Fazit
Mit dem achten 0:0 der Saison beendet Manchester United seine kleine Siegesserie und teilt die Punkte an der Elland Road zu Leeds. Die Gäste waren spielerisch sichtlich überlegen, konnten aber daraus zu wenig Kapital schlagen und waren am gefährlichsten über Standards - aber auch von diesen kamen zu wenige aufs Tor, sodass Keeper Meslier relativ wenig zu tun hatte. Leeds fightete vor allem defensiv blitzsauber, war offensiv aber zu harmlos und scheint bereits eine gewisse Portion Pragmatismus in der Premier League gelernt zu haben. Mit diesem Punkt können beide Teams am Ende gut leben und gehen daher friedlich auseinander.

Die Schlussminuten laufen, Machester United versucht nochmal zaghaft durchzustecken, aber da ist jetzt auch nicht das grösste Risiko hinter. Sie werden mit dem Punkt gut leben können.

Cavani kommt also letzte Offensivoption für Ole Gunnar Solskjær auf den Rasen, kann El Matador noch für die Fortsetzung von Manchesters Siegesserie sorgen?

Leeds hat nun wieder einige Momente und spürt, dass die Gäste sich auf dem Punkt auszuruhen scheinen. Auch für die Whites ist ein Sieg durchaus noch drin, sie mauern sich in den Schlussminuten nicht ein.

Das Spielniveau nimmt langsam aber sicher ab, beide Teams wirken nun sichtlich müder nach einem intensiven Spiel. Letztlich werden beide Teams aber wohl mit dem Punkt leben können, da sie sich jeweils in gesicherten Gefilden befinden.

Während Pogba seinen insgesamt 200. Einsatz für Manchester United erreicht - den ersten übrigens von 10 Jahren an gleicher Stelle - kommt bei Leeds Robin Koch zu Premier-League-Einsatz Nummer 17.

Da hat Klich gleich seine erste Chance: Der Pole bekommt die Kugel auf der linken Seite, schlägt im Sechzehner noch einen Haken, kann den Abschluss mit links aber nicht platzieren und legt ihn Henderson in die Arme.

Der Ex-Wolfsbuger Klich kommt hinein für Hélder Costa, der sich beim letzten Zweikampf mit Rashford leicht verletzt hatte.

Gelbe Karte für Patrick Bamford (Leeds United)

Leeds spielt heute wesentlich pragmatischer als noch zu Beginn der Saison, als viele Spiele sehr torreich endeten. Mittlerweile scheinen sie in der Premier League angekommen und wissen, dass auch ein 0:0 manchmal weiterhilft.

Gelbe Karte für Harry Maguire (Manchester United)

Bruno Fernandes versucht es mal mit einer anderen Freistossvariante, indem er das Leeder per Chip über die Mauer bringt und dort James finden wollte, aber Leeds bliebt aufmerksam und fängt den Ball ab.

Gelbe Karte für Ezgjan Alioski (Leeds United)

Da war der Konter, auf den Leeds lauerte: Ein langer Ball von Phillips auf den linken Flügel zu Costa schliesst der Portugiese relativ früh ab, doch der Stein kommt zu spät herunter und landet oben auf dem Tornetz.

Rashford findet Greenwood in der Spitzer, aber dessen Abschluss geht in die Arme Mesliers. Greenwood scheint sich nun auf die Mittelstürmerposition zu begeben, während Rashford auf links gerückt ist.

Aaron Wan-Bissaka setzt sich stark auf der rechten Seite gegen Hélder Costa durch, findet Bruno Fernandes in der Mitte, aber der Megastar trifft die Kugel nicht voll und drischt ihn unsauber flach links vorbei.

Den Red Devils fehlen sichtlich die Ideen, jetzt da die Standards fehlen. Das Pressing sieht gut aus, aber nach Ballgewinn sind die Zuspiele noch zu ungenau.

Die Gäste aus der Industriestadt versuchen das Spiel nach dem Wechsel mit mehr Ballbesitz zu gestalten und auch mehr aus dem Spiel heraus zu kreieren. Leeds zieht sich nun weiter zurück und lauert auf Konter.

