Fazit:
Und so ist es! Sevilla fährt mit einem wertvollen 2:2 in die Heimat! Der Titelverteidiger kam besser in die Partie und sorgte für die schnelle Führung. Als Donetsk jedoch über Marlos zum Ausgleich kam, gaben die Gäste das Spiel komplett aus der Hand. Nach einigen Abwehr-Patzern und dem folgerichtigen Halbzeit-Rückstand, war es dann aber erneut Sevilla, welches besser aus der Kabine kam. Shakhtar war im zweiten Abschnitt nicht mehr in der Lage, die schnellen Techniker um Marlos und Taison einzubinden. Genau diese hatten kurz vor dem Pausenpfiff noch für den Führungs-Wechsel gesorgt. Auch wenn der Ausgleich von Sevilla durch einen fragwürdigen Elfmeter fiel, ist das Remis mehr als verdient. In der zweiten Halbzeit war Sevilla klar Herr im Haus und deutlich stärker als Shakhtar.

Dieser Wechsel-Wahnsinn sorgt auch gleich für drei Ecken, die aber jeweils nichts besonders einbringen. Nach zwei Srna-Ecken von rechts, landet eine dritte von links schliesslich im Rückraum bei Bernard. Aus 20 Metern zieht der Einwechselspieler ab, trifft dabei das Leder aber nicht richtig. Kein Hindernis für den Keeper!

Diesen darf Sevilla noch ausführen, danach müsste der Schlusspfiff folgen...

Gelbe Karte für Darijo Srna (Shakhtar Donetsk)
Srna legt in der 95.Spielminute Coke auf dem linken Flügel.

Es gibt vier Minuten Nachspielzeit! Donetsk deutet gleich einen dreifachen Wechsel an!

Nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte kommt Shakhtar zu einer Ecke von rechts. Diese sorgt aber für keine Gefahr.

Gelbe Karte für Maksym Malyshev (Shakhtar Donetsk)

Sieht man von der Entstehung des Treffers ab, ist dieser Ausgleich dennoch verdient. Donetsk präsentiert sich in der zweiten Hälfte viel schwächer als zu Beginn und hat nun auch deutlich mit den eigenen Kräften zu kämpfen. Sevilla hat das Spiel zu 100% in der Hand und diktiert jetzt die letzten Minuten.

Dank des Elfmeters hat der Titelverteidiger aus Sevilla nun alle Trümpfe in der Hand. Die beiden Auswärtstore könnten schon für ein Weiterkommen ausreichen.

Tooor für Sevilla FC, 2:2 durch Kevin Gameiro
Ob das wirklich ein Foul war? Kurz vor der Torlinie bekommt Vitolo auf rechts den Ball zugespielt und wird dann scheinbar von Facundo Ferreyra mit einer Grätsche gelegt. In der Wiederholung ist jedoch ein richtiger Kontakt nicht zu erkennen, ