Das war es für heute von der Super League. Danke fürs Mitfiebern, viel Spass bei der Champions League und bis zum nächsten Mal!

Für Sion bedeutet dieser schmeichelhafte Sieg, dass man Servette in der Tabelle überholt und neu auf Position 7 steht. Mit einem Sieg am Samstag in Vaduz könnte man sich definitv nach vorne orientieren. Für Servette steht derweil gegen Luzern ein eminent wichtiges Spiel an, droht bei einer Niederlage doch das abrutschen auf den Barrage-Platz.

Was für eine zweite Halbzeit. Nach einer eher zähen ersten Halbzeit entstand in Hälfte zwei ein richtiges Chancenfestival, wo besonders die Genfer eine Chance nach der anderen liegen liessen. So genügten die Kopfballtore von Bamert in der 15. und Khasa in der 59. Minute für Sion, dieses Spiel zu gewinnen. Zwar kamen die Walliser mit zunehmender Dauer ebenfalls zu guten Chancen nach Kontern, müssen sich unterm Strich aber bei ihrem überragenden Torhüter für den Sieg bedanken. Denn Fickentscher liess jeden Genfer im Abschluss verzweifeln, wehrte insgesamt zehn Schüsse auf seinen Kasten ab.

Dann beendet Lionel Tschudi eine mitreissende zweite Halbzeit. Sion setzt sich etwas glücklich mit 2:0 im Rhone-Derby durch!

Die letzten zwei Minuten sind angebrochen und Servette fehlt nun auch die Kraft. So kann Khasa nach einem Ballgewinn im Alleingang an die Grundlinie ziehen und holt eine weitere Eck heraus.

Vier Minuten werden nachgespielt und Sion dürfte hier nichts mehr anbrennen lassen, zelebrieren sie doch gerade des Eckfahnenspiel.

Servette versucht es nochmals, doch Mendy rutscht im dümmsten Moment weg und leitet mit einem Fehlpass einen Konter ein. Khasa schafft es dann geschickt, auf dem Weg in den Strafraum gegen eben jenen Mendy einen Freistoss herauszuholen.

Aber glaubt Servette noch daran? Sion gelingt es nun immer besser sich zu befreien und die entstehenden Räume zu nutzen. Wakatsuki lässt sein Können dabei mit einem schönen Dribbling gegen Sasso aufblitzen.

Servette läuft hier gnadenlos die Zeit davon. Doch beim Chancenwucher der letzten Minuten ist eine dramatische Aufholjagd nicht auszuschliessen.

Und dieser Wakatsuki hat die Entscheidung auf dem Fuss! Ein Tackling von Sasso gegen Uldrikis wird zur perfekten Vorlage, doch der junge Japaner schiesst im Eins-gegen-Eins mit Frick den Torhüter ab.

Der junge Japaner Wakatsuki wird für die letzten Minuten eingewechselt. Doppelvorlagengeber Clemenza geht raus.

Fickentscher zaubert weiter! Nach einem Corner verlängert ein Genfer die Kugel schön ins weite Eck. Der Walliser Keeper ist mit den Fingerspitzen zur Stelle und lenkt die Kugel tatsächlich so ab, dass sie einem weiteren Servettiens zwischen den Beinen durchgeht und im Toraus statt im Netz landet.

Der Frust bei Servette muss raus. Sasso flucht wie ein Rohrspatz, nachdem ein Walliser beim Pressing über seinen Fuss stolpert und den Freistoss erhält. Da hat er Glück, ohne Karte davon zu kommen.

Fofana geht auf Rechts in Eins gegen Eins und visiert am Strafraumrand das weite Eck an. Sein Schlenzer fliegt aber doch klar über das Tor.

Der Ball will einfach nicht rein! Erst wird eine Distanzschuss von Fofana an die Querlatte gelenkt, doch Servette setzt nach und kommt mit Schalk zur nächsten Chance. Der Schlenzer des Holländers würde passen, wäre da nicht Bamert, der dessen Versuch mit dem Kopf Millimiter übers Lattenkreuz lenken kann.

