Fazit:
Der 1. FC Heidenheim schlägt den SV Sandhausen im Elfmeterschiessen mit 4:3. Nach einer in der ersten Halbzeit äusserst dürftigen Vorstellung beider Mannschaften, nahm die Partie im zweiten Durchgang spürbar an Fahrt auf. Bedingt durch den Platzverweis für die Hausherren, entwickelte sich eine eher einseitige Begegnung. Die Gäste aus Heidenheim hatten selbstverständlich viel mehr Ballbesitz, kreierten daraus aber zu wenig Torchancen. Marco Knaller machte im SVS-Tor zudem ein starkes Spiel und bewahrte sein Team ein ums andere Mal vor dem Rückstand. Mehr als Entlastungsangriffe hatten seine Mitspieler aber auch nicht zu bieten. Im Elfmeterschiessen zahlte sich dann womöglich aus, dass FCH-Coach Schmidt im Vorfeld der Partie Strafstösse trainieren liess, auch wenn sein Stamm-Schütze Leipertz in der regulären Spielzeit grotesker Weise vom Punkt scheiterte. Heidenheim steht also zum ersten Mal im Pokal-Achtelfinale und kann damit auch mit zusätzlichen Einnahmen planen. Am Sonntagabend bekommt der Zweiligist seinen nächsten Gegner zugelost, womöglich ein Bundesliga-Schwergewicht. In diesem Sinne noch einen schönen Abend!

Elfmeter verschossen SV Sandhausen: Aziz Bouhaddouz Der Sandhäuser scheitert mit seinem flach getretenen Elfer am linken Aussenpfosten.

Elfmeter verschossen 1. FC Heidenheim 1846: Marcel Titsch-Rivero Knaller fischt den Elfer rechts unten aus der Ecke.

Elfmeter verschossen SV Sandhausen: Leart Paqarada Er schiesst die Kugel deutlich über die Latte.

Es gibt zwei Minuten Nachschlag.

Plötzlich wird es im FCH-Sechzehner gefährlich, nachdem ein Freistoss von Paqarada bei Olajengbesi landet. Aus spitzem Winkel versucht er den Ball von der rechten Fünferecke querzulegen, doch Heidenheims Hintermannschaft kann die Kugel letztlich klären.

Wieder Knaller! Theuerkauf wird von Morabit an der linken Strafraumkante freigespielt und zieht mit einem satten Linksschuss ab. Die Kugel ist jedoch zu unplatziert, sodass Knaller sie zu seiner linken Seite abwehren kann.

Klasse Parade von Knaller! Wittek kommt nach einem von Feick getretenen Eckball von links völlig ungehindert zum Kopfball. Er platziert das Leder eigentlich gut, doch Knaller holt den Ball rechts oben aus dem Winkel.

Schnatterer versucht es mit einem Fernschuss aus 25 Metern, zentral vor dem Tor. Er erwischt den Ball aber nicht richtig, sodass er flach links am Kasten vorbeihoppelt.

Es wirkt nicht so als würde in der Verlängerung noch etwas passieren. Der FCH ist im Angriff einfach viel zu harmlos und die Sandhäuser tun alles dafür, das Ding irgendwie von der eigenen Gefahrenzone fernzuhalten.

Frank Schmidt bringt den erst 19-jährigen Tim Skarke in die Partie. Der Australier Ben Halloran macht dafür Platz.

Schnatterer streichelt den Freistoss aus aussichtsreicher Position direkt in die Mauer. Da war definitiv mehr drin!

Gelbe Karte für Seyi Olajengbesi (SV Sandhausen)
Der Nigerianer hält kruz vor dem eigenen Strafraum den Fuss drauf und sieht zu Recht Gelb.

Bouhaddouz will es auch nochmal wissen! Per Volley hält der Marokkaner aus gut 30 Meter drauf. Die Kugel senkt sich allerdings zu spät und landet oben auf dem Tornetz.

Die Gäste finden einfach kein Rezept, die couragiert verteidigende Abwehr des SVS in Verlegenheit zu bringen. Auch Marc Schnatterer tritt kaum in Erscheinung. Wenn es so weitergeht, muss das Ganze hier vom Punkt entschieden werden.

Nach drei ungefährlichen Ecken in Folge hat Kevin Müller das Spielgerät mal wieder in seinen Händen. Sein langer Abschlag landet aber direkt in den Armen seines Gegenübers.

Die Hausherren schlagen einen Freistoss von kurz hinter der Mittellinie vor das Tor von Müller und holen damit immerhin einen Eckball raus.

