Fazit:
Nach einer unfassbaren zweiten Hälfte erkämpft sich Werder Bremen einen 4:3-Sieg bei Borussia Mönchengladbach und steht damit im Viertelfinale des DFB-Pokals! In der ersten halben Stunde der Begegnung überraschten die Bremer durch eine offensive Ausrichtung und waren die bessere Mannschaft. Erst nach dem 1:0 der Gladbacher begannen die Fohlen richtig Fussball zu spielen und verdienten sich die Führung. Im zweiten Durchgang nahm dann der Wahnsinn seinen Lauf. Sternberg und Vestergaard drehten die Partie für Werder und es begann eine vogelwilde letzte halbe Stunde. Chance über Chance ergab sich im Borussia-Park bis es Hrgota war, der zum 2:2 traf. Der Freude wehrte nicht lange, denn die Gäste legten mit einem weiteren Doppelschlag nach. Doch damit war die Partie nicht zu Ende. Hrgota brachte mit seinem Anschluss in der Nachspielzeit noch einmal Spannung in die Partie, doch Bremen rettete den Sieg über die Zeit. Alles in allem geht das Weiterkommen für die Norddeutschen in Ordnung, denn die Bremer zeigten sich sehr mutig und mit einer guten Spielanlage. Für die geschundene Werder-Seele ist dieser Sieg natürlich Balsam. Auf der anderen Seite sehnen sich die Gastgeber wohl das Jahresende herbei, denn in den letzten drei Spielen hagelte es 13 Gegentore und man überwintert nur in einem Wettbewerb.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 3:4 durch Branimir Hrgota
Eine Minute vor Ende der Nachspielzeit wird es noch einmal richtig spannend! Einen Freistoss aus 20 Metern fälscht die Bremer Mauer genau in den Lauf von Hrgota ab, der aus wenigen Metern keine Probleme hat, hier den Anschluss zu erzielen.

Es gibt noch mal vier Minuten oben drauf. Bei allem, was man im Fussball schon erlebt hat ist das natürlich eine lange Zeit, die Bremer verteidigen aber mit Mann und Maus und es sieht nich danach aus, dass Gladbach noch ein Tor gelingt.

Die letzten Minuten brechen an! Die Gastgeber haben noch nicht aufgegeben und rennen weiter an. Respekt vor der Moral der Fohlen.

Die Gastgeber versuchen es weiter mit Kombinationsfussball. Die Brechstange bleibt bei den Fohlen noch im Schrank. Ob das von Erfolg gekrönt ist, bleibt abzuwarten.

Kann sich Borussia Mönchengladbach von diesem Schock noch erholen? Der Euphorie nach dem eigenen Ausgleich folgt nun die Ernüchterung über den 2:4-Rückstand.

Tooor für Werder Bremen, 2:4 durch Anthony Ujah
Das ist richtig stark, was diese Bremer heute hier zeigen! Grillitsch luchst Korb die Kugel an der Mittellinie ab und startet durch. Kurz vor dem Sechzehner legt der Youngster den Ball zu Ujah, der an Christensen vorbei geht und trocken zum 4:2 einschiesst.

Tooor für Werder Bremen, 2:3 durch Claudio Pizarro
Was ist denn hier los? Bremen schlägt zurück! Öztunali setzt sich auf der rechten Seite durch und bringt das Leder flach vorher. Sechs Meter vor dem Tor steht Pizarro völlig blank und hat wenig Probleme seine Farben wieder in Führung zu schiessen.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 2:2 durch Branimir Hrgota
Wenige Augenblicke später macht Hrgota seine Sache deutlich besser. Bei diesem Tor muss man aber auch die starke Vorarbeit von Raffael loben, der sich die Kugel in der eigenen Hälfte erkämpft und nach vorne sprintet. Der Pass auf Hrgota kommt im richtigen Moment und Hrgota versenkt aus 13 Metern sicher.

Yann Sommer schickt mit einem weiten Abschlag Branimir Hrgota auf die Reise, der das Leder perfekt annimmt und alleine auf Wiedwald zu geht. Vestergaard hechelt hinterher und setzt den Schweden so unter Druck, dass sich der Sütmer den Ball zu weit vorlegt.