Fickentscher der Teufelskerl! Servette kommt zu einem Freistoss am Strafraumrand. Fofana würde diesen perfekt ins weite Eck zwirbeln, wäre da nicht der überragende Fickentscher im Walliser Kasten.

Auch Alain Geiger versucht nochmals einen Impuls zu geben. Der in der zweiten Halbzeit abgetauchte Imeri wird durch den Holländer Schalk ersetzt. Dieser gibt nach Verletzungspause sein Comeback.

Der auch heute unglücklich agierende Hoarau wird ausgewechselt und durch den Letten Roberts Uldrikis ersetzt. Zudem kommt Edgar Andre für Anto Grgic.

Was Servette hier alles liegen lässt, grenzt an das Unglaubliche. Eine Freistossflanke wird schön zur Mitte abgelegt. Dort prescht Cespedes heran und kann zentral aus rund sieben Metern abschliessen. Fickentscher ist aber auch bei diesem unpräzisen Abschluss mit gutem Reflex zur Stelle.

Da unterbindet der Ex-Genfer einen gefährlichen Konter und sieht zurecht die gelbe Karte.

Eine weitere Ecke der Genfer wird aus dem Strafraum geköpft, landet dann aber bei Cognat. Der nimmt das Leder mutig per Vollspann-Volley. Ein schöner, aber etwas zu langsamer Abschluss, den Fickentscher sicher hält.

Jetzt muss Servette eine schnelle Reaktion zeigen. Doch auch die siebte Ecke führt nicht zum Erfolg.

Servette ist geschockt und viel zu offen. So hat Hoarau nach einem einfachen Steilpass freie Bahn, schiebt die Kugel aber alleine vor Frick knapp am weiten Eck vorbei.

Aus dem Nichts baut Sion hier die Führung aus! Wieder zeigt Clemenza seinen feinen linken Fuss und schnippelt das Leder gefühlvoll zur Mitte. Dort hat Khasa zu viele Freiheiten und nickt zum 2:0 ein!

Alain Geiger nimmt zwei weitere Wechsel vor. Cespedes und Neuzugang Fofana kommen für Kyei und Ondoua.

Was für eine Grätsche von Steve Rouiller! Clemenza mit einem Zuckerpass in die Tiefe und Khasa scheint einen Moment lang durchzubrechen, doch dann verhindert Rouiller mit einem langen Bein die Grosschance.

Kyei kann einen Flankenball mit dem Rücken zum Tor schön kontrollieren. Sein Versuch aus der Drehung wird dann aber blockiert.

64% Ballbesitz haben die Genfer laut der Statistik. Gefühlt sind es in dieser Startphase der zweiten Halbzeit noch mehr. Sion scheint sich damit zu begnügen, hier auf Konter zu warten.

Dann wird es auf der Gegenseite gefährlich, sprintet doch der schnelle Khasa los. Die scharfe Hereingabe ist aber zu nahe ans Tor gezogen und Hoarau verpasst in der Mitte knapp.

Gleich eine gute Chance für Servette! Kyei nimmt einen halbhohen Ball von Sauthier technisch sauber an, dreht sich einmal um die eigene Achsen und schliesst im Strafraum aus etwas spitzem Winkel ab. Fickentscher kann etwas unbeholfen abwehren.

Auf Walliser Seite kommt es gar zu zwei Wechseln. Jared Khasa und Ayoub Abdellaoui kommen für Gaetan Karlen und Matteo Tosetti.

Alain Geiger will die Offensive verstärken und nimmt Flügel Antunes raus, bringt mit Koné einen zweiten Stossstürmer.

Kann Servette nun aus der optischen Überlegenheit Profit schlagen? Die zweite Halbzeit dürfte Aufschluss geben.

Fünf Minuten lang war Sion die bessere und aktivere Mannschaft, dann fand Servette aber besser ins Spiel und übernahm je länger je mehr die Spielkontrolle. In die beste Phase der Genfer folgte dann aber der folgeschwere Standard von Clemenza, der Jan Bamert einnicken konnte. In der Folge begnügte sich Sion je länger je mehr damit, diese Führung in die Pause zu retten. Weil Servette aber trotz viel Ballbesitz kaum Chancen kreierte, die beste Chance hatte Kyei nach einem langen Flankenball, gelang dies relativ problemlos.

