Fazit:
Pünktlich pfeift Frank Willenborg diese doch sehr einseitige Partie ab. Zu Beginn der ersten und zweiten Halbzeit präsentierte sich Wiedenbrück jeweils stark, doch sobald sich Paderborn eingespielt hatte, kontrollierte es die Partie. Den Dosenöffner lieferte Sven Michel (24.), dem Srbeny einen Dreierpack (32., 45., 58) zur frühen Entscheidung folgen liess. Vollendet wurde das Werk schliesslich von Joker Chris Führich in der 83. Minute. Wiedenbrück schlug sich wacker, muss jetzt aber den Fokus wieder auf die Regionalliga legen. Dagegen darf Paderborn mit einem positiven Erlebnis in die zweite Bundesliga starten. Einen schönen Sonntag noch!

Hölscher kommt weit aus dem Tor heraus, um dann doch nur den Winkel zu verkürzen. Das macht er aber stark an der rechten Grundlinie und holt sogar einen Abstoss heraus.

Zumindest den Ehrentreffer will der Viertligist noch. Baumgart scheint von Aussen aber ganz schön Druck zu machen, damit eben das nicht geschieht.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:5 durch Chris Führich
Die Einwechslungen zünden bei den Gästen. Evans hat enorm viel Platz auf der linken Seite und lässt sich fast schon zu viel Zeit. Dann legt er aber quer in den Rücken Berishas auf den freistehenden Führich, der ganz einfach einschiebt.

Nun ist Schluss für den Dreierpacker. Evans bekommt dafür noch gut zehn Minuten.

Ein besseres Trainingsspiel ist aus dieser Begegnung geworden. Auf beiden Seiten entstehen Lücken, die weder das eine noch das andere Team vernünftig ausnutzt.

Es will nicht klappen mit Tor Nummer vier. Von rechts kommt die flache Hereingabe, in die Srbeny wie bei den ersten Toren seinen Fuss hält. Diesmal verspringt das Leder allerdings und fliegt knapp übers Gebälk.

Gegenüber holt sich Wiedenbrück einen Eckstoss heraus, der nur knapp vor den Sechzehner geklärt wird. Demming fasst sich ein Herz und haut das Ding volley am Tor vorbei.

Für den vermeintlichen vierten Treffer taucht Srbeny wieder frei vor Hölscher auf, der ihn aber stark zur Seite abdrängt, bis der Winkel zu spitz ist. Der Schuss fliegt ins Aussennetz.

Und auch Daniel Brinkmann gibt sich nicht mit einem Wechsel zufrieden. Insgesamt also vier Neue auf dem Feld.

Doppelt wechselt Baumgartner in seiner Offensive. Das kann durchaus als Kräfteschonen interpretiert werden.

Da folgt gleich der nächste Abschluss, der diesmal jedoch viel zu unplatziert ist, sodass Zingerle das Spielgerät unter sich begräbt.

Gute Chance für Wiedenbrück! Von rechts rollt die Kugel in den Strafraum, den Szeleschus mit dem Rücken zum Tor annimmt, anstatt für den Mitspieler durchzulassen. Szeleschus will's wieder gut machen und zieht ab, aber Zingerle ist einmal mehr auf dem Posten und klärt zur Seite weg.

Da ist doch mal Platz vor dem Strafraum und sofort zieht Kaptan ab. Der Versuch segelt einen halben Meter über die Querlatte hinweg.

Mehrere Ecken erarbeitet sich auch der SC Wiedenbrück, die allesamt relativ ereignislos versanden. Zuletzt wird ein Schuss von Durim Berisha geblockt.

Die Ecke wird lang und länger und findet hinten Michel, der aus der Drehung abzieht. Hörschel taucht ab, aber der Ball zappelt im Aussennetz.

Ähnlich Situation beim nächsten Abschluss Srbenys, der aus 13, 14 Metern aber noch abgefälscht wird, sodass die Kugel links am Tor vorbeitrudelt.

