Trotz einer überlegenen ersten Halbzeit und Pausenführung muss Basel den ersten Punktverlust unter Marcel Koller hinnehmen. Das muss sich der FCB teils selbst zuschreiben, da die Basler nach der Pause deutlich passiver auftreten; andererseits dreht Zürich in der zweiten Hälfte auch deutlich auf und hätte auch den Sieg verdient. Bei Zürich macht sich das Fehlen eines Mittelstürmers bemerkbar.
Der FCZ steigert sich nach der Pause beträchtlich und macht deutlich mehr fürs Spiel, aber wird mit einem 1:1 relativ schlecht belohnt. Mit einem wahren Offensivfeuerwerk aus dem Mittelfeld erspielt sich Zürich viele Chancen, aber in der Mitte zeigt sich deutlich, dass mit Frey und Dwamena zwei Mittelstürmer abgewandert sind.
Samuele Campo profitiert von einer Unsicherheit von Brecher und schiebt den Ball am Zürcher Goalie, aber auch knapp am Pfosten vorbei.
Der ehemalige Zürcher Oberlin wird von den Fans mit einem lauten Pfeifkonzert begrüsst. Das Spiel dauert übrigens noch vier Minuten.
Benjamin Kololli verhakt sich in derselben Situation im Rasen und verdreht das Knie. Das ist seine letzte Aktion des Tages.
Widmer schaltet sich jetzt auch in den Basler Angriff ein. Der Verteidiger verhakt sich aber mit Pa Modou, Bieri entscheidet gegen den FCB-Spieler und gibt Freistoss für Zürich.
Petretta rutscht aus und muss Khelifi durchbrechen lassen, aber hinter ihm reagiert Frei gut und klärt gerade noch so zum Corner.
Die nächste Grosschance für den FCZ: Nef wirft weit ein, die Basler Abwehr wankt etwas, aber Hansen kann den Ball klären.
Stephen Odey versucht sein Glück ein weiteres Mal. Der sehr bemühte Nigerianer scheitert aber an Fabian Frei, der den Angriff stoppt.
Rüegg kassiert im fünften Spiel die vierte Verwarnung. Die Konsequenz daraus: Als erster Zürcher in dieser Saison muss er eine Gelbsperre absitzen.
Salim Khelifi dreht den Ball aus dem Mittelfeld wunderbar in den Basler Sechzehner, wo Widmer nicht nahe genug beim Gegner steht und so auch noch gleich das Offside aufhebt. Der Ball senkt sich auf den Kopf von Pa Modou, der relativ viel Platz hat und unter Hansens Körper hindurch einköpfelt!
Campo wird aus dem Offside zurückgepfiffen und schiesst den Ball dennoch noch ins Tor. Das ist unsportliches Verhalten und gibt Gelb.
Campo und Nef geraten einander nach einem Laufduell in die Quere, dann trifft der Basler den FCZ-Captain versehentlich mit dem Schuh im Gesicht. Die Situation beruhigt sich jedoch schnell wieder.
Kryeziu zeigt ein wunderschönes Solo und dribbelt drei Basler Verteidiger aus, aber dann verrennt er sich und kann nur auf Kololli zurücklegen. Dessen Flankenversuch misslingt dann gründlich.
Kololli chippt den Ball aus knapp dreissig Metern in den Strafraum, wo kurzzeitig das helle Chaos ausbricht. Schliesslich kann Fabian Frei jedoch den Ball gewinnen und für Basel klären.
Fabian Frei trifft im Luftduell den Fuss von Odey und sieht Gelb.
Magnin nimmt seinen aktivsten Offensivspieler vom Platz. Das ist beim aktuellen Spielstand eher überraschend, aber vielleicht hat sich Winter ja bereits totgelaufen.
Nach mehreren Pässen im Basler Sechzehner bekommt Odey den Ball in die Füsse und knallt ihn aus etwa fünf Metern in die obere weite Ecke! Aber der Treffer zählt nicht, weil Odey um ein paar Zentimeter im Offside stand. Das ist bitter für den FCZ!
Ajeti hat die Vorentscheidung bei einem Konter auf dem Fuss! Der Mittelstürmer des FCB überläuft Bangura und schiesst von der Seite aus flach in die weite Ecke, schiebt den Ball aber am Pfosten vorbei.
Ludovic Magnin reklamiert auf dramatische Weise ein Trikotzupfen. Bieri wird die Theatralik des Zürcher Trainers zu viel und er ermahnt ihn, dies zu unterlassen.
Die Aussenverteidiger der Basler stellen den FCZ immer wieder vor Probleme. Diesmal ist es Pa Modou, der mit seiner Flanke nicht an Widmer vorbeikommt und einen Einwurf herausholt.