Thiede nimmt sich ein Herz und zieht aus 30 Metern ab. Der klägliche Versuch rollt allerdings zehn Meter links am Heidenheimer Gehäuse vorbei. "Angriff ist die beste Verteidigung" dachte er sich da wohl.

Zwischenfazit:
Auch nach 90 Minuten bleibt es beim 0:0 zwischen Sandhausen und Heidenheim. Durch den Platverweis für Hübner veränderte sich das Spielgeschehen natürlich komplett. Hätte Leipertz den fälligen Elfmeter verwandelt, wären wohl keine Zweifel mehr über den Ausgang dieser Partie aufgekommen. Dem FCH gelang es in der Folge nicht, seine numerische Überlegenheit in ein Tor umzumünzen. Sandhausen wird in der Verlängerung nun weiter mit Mann und Maus verteidigen und versuchen sich irgendwie ins Elfmeterschiessen zu retten. Man darf gespannt sein!

Drei Minuten Nachspielzeit gewährt Wolfgang Stark den beiden Mannschaften.

Alles deutet jetzt auf eine Verlängerung hin. Die Gäste finden einfach keinen Weg durch das dicht gestaffelte Abwehrbollwerk der Truppe von Alois Schwartz.

Nach einem abgewehrten Freistoss versucht Sandhausen es erst gar nicht, das Leder in den eigenen Reihen zu halten. Sofort schlägt ein SVS-Akteur das Ding hoch in die FCH-Hälfte.

Erneut schlägt Arne Feick einen Ball aus halblinker Postion ungestört viel zu hoch und zu weit in den gegnerischen Strafraum. Die Kugel landet letztlich im Seitenaus. Es geht mit einem Einwurf für die Gastgeber weiter.

Grimaldi bleibt nach einem Kopfballduell mit Klingmann am Boden liegen. Der SVS spielt denn Ball fair ins Seitenaus. Ihnen ist es wohl gar nicht so unrecht, dass dadurch etwas Zeit von der Uhr genommen wird.

Das Ziel der Sandhäuser ist jetzt wohl, irgendwie einen Lucky-Punch zu landen oder sich zunächst in die Verlängerung und dann ins Elfmeterschiessen zu retten.

Dieses Pokalspiel entwickelt sich nun immer mehr zu einem einseitigen Anrennen. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis beim Auswärts-Team der Knoten platzt. Doch die hohen Hereingaben von Feick und Co. finden noch keine eigenen Mitspieler.

Zumindest hat die Partie im Gegensatz zum ersten Abschnitt deutlich an Feuer dazugewonnen. Es kommt gehäuft zu brenzligen Situationen im SVS-Strafraum. Noch hält die Schwartz-Elf die null.

Mit Marc Schnatterer ist zudem der etatmässige Kapitän des FCH in die Partie gekommen. Von ihm verspricht man sich fortan zündende Ideen im eigenen Offensivspiel.

Nachdem sich die Ereignisse hier kurzzeitig überschlagen haben, kehrt jetzt wieder etwas Ruhe ein. Sandhausen ist jetzt bedacht, mit einem Mann weniger hinten dicht zu machen. Heidenheim hat nun natürlich deutlich mehr Ballbesitz und sucht die Lücke in der Hintermannschaft der Hausherren.

Gelbe Karte für Philipp Klingmann (SV Sandhausen)

Elfmeter verschossen von Robert Leipertz, 1. FC Heidenheim 1846
Knaller ist auf der richtigen Seite und fischt den schwach, halbhoch geschossenen Elfer von Leipertz aus der rechten Ecke.

Rote Karte für Florian Hübner (SV Sandhausen)
Hübner fliegt dazu vom Platz, da er Grimaldi eine klare Torchance genommen hat. Für so etwas sieht das Regelwerk einen Platzverweis vor.

Es gibt Elfmeter für Heidenheim!Grimaldi verarbeitet einen langen Ball ganz stark mit der Brust. Dann bringt Hübner den Deutsch-Italiener zu Fall, Schiri Stark zeigt auf den Punkt.

Zunächst muss Kister aber das Feld verlassen, nachdem er zuvor ohne gegnerische Einwirkung mit dem rechten Fuss umgeknickt war. Für ihn kommt Schulz in die Partie, der Kisters Position in der Innenverteidigung übernimmt. Der Freistoss für den SVS bringt indes nichts ein.