Und dann pfeift Schiedsrichter die erste Hälfte nach genau 45 Minuten ab. Ein effizientes Sion führt gegen durchschlagslose Genfer mit 1:0.

Es fehlen die Ideen bei Servette. So schlagen sie eine Flanke nach der anderen in den Sechzehner, sind gegen immer defensiver werden Sittener aber auch immer in Unterzahl im Strafraum. Es überrascht irgendwie nicht, dass Servette erst bei drei erzielten Toren in dieser Saison steht.

Sion zerreisst sich und versucht alles, um die Führung in die Pause zu retten. Servette drängt, hat aber oben auf der Anzeigetafel nach wie vor das Nachsehen, weil die klaren Chancen eben ausbleiben.

Nach einer weiteren Flanke von Sauthier kommt es zur nächsten Genfer Ecke. Es ist die fünfte, während die Walliser noch bei Null stehen. Dafür führte ein Freistoss, der als verkürzte Ecke gezählt werden kann, zum mittlerweile schmeichelhaften Führungstreffer für das Heimteam.

Auf engem Raum muss sich Servette in den Strafraum kombinieren. Ein versuchter Lupfer von Theo Valls in den Lauf seines startenden Kollegen wird vom wachen Ndoye aber schön abgefangen.

Das Spiel hat sich mittlerweile komplett in die Walliser Hälfte verlagert. Gut möglich, dass Sion nicht so defensiv stehen will, sondern einfach dermassen in die eigene Verteidigung gedrückt wird.

Seit dem Führungstor ist von Sion offensiv nichts mehr zu sehen. Den Genfern fehlt aber bisher die Präzision, die immer tiefer stehenden Walliser zu übertölpeln.

Servette scheint den Nackenschlag gut weggesteckt zu haben und übernimmt hier nach und nach das Spieldiktat. Nach einem tollen Flankenball Sauthiers aus dem Halbfeld kommt Kyei zum Flugkopfball, nickt das Leder aber gut einen Meter am Tor vorbei.

Cognat trägt den Ball schön nach vorne und findet Imeri auf der linken Seite. Dessen Flankenversuch wird beinahe von einem Walliser ins weite Eck gelenkt, zischt am Ende aber etwa einen Meter am Pfosten vorbei.

Tschudi dürfte heute keinen ruhigen Arbeitstag haben, schrecken doch beide Seiten nicht zurück. Mendy ist der nächste Spieler, der im Mittelfeld-Zweikampf durchzieht, obwohl er spät dran ist. Noch lässt der Schiedsrichter die Karten aber stecken.

Servette ist um eine Reaktion bemüht und spielt sich schön an die Grundlinie. Die flache Hereingabe Imeris wird aber von Ndoye kompromisslos ins Seitenaus geklärt.

Sozusagen im Gegenzug legt Sauthier seinen Gegenspieler auf der linken Seite hart. Der folgende Freistoss zwirbelt Clemenza schön zur Mitte, senkt sich die Flanke doch ideal auf den zweiten Pfosten. Dort lässt Bamert Gegenspieler Mendy mit einem starken Laufweg alt aussehen, spritzt vor ihm ins Leder und nickt via Boden flach ins rechte Eck ein.

Dem bisher schönsten Angriff bleibt die Krönung verwehrt. Flach und scharf bringt Mendy einen Ball zur Mitte. Cognat legt kurz ab und Imeri hat am Strafraumrand frei Schussbahn. Sein satter Innenristschuss ist aber etwas zu unpräzis und Fickentscher kann klären.

Nach gutem Beginn des Heimteams werden die Gäste nun stärker und erarbeiten sich leichte Feldvorteile, ohne aber die Sittener wirklich in Bedrängnis zu bringen.

Servette wagt sich erstmals in die Offensive und kommt gleich zu zwei Ecken. Imeri zieht die zweite schön auf den kurzen Pfosten, wo Kyei jedoch knapp verpasst. So fällt die Kugel wenige Meter vor dem Tor zu Boden, doch kein Genfer kommt richtig zum Abschluss. Am Ende greift Fickentscher problemlos zu.