Campo sucht Ajeti am ersten Pfosten, der aber den Ball deutlich am Tor vorbeisetzt. Dennoch ist dies die erste Halbchance der Basler in der zweiten Halbzeit.
Die nächste gefährliche Hereingabe kommt in Richtung Tor des FC Basel. Aber diesmal wird es nicht wirklich gefährlich, weil Alain Bieri ein leichtes Stossen von Kryeziu an Petretta moniert.
Der FCZ beginnt die zweite Halbzeit deutlich mutiger als die erste und setzt mit gutem Vertikalspiel Nadelstiche. Winter ist der Nächste, der in die Tiefe geschickt wird, aber wird aus dem Offside zurückgepfiffen.
Serey Die kann einen Eckball nur ungenügend klären und Bangura zieht ab der Strafraumgrenze ab. Der Schuss in die untere rechte Ecke ist zu platziert für Goalie Hansen, knallt aber nur an den Pfosten! Hätte Bangura die Ecke genau getroffen, wäre der Goalie wohl chancenlos gewesen.
Pa Modou setzt sich am linken Flügel gegen einen Verteidiger durch, Cömart kann aber die Flanke blockieren. Die Zürcher fordern einen Handspenalty, der Basler war aber mit der Brust am Ball.
Nach einem Ballverlust im Angriff müssen die Zürcher schnell umschalten. Ajeti hält jedoch Bangura zurück und erstickt so seine eigene Chance auf einen Konter im Keim.
Die Zürcher müssen in der zweiten Halbzeit etwas aggressiver auftreten und das Spiel machen. Die Basler standen in der ersten Halbzeit sehr hoch, was der FCZ noch mehr ausnutzen sollte. Wenn die Zürcher mutig angriffen, zeigte die Abwehr des FCB durchaus Anfälligkeit für Fehler.
Die Zürcher sind in der ersten Hälfte hinten sehr gut organisiert, aber überlassen das Angriffsspiel grösstenteils den Baslern. Dennoch kommt der FCZ zu einigen guten Möglichkeiten. Die Gäste gehen jedoch kurz vor der Pause mit ihrer ersten wirklich guten Chance in Führung, der FC Zürich verpasst dank einer Glanztat von Cömart den schnellen Ausgleich.
Serey Die verliert im Spielaufbau den Ball und die Zürcher können in Überzahl auf das Tor losziehen. Aber der Pass von Kryeziu auf Winter ist dann etwas zu ungenau und so können die Bebbi doch noch klären.
Zwei Minuten darauf hat der FCZ die goldene Chance zum Ausgleich! Adrian Winter schiesst aus sehr spitzem Winkel, scheitert jedoch an Hansens Arm. Der Ball landet direkt auf dem Fuss von Stephen Odey, aber Cömart steht auf der Linie genau richtig und wehrt mit dem Fuss ab!
Ein Steilpass zur Seite ist schon genug, um die bisher so sichere Zürcher Abwehr zu überwinden. Der Ball landet beim Basler Spielmacher, der ihn mit einem satten Schuss an Brecher vorbei im Tor unterbringt.
Xhaka versucht es mit einem Weitschuss, der Ball rollt jedoch weit daneben. So wird man Brecher kaum in Schwierigkeiten bringen können.
Nun sind es die Basler, die nach vorne kommen und das Publikum mit einem sehenswerten Absatztrick begeistern - allerdings einem Absatztrick ins Offside.
Auch der dritte Corner für den FCZ kann keine wirkliche Gefahr bringen. Die Zürcher haben in der gesamten Saison noch nie ein Tor nach einem Corner geschossen.
Gute Chance für den FC Zürich! Rüegg flankt von der rechten Seite in den Strafraum zu Winter. Dieser kommt zum Abschluss, wobei der Ball von einem Basler abgelenkt wird und neben dem Pfosten vorbei ins Aus kullert. Hansen wäre auf dem falschen Fuss erwischt worden.
Nef kommt gegen Serey Die zu spät und kassiert dafür die erste Verwarnung des Spiels. Diese ist zwar hart, aber vertretbar.
Pa Modou hat auf der linken Seite viel Platz und erhält den Ball, aber Widmer lässt sich nicht übertölpeln und klärt zum Corner.
Endlich macht sich Zürich auch offensiv wieder bemerkbar. Kololli setzt sich gegen einen Basler durch, bleibt dann jedoch am zweiten hängen. Rüegg ist gut aufgerückt und versucht eine Flanke, schiesst aber nur Okafor an.
Okafor überläuft Nef am Flügel und spielt den Ball zur Mitte, wo aber die Zürcher nach wie vor sehr solide stehen und den Pass abfangen können.
Basels aggressives Pressing funktioniert sehr gut. Van Wolfswinkel setzt Brecher im Aufbau unter Druck, der darauf einen langen Ball spielen muss und Odey versehentlich im Offside erwischt.
Winter wird mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte heraus geschickt und erwischt die hoch stehende Basler Verteidigung beinahe auf dem falschen Fuss, aber Cömart hat gut aufgepasst und klärt die Situation.
Campo dreht den Ball aus dem Mittelfeld in den Sechzehner, wo Albian Ajeti in Richtung Ball springt. Der Fuss des Mittelstürmers erreicht den Pass jedoch knapp nicht mehr und Brecher kann ihn aufnehmen.
Die Zwischenbilanz nach 15 Minuten: Basel hat mehrheitlich den Ball (66%), wird aber von den Zürchern gut auf Distanz gehalten. Der FCZ wird mit Kontern gefährlich und hat trotz weniger Ballbesitz mehr und bessere Chancen.
Okafor versucht, mit einem schnellen Doppelpass durchzubrechen, aber der nach einer Verletzung zurückgekehrte Bangura reagiert souverän und klärt.
Zürich kommt gleich zu zwei weiteren Chancen. Nef kommt beim Eckball gefährlich zum Kopfball, schiesst aber Stephen Odey ab. Der Ball kommt aus dem Halbfeld nochmal zu ebendiesem Odey, aber der Nigerianer köpfelt über die Latte.
Die erste wirkliche Chance gehört aber dem FCZ! Kololli wird von Winter in die Tiefe geschickt, der Pass ist aber etwas zu steil und so kann Hansen den Winkel verkürzen und zum Eckball klären.
Der erste ansprechende FCZ-Angriff durch die Mitte wird abrupt gestoppt: Stephen Odey, der letzte gelernte Stürmer im FCZ-Kader, steht knapp im Offside.
Nach vorne läuft beim FC Basel bislang wenig. Die Gäste versuchen ihr Glück mit langen Bällen, die aber bisher sehr harmlos sind; der FCZ kommt ebenfalls nicht gegen die aggressiv spielenden Basler an.
Zwei Minuten sind gespielt, der FC Basel hat den besseren Start erwischt. Zürich wartet vorerst mal ab und verlegt sich darauf, sicher von hinten aufzubauen.
Schiedsrichter Alain Bieri pfeift das Spiel an!
Bestes Fussballwetter herrscht heute in Zürich: Es scheint die Sonne bei zwanzig Grad - genau so wünscht man es sich. Weniger ideal ist die Qualität des Rasens: Nach den Konzerten von Ed Sheeran wurde der Platz noch nicht ausgebessert, da er am Donnerstag noch von den Leichtathleten beansprucht werden wird.
Beide Teams kämpfen heute mit gewichtigen Abwesenheiten. Beim FCZ fehlen neben den wegtransferierten Stürmern Dwamena und Frey noch fünf weitere Spieler. Basel hat zwar weniger Abwesende, mit Goalie Omlin, Abwehrchef Suchy und Valentin Stocker sind diese aber umso namhafter. Mit Balanta und Ex-FCZler Bua sind zwei weitere Stammspieler fraglich.
Das berühmteste Duell FCZ-FCB ist wohl nach wie vor die Partie vom 13. Mai 2005, als die Zürcher in der berühmten 93. Minute Meister wurden. Aber mit einem 4:1 für den FCZ und einem 3:0 für Basel waren auch die letzten zwei Spiele ziemlich unterhaltsam.
Anders sieht es in der Meisterschaft für die Zürcher aus: Nach zwei Startsiegen folgte ein enttäuschendes 4:0 in Bern und ein 0:0 gegen St. Gallen. Das Toreschiessen, das zuletzt ein Problem war, wird mit den Wechseln von Dwamena und Frey nicht leichter werden. Immerhin gab es zuletzt im Cup einen Sieg.
Nach dem üblen Fehlstart in die Saison konnte sich Basel unter Marcel Koller etwas erholen. Mit einem klaren Sieg gegen Montlingen (2. Liga) im Cup holten sich die Bebbi Selbstvertrauen, das sie mit dem 3:2 gegen Apollon Limassol in der Europa-League-Quali noch bestätigten. In der Meisterschaft winkt heute der dritte Sieg in Serie.
Basel und Zürich bilden gemeinsam mit St. Gallen das erste Verfolgertrio von YB. Beide haben sieben Punkte, der FCB liegt aber dank dem Torverhältnis auf Rang 2, der FCZ ist Vierter. Der Rückstand auf die Berner beträgt acht Punkte, der Vorsprung auf Thun und Sion (das ein Spiel mehr auf dem Konto hat) einen Zähler.
Willkommen zur fünften Runde der Super League und dem Klassiker FCZ gegen FCB. In der Vergangenheit hatten wir ja schon einige denkwürdige Spiele der beiden Rivalen gesehen.