Gelbe Karte für Ulisses Garcia (Werder Bremen)
Langer Ball auf Hazard, doch der Belgier kommt gar nicht dazu, diesen Pass in Empfang zunehmen. Zuvor hatte ihn Garcia umgerissen und sieht dafür die Gelbe Karte wegen eines taktischen Fouls.

Die letzten 22 Minuten dürften richtig spannend werden. Gladbach stürmt nach vorne und auch die Gäste verstecken sich nicht. Seit dem 1:2 ist das hier ein spektakulärer Schlagabtausch, der jeden einzelnen Zuschauer unterhalten dürfte.

Schubert erhöht das Risiko und bringt für den defensiveren Dahoud mit Hrgota einen weiteren Stürmer.

Dieser Pokalfight entwickelt sich zu einem offenen Schlagabtausch. Werder bleibt weiter offensiv und trägt damit zu einem wilden Treiben bei. Derweil haben sich die Gladbacher auf den Schiedsrichter eingeschossen, der nach Ansicht der Gastgeber zwei Mal daneben lag.

Gelbe Karte für Lars Stindl (Bor. Mönchengladbach)
Stindl regt sich zu sehr über eine Schiedsrichterentscheidung auf und sieht dafür zu Recht die Gelbe Karte wegen Meckerns.

Hier ist jetzt ganz schön was los! Gladbach vergibt die Chance auf den Ausgleich. Die Bremer kriegen die Kugel nicht aus dem eigenen Strafraum, wo Raffael das Leder zu Hazard stochert, der vom Elfmeterpunkt abzieht und ganz knapp verzieht.

Tooor für Werder Bremen, 1:2 durch Jannik Vestergaard
Im Gegenzug dreht Werder die Partie! Grillitsch hebt einen Freistoss herrlich über die Mauer, Sommer kann mit Hilfe des Pfostens zwar noch klären, doch Vestergaard ist hellwach und staubt zum 2:1 ab.

Und so könnte es gehen: Raffael setzt sich gegen zwei Leute durch und schickt Hazard auf die Reise. Der Belgier geht von halbrechts in den Sechzehner und zieht ab. Wiedwald ist geschlagen, doch das Leder klatscht an den Innenpfosten.

Die Ausgleich beflügelt die Bremer wieder, die sofort weiter nach vorne drängen. Gladbach muss jetzt aufpassen und sich schnell von diesem Schock erholen.

Tooor für Werder Bremen, 1:1 durch Janek Sternberg
Bremen gleicht aus! Eine Flanke von der rechten Seite rutscht bis zu Pizarro durch, der die Übersicht behält und in den Rückraum ablegt. Dort nimmt Linksverteidiger Sternberg die Kugel an und hält dann einfach mal drauf. Der Flachschuss des Youngsters klatscht an den linken Pfosten und dann ins Netz. Für Sommer war da nichts zu halten.

Die ersten Minuten des zweiten Durchganges gehören eindeutig den Gastgebern, die an die Schlussviertelstunde der ersten Hälfte anknüpfen.

Gelbe Karte für Mahmoud Dahoud (Bor. Mönchengladbach)
Schon im ersten Durchgang hätte der Mittelfeldspieler eine Gelbe Karte kriegen müssen, nach einem Foul an Lukimya ist es jetzt soweit.

Weiter geht's! Beide Trainer verzichten auf Wechsel und schicken ihre Teams unverändert zurück auf das Feld.

Halbzeitfazit:
Mit einer 1:0-Führung geht Borussia Mönchengladbach gegen den SV Werder Bremen in die Pause. In einer ordentlichen Partie überraschten die Bremer durch eine sehr offensive Ausrichtung. Die zwei Stürmer machten vorne Druck und zwangen Gladbach zu langebn Bällen. Der schnelle Kombinationsfussball der Fohlen kam nicht zur Entfaltung. So kam es, dass die erste halbe Stunde insgesamt den Gästen gehörte, die leicht überlegen waren, daraus aber kein Kapital schlagen konnten. Nach 32 Minuten kamen die Hausherren dann mal durch und erzielten das 1:0 durch Stindl. Mit der Führung im Rücken fand Gladbach besser ins Spiel und dominierte die Phase kurz vor der Pause. All das verspricht eine spannende zweite Hälfte, die in ca. Zehn Minuten angepfiffen wird.