Eher zufällig rollt der Ball auf der Strafraumgrenze an allen vorbei, bis hinten Kai Pröger auftaucht. Sofort zieht er aufs linke Eck ab und verpasst nur knapp.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:4 durch Dennis Srbeny
Antwi-Adjei spielt einen Pass aus der eigenen Hälfte in die Schnittstelle der Verteidigung, sodass plötzlich zwei Spieler frei vor Hölscher auftauchen. Kai Pröger bleibt mannschaftsdienlich und legt rüber zu Srbeny, der den Dreierpack komplettiert.

Beckhoff tackelt fair gegen Okoroji. Der Aussenverteidiger muss sich trotzdem kurz schütteln, bevor es weitergeht.

Wie im ersten Durchgang bringt der SCP nach einigen Minuten mehr Kontrolle ins Spiel. Die Chancen des Viertligisten haben sie nicht verunsichert.

Auf dem Kopf balanciert Antwi-Adjei die Kugel. Das war aber brotlose Kunst, wie sich herausstellt.

Paderborn löst sich aus dem Druck mit einem Freistoss aus dem rechten Halbfeld. Im Durcheinander in der Mitte fliegt der Ball hoch in die Luft, bevor Hölscher das Ding aus der Gefahrenzone faustet.

Auch eine Flanke muss Zingerle aus der Luft pflücken. Da bestand keine echte Gefahr.

Einen Schuss von rechts muss erneut Zingerle klären! Wiedenbrück hat noch Bock auf dieses Spiel und setzt den Gegner unter Druck.

Grosse Chance für Klantzos! Ein Schuss aus der zweiten Reihe wird vor die Füsse Klantzos'abgefälscht. Der muss frei vor Zingerle nur noch schiessen, doch trifft den Ball nicht richtig!

Im Konter wird Beckhoff von Klantzos auf die Reise geschickt, der mit Ball allerdings nicht seine Gegenspieler abschütteln kann. Im Strafraum kämpft er gleich gegen drei Mann um die Kugel, bis er sie doch noch verliert.

Dafür tritt Okoroji an, doch ein Gästekopf ist als erstes am Ball.

Sofort ist Paderborn wieder vorne. Srbeny erarbeitet sich einen Eckstoss.

Mit einem positionsgetreuen Wechsel beginnt die zweite Hälfte. Die 19 kommt für die 9.

Halbzeitfazit:
Vielleicht war es doch zu selbstbewusst, zu mutig und zu offensiv, was sich Wiedenbrück vorgenommen hat. So sah es 15 Minuten recht ausgeglichen aus, bis Paderborn vermehrt die Lücken in der Hintermannschaft entdeckte. Michel entblösste diese perfekt nach einem schnell ausgeführten Okoroji-Einwurf. Danach war es zweimal Srbeny, der jeweils nach Zuspiel von Antwi-Adjei in echter Strafraumstürmermanier das Netz zappeln liess. Wiedenbrück scheint geschlagen und darf sich jetzt nicht abschiessen lassen. Paderborn auf der anderen Seite muss zusehen, den Gegner nicht unnötig zurückkommen zu lassen.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:3 durch Dennis Srbeny
Einen langen Diagonalpass nimmt Antwi-Adjei perfekt mit der Brust mit, legt in die Mitte, wo Srbeny seinen Schlappen reinhält. Das hätte aus Sicht des Viertligisten nicht passieren dürfen. 0:3!

Zwei Wechsel und zwei Tore ergeben eine Minute extra. Dann dürfen die Teams durchatmen.

Wegen eines Missverständnisses rollt der Ball zwischen Okoroji und Antwi-Adjei einfach ins Toraus. Das macht den Jungs aber keinen Ärger, denn sie haben hier ansonsten alles im Griff.

Mit dem Aussenrist testet Michel erneut Hölscher, der nach wie vor auf der Hut ist. Den Schuss hält er locker fest.

Gelbe Karte für Niklas Szeleschus (SC Wiedenbrück)
Kurze Zeit später verliert der Mann mit der 17 den Ball an Michel, zieht seinem Gegenspieler im Anschluss am Trikot und sieht dafür Gelb.

Der nächste Spieler liegt am Boden. Szeleschus war beim Pressing mit Zingerle zusammengeprallt und hält sich die Rippen. Für ihn geht es allerdings weiter.