Kuriose Szene: James und Fernandes können nach einem steilen Ball an den Sechzehner beide zum Ball gehen, lassen die Kugel aber rollen, da sie jeweils den Kollegen hingehen sahen. So versandet die Chance.

Zum fünften Mal hintereinander hat Manchester United nicht in der ersten Hälfte getroffen. Trotzdem konnten sie diese Spiele jeweils noch gewinnen - auf Leeds wird also einiges zukommen in diesem zweiten Durchgang.

Weiter geht's ohne Wechsel an der Elland Road zu Leeds.

Halbzeitfazit
Torlos geht es in die Kabinen an der Elland Road. Manchester United macht ein ordentliches Spiel, muss allerdings meister auf Standardsituationen zurückgreifen, um den Gastgebern gefährlich zu werden. Durch die kleinliche Linie des Referees bekommen sie diese auch regelmässig, können sie aber noch nicht in Tore ummünzen. Leeds hat merklich Probleme mit der schwer zu bespielenden Formation des Rekordmeisters und kommt kaum bis ins letzte Drittel durch. Die Red Devils sind dem Führungstor näher, müssen aber auch aus dem Spiel heraus mehr Überraschungsmomente kreieren, um offensiv schwerer ausrechenbar zu werden.

Beste Chance des Spiels - natürlich nach einem Freistoss: Rashford haut einen ruhenden Ball aus gut 23 Metern hart unter die Latte, aber Tormann Meslier ist erstmals zur Stelle und lenkt über das Aluminium!

Schiedsrichter Pawson pfeift heute relativ kleinlich für englische Verhältnisse, viele Unterbrechungen lassen kaum echten Spielfluss aufkommen. Es müssen heute wohl Standards richten.

Wenn die Red Devils heute Gefahr ausstrahlen, so geht das heute fast ausschliesslich über Standards. Fast jede Hereingabe nach einem ruhenden Ball wird scharf, aber Keeper Meslier musste noch nicht ernsthaft parieren.

Gelbe Karte für Tyler Roberts (Leeds United)

Bei Bruno Fernandes' Standards von der Seite wird's heute immer gefährlich: Diesmal probiert es der Kreativkopf hart und direkt, aber Bamford bekommt seinen Schädel dazwischen und kann vor dem Fünfer klären.

Gelbe Karte für Luke Ayling (Leeds United)

Und da ist auch der erste Abschluss! Phillips gewinnt einen Ball vor dem Strafraum, legt gleich rüber auf Dallas, aber dessen Flachpfund ist kein Problem für Henderson, da der Ball auch direkt auf den Mann kommt.

Erstmals kombiniert sich Leeds von der rechten Seite über mehrere Station in den Strafraum, schliesslich haut Ayling das Leder hart in die Mitte, aber dort kommt nur noch ein rotes Bein heran und kann klären.

... der portugiesische Superstar macht es selbst, setzt das Ding aber ungewohnterweise deutlich über den Kasten, da war weitaus mehr drin für ihn und seinen Club.

... der portugiesische Superstar macht es selbst, setzt das Ding aber ungewohnterweise deutlich über den Kasten, da war weitaus mehr drin für ihn und seinen Club.

Bruno Fernandes holt einen Freistoss gegen Phillips direkt vor dem Strafraum heraus, das könnte interessant werden...

Leeds hat im Offensivspiel noch Probleme und kann sich kaum ins letzte Drittel durchspielen. Defensiv ist die Arbeit der Whites ordentlich, nach vorne finden sie gegen die defensivstarken Gäste aber noch kein Mittel.

Feine Kombination der Gäste in den Sechzehner über mehrere Station, schliesslich ist der Ball von Rashford auf Greenwood aber zu hart gespielt, sodass letztere ihn im Strafraum nicht kontrollieren kann.

Schiedsrichter Pawson entscheidet auf Weiterspielen, der Kontakt mit dem Ball habe für einen Elfer nicht ausgereicht.

Einen Chip in den Sechzehner spielt Shaw mit dem Arm - das wird per VAR gecheckt nach lautstarken Protesten der Whites.

Marcelo Bielsa nimmt seine gewohnte Hockposition ein und beobachtet kritisch. Er wird sehen, dass die Gäste früh gegen den Mann gehen und ihrer Überlegenheit Ausdruck verleihen möchten. Aber noch macht Leeds das gut.