Die Borussia wird immer stärker! Wieder setzt sich Dahoud durch und schickt dieses Mal Raffael auf die Reise. Der Brasilianer sucht schnell den Abschluss, verzieht aus ungünstigem Winkel aber um einen Meter.

Seit der Führung haben die Hausherren mehr Ruhe am Ball. Die Angriffe wirken nicht mehr so hektisch, sondern besser strukturiert. Einziges Manko ist immer noch der Pass ins letzte Drittel, der bei den Fohlen noch zu selten ankommt.

Das offensive Spiel der Gäste birgt natürlich auch Risiken. Gerade gegen Gladbach zeugt es von Mut, dem Gegner so viele Räume zu geben. Bisher ist die Rückwärtsbewegung bei den Bremern aber gut genug, um die Konter rechtzeitig zu unterbinden.

Wie werden die Bremer das Gegentor verkraften? Bisher hatten die Norddeutschen mehr von der Partie und hatten bis zum Gegentor wenig falsch gemacht.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 1:0 durch Lars Stindl
Bremen ist besser in der Partie, das Tor machen aber die Hausherren. Dahoud schüttelt mit einem starken Antritt Fritz ab und spielt die Kugel auf Hazard, der an der Sechzehnerkante lauert. Der Belgier beweist Übersicht und legt das Leder direkt auf Stindl ab, der das Spielgerät mit der Innenseite in die rechte untere Ecke schiesst.

Ein wenig Ruhe würde dem Spiel der Fohlen gut tun, doch schnelles Umschalten ist mittlerweile zu sehr in der DNA der Gladbacher verwachsen. Die starke Offensive der Hausherren kommt bislang aber noch nicht richtig ins Rollen.

Jetzt mal Überzahl für Werder nach einem Ballgewinn von Ujah. Bargfrede nimmt den Ball auf, sucht dann aber aus 20 Metern den Abschluss. Da war deutlich mehr drin, denn Pizarro war in der Mitte völlig frei.

Die Fans der Hausherren merken, dass ihr Team hier Unterstützung braucht. Die Anhänger, die sich in der letzten Woche auch in England einen Namen gemacht hatten, versuchen ihre Mannschaft aufzuwecken, die bis dato hinter ihren Möglichkeit bleibt.

Dass Gladbach seine Stärken in schnellen, flachen Kombinationen hat, ist wohl bis in den Norden durchgedrungen. Die Bremer versuchen das mit einer hohen Deckung und Pressing zu unterbinden. Bisher klappt das gut, die Gäste zwingen die Fohlen immer wieder zu langen Bällen.

Die Gäste sind sehr präsent und auch in den Zweikämpfen voll da. Die Mannen von der Weser scheinen diese Begegnung angenommen zu haben und sind in der Anfangsphase sogar die bessere Mannschaft.

Riesenchance für Gladbach! Bei einem langen Ball verliert die gesamte Verteidigung Raffael aus den Augen. Der Brasilaner läuft ganz alleine auf Wiedwald zu, der sich gross macht und lange stehen bleibt. Raffael tut dem Keeper den Gefallen und schiesst ihm die Kugel gegen den Arm. Das hätte die Führung sein müssen.

Werder drückt weiter nach vorne. Clemens Fritz hat in der Zentrale zu viel Platz und fasst sich aus 18 Metern ein Herz. Der Schuss des Kapitäns geht knapp am rechten Torpfosten vorbei. Da war mehr drin für die Bremer.

Doppelchance für Werder! Nach einem langen Diagonalball verlängert Gebre Selassie das Leder auf Pizarro, der nicht lange fackelt und sofort abzieht. Sommer kann den Schuss des Peruaners parieren und ist auch gegen den Nachschuss von Gebre Selassie da. Gute Aktion des Schweizer Schlussmanns, der damit den Rückstand verhindert.

Da hat der 19-Jährige Mahmoud Dahoud ne ordentliche Portion Glück, dass er von Schiedsrichter Perl nicht die Gelbe Karte sieht. Der Deutsch-Syrer war da mit offener Sohle in den Zweikampf mit Fritz gegangen.

Bis zum Sechzehner sieht das bei beiden Mannschaften bisher nicht schlecht aus. Die Kugel zirkuliert recht ordentlich durch die jeweiligen Offensivreihen, der letzte Pass findet bislang aber nicht das gewünschte Ziel und so warten wir weiter auf die erste Torchance der Partie.

