Fazit:
Ein verrücktes Spiel ist zu Ende. Leicester City schlägt Manchester City vollkommen verdient mit 4:2. Die Hausherren starteten furios in die Partie und hatten gegen einen indisponiert agierenden Gegner einen Start wie gemalt. Ausschlaggebend waren die ersten 20 Minuten, als die Hausherren gleich drei Tore erzielen konnten und City einen Nackenschlag nach dem nächsten verpassten. Die beiden Anschlusstreffer waren für die Gäste nur noch Ergebniskosmetik. Damit verlieren die Gäste weiter an Boden auf die Londoner Tabellenführer Chelsea und Arsenal. Im Dezember stehen für Guardiola noch vier Partien auf dem Programm, u.a. gegen Arsenal und Liverpool. Wenn die Meisterschaft nicht schon zum Jahresende passé sein soll, müssen sich die Citizens defensiv deutlich stabilisieren. Leicester City hingegen feiert und macht mit diesem Dreier einen ersten Schritt raus aus dem Tabellenkeller. Mit einem Vardy und Mahrez in der heutigen Form sollte dieses Unterfangen problemlos gelingen. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Abend. Bis bald!

Ranieri nimmt mit einer weiteren Einwechslung den Druck aus dem Kessel. Die vier Minuten sind vorüber.

Gelbe Karte für Shinji Okazaki (Leicester City)

Von den insgesamt vier Minuten Nachspielzeit ist die Hälfte rum.

Geht hier doch noch etwas? Die Citizens kommen zum nächsten Abschluss.

Tooor für Manchester City, 4:2 durch Nolito
Das zweite Tor für City! Kolarov wird von De Bruyne auf links freigespielt und legt flach in die Mitte, wo Nolito das Spielgerät perfekt trifft und ins lange Eck einschiebt.

Der Dreifachtorschütze darf sich den Szenenapplaus abholen.

Tooor für Manchester City, 4:1 durch Aleksandar Kolarov
Ergebniskosmetik. Den Citizens gelingt der "Anschlusstreffer". Kolarov zirkelt einen direkten Freistoss aus halbrechter Position über die Mauer - Zieler ist chancenlos. Wirklich jubeln können Guardiolas Jungs aber nicht.

Tooor für Leicester City, 4:0 durch Jamie Vardy
Jamie Vardy zum Dritten! Der völligst indisponierte John Stones kann den Ball eigentlich unbedrängt zurück Richtung Claudio Bravo geben, doch Vardy scheint seinen Instinkt zurückgefunden zu haben: Er sprintet dazwischen und kann den Ball abfangen und den bemitleidenswerten Bravo erneut umkurven. Obwohl der Winkel äusserst spitz geworden ist, kann Vardy den Ball einschieben. Sagna kann nur noch hinter der Linie klären. Schiri Oliver bekommt das entsprechende Signal auf seine Uhr und entscheidet sekundenschnell auf Tor! 4:0 - unfassbar!

Ein weiterer alter Bekannter aus der Bundesliga betritt die Bühne.

Die Heimmannschaft wirft alles rein. Ein paar frische Beine könnten aber nicht schaden.

Leicester kann sich in den letzten Minuten befreien und wird nun zumindest nicht mehr durchgehend von den Angriffen der Gäste bedroht. Es ist ein interessantes Spiel, in dem es wenige Unterbrechungen und viel Fussball gibt.

Gelbe Karte für Fernando (Manchester City)

Slimani lässt Gündogan aussteigen und hält aus 20 Metern einfach mal drauf. Der Ball wird zur sicheren Beute von Bravo. Aber Leicester kann sich zumindest ein wenig aus der Umklammerung befreien.

Die heute wirkungslosen Navas und Iheanacho müssen weichen und Yaya Touré wird an die vorderste Front rutschen. Geht hier noch was für Pep und seine Mannen?

Gelbe Karte für Riyad Mahrez (Leicester City)
Ein taktisches Foulspiel von Mahrez an Kolarov.

Guardiola bereitet die nächsten Impulse von Aussen vor.

City ist bemüht, findet aber noch kein Mittel gegen die Leicester-Defensive. Angetrieben von den eigenen Fans hält Leicester noch Stand. Ein gutes Fussballspiel!

Kaum ein Wort ist auf dem Rasen zu verstehen. Die Fans brüllen sich die Seele aus dem Leib und geben Vollgas. Währenddessen versuchen die Citizens ihr Glück mit frühem Pressing. Was bleibt ihnen auch übrig?

City übernimmt das Kommando und kommt zu ersten Gelegenheiten. Bei einem der Versuche trifft De Bruyne Huth am angelegten Arm. Schiri Oliver gibt zurecht keinen Elfmeter.

Unter der Woche mussten beide Teams übrigens in der Champions League antreten. Insbesondere der Gastgeber aus den East Midlands konnte die heftige Pleite beim FC Porto bereits vergessen machen. Das 0:5 war gleichzeitig die höchste Niederlage eines englischen Teams in der Geschichte des Europapokals. Aber was interessiert die East Midlands das Gekicke vom Mittwoch, wenn man sich gegen den Favouriten aus Manchester rehabilitieren kann.

