Ich bedanke mich an dieser Stelle für die Aufmerksamkeit und wünsche noch einen unterhaltsamen Samstagabend. Mit weiteren Cup-Partien und der neu lancierten Eishockey-Saison dürfte für genug Unterhaltung gesorgt sein. In diesem Sinne: Auf wiederlesen!

Lausanne schaffte es nach einer von beiden Seiten schwachen ersten Halbzeit eine Schippe drauf zu legen. Viel mehr war gegen ein erschreckend schwaches Lugano nicht nötig. Nie konnte der Oberklassige auf den schnellen Rückstand nach der Pause reagieren. Ein tolles Tor von Zeqiri in der 58. Minute war dann bereits die Vorentscheidung, bevor Daprelas Eigentor den bitteren Schlusspunkt für Lugano setzte. 
 
So muss man aus Tessiner Sicht der einzig grossen Chance der ersten Halbzeit nachtrauern, als Nganga kurz vor der Linie klärte, es hätte dann eine andere Partie werden können. Die Krise wird immer schlimmer und nun startet die Doppelbelastung. Lausanne hat seine Ambitionen in der Liga aber mit einem abgezockten Auftritt untermauert und könnte auch im Cup noch für die eine oder andere Überraschung sorgen.

Das war´s Lausanne schlägt Lugano mit 3:0. Damit steht es im Duelle Challenge League vs. Super League ebenfalls 3:0.

Drei Minuten werden hier noch nachgespielt.

Das Spiel ist hier natürlich entschieden. Bei Lugano hat sich scheinbar einiges an Frust aufgestaut, kommt es in den letzten Minuten doch zum einen oder anderen unnötig harten Einsteigen.

Der nächste verletzungsbedingte Unterbruch. Im Laufduell mit Nganga reisst Bottani selbst auch, landet dann aber unglücklich unter dem Abwehrkoloss. Nach kurzer Behandlung humpelt er vom Platz, dürfte aber wieder zurückkehren.

Da sich beide Spieler bei dieser Szene weh getan haben, dauert es einen Moment, bis der Ball wieder rollt.

Nun kommen hier doch noch Emotionen auf! Carlinhos testet Castella mit einem unangenehmen Aufsetzer. Der Keeper lässt jedoch schön zur Seite prallen. Lausanne will gleich den Konter lancieren. Doch bevor der schnelle Ndoye losziehen kann, kommt Obexer angebraust und holt ihn mit einer harten Grätsche von den Beinen.

Letzter Wechsel der Partie: Innenverteidger Monteiro kommt für Sechser Kukuruzovic.

Zweiter Wechsel des Heimteams: Oliveira ersetzt Puertas in der Schaltzentrale. 

Man kann Lugano zugute halten, dass man sich hier nicht komplett aufgegeben hat. Ein strammer Distanzschuss von Lovric zischt halbhoch am Pfosten vorbei. Zu einer verrückten Wende wird es hier aber nicht mehr kommen, dafür agiert Lausanne mittlerweile zu abgeklärt.

Ein Talent geht, das andere kommt. Kunstschütze Zeqiri wird unter Beifall verabschiedet. Neu im Spiel ist Dan Ndoye.

Letzter Wechsel bei Lugano: Custodio geht nach schwachem Auftritt, Sandi Lovric kommt für die Schlussphase.

Das ist für Lugano natürlich ein ganz bitterer Abend. Lausanne ist zwar gewiss ein unangenehmer Zweitligist, gegen den Oberklassigen aus dem Tessin aber keineswegs Favorit gewesen. Jetzt 0:3 im Rückstand zu sein, dürfte Lugano so kurz vor dem Europa-League-Start gar nicht passen.

Das dürfte es dann gewesen sein. Wie durch Butter kombinieren sich die Lausanner an die Grundlinie. DAPRELA spürt Turkes im Rücken und will die flache Hereingabe am nahen Pfosten klären, lenkt das Lader mit seinem langen Bein aber unhaltbar ins eigene Netz.

Tatsächlich hat Lugano sein System nun komplett umgestellt. Daprela und Kesckes bilden nun die Innenverteidigung, Obexer verteidigt links, Lavanchy auf Rechts.