Schon die Aufstellung der Gäste verrät, dass sich die Bremer heute nicht verstecken wollen. Mit Pizarro und Ujah sind gleich zwei Stürmer von Beginn an dabei und bisher sieht es auch so aus, als ob die Norddeutschen ihr Heil in der Offensive suchen.

Der Ball rollt! Gladbach stösst ganz in Weiss an, die Gäste laufen heute in dunkelblauen Jerseys auf.

Die Mannschaften stehen im Spielertunnel bereit, das Stadion ist mittlerweile gut gefüllt. Alles ist angerichtet für einen spannenden Pokalfight! In wenigen Minuten kann es dann endlich losgehen!

Auf den Autobahnen rund um Mönchengladbach tobt der Berufsverkehr. Die Anreise für Zuschauer und Spieler wurde damit so stark behindert, dass die Begegnung mit einer Verzögerung von 15 Minuten angepfiffen wird. Diesen Job übernimmt dann Günter Perl. Der Schiedsrichter aus Pullach bekommt hierbei Unterstützung von Thomas Stein und Michael Emmer.

Während die Gladbacher sich mit einem 4:1 in St.Pauli und einem 2:0-Sieg beim FC Schalke 04 ziemlich souverän für das Achtelfinale qualifizierten, hatte Werder deutlich mehr Probleme. In Rund.e Eins mussten die Jungs von der Weser gegen Drittligist Würzburg in die Verlängerung, in der zweiten Runde erkämpften sich die Bremer ein 1:0 gegen Köln. Die Bundesliga-Begegnung der beiden Mannschaften entschied Werder mit 2:1 für sich. Das war am 3. Spieltag. Seither hat sich viel geändert, aber im Pokal bleibt bekanntermassen alles möglich.

Die Personallage bei den Werderanern gestaltet sich deutlich entspannter als bei den Fohlen. Zwar fällt mit Zlatko Junuzovic der Dreh- und Angelpunkt der Gäste langfristig aus, bis auf Aron Johannsson sind aber alle weiteren Akteure fit.

Als wäre die 0:5-Niederlage nicht schon genug, mussten die Fohlen auch noch die schwere Verletzung von Tony Jantschke hinnehmen. Der Verteidiger riss sich am Samstag das Kreuzband und wird diese Saison wohl nicht mehr spielen können. Er reiht sich damit in ein prominentes Lazarett ein. Neben Andre Hahn, Patrick Herrmann, Ibrahima Traore und Martin Stranzl sind nicht mit von der Partie. Letzterer ist nach seiner langen Verletzung wieder im Mannschaftstraining, wird aber wohl erst im neuen Jahr zu seinem Comeback kommen. Fraglich war auch der Einsatz von Fabian Johnson, der aber heute mit dabei sein kann und auch in der Startelf steht.

Davon träumen natürlich auch die Bremer, die in der Liga ganz andere Sorgen haben, als die Hausherren. Nach einem ordentlichen Saisonstart befindet sich das Team von Trainer Viktor Skripnik wieder mitten im Abstiegskampf. Am Wochenende hätten sich die Norddeutschen etwas Luft verschaffen können, scheiterten beim 1:1 aber an sich selber. So geht es am Samstag gegen Eintracht Frankfurt darum, nicht auf einem Abstiegsplatz zu überwintern. Das und ein Sieg heute würde das Weihnachtsfest der Gäste deutlich entspannter werden lassen.

Die Gastgeber hatten fast schon vergessen, wie sich verlieren anfühlt. In der vergangenen Woche wurden die Fohlen aber unsanft von ihrer Wolke 7 geholt, auf der sie seit dem Amtsantritt von Andre Schubert zu schweben schienen. Dem bitteren Champions-League-Aus folgte am Wochenende eine ordentliche 0:5-Packung bei der Werkself aus Leverkusen. Nicht nur das Ergebnis war niederschmetternd, auch die Leistung erinnerte in keinster Weise an die starken Auftritte der letzten Wochen. Die Elf vom Niederrhein schien den Auftritt in der Königsklasse weder körperlich noch mental weggesteckt zu haben. Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt auch weiterhin nicht, denn heute folgt das nächste wichtige Spiel. Natürlich zählt dabei für die Borussen nur eines und zwar das Weiterkommen.