Der bereits gelb verwarnte Griesbeck bringt Rossbach etwa 30 Meter zentral vor dem eigenen Kasten zu Fall. Es gibt Freistoss für das Team von Alois Schwartz.

Der folgende Standard von der rechten Seite bringt nichts ein.

Nach einem bösen Fehler von Kraus im Aufbauspiel, können die Hausherren über rechts Kontern. Die halbhohe Flanke wird von Wittek per Kopf zum Eckball geklärt.

Der Ball rollt wieder. Personell unverändert gehen beide Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Nach einer äussert unspektakulären ersten Halbzeit in Sandhausen steht es zwischen dem SVS und dem 1. FC Heidenheim noch 0:0. Die Partie spielte sich hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab und war von vielen Stockfehlern, kleinen Fouls und Ballverlusten geprägt. Den unfreiwilligen Abschluss von Rossbach muss man wohl als grösste Chance in diesem ansonsten ereignisarmen ersten Abschnitt bezeichnen. Beide Teams agierten im Angriff viel zu uninspiriert und kamen wenn dann nur durch Standards vor das gegnerische Tor. Vielleicht entwickelt sich die Begegnung in der zweiten Hälfte ja noch zu einem echten Pokalfight. Eigentlich kann es nur besser werden.

Gelbe Karte für Ronny Philp (1. FC Heidenheim 1846)
Der FCH-Mann springt Paqarada in einem Luftzweikampf mit dem Rücken in die Parade und handelt sich damit ebenfalls Gelb ein.

Auf dem Feld gibt es im Moment keine nenneswerten Aktionen zu verzeichnen. Die mitgereisten Fans von der Ostalb lassen sich davon nicht beirren und feuern ihre Mannschaft weiter lautstark an.

Ein 0:0 wie am vierten Spieltag der aktuellen Zweitligasaison wird es hier heute nicht erneut geben. Das ist die positive Nachricht sieben Minuten vor der Pause. Vielleicht gibt's im zweiten Abschnitt ja mal vielversprechende Offensivaktionen zu bestaunen.

Gelbe Karte für Sebastian Griesbeck (1. FC Heidenheim 1846)
Der Heidenheimer wird nachträglich verwarnt, nachdem er seinem Gegenspieler unsanft auf den Knöchel gestiegen war. Stark liess zunächst Vorteil laufen, zückte nun aber den Gelben Karton.

Eine richtige Pokalatmosphäre kommt hier beim Baden-Württemberg-Derby noch nicht auf. Das liegt einerseits an den nur gut 2000 Zuschauern und andererseits an dem ereignisarmen Geschehen auf dem Platz.

Ein Freistoss für die Schwartz-Elf von der linken Seite landet nach einer Kopfballverlängerung am Schienbein von Rossbach. Von dort aus prallt das Leder haarscharf am linken Pfosten vorbei. Das war knapp!

Der Eckball ist schwach getreten und wird von SVS-Schlussmann Knaller locker aus der Luft gepflückt.

Grimaldi wird auf der linken Seite freigespielt und läuft bis zur Grundlinie durch. Seine flache Hereingabe wird auf dem Weg in den Strafraum aber von einem Sandhäuser zur Ecke geblockt.

Auf der anderen Seite probiert sich Moritz Kuhn mit einem Distanzschuss aus zentraler Position. Sein Ball ist aber deutlich zu hoch angesetzt und stellt deshalb keine Gefahr für Kevin Müller dar.

Heidenheim bekommt im linken Halbfeld einen Freistoss zugesprochen. Aus etwa 40 Metern schlägt Feick den Ball in den Strafraum, wo Interims-Kapitän Kraus am höchsten steigt, das Spielgerät aber knapp rechts am Gehäuse der Gastgeber vorbeiköpft.

Beide Teams halten auch nicht viel davon mal hintenrum zu spielen. Das Leder wird lieber hoch und weit aus der eigenen Hälfte befördert. Spielerisch ist noch deutlich Luft nach oben.

Es kommt jetzt vermehrt zu harmlosen Fouls im Mittelfeld. Dadurch kommt noch kein richtiger Spielfluss zustande. Das liegt aber auch daran, dass die Ballbesitzphasen der einzelnen Mannschaften nicht besonders lang sind. Oft landet der Ball schnell wieder beim Gegner.

Erster guter Abschluss der Sandhäuser! Zillner bekommt den Ball im Mittelfeld zugespielt und dribbelt sich dann bis an die Sechzehnerlinie vor. Aus halblinker Position zieht er mit links flach ab, doch die Kugel landet etwa einen halben Meter neben dem rechten Torpfosten.