So richtig vom Tempo geht Paderborn noch nicht, andererseits wirkt der Sportclub aus Wiedenbrück auch ein Stück weit gebrochen.

Schon der zweite verletzungsbedingte Wechsel, der erneut ohne Fremdeinwirkung stattfindet.

Hölscher verhindert das 0:3! Erneut mit zu viel Platz im Strafraum zieht diesmal Kai Pröger ab. Der Keeper wirft sich schnell auf den Boden und pariert den Abschluss.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:2 durch Dennis Srbeny
Stark kombiniert vom Zweitligisten! Antwi-Adjei zieht mit dem Ball in den Strafraum und spielt den Doppelpass mit Thalhammer, ehe er in die Mitte ablegt für Srbeny. Der steht völlig frei und verwandelt sicher.

Wieder taucht Paderborn im Strafraum auf, auch wenn Srbenys Abschluss aus dem Rückraum über den Schlappen rutscht und steil gen Himmel fliegt.

Über links ist der Favorit heute besonders stark. Ob Okoroji, Antwi-Adjei oder ein ausweichender Michel, da ist viel Tempo im Spiel. Die nächste herausgeholte Ecke fliegt allerdings unberührt durch den Strafraum.

Nächster Abschluss für die Gäste, die hier seit guten zehn Minuten alles im Griff haben.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:1 durch Sven Michel
Ein schnell ausgeführter Einwurf überrascht die komplette Wiedenbrücker Defensive. Links ist Michel vollkommen blank, zieht in den Strafraum und schiesst eigentlich unnötig aus spitzem Winkel. Hölscher blockt den strammen Schuss nach vorne zurück zu Michel, der den Ball spitzohrig mit links über die Linie spitzelt.

Michel trifft den Pfosten! Mal von rechts fliegt eine Pröger-Flanke auf den Kopf vom freistehenden Michel. Der will sich am offenen kurzen Eck bedienen, scheitert aber am Innenpfosten! Glück für den Viertligisten!

Hölscher muss zupacken! Vor dem Sechzehner hat Michel zu viel Platz und schiesst direkt aufs rechte Eck. Hölscher taucht ab und hält.

Allmählich spielen sich die Gäste vorne fest.

Kaum eine Minute später zieht Antwi-Adjei von links ins Zentrum und zieht ab. Der Schuss ist aber zu mittig, um Hölscher zu überwinden. Der hält das Leder fest.

Erneut läuft Okoroji seine linke Linie hinunter und flankt diesmal flach vors Tor. Da ist erneut Hölscher zur Stelle und packt zu.

Nach einer Viertelstunde ist noch kein klarer Klassenunterschied zu sehen. Paderborn spielt offensiver, doch Wiedenbrück verteidigt das stark.

Hölscher fängt die Ecke ab und baut für Wiedenbrück neu auf.

Im Strafraum kann Dennis Srbeny eine lange Flanke nicht richtig verarbeiten, holt aber dennoch eine Ecke heraus.

Zumindest mal aufs Tor fliegt der Schuss von Sven Michel, den Hölscher aber problemlos fängt.

Eine zweite Okoroji-Flanke findet den Kopf eines Mitspielers, doch der lenkt das Leder aus elf Metern eher in Richtung Eckfahne.

Gelbe Karte für Viktor Maier (SC Wiedenbrück)
Kurz darauf sieht der kirgisische Nationalspieler die frühe Gelbe Karte wegen eines taktischen Fouls. Rein objektiv betrachtet, ist das die richtige Entscheidung. Mit ein wenig Feingefühl hätte es aber auch eine Ermahnung getan.

So hat Viktor Maier die nächste Chance für Wiedenbrück. Doch der hoppelt ebenfalls links am Kasten vorbei.

Bisher agiert der Aussenseiter sehr selbstbewusst, sucht den Weg nach vorne und igelt sich nicht hinten ein.

Auch die Gastgeber versuchen sich aus der Distanz, scheitern aber ähnlich wie zuvor Pröger an der eigenen Präzision.

Im Gegenzug nimmt sich Pröger den ersten Abschluss der Begegnung, zieht aus gut 20 Metern ab, trifft aber den Ball nicht richtig. Hölsche schaut entspannt dabei zu, wie die Kugel deutlich am Tor vorbeirollt.