Celestini nutzt seinen zweiten Wechsel. Innenverteidiger Yao geht, Aussenverteidiger Lavanchy kommt. Die Dreierkette dürfte damit Geschichte sein.

WOW! Nach einer zu weiten Flanke hält ZEQIRI die Chance auf der linken Seite am Leben. Durch zwei Gegenspieler hindurch zieht er in den Strafraum und platziert das Leder mit seinem rechten Fuss wunderschön im weiten Eck. Da Costa fliegt spektakulär, ist bei diesem Zauberschuss jedoch chancenlos!

Es ist zwar ein Griff ins Phrasenschwein, doch dieses Tor hat dem Spiel gut getan. Lugano agiert nun viel aktiver, steht höher und stört früher. Das bietet Lausanne Räume, die man wider auf der rechten Seite nutzen kann. Wieder fackelt Schneuwly mit einer flachen Hereingabe nicht lang, dieses Mal ist aber ein Luganesi zur Stelle und kann am ersten Pfosten klären.

Gleich nochmals Lugano. Carlinhos Junior will eine Bogenlampe direkt aus zehn Metern per Volley nehmen. Der Ball ist schwer zu nehmen, so trifft der Brasilianer diesen nicht sauber und Castella muss einfach nur zugreifen.

Jetzt muss natürlich eine Reaktion Luganos kommen. So passiv wie vor der Pause darf man nun nicht mehr agieren. Und die Tessiner versuchen es sogleich. Dalmonte zieht von Rechts zur Mitte, schlenzt das Leder aber klar übers Tor.

Und so einfach kann es gehen! Ein Steilpass der Linie entlang wird von Schneuwly erlaufen. Der Routinier bringt den Ball direkt zur Mitte, wo TURKES den Fuss geschickt hinhält. Da steht er seitwärts zum Tor, versteht es aber den Ball perfekt direkt in die weite Ecke weiterzuleiten. Cup-Goalie Da Costa ist nicht schnell genug unten, muss sich aus dieser Distanz aber keine Vorwürfe gefallen lassen.

Fabio Celestini setzt sogleich ein Zeichen. Der blasse Filip Holender muss raus, für ihn kommt Carlinhos Junior. Der letztjährige Tessiner Topscorer läuft in dieser Saison bisher seiner Form hinterher. Ob er hier die gewünschten Impulse setzen kann?

Die Mannschaften sind zurück. Es kann weitergehen!

Diese erste Halbzeit kann eigentlich in zwei Worten zusammengefasst werden: zu wenig. Zu wenig Tempo, zu wenig Leidenschaft und zu wenig Unterhaltung für den Fussballfan. Immerhin bleibt es auf der Pontaise spannend. Doch wenn keine der beiden Mannschaften einen Gang hochschalten kann oder will, dürfte es hier bis zur 120. Minute und dem Elfmeterschiessen spannend bleiben. Denn so ideen- und antriebslos, wie diese beiden Mannschaften bisher aufgetreten sind, erzielt man keine Tor. Sinnbildlich dafür ist die beste Chance der Partie, als Bottani nach einem Stellungsfehler an einen langen Ball herankam, sein langsamer Abschluss aber von der Linie geklärt werden konnte. Es bleibt deshalb nur die Hoffnung, dass die beiden Teams ihrem Potenzial nach der Pause gerecht werden können.

Und das wars von einer bescheidenen ersten Halbzeit. Kein Wunder, dass hier nichts nachgespielt werden muss.

Mutiger Versuch von Andi Zeqiri. Das Schweizer Jungtalent mit Vergangenheit bei Juventus Turin lässt sich bei einer Ecke fallen. An der hinteren Strafraumecke wird er angespielt und versucht den Volley. Ein schweres Unterfangen, das entsprechend misslingt. In hohem Bogen segelt der Ball über das Tor hinweg.

Die erste Halbzeit ist in ihren letzten Zügen und irgendwie scheinen beide Mannschaft zufrieden, hier mit einem 0:0 in die Pause zu gehen. Lausanne lässt hier nämlich den Ball, aber nicht den Gegner laufen. Solange Lausanne sich das Leder 40 Meter vom gegnerischen Tor entfernt zuschiebt, lässt Lugano sie einfach gewähren.