Gegen die spielerische Überlegenheit der Red Devils setzt Leeds vor allem ihre starke Laufbereitschaft entgegen - der Aufsteiger spult die meisten Kilometer der Liga ab und kompensiert damit die ein oder andere Schwäche.

Die Standards von Bruno Fernandes bergen immer Gefahr für die Gastgeber, diesmal kommt die Kugel als Aufsetzer von rechts in die spitze, aber Maguire kann die Pille nicht richtig verarbeiten und lenkt sie mit der Hüfte links vorbei.

Die Gäste versuchen das Spiel bei Ballbesitz schnell zu machen und eher unter Konter zum Erfolg zu kommen. Die Jungs aus Yorkshire setzen zunächst noch mehr auf Ballbesitz und ruhigen Aufbau.

Guter langer Ball von Maguire in die Spitze in den Lauf von Rashford, wird dann aber leicht nach rechts abgedrängt, sodass der Abschluss ungefährlich links am Tor vorbeikullert.

Auch die All Whites bringen einen Standard von rechts hinein, aber der ist deutlich ungefährlicher als der Versuch der Gäste und wird halbhoch schon an der Strafraumgrenze geklärt.

Ein erster Standard von der linken Seite kommt vom Fuss Bruno Fernades' auf den Kopf Greenwoods, aber der kommt zu zentral in die Arme Illan Mesliers im Kasten der Gastgeber.

Los geht's, die Whites in Weiss, ManUtd in Rot und Schwarz.

Die Red Devils beginnen mit den Stars Bruno Fernandes, Rashford und Grrnwood in der Offensive, während Fred und McTominay in der Zentrale absichern. Cavani bleibt erstmal ebenso wie Pogba oder van de Beek auf der Bank. Leeds kommt im 4-1-4-1 mit Hélder Costa, Dallas, Roberts und Harrison hinter einzigen Spitze Bamford. In der Innenverteidigung bleiben Llorente und Struijk, sodass Robin Koch einmal mehr nur auf der Bank sitzt und seinen Stammplatz erstmal wieder zurückerobern muss.

Im Hinblick auf das wichtige Europapokal-Halbfinale gegen die Roma kommende Woche wird Solskjær heute ein besonderes Augenmerk auf die Balance werfen. Die mit Leeds-Beteiligung oftmals sehr torreichen Partien verlangen den Mannschaften oft viel ab - somit könnte ManUtd heute womöglich ein ruhigeres und defensiveres Konzept verfolgen. Leeds-Boss Marcelo Bielsa ist dafür nicht bekannt und wird erneut die Offensive suchen - "El Loco" wird ein Konzept gegen die sehr stabile United-Defensive ausgetüftelt haben.

Aber auch die Gäste sind absolut in Topform. Neben den beeindruckenden Performances in der Europa League ist United auch in der Premier League kaum zu stoppen: Die Red Devils sind seit 12 Begegnungen unbesiegt und konnten die letzten fünf Spiele gewinnen - der beste Lauf seit der Amtsübernahme Ole Gunnar Solskjær im Dezember 2018. Dazu kommt die mannschaftliche Geschlossenheit, die so gut ist sie seit vielen Jahren nicht mehr in Manchester. Sie wissen, was sie können und beweisen es in schöner Regelmässigkeit - sowohl gegen Topteams wie auch gegen vermeintlich kleine Gegner.

Erstmals seit Oktober 2003 werden sich beide Traditionsteams heute an der altehrwürdigen Elland Road wiedersehen. Dabei reist der Rekordmeister aus Manchester erneut als Favorit an, wird aber gewarnt sein. Denn Leeds hat sich in dieser Saison schon mehrfach als Favoritenschreck herausgestellt. Der Aufsteiger holte letzte Woche einen Punkt gegen Meister Liverpool, gewann zuvor bereits beim designierten neuen Meister von Machester City (2:1), gewann gegen Leicester und punktete gegen Chelsea. Die Red Devils werden den Aufsteiger also nicht unterschätzen, trotz des relativ deutlichen 6:2 aus dem Hinspiel.