Fazit:
Der VfL Bochum hat es geschafft! Mit einem 1:0-Sieg über 1860 München gewinnen die Gastgeber auch das fünfte Spiel in Folge und thronen ganz oben in Liga zwei. Bis dahin war es aber ein ganz schönes Stück Arbeit für die Truppe aus dem Ruhrgebiet, denn der Underdog machte den Bochumern das Leben mehr als schwer. In einer chancenarmen ersten Hälfte hatten die Löwen sogar die beiden einzigen Einschlussmöglichkeiten, verpassten aber den Führungstreffer. Den besorgte dann Simon Terodde für Bochum kurz nach dem Seitenwechsel mit einem schönen Flachschuss aus 18 Metern. Im Laufe der zweiten Hälfte liessen sich die Hausherren gegen stark kämpfende Sechziger immer tiefer reindrängen und beschränkten sich auf Konter. Das Abwehr-Bollwerk hielt aber dicht und so bissen sich die Gäste die Zähne aus. Alles in allem geht der Sieg also in Ordnung, auch wenn man den Münchenern ein Kompliment für die engagierte Leistung aussprechen muss.

Die letzten Minuten laufen. Schaffen die Gäste noch den Lucky Punch? Die letzte Viertelstunde macht nicht so grosse Hoffnung, denn die letzte Chance der Löwen ist schon ein Weilchen her.

Gelbe Karte für Rubin Okotie (TSV 1860 München)
Der Angreifer unterbaut seinen Gegenspieler, wie es im Fussball-Jargon so schön heisst und sieht dafür eine Gelbe Karte, die nicht ganz nachzuvollziehen ist.

1860 holt fünf Minuten vor Schluss die Brechstange heraus. Die langen Bälle kommen bisher aber nicht an und werden von Fabian und Bastians reihenweise aus dem Luftraum entfernt.

Verbeeck wechselt den ausgepumpten Terodde aus und bringt dafür in Nando Rafael einen Stürmer. Dem Niederländer scheint die defensive Spielweise seiner Mannschaft nicht zu gefallen.

Gelbe Karte für Daniel Adlung (TSV 1860 München)
Adlung vertändelt die Kugel in der eigenen Hälfte und muss sofort das taktische Foul ziehen, um den Angriff zu unterbinden. Klare Sache, Gelb!

Auch wenn die Löwen jetzt mehr vom Spiel haben: So richtig Druck können die Gäste nicht aufbauen, denn 1860 beisst sich die Zähne an der massiven Bochumer Abwehr aus.

Gelangen die Hausherren aber mal in Ballbesitz, dann löst der VfL das mit viel Routine und hält die Kugel lange in den eigenen Reihen. Auch die Fans werden nicht müde und unterstützen ihr Team pausenlos und lautstark. Insgesamt sind 20776 Zuschauer an diesem Montagabend dem Ruf des rollenden Leders gefolgt.

In den letzten Minuten lassen sich die Bochumer etwas zu weit hinten rein drängen. 20 Minuten vor Schluss anfangen zu mauern, dürfte aber nicht der beste Plan sein und auch Verbeek sieht nicht so aus, als sei er damit zufrieden.

Gelbe Karte für Felix Bastians (VfL Bochum)
Der Innenverteidiger rückt weit raus und kommt dann doch deutlich zu spät in den Zweikampf mit Claasen, der vom Bochumer sauber abgeräumt wird. Klar, dass das Gelb geben muss.

Den Gästen fehlte in der letzten Reihe die Durchschlagskraft, da sich Liendl häufig fallen gelassen hat, um am Spielaufbau mitzuwirken. Mit Mugoša bringt Fröhling nun einen echten Stürmer für den Neuzugang.

Der agile Bulut marschiert auf der rechten Seite und überläuft gleich zwei Gegenspieler. Der Flügelflitzer kommt bis zur Grundlinie durch und bringt das Spielgerät in die Mitte. Seine Flanke ist allerdings zu nah am Tor und kein Problem für Eicher.

Okotie kommt jetzt mal an den Ball und legt sich das Leder auf den starken linken Fuss. Aus guten 20 Metern zieht der Österreicher einfach mal ab. Luthe reisst aber rechtzeitig die Fäuste hoch und pariert den harten, aber unplatzierten Abschluss

Nach einem Eckball kommt Losilla zum Kopfball. Sein Aufsetzer wird noch abgefälscht und nimmt eine unorthodoxe Flugkurve. Eicher im Kasten der Gäste ist aber hellwach und kann klären.