Denn wenn Lugano mal in der Offensive ist, wirken sie gefährlicher. Bottani und Dalmonte spielen sich hier von rechts nach links durch. Als Bottani sich das Leder an einem Lausanner vorbei in den Strafraum legen will, bleibt der feine Techniker aber hängen.

Wenn Lausanne den Ball hat, zieht sich die ganze Mannschaft Luganos in die eigene Hälft zurück. Der vorderste Mann steht dann etwas zehn Meter hinter der Mittellinie. Ob Lugano für diese Passivität gegen den Unterklassigen bestraft wird?

Diese Grosschance scheint Lausanne wachgerüttelt zu haben. Das Heimteam spielt nun mit höherer Intensität nach vorne. Keineswegs fehlerfrei, doch wird bei Ballverlust sofort nachgesetzt. Eine klare Chance will in dieser kleinen Druckphase aber keine herausschauen.

Und plötzlich ist Lugano nur Zentimeter von der Führung entfernt! Nach einem hohen Ball hinter die Abwehr stimmt die Zuordnung nicht, Bottani kann beinahe profitieren, spitzelt den Ball gerade so an Castella vorbei, doch Nganga antizipiert die Situation richtig. Der Routinier bewegt sich früh in Richtung Torlinie und kann das Leder im letzten Moment von dieser weggrätschen!

Ein durchaus umstrittener Einwurf-Entscheid löst eine erste Reaktion im Publikum aus. Aratore war bei einem Prellball klar als letzter dran, dennoch erhält Lugano den Zuspruch. Spielt so um die Mittellinie herum keine Rolle, irgendwas muss man ja erzählen.

Viel gibt es zu diesem Spiel bisher nicht zu erzählen. Ob es denn Mannschaft bei spätsommerlichen Temperaturen zu heiss ist? Anders ist die statische Spielweise beider Teams derzeit eigentlich nicht zu erklären.

Was er hier versuchen wollte, wird sein Geheimnis bleiben. Linksverteidiger Getaz rückt auf, hat den Ball an der Seitenlinie und will aus dem Halbfeld zur Mitte flanken. Oder wollte er schiessen? Sei´s drum, der Ball segelt auf jeden Fall meilenweit über und neben dem Tor vorbei.

Etwas mehr als die Hälfte der ersten Halbzeit ist rum und bisher reisst dieses Spiel niemandem vom Hocker. Es fehlt dabei auf beiden Seiten das Tempo. Auch Emotionen für das passende Cup-Feeling sucht man noch vergebens.

So kann es gehen. Ein kluger Ball aus der Defensive spielt das ganze Mittelfeld Lausannes aus. Sabbatini kann sich drehen, legt 20 Meter vor dem Tor quer und Youngster Dalmonte fackelt nicht lange. Sein harter Flachschuss ist aber etwas zu ungenau und Castella hält im Nachfassen.

Der Gast aus Lugano hat in dieser Phase mehr vom Ball, schiebt sich diesen aber relativ inspirationslos um die Mittellinie herum hin und her.

Hartes Einsteigen von Custodio. Im Laufduell mit Puertas zieht der Ex-Lausanner klar den kürzeren und räumt seinen Gegenspieler deswegen mit einem langen Bein ab. Gelb ist die konsequente Folge

Trotz wunderschönem Wetter und spannender Affiche ist die altehrwürdige Pontaise nur spärlich gefüllt. Gut 30 Fans haben den Weg aus dem Tessin auf sich genommen. So holt Aratore die erste Ecke Luganos vor fast leeren Rängen heraus. Diese bringt daraufhin nichts ein.

Die ersten zehn Minuten bestätigen, was ihm vornherein erwartet werden konnte: Lausanne ist Lugano komplett ebenbürtig, von einem Klassenunterschied ist hier rein gar nichts zu sehen.

Feine Aktion von Nicolas Getaz. An der Seitenlinie legt er den Ball aussen am heranbrausenden Dalmonte vorbei, zieht selbst in der Mitte durch und lässt seinen Gegenspieler schön stehen. Schön gemacht, schliesslich aber wirkungslos.

Erste gute Möglichkeit für das Heimteam! Turkes holt einen Flankenball mit der Fussspitze runter, kann sich unter Bedrängnis drehen und setzt seinen Flachschuss nur knapp am weiten Pfosten vorbei.

