mit einem Monster-Move! Es laufen die Minuten der Goalies. Jetzt zeichnet sich Aus den Birken aus: Die Roosters laufen ein ein 2-auf-0 und das Duo Capourusso-Turnbull packt den doppelten Doppelpass aus. Turnbull schliesst ab und scheitert dann am EHC-Goalie, der die Seite blitzschnell wechselt und mit seiner Kelle den Anschluss verhindert!

Tor für EHC Red Bull München, 1:3 durch Mads Christensen
Ganz effektive Bullen! Der deutsche Meister sticht wieder eiskalt zu! Iserlohn schaltet einen Gang hoch, erkämpft sich den Scheibenbesitz und liegt nun mit 1:3 hinten! Wolf leitet weiter vor die Kiste und Christensen stochert so lange, bis das Hartgummi ins Netz eiert!

Am Seilersee verdienen sich die Bullen in mit dieser Anfangsphase so langsam die Führung. München beginnt griffiger als im 1. Drittel und hat Iserlohn aktuell sehr gut unter Kontrolle.

Auch im Winter Wonderland Sauerland geht es nun wieder auf das Eis. Also das in der Halle.

Drittelfazit:
Verdient nein, Qualität ja. So könnte man die Performance der Bullen in den ersten 20 Minuten kurz zusammenfassen. Iserlohn startete ganz stark, traf im Powerplay und hätte auch noch in der Folgezeit durchaus das 2:0 nachlegen können. München brauchte rund zehn Minuten, kam dann aber auf Betriebstemperatur und drehte die Partie dann ansatzlos in zwei Minuten.

Tor für EHC Red Bull München, 1:2 durch Patrick Hager
Spiel gedreht! Der EHC Red Bull spielt in Iserlohn wie ein Meister! Die Roosters hadern noch mit dem 1:1, da macht Hager auch noch das 1:2. Erst rettet der Schoner von Lange, dann sitzt der Nachschuss von halbrechts!

Tor für EHC Red Bull München, 1:1 durch Frank Mauer
Mauer sorgt für Ruhe am Seilsee! Der Treffer kommt überraschend: Iserlohn hat mehr von der Partie, doch die Bullen scoren aus dem Nichts! Kettemer verwaltet die Scheibe hinter dem gegnerischen Gehäuse und sieht dann Mauer im Slot.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Travis Turnbull (Iserlohn Roosters)
Und aus dem zweiten Powerplay der Hausherren wird ein schnelles 4-gegen-4. Hager hilft seiner Mannschaft und erzwingt bei einem Gegenangriff eine Strafe für Turnbull.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jon Matsumoto (EHC Red Bull München)
Der EHC Red Bull erhält direkt die nächste Strafe! Jetzt muss Matsumoto auf das Holz. Gefährlich, die Roosters sind im 1. Drittel bislang sehr bissig!

Tor für Iserlohn Roosters, 1:0 durch Blaine Down
Was für eine Bude! Iserlohn belohnt die gute Anfansphase und Down trifft mit Überschallgeschwindigkeit zum 1:0! Fischer leitet in den rechten Bullykreis weiter, Down verzögert und jagt die Scheibe dann mit Volldampf oben links über Aus den Birken ins Glück!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Daryl Boyle (EHC Red Bull München)
Jetzt könnte das 1:0 schnell fallen: Boyle muss auf die Bank! Erste Strafe, Stockschlag.

Aber jetzt wollen die Gastgeber das 1:0! Die Roosters drehen mehr und mehr auf und die Halle pusht nach vorn! Chad Costello dreht sich links am Gegner vorbei und hämmert das Spielgerät dann am ersten Pfosten auf das Aussennetz!

Rein spielerisch muss das Duell erstmal Fahrt aufnehmen. München schaut sich das Ganze erstmal an und erhält erst langsam etwas mehr Zugriff. Iserlohn macht etwas mehr Dampf nach vorn, zwingt Aus den Birken aber auch noch nicht zu Glanztaten.

Dennis Endras erhält in Mannheim für 300 DEL-Spiele Blumen, in Iserlohn bietet Boris Blank 900 Spiele. Wahnsinn! Auch der Rooster erhält für seine unfassbare Karriere heute Sonderapplaus.

Und los! Iserlohn schnappt sich das erste Bully, die Partie läuft!

Und wer sich heute in den Fokus spielt, sehen wir gleich! Am Seilersee läuft bereits das Intro!

Besonders viel Aufmerksamkeit erntete beim letzten EHC-Sieg Goalie David Leggio. Gegen die Fischtown Pinguins raste beim Stand von 1:1 ein gegnerischer Break auf Leggio zu und Bremerhaven war kurz vor einer aussichtsreichen Torchance zur Führung. Goalie Leegio machte diese aber unfair zunichte und riss kurzerhand einfach sein Tor aus der Verankerung. Bremerhaven wurde somit um den Konter beraubt und erhielt stattdessen "lediglich" einen Penalty. Die Krönung der Anti-Fair-Play-Aktion: Leggio hielt natürlich den Penalty und legte so den Grundstein für den Sieg der Bullen.

Geht es nach den nackten Zahlen, so zeigt die Formkurve bei beiden DEL-Klubs derzeit in völlig verschiedene Richtungen: Während die Roosters nach einer irren Siegesserie so langsam wieder auf dem Boden der Tatsachen ankommen, haben die Roten Bullen ihr Zwischen-Tief indes überwunden. Iserlohn verlor zuletzt drei Spiele am Stück, München holte drei Siege und neun Punkte.