Adlung schnappt sich die Kugel auf der rechten Seite und zieht nach innen. Der Mittelfeldmotor fackelt dann nicht lange und zieht einfach mal ab. Sein Schuss aus 25 Metern verpasst das Ziel aber deutlich.

Das muss das 2:0 sein! Bochum spielt das nun herrlich. Über Terodde und Haberer kombinieren sich die Gastgeber in den Sechzehner, wo Losilla auf einmal völlig blank vor Eicher auftaucht. Der Franzose ist allerdings nicht für das Toreschiessen bekannt und vergibt kläglich.

Tooor für VfL Bochum, 1:0 durch Simon Terodde
Das ging schnell! Die Gäste haben einen Einwurf auf der rechten Seite, der aber sofort hergeschenkt wird. Haberer bedient 20 Meter vor dem Kasten den Torschützen Terodde, der sich um Bölow dreht und die Kugel flach in die rechte untere Ecke dreht. Schönes Tor des Goalgetters!

Weiter geht's! Beide Mannschaften kommen in unveränderter Formation aus der Kabine.

Halbzeitfazit:
Torlos gehen der VfL Bochum und 1860 München in die Pause. In einer ansehnlichen Partie hatten die Hausherren zwar leichte Feldvorteile, die einzigen Möglichkeiten in einer ansonsten chancenarmen Partie hatten aber die Gäste. Kagelmacher scheiterte ebenso an Luthe, wie der völlig frei köpfende Schindler. Insgesamt geht das Unentschieden momentan also in Ordnung. Bis auf eine kurze Verschnaufpause um die 30. Minute herum boten beide Mannschaften eine gute Leistung und standen gerade in der Defensive stabil und diszipliniert. Die zweite Hälfte verspricht also eine Menge Spannung.

Eine Minute Nachspielzeit gibt es. Schade eigentlich, denn die Partie hatte gerade wieder fahrt aufgenommen.

Auch die zweite Torchance haben die Löwen und dieses Mal ist es eine richtig dicke Gelegenheit. Nach einem Eckball von Claasen kommt Schindler völlig blank zum Kopfball. Der Kapitän der Gäste köpft aus sechs Metern aber genau auf Luthe. Da war mehr drin!

Die Chance hat den Gästen Auftrieb gegeben. Die Löwen kommen erneut über den schnellen Claasen und Neuzugang Liendl. Der Österreicher sieht seinen Landsmann Okotie loslaufen, der Ball in die Gasse ist aber etwas zu ungenau und die Chance ist dahin.

Da ist sie die erste Torchance der Partie! Claasen bedient Liendl am Sechzehner, der auf der halbrechten Seite direkt Kagelmacher in Szene setzt. Der Rechtsverteidiger nimmt das leder an, scheitert dann aber aus zehn Metern an Luthe.

Solangsam macht sich doch ein wenig Langweile breit, denn die Partie plätschert aktuell nur dem Halbzeitpfiff entgegen. Die Bochumer Fans heizen auf den Rängen zwar ordentlich ein, eine Torchance haben sie aber trotzdem nicht zu sehen bekommen.

Terrazzino geht nun mal mit Tempo auf die Abwehr der Gäste zu. Ein Doppelpass mit Terodde und der Mittelfeldmann hat nur noch Bülow vor sich. Der Abwehrchef der Löwen bleibt aber ganz cool und spitzelt Terrazzino das Leder vom Fuss.

Auch wenn man nicht von einer schwachen Zweitliga-Partie sprechen kann, fehlen dem Spiel die Strafraumszenen. Die Mannschaften neutralisieren sich grösstenteils zwischen den beiden Sechzehnern. Mit minimalen Vorteilen für die Gastgeber.

Gelbe Karte für Anthony Losilla (VfL Bochum)
Der Franzose kommt gegen Claasen deutlich zu spät und steigt seinem Gegenspieler auf den Fuss. Dafür sieht der Mittelfeldmann die erste Gelbe Karte der Partie.

Auch wenn Bochum etwas zugelegt hat kann man bei Weitem nicht sagen, dass 1860 das 0:0 nicht verdient hätte. Die Gäste treten sehr diszipliniert auf und lassen wenig zu. Auch Offensiv setzt das Team von Torsten Fröhling immer wieder Nadelstiche. Guter Auftritt des TSV.

Bochum nimmt nun Fahrt auf und drängt nach vorne. Terrazzino scheitert knapp mit einem Freistoss, kurz danach ist es Terodde, der hauchzart an einem Eckball vorbei fliegt.

