Fazit
Nach einer mittelmässigen ersten Halbzeit kam Leicester City immer besser ins Spiel. Die Führung spielte dem Team natürlich in die Karten. Everton dagegen baute immer weiter ab und präsentierte sich als guter Gast, der nicht stört. Die Mannschaft aus Liverpool spielte teilweise lustlos und kann froh sein, dass es keine dickere Klatsche gab. Nun kann die offizielle Meisterfeier und Pokalübergabe beginnen.

Tooor für Everton FC, 3:1 durch Kevin Mirallas
Kevin Mirallas zeigt dagegen, wie es geht. Er bekommt den Ball im Mittelfeld, lässt sich nach links fallen, geht dann in den Strafraum, lässt dort N'Golo Kanté ins leere rutschen, spielt auch noch Marcin Wasilewski einfach aus und schiebt den Ball dann vorbei an Torwart Kasper Schmeichel ins Netz. Wenigstens der Ehrentreffer ist gelungen.

Drei Minuten Nachspielzeit gibt es.

Riyad Mahrez bekommt Standing Ovations bei seiner Auswechselung.

Nun wollen alle Mitspieler für Jamie Vardy auflegen, damit der trifft. Jeffrey Schlupp spielt einen perfekten Pass in den Strafraum, aber Vardy verstolpert dort den Ball.

Viel zu viel Zeit bekommt Riyad Mahrez am rechten Strafraum. Er schaut und sieht, dass am linken Pfosten Danny King lauert. Die Flanke kommt und King haut einen Kopfball nur knapp am Winkel vorbei.

Fünf Minuten bleiben noch und dann wird Leicester City den Pokal überreicht bekommen.

Kevin Mirallas hat eine geniale Idee direkt vor dem Strafraum. Er täuscht einen Schuss an, dreht sich und steckt dann durch auf Romelu Lukaku. Doch bevor der realisiert, dass er durch ist und nur noch abiziehen braucht, grätscht Christian Fuchs dazwischen und spitzelt den Ball weg.

Wieder darf Leonardo Ulloa, diesmal nach Flanke aus dem Halbfeld, unbedrängt köpfen. Er verfehlt den rechten Torwinkel nur sehr knapp.

Leicester spielt jetzt Katz und Maus mit Everton, übertreibt es dabei aber ein wenig mit der Galerie. Dennoch hat der Tabellenführer noch richtig Bock.

Eher durch Zufall landet der Ball im Strafraum bei Jamie Vardy. Er reagiert am schnellsten, dreht sich und schiesst, aber ein Bein von Everton lenkt das Leder weg vom Tor ins Toraus.

Leonardo Ulloa steigt nach einer Ecke hoch und setzt zum Kopfball ein. Das ist technisch perfekt, dennoch fliegt das Leder knapp über die Latte.

Bryan Oviedo bekommt einen Querpass einige Meter vor dem Strafraum. Er geht etwas in die Mitte und zieht dann ab. Torwart Kasper Schmeichel muss sich richtig lang machen, um den sehr guten Schuss aus dem linken Eck zu holen.

Elfmeter verschossen von Jamie Vardy, Leicester City
Jamie Vardy visiert diesmal die Mitte an, ballert das Leder aber nicht gerade knapp über den Kasten.

Es gibt den nächsten Elfmeter. Darron Gibson räumt Jeffrey Schlupp mit einer Kamikaze-Grätsche weg.

Torwart Joel verhindert ein Debakel. Riyad Mahrez setzt diesmal mit einem schlauen Pass Jamie Vardy ein und der Stürmer darf alleine aufs Tor zustürmen, scheitert dann aber mit einem Flachschuss in die linke Ecke am Schlussmann.

Gelbe Karte für Darron Gibson (Everton FC)

Aaron Lennon nimmt eine lange Flanke von links volley und haut den Ball weit am Tor vorbei. Das sah nett aus, aber gezielt war der Schuss keinesfalls.