Das bedeutet aber nicht, dass Lausanne hier druckvoll startet. Beide Mannschaft tasten sich erstmal etwas ab. Ein erster Freistoss Luganos vom linken Strafraumeck rutscht an Freund und Feind vorbei. Fliegt aber direkt auf Castella der das Leder problemlos an die Brust drückt.

Die Gäste agieren auch heute mit einer Dreier- respektiver Fünferkette. In der Meisterschaft zieht man sich dann jeweils sehr weit zurück und lauert auf die Konterchancen. Auch in dieser Startphase scheint man an diesem Konzept festzuhalten. Das Heimteam übernimmt hier auch gleich einmal das Spieldiktat.

Das Spiel läuft. Das Heimteam spielt ganz in Weiss von Rechts nach Links.

Eine besondere Partie dürfte dieser 1/16el-Final für Fabio Celestini sein. Der Lugano-Trainer war von 2015 bis 2018 in Lausanne angestellt und feierte mit "seinem" Club, Celestini ist gebürtiger Lausanner, 2016 den Aufstieg in die Super League. Prägender Spieler von Celestinis Lausanne war Olivier Custodio, den er in diesem Sommer aus Luzern nach Lugano gelotst hat. Es dürfte also auch für den Spielgestalter eine spezielle Partie geben.

Bei den Tessinern verlief der Saisonstart wenig erfreulich. Zwar konterte man den FCZ im ersten Spiel gleich mit 4:0 nieder, verlor seither aber vier der letzten fünf Spiele in der Liga. So datiert der letzte Sieg des FC Lugano vom 16. August, als man Concordia Basel im Schweizer Cup mit 5:0 schlagen konnte. Angesichts der Tatsache, dass man sich in der Schweizer Sonnenstube mit spannenden Neuzugängen wie Filip Holender, Nicola Dalmonte oder Sandi Lovric und den RSL-erfahrenen Aratore, Rodriguez und Custodio klar verstärkt hat sind die Resultate ernüchternd. Deshalb dürfte ein Scheitern heute im Pokal bereits für erste Unruhe sorgen.

Die Waadtländer haben denn auch einen fast perfekten Saisonstart hingelegt. Auf ein enttäuschendes Unentschieden in Schaffhausen reagiert man vehement, ballerte sich mit vier Siegen in Folge an die Tabellenspitze und demontierte dabei auch den FC Winterthur (6:0 in dessen Stadion) oder den FC Aarau (5:1). Doch dann folgte vor der Nati-Pause der herbe Rückschlag im Stadtderby gegen Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy. Gleich mit 0:3 ging der Aufstiegsfavorit dort unter. Nun darf man im Cup gespannt auf die Reaktion sein.

Die Waadtländer sind nämlich nicht nur Leader der Challenge League, man hat auch nach dem (fast schon geplanten) Aufstieg in der Super League grosse Ziele. Unterstütz durch den Chemieriesen Ineos hat Lausanne mit GC das höchste Budget der Challenge League und eine Mannschaft gespickt mit erfahrenen Spielern. Stjepan Kukuruzovic oder Christian Schneuwly sind die prominentesten Namen. Doch auch Sturmtank Aldin Turkes, der die letzten beiden Jahre in Rapperswil seine Abschlussstärke bewiesen hatte, kann dem Oberklassigen heute weh tun.

Die 2. Cuprunde wurde gestern spektakulär lanciert. Zweimal empfing ein Zweitligist den Favoriten aus der Super League, zweimal gewann der Aussenseiter. Die Grasshoppers (1:0 gegen Servette) und der FC Winterthur (2:0 gegen St.Gallen) haben zwei Siege für die Challenge League eingefahren. Heute kommt es mit Lausanne gegen Lugano zum dritten Duell der beiden obersten Schweizer Spielklassen. Mit Wil gegen Zürich (Heute um 19:00) und Aarau gegen Sion (Morgen 16:00) kommt es zu insgesamt fünf solchen Duellen. Die Challenge League braucht also nur noch eine Überraschung, um den Vergleich mit der Super League zu gewinnen. Wobei ein Sieg Lausannes heute wohl gar keine so grosse Überraschung wäre.

Herzlich Willkommen zum Spiel zwischen dem FC Lausanne-Sport und dem FC Lugano in der 2. Runde des Helvetia Schweizer Cups.