Perthel kommt über die linke Seite und flankt in den Sechzehner. Terodde verlängert per Kopf und Bülow bekommt den Ball an den Arm. Schiedsrichter Willenborg verzichtet auf einen Elfmeterpfiff und hat damit völlig recht. Bülow zieht den Arm noch weg und versucht aktiv ein Handspiel zu verhindern.

Bochum hat zwar mehr vom Spiel, die etwas gefährlicheren Angriffe kommen aber von den Gästen, die hier mutig auftreten. In diesem Spiel aber bislang von Torgefahr zu sprechen ist leicht übertrieben.

Claasen nutzt nun mal sein Tempo und marschiert auf halblinks an Fabian vorbei, der Ball verspringt aber etwas, so dass Claasen nur noch auf Adlung ablegen kann. Der Mittelfeldakteur zieht sofort ab, trifft das Leder aber nicht richtig und der Schuss geht deutlich vorbei.

Gerade im Zentrum stehen die Hausherren sehr kompakt. Bisher geht da für die Münchener gar nichts. Auf der Gegenseite steht die Löwen-Abwehr aber ähnlich sicher, so dass die Zuschauer weiter auf die este Torchance warten.

Löwen-Neuzugang Liendl lässt sich häufig auf links fallen und wird von seinen Mitspielern bereits häufig gesucht. Der Ex-Düsseldorfer versucht es nun mal mit einer Flanke, doch der Ball landet auf dem Kopf von Fabian.

Erwartungsgemäss machen die favorisierten Hausherren von Beginn an das Spiel, doch 1860 versteckt sich nicht und versucht mitzuspielen. Auf die erste Strafraumszene müssen wir aber noch warten.

Auf geht's! Bochum stösst in den blauen Jerseys an, 1860 läuft im grünen Auswärts-Dress auf.

Leiter der Partie ist Frank Willenborg. Der 36-Jährige Realschullehrer aus Osnabrück wird an den Seiten von seinen Assistenten Franz Bokop und Henrik Bramlage unterstützt.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Gäste könnte der Blick auf die letzte Saison sein. Dort behielten die Löwen in Partien Partien die Oberhand und fuhr zwei Siege ein.

Die Löwen haben unter der Woche noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Michael Liendl von Fortuna Düsseldorf verpflichtet. Der Neuzugang rückt heute sofort für den verletzten Stephan Hain in die Startelf. Ebenfalls nicht mit dabei: Marius Wolf. Er wird ersetzt von Stephane Mvibudulu.

„Never change a winning team“ scheint einer der Leitsätze in Verbeeks Philosophie zu sein. Zum wiederholten Male lässt der Niederländer die gleiche Elf auflaufen. Ehrlich gesagt hat er aber auch wenig Gründe, Veränderungen vorzunehmen. Auch Bastians und Celozzi sind mit von der Partie. Beide waren unter der Woche wegen muskulärer Probleme fraglich. Vorne bleibt Simon Terodde wohl endgültig bei den Hausherren und stürmt natürlich wieder an vorderster Front.

Ein ganz anderes Bild bietet sich bei den Münchener Löwen. Nach der katastrophalen Vorsaison und der knappen Rettung in der Relegation wollte 1860 in dieser Saison akute Abstiegsangst vermeiden. Doch schon nach dem vierten Spieltag stehen die Gäste wieder unter dem Strich. Nach dem überraschenden DFB-Pokal-Erfolg über 1899 Hoffenheim blieben die Mannen von Torsten Fröhling in der Liga zumindest zwei Mal ohne Niederlage. Einzig die Abwehr macht Hoffnung bei den Münchenern, die bislang nur vier Gegentore hinnehmen mussten. Mit Abstand die wenigsten im Tabellenkeller.

Bei den Bochumern ist momentan alles Friede, Freude, Eierkuchen. Die Hausherren legten einen Sahne-Start hin und gewannen die ersten vier Spiele der Saison. Dabei schalteten der VfL die beiden Bundesliga-Absteiger Paderborn und Freiburg, sowie die ambitionierten Nürnberger aus. Natürlich träumen die Fans im Ruhrgebiet schon wieder von dem ganz grossen Wurf, ein warnendes Beispiel sollte aber die letzte Saison sein, als die Bochumer ebenfalls gross aufspielten und lange oben mitmischten. Am Ende sprang aber nur ein schwacher elfter Platz heraus. Das Team von Trainer Gertjan Verbeek weiss also, welch langer Weg vor den Blau-Weissen liegt. Heute soll mit dem fünften Sieg in Folge der nächste Schritt gemacht werden.