Tooor für Leicester City, 3:0 durch Jamie Vardy
Der Gefoulte tritt selbst an und knallt ihn in die linke Ecke. Torwart Joel reagiert gar nicht und bleibt stehen. Vardy grinst Joel nur an, der hat ihm wohl vorher einiges gesagt, um den Schützen aus dem Konzept zu bringen.

Matthew Pennington tritt Jamie Vardy im Strafraum auf den Schuh und bringt ihn dann zu Fall. Es gibt Elfmeter für Leicester City.

Und wieder ist Leicester City blitzschnell vor dem Tor. Riyad Mahrez hat den Ball im Mittelfeld auf der rechten Seite und um ihn herum versammelt sich ein Pulk Gegenspieler. Er findet die Lücke und spielt nach links in den Lauf des völlig freien Christian Fuchs. Der sprintet los und schiesst dann von der Strafraumgrenze aufs Tor, aber Torwart Joel kann mit einer Beinabwehr retten.

Hoppla, Everton hätte fast den Anschluss geschafft. Nach einer Ecke verlängert John Stones per Kopf auf Romelu Lukaku und der köpft dann aus kurzer Distanz direkt auf Torwart Kasper Schmeichel. Der Torwart von Leicester stand perfekt, deswegen kann er diese sehr gute Chance vereiteln.

Jamie Vardy geht mal wieder über links und ist kaum zu halten. Seine halbhohe Flanke in die Mitte kann aber leicht von Torwart Joel gefangen werden.

Christian Fuchs knallt das Leder aus knapp 30 Metern per Freistoss in den Fangzaun vor der Tribüne. Man kann es ja mal versuchen.

Es gibt ziemlich viel Gehacke im Mittelfeld. Everton macht ziemlich viele Stockfehler, schon bei der Ballannahme gibt es Probleme.

Gelbe Karte für Tom Cleverley (Everton FC)

Nun hat Romelu Lukaku eine Chance nach Gewühl im Strafraum von Leicester. Aber er will mit der Hacke treffen, was nicht gelingt.

Leicester City legt stürmisch los, verliert aber den Ball an Ross Barkley. Und der spielt einen perfekten Pass auf Oumar Niasse. Aber der versucht es halbherzig und etwas arrogant mit einem Heber über den an der Strafraumgrenze stehenden Kasper Schmeichel. Der Torwart kann den Versuch per Kopf klären. Oder anders ausgedrückt, er bekommt den Schuss direkt vor den Kopf.

Halbzeitfazit
Dieses Spiel lebt von den Umständen, unter denen es stattfindet. Seien wir mal ehrlich, wenn es mitten in der Saison wäre, dann würde man es als normalen Kick zwischen Topmannschaft und einem Team, das nicht so gut drauf ist, abbuchen. Denn Leicester City macht nicht mehr als auf Fehler lauern und dann schnelle Konter zu setzen. Aber das taten sie ja schon die gesamte Saison. Fussballfeuerwerke wurden selten gezündet, eher war Cleverness sehr oft entscheidend für den Sieg. Everton hat dagegen keine Chance, gegen die gut gestaffelte Abwehr durchzukommen. Es wirkt, als möchte man die Meisterfeier doch nicht versauen.

Jamie Vardy setzt auf seine Schnelligkeit und geht auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch. Er flankt in die Mitte, genau auf Riyad Mahrez, aber der köpft knapp über die Latte.

Eine Minute wird drauf gepackt.

Gelbe Karte für Matthew Pennington (Everton FC)

Everton versucht mit schnellen Kombinationen, die Abwehr von Leicester auszuhebeln. Das misslingt aber, weil zu viele Missverständnisse bei den Toffees passieren.

Mit de langen Bein will Wes Morgan einen Freistoss von halblinks von Riyad Mahrez ins Tor verlängern, er lenkt den Ball aber nur ins Toraus, weil er etwas zu spät kam.