Beide Teams kommen unverändert aus der Kabine zurück. Die Seiten sind gewechselt - weiter geht's! Wenn die Gäste hier nochmal was bewegen wollen, muss der Anschlusstreffer möglichst schnell fallen.

Halbzeitfazit:
Beim letzten Duell, dem furiosen 3:1 im Etihad Stadium samt Huth-Doppelpack im Februar, dämmerte plötzlich allen, dass diese Mannschaft wirklich Meister werden kann. Dämmern dürfte den Anhängern aus den East Midlands auch heute etwas: Der amtierende Meister is back! Mit einer deutlichen und hochverdienten 3:0 Halbzeitführung gehen die Foxes in die Kabine. Leicester startete hochmotiviert und aggressiv in die Begegnung und bereits nach fünf Minuten konnte das King Power zweimal jubeln. Nach 20 Minuten konnte Jamie Vardy seine Torflaute der letzten Wochen endgültig beenden und mit einem typischen Leicester-Tor eine mögliche Vorentscheidung herbeiführen. Der Gast aus Manchester kontrollierte zwar fortan den Ball, gab in der ersten Hälfte aber keinen echten Schuss aufs Tor ab. Noch sind 45 Minuten zu gehen, aber wenn City die Abstände zwischen den Ketten nicht in den Griff bekommt, dann dürften sich die Foxes zwei Wochen vor Weihnachten noch einige Male selbst beschenken.

Ja, es geht noch was! Der heute brillante Riyad Mahrez findet wieder eine Lücke und steckt geschickt durch auf Jamie Vardy. Dessen Flanke findet Islam Slimani, der den Ball nicht drücken kann.

Noch zwei Minuten zu gehen. Geht noch etwas vor der Pause?

Die Ballbesitzphasen sprechen klar für ManCity, aber der Spielaufbau ist zu behäbig. Die Hausherren haben stets genug Zeit, sich zu sortieren.

Kritische Situation im Leicester Strafraum. Kolarov fällt nach einem Trikotzupfer von Simpson. Schiri Michael Oliver lässt weiterlaufen. Richtige Entscheidung.

Ron-Robert Zieler kann sich erstmals richtig auszeichnen. Eine feine Hereingabe auf Iheanacho kann der ehemalige Hannoveraner noch mit einer Pfaust klären, sonst würde City hier wohl nur noch einem zweifachen Rückstand hinterherlaufen. Stark gemacht vom (ehemaligen?) Nationaltorwart.

Manchester bekommt bislang noch keinen Zugriff im Mittelfeld auf die Foxes.

City kann sich nun zumindest zwei Ecken erarbeiten und fast wäre das 3:1 gefallen. Kolarov kommt zum Kopfball, setzt das Spielgerät aber rechts neben den Pfosten. Durch ist die Partie noch lange nicht.

Kelechi Iheanacho legt das Leder ab auf Kolarov, der den Ball in den Abendhimmel jagt: Mit viel Wohlwollen lässt sich diese Szene als Chance titulieren.

Der Gast aus Manchester ist vollkommen konsterniert. Die Balance zwischen den Ketten stimmt nicht und die konterstarken Foxes sind drauf und dran sich den kompletten Frust der letzten Wochen von der Seele zu ballern.

Eieiei! Fast der vierte Treffer. Mahrez darf gegen Stones machen was er will und wird überhaupt nicht angegriffen. Bravo verhindert mit einer guten Parade das frühe Debakel.

Tooor für Leicester City, 3:0 durch Jamie Vardy
War das bereits die Vorentscheidung? Die taktische Massnahme von Guardiola verpufft nach wenigen Minuten. Leicester öffnet mit einem Ball aus der eigenen Spielhälfte das komplette Feld. Nach einer 50 Meter langen Flugkurve nimmt Riyad Mahrez das Leder geschickt runter und spielt direkt auf Vardy, der in den Strafraum eindringt und Schlussmann Claudio Bravo geschickt umkurvt und ins leere Tor einschiebt. Die East Midlands stehen Kopf!

Gelbe Karte für Danny Simpson (Leicester City)
Simpson senst Kolarov auf der Aussenbahn um und holt sich die erste Gelbe Karte der Partie ab.

Der Gast aus dem Nordwesten hat mittlerweile auf ein 4-1-4-1 umgestellt. Fernando gibt den einzigen Abräumer vor der Abwehr. Ob die Umstellung mehr Stabilität bringt?

Slimani mit der nächsten Chance. Huth wird mit einer Flanke am zweiten Pfosten gesucht und legt erneut geschickt ab. Der aus Lissabon gekommene Stürmer jagt den Ball aber über den Kasten.

Die Gäste sind bemüht erst einmal Ruhe ins Spiel zu bringen. Die Citizens wirken angeschlagen. Pep Guardiola starrt ein wenig ratlos in den Nachthimmel.