Die erste Ecke der Partie geht an Wiedenbrück. Allerdings schlägt Demming die in die Arme Zingerles.

Okoroji schlägt kurz darauf die erste Flanke von links in den Strafraum, die allerdings hinausgeköpft wird.

Wie wild pressen die Gastgeber bis hinauf auf Zingerle. Doch der Zweitligist befreit sich.

Die Kugel rollt, das Spiel läuft!

Die Mannschaften sammeln sich auf dem Feld. Gleich geht es los!

Als Schiedsrichter agiert Frank Willenborg, der im letzten Jahr fast eine Pokalüberraschung gepfiffen hat. Da setzte sich der FC St. Pauli im Elfmeterschiessen aber doch noch gegen den VfB Lübeck durch. Willenborg wird assistiert von Lukas Benen und Tim-Julian Skorczyk. Einen Videoschiedsrichter gibt es in der ersten Runde noch nicht.

Bei den Gästen fallen in Jannik Huth und Moritz Schulze die Keeper aus, die beim jüngsten Testspiel noch das Tor hüteten. So steht heute Leopold Zingerle zwischen den Pfosten. Ansonsten spielt eine Elf, die letzte Saison in ähnlicher Form noch in der ersten Bundesliga angetreten ist. Auf der Bank sitzen allerdings erstmals die beiden Jugendspieler Michele Cordi und Jesse Tugbenyo.

Nach dem Unentschieden gegen Rot-Weiss Essen wechselt Trainer Daniel Brinkmann nur auf einer Position. Wie beim 1:1 ersetzt Bjarne Pudel den heute vorerst zusehenden Hendrik Lohmar. Ansonsten bleibt alles beim Alten.

Abseits der Pokalaufregung dürfte dieses Spiel ebenfalls für Spannung sorgen, denn es handelt sich um ein ostwestfälisches Nachbarschaftsduell. Ob direkt über die Bundesstrasse oder mit einem Schwenk über die Autobahn – Von Paderborn braucht man nur etwa eine Dreiviertelstunde nach Wiedenbrück. So fiel die Wahl für den Ersatzspielort auch relativ fix auf Gütersloh, was direkt an Rheda-Wiedenbrück grenzt. Der Heimvorteil wird also bestmöglich erhalten.

Zuletzt im DFB-Pokal tauchte der SC Wiedenbrück in der Saison 2013/14 auf. Damals gelang den Westfalen sogar die Überraschung, als sie Fortuna Düsseldorf mit 1:0 aus dem Wettbewerb schmissen. Natürlich würde sich der Underdog auch heute mit einem knappen Sieg zufriedengeben, weshalb die zuletzt eher schwächelnden Paderborner gewarnt sind.

Auf der Gegenseite liefen die Testspiele im Rahmen der Vorbereitung eher suboptimal. Nachdem infolge des Abstiegs aus der Bundesliga nun eine Klasse tiefer der Neustart ansteht, gelangen weder gegen Austria Klagenfurt (1:1), Borussia Mönchengladbach (0:2), Borussia Dortmund (1:1) noch gegen Fortuna Düsseldorf (0:1) oder den VfB Lübeck (2:3) Siege. Entsprechend moniert SCP-Coach Steffen Baumgart: “Die beiden jüngsten Partien gehören sicher nicht zu den besten in unserer Vorbereitung. So können wir nicht bestehen.“ Auch gegen Wiedenbrück könnte es auf diese Weise eng werden.

Für den Underdog aus der Regionalliga hat die Pflichtspielsaison bereits angefangen. Der Aufsteiger kam beim Favoriten Rot-Weiss Essen dank eines Treffers in der dritten Minute der Nachspielzeit zu einem achtbaren Unentschieden (1:1). Bevor zuhause gegen den Bonner SC nachgelegt werden soll, steht aber erst mal die Partie im Pokal an. Ein Blick auf das letzte Jahr der Paderborner zeigt, dass trotz ihres Weiterkommens (4:2 nach Elfmeterschiessen beim SV Rödinghausen) Überraschungen absolut drin sind.