Da wollte Christian Fuchs etwas zu viel. Eine Ecke wird per Kopf geklärt und von hinten kommt er Ex-Bundesligaspieler und will den Ball aus 20 Metern ins Tor köpfen. Das kann nicht klappen, zumal das Leder auch noch am Kasten vorbeifliegt.

Everton kann einem leid tun. Sie haben ja durchaus versucht, hier zum Ausgleich zu kommen, aber Leicester ist einfach erstaunlich abgebrüht und liegt jetzt komfortabel vorne.

Tooor für Leicester City, 2:0 durch Andy King
Und als ob uns Leicester City Lügen strafen möchte, legen sie gleich nach. Riyad Mahrez setzt sich rechts im Strafraum gegen Leighton Baines und John Stones durch. Gerade als er spielen will, grätscht Baines dazwischen und legt unfreiwillig direkt für Andy King auf. Und der knallt den Ball dann humorlos von der Nähe des Elfmeterpunkts ins Netz.

Wenn man mal die Meisterschaftseuphorie aussen vor lässt, dann muss man langsam sagen, dass dieses Spiel jetzt eher dahin plätschert. Dazu kommt, dass es jetzt nun auch noch in Strömen giesst, aber allen scheint es egal zu sein.

N'Golo Kanté holt zu einem mächtigen Distanzschuss aus. Torwart Joel hat einige Probleme, das Leder erst auf- und dann festzuhalten.

Nach einer Ecke versucht es Aaron Lennon mit einem Seitfallzieher kurz vor der Strafraumgrenze. Daraus wird aber eher ein Aufsetzer und John Stones will ihn ins Tor verlängert. Sein Versuch wird aber eher zu einer Klärung, weil er ihn nicht voll trifft und der Ball in die falsche Richtung segelt.

Ein Leicester-Fan ist im Stadion eingepennt und um ihn herum feiern ihn die Zuschauer dafür. Der hat wohl schon ziemlich früh angefangen, mit Hopfengetränken den Titel zu feiern.

Mit spielerischer Leichtigkeit tanzt Riyad Mahrez einige Gegenspieler aus. Auch wenn die Aktion am Ende nicht viel brachte, es ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Team nun auf Wolken daher schwebt.

Das Publikum macht Dauersupport und feiert sich selbst und alle Akteure. Grandiose Stimmung.

Der Meister ist voll unter Dampf. Romelu Lukaku will eine scharfe Reingabe in die Mitte ins Tor ablenken, aber Marcin Wasilewski rutscht mit vollem Körpereinsatz in die Schusslinie und lenkt das Leder ab.

Knifflige Situation für den Schiedsrichter. Von rechts kommt ein langer Ball nach vorne auf die linke Seite. Dort legt Marc Albrighton direkt ab in die Mitte auf Christian Fuchs. Der wird beim Torschuss aber gestossen und kommt zu Fall. Einen Elfmeter gibt es aber nicht.

Andy King bekommt nach einer Flanke von Riyad Mahrez die Chance, per Kopf zu erhöhen. Aber der Ball fliegt genau auf Torwart Joel, der das Leder sogar festhalten kann.

Romelu Lukaku steht im Abeits. Und das nur wenige Meter hinter der Mittellinie, Leicester City hat die Abseitsfalle perfekt gestellt.

Die ersten Minuten gehörten eigentlich Everton. Aber Leicester machte das, was es schon die ganze Saison macht, nämlich Fehler ausnutzen und eiskalt zuschlagen.

Tooor für Leicester City, 1:0 durch Jamie Vardy
Es klappt einfach alles bei Jamie Vardy. Nach einem Einwurf erhält Andy King den Ball. Er dreht sich, schlägt eine gefühlvolle Flanke in die Mitte und dort steht Vardy genau richtig und lenkt das Leder mit dem rechten Schlappen ins Netz. Perfekter Auftakt für Leicester City.