Kuhn hat auf der linken Aussenbahn etwas Platz und viel Zeit um eine Flanke in den Strafraum zu schlagen. Die erreicht aber keinen Mitspieler und segelt rechts am Tor vorbei ins Aus.

In den ersten Momenten dieser Partie sind vor allem die Männer von Frank Schmidt in Ballbesitz. Die Gastgeber aus Sandhausen attackieren erst kurz hinter der Mittellinie und geben Heidenheim etwas Platz für den Spielaufbau.

Los geht's! Die Gäste aus Heidenheim stossen an und spielen in rot gegen die in schwarz-weiss gekleideten Hausherren.

Die Mannschaften werden auf den Platz geführt. Gleich rollt der Ball im leider spärlich gefüllten Hardtwaldstadion!

Das heutige Aufeinandertreffen leiten wird Wolfgang Stark, gemeinsam mit seinen Assistenten Marcel Schütz und Torsten Bauer. Als vierter Offizieller steht Rafael Foltyn an der Seitenlinie.

Die bisherige Bilanz dieser Begegnung sieht die Gäste aus Heidenheim im Vorteil. Neunmal trafen die Vereine in der zweiten und dritten Liga aufeinander, nur einmal konnte Sandhausen gewinnen. Dreimal endete die Partie unentschieden und fünfmal gewann der FCH.

„Wir haben schon einmal in dieser Saison gezeigt, dass wir in Sandhausen definitiv in der Lage sind, erfolgreich zu sein“, erinnerte Schmidt an das Ligaspiel im August. Personell gesehen kann er dabei aus dem Vollen schöpfen. In Hinblick auf eine mögliche Entscheidung vom Elfmeterpunkt, liess der FCH-Trainer im gestrigen Training einige Strafstösse schiessen. „Wenn’s soweit kommt, dann werden wir dieses Elfmeterschiessen auch für uns entscheiden.“

Für die Mannschaft vom Heidenheim-Coach Frank Schmidt galt es, die 0:1-Niederlage vom Wochenende gegen Braunschweig abzuhaken und sich auf einen „Pokalkampf“ einzustellen. „Die neue Chance steht unmittelbar bevor, das ist der DFB-Pokal, das ist die Aussicht das erste Mal ins Achtelfinale einziehen zu können. Ich bin mir sicher, dass man diese Freude und die Bereitschaft, die Dinge umzusetzen, wie man sie eben umsetzen muss, dann auch im Spiel erkennen wird.“

Der 48-jährige Trainer des SVS, der seinen Vertrag erst letzte Woche bis 2018 verlängerte, bezeichnete den Pokal als „schönen Bonus, den man gerne mitnehmen möchte“. Verzichten muss er beim Kampf um den Einzug ins Achtelfinale auf seinen Kapitän Stefan Kulovits, der wegen einer Gelb-Roten Karte aus der ersten Runde gesperrt fehlt. „Das ist ein grosser Verlust“, so Schwartz. Daneben fällt Mittelfeldmann Kevin Kratz weiterhin verletzt aus.

In der Liga sind die Gastgeber seit fünf Spielen ungeschlagen und haben Zuhause in dieser Saison noch nicht verloren. Mit Heidenheim kommt allerdings das defensivstärkste Team des Unterhauses, erst achtmal musste FCH-Keeper Jan Zimmermann hinter sich greifen, sechsmal blieb er gänzlich ohne Gegentor. „Das ist eine Qualität“, sagte SVS-Coach Alois Schwartz vor der Partie, betonte aber auch, dass Heidenheim kein Gegner sei, „bei dem ich mich gleich ergeben muss“.

Beide Mannschaften trafen in der ersten Pokalrunde auf einen Gegner aus der Regionalliga Südwest. Während die heutigen Gäste aus Heidenheim den FK Pirmasens souverän mit 4:1 eliminierten, setzten sich die Sandhäuser nach 120 Minuten ohne Treffer erst im Elfmeterschiessen mit 5:3 gegen den Bahlinger SC durch.

Die Ausgangslage könnte ausgeglichener nicht sein vor diesem internen Zweitligaduell. Beide Teams haben in der laufenden Spielzeit 19 Punkte gesammelt und belegen damit Platz sieben und acht in der Tabelle. Sandhausen steht nur aufgrund des um zwei Treffer besseren Torverhältnisses vorne. Zudem war Heidenheim am vierten Spieltag schon einmal im Hardtwaldstadion zu Gast, die Partie endete mit einem torlosen Remis.