Tooor für Leicester City, 2:0 durch Andy King
Was geht denn hier ab? Ein langer Einwurf von Fuchs auf Slimani, der das Leder mit der Brust annimmt, den Ball im Strafraum geschickt abschirmt und zurück auf Andy King ablegt. Der Mittelfeldmann knallt das Ding aus über 20 Metern oben links in den Winkel. Der perfekte Auftakt für den amtierenden Champion!

Tooor für Leicester City, 1:0 durch Jamie Vardy
Was für ein Beginn im Abendspiel. Robert Huth gewinnt am Mittelkreis ein Kopfballduell, in dessen Folge der Ball bei Riyad Mahrez landet. Der Vorlagenkönig der letzten Saison leitet den Ball direkt weiter auf Islam Slimani. Der 30-Millionen-Mann antizipiert die Situation schnell und schickt Jamie Vardy mit einem geschickten Schnittstellenpass auf die Reise. Der Nationalspieler kommt aus zehn Metern zum Abschluss und jagt die Kugel unhaltbar für Bravo ins lange Eck. Der Vardy der letzten Saison is back!

Der Ball rollt im ausverkauften King Power Stadium. Schiesst sich Leicester bei strömendem Regen aus der Krise?

Für die Einhaltung der Regeln ist Schiedsrichter Michael Oliver verantwortlich. Mit 154 gepfiffenen Spielen in der Premier League gehört er zu den erfahrenen seiner Zunft. Unterstützt wird der 31-Jährige von Jake Collin und Simon Bennett.

Der Argentinier, mit zehn Toren immerhin bester Torschütze, wird von Iheanacho vertreten. Für Fernandinho rückt Fernando in die Startelf.

Verzichten muss der Ex-Bayern Coach dabei aber auf die gesperrten Fernandinho und Sergio Agüero. Torjäger Agüero wurde für sein grobes Foul im Topspiel gegen Chelsea mit einer Sperre von vier Spielen belegt, nachdem er in der Nachspielzeit mit beiden Beinen in Chelsea-Verteidiger David Luiz gesprungen war. Mitspieler Fernandinho liess sich im anschliessenden Tumult zu einer Tätlichkeit hinreissen und fehlt den Citizens für insgesamt drei Spiele.

Trotz des Dämpfers am letzten Spieltag gab sich Trainer Guardiola gewohnt positv: "Generell bin ich sehr zufrieden." Einmal in Schwung schwärmte der Katalane geradezu überschwenglich von seiner Mannschaft: "Wir spielen gut - schneller als in München und sogar in Barcelona". Dies wird auch nötig sein, um bei den angeknockten Foxes keinen weiteren Dämpfer im Titelrennen zu kassieren.

Beim heutigen Gast aus Manchester herrscht nach der heftigen 1:3-Heimniedelage am vergangenen Spieltag gegen Tabellenführer Chelsea London zwar auch nicht eitel Sonnenschein, doch ist die Situation des Gastes deutlich angenehmer: Die Elf von Pep Guardiola mischt im Kampf um die Meisterschaft weiter mit. In der Tabelle liegen die Citizens mit 30 Punkten nur vier Zähler hinter Tabellenführer Chelsea.

Ein solcher Verkaufskandidat ist Jamie Vardy sicherlich nicht, allerdings steht der englische Nationalspieler beispielhaft für die Abwärtsspirale der Füchse: Vor einem Jahr hatte er gerade in elf aufeinanderfolgenden Ligaspielen getroffen (insg. 24 Saisontore), jetzt wartet er wettbewerbsübergreifend seit 16 Partien auf einen Treffer. In den letzten zehn Liga-Spielen gelang ihm nicht einmal mehr ein einziger Schuss aufs Tor. Der 29-Jährige steckt nicht nur in einer Torkrise, sondern gleich in einer veritablen Abschlusskrise.

"Wir sind im Abstiegskampf", fasste Trainer Ranieri die prekäre Situation unter der Woche kurz und knapp zusammen. Der Meister-Trainer erhöhte im Vorfeld dieses Spiels den Druck auf seine Spieler und stellte im Hinblick auf die anstehende Wintertransfer-Periode bereits personelle Veränderungen in Aussicht: "Wir müssen kämpfen. Nur die Spieler, die bereit sind bis zum Ende zu kämpfen, bleiben bei mir."

Lediglich drei Siege in 14 Partien haben die Foxes in den Abstiegskampf geführt. Mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz rangiert der amtierende Meister auf Platz 16. In der Vorsaison hatte der Klub zum gleichen Zeitpunkt satte 16 Punkte mehr auf der Habenseite. Die aktuell erreichten 13 Zähler bedeuten gleichzeitig die schlechteste Bilanz eines Titelverteidigers in England.

Sieben Monate nach der ersten Meisterschaft seiner 132-jährigen Geschichte ist Leicester City wieder dort, wo es im Jahr zuvor begonnen hatte: in den Niederungen der Premier League.

Hallo und ganz herzlich willkommen, liebe Fussball-Freunde, zum Abendspiel am 15. Spieltag der Premier League. Der letztjährige Überraschungsmeister Leicester City erwartet ab 18:30 Uhr Manchester City im heimischen King Power Stadium.