Marc Albrighton eröffnet die Meisterfeier mit einer Flanke von links in den Strafraum. Er findet Jamie Vardy dort aber nicht, weil der Ball viel zu weit geschlagen wurde.

Es darf endlich gefeiert werden in Leicester, auch wenn noch zwei Spiele anstehen. Aber die gesamte Woche stand im Zeichen des Titels für die Mannschaft, die in der letzten Saison noch knapp dem Abstieg entgang. Es ist vielleicht die grösste Sensation der letzten Jahre in der Premier League. Und natürlich will der englische Meister sich mit einem Sieg von seinen Fans im heimischen Stadion verabschieden, bevor es dann in der nächsten Woche ausgerechnet zum letztjährigen Meister Chelsea London geht.

Nun stehen die Spieler von Everton Spalier, um dem Titelträger Beifall zu spenden und Leicester City läuft ein.

Opernhafte Atmosphäre, Andrea Bocelli singt und der blinde Openstar wird nach seinem Auftritt von Trainer Claudio Ranieri von der Bühne geführt.

Schiedsrichter der Partie ist Andre Marriner. Die Linienrichter heissen Stephen Child und Scott Ledger.

Dennoch liegt natürlich nun auch der Fokus darauf, einen ordentlichen Saisonabschluss hinzubekommen. Aber das wird nun im euphorisierten King Power Stadium natürlich sehr schwer. Andererseits ist dies auch die Chance, dem Titelträger etwas die Meisterfeier zu verderben. Weiter abrutschen wollen die Toffees aber bestimmt nicht. Wenn es ganz blöd läuft, beendet der Verein aus Liverpool die Saison auf dem 16. Tabellenplatz. Und das ist bestimmt nicht der Anspruch von Liverpool. Im Optimalfall kann es noch Rang 9 werden. Damit wäre man dann wohl ganz zufrieden, auch wenn die Europapokalplätze schon lange weit entfernt sind.

Beim FC Everton zeigt die Kurve seit einigen Wochen nach unten, die Saison ist lange abgehakt. Nach dem 28. Spieltag wirkte es so, als würde der Spielbetrieb eingestellt wurde. Danach gelangen nur noch drei Unentschieden bei vier Niederlagen. Man hat sich wohl voll auf das Halbfinale im FA Cup gegen Manchester United konzentriert. Aber das ging dann auch noch verloren. Erst danach konnte man wieder einen Sieg feiern. In dieser ganzen erfolglosen ist Everton kaum in der Tabelle abgerutscht, was schon etwas skurril ist.

Auf zwei Stammkräfte muss Trainer Claudio Ranieri verzichten. Robert Huth und Danny Drinkwater haben sich eine Sperre eingehandelt und dürfen nicht mitwirken. Matty James laborert dazu immer noch an einer Verletzung. Dafür darf Jamie Vardy wieder mitspielen und er wird auch von Beginn an auf dem Platz stehen. Ansonsten tritt Leicester mit dem Besten an, was es schon die ganze Spielzeit durch zu bieten hat. Wir dürfen also heute sehen, wie Christian Fuchs, Shinji Okazaki, Riyad Mahrez oder Marc Albrighton die Feierlichkeiten überstanden haben.

Wir freuen uns auf einen schönen Sommerkick mit Meisterschaftsfeier. Am Montag hat Leicester City den Titel quasi auf dem Sofa gewonnen, oder besser gesagt, im Haus von Jamie Vardy, wo das komplette Team das Spiel zwischen Chelsea und Tottenham geschaut hat. Und nach dem Unentschieden ist die Sensationsmannschaft nicht mehr von Platz 1 zu verdrängen. Und da der FC Everton in dieser Saison weder etwas Positives erreichen kann, noch etwas Negatives hinnehmen muss, geht es quasi heute nur noch um die Ehre.