Das Heimteam startet hier mit viel Engagement und konnte Servette phasenweise in den eigenen Strafraum drängen, wenn auch ohne weiteren Abschluss. Trotzdem dürfte Grosso der Beginn seines Teams gefallen.

Nach einer ersten flüssigen Aktion kommt Sion zum ersten Abschluss. Über Hoarau wechselt man die Seite und spielt den aufgerückten Musa Araz auf Links schön frei. Dieser wird aber noch entscheidend gestört und zielt seinen Abschluss genau auf Frick, der im Nachfassen zur Stelle ist.

Normalerweise ist das Tourbillon bei diesen Spielen ein Hexenkessel, heute aber ist das Stadion in dieser Zeit aber verlassen. Diesem Fan schmerzt das Herz, das Spiel auf der Couch verfolgen zu müssen.

Mit leichter Verspätung, das Heimteam liess sich etwas mehr Zeit, wird das Spiel hier angepfiffen. Die Gäste haben in ihrem klassischen Weinrot Anspiel.

Geleitet wird das heutige Duell vom erfahrenen Lionel Tschudi. Das könnte auch nötig sein, denn in den vier Spielen der Vorsaison kam es zu stolzen 106 Foulspielen. Sollte es auch in diesem Spiel mehr als 26 Fouls geben, wird der Unparteiische definitiv gefordert sein.

Wer sich heute auf ein Offensivspektakel freut, könnte enttäuscht werden. Denn statistisch gesehen treffen heute die zwei schwächsten Angriffe der Liga aufeinander. Servette hat drei, Sion nur vier Tore erzielt. Selbst Schlusslicht Vaduz (fünf Tore) hat in dieser Saison schon mehr getroffen. In den vier Duellen der Vorsaison gab es ebenfalls nur sieben Tore. 
 
Dennoch verspricht das Rhone-Derby eine spannende Ausgangslage, würde beiden Teams doch nur ein Sieg in der Tabelle wirklich weiterhelfen. Wenn man das im Spiel heute merkt, könnte es alles andere als ein "Grottenkick" werden.

Bei der Genfer Aufstellung gibt es keine grossen Überraschungen. Die grosse Absenz ist dabei immer noch der verletzte Miroslav Stevanovic. So bilden mit Alexis Antunes und Kastriot Imeri zwei Eigengewächse die Flügelzange in der Offensive und sollen Grejohn Kyei, der zwei der drei Genfer Saisontore erzielt hat, mit Bällen füttern.

Beim Blick auf die Walliser Startelf fällt natürlich gleich auf, dass Guillaume Hoarau erstmals von Beginn an für Sion auflaufen wird. Bisher kam er nur auf 94 Einsatzminuten als Joker. Ebenfalls interessant ist, dass Matteo Tosetti wohl als Rechtsverteidiger auflaufen wird. Auf der Suche nach dem ersten Sieg der Saison, stellt Fabio Grosso also so offensiv wie bisher noch nie auf.

Die Genfer konnten als Aufsteiger in der Vorsaison manche Überraschung schaffen, gegen den Derby-Rivalen blieb man aber in allen vier Spielen sieglos. Nach drei Unentschieden wird die Genfer dabei besonders die Niederlage am letzten Spieltag schmerzen. Denn die Walliser konnten sich dank einem 2:1-Auswärtssieg in Genf am letzten Spieltag vor dem Abstieg retten. Servette hat also noch eine Rechnung mit Sion offen.

Beim Duell der Derby-Rivalen wären beide Teams auf den ersten Dreier der jungen Saison angewiesen. Das Nachtragsspiel der 5. Runde bietet nämlich beiden Teams die Möglichkeit, eine willkommene Lücke auf die Abstiegsplätze aufzureissen. Denn Sion liegt mit vier Unentschieden aus fünf Spielen nur einen Punkte vor Vaduz und Luzern, Servette mit fünf Punkten nur deren zwei. So könnte für den Verlierer dieses Derbys aus einer Mini-Krise schnell eine waschechte Krise werden. Derweil kann es für den Sieger, auch weil beide Teams erst fünf Spiele absolviert haben, mit einem Sieg schnell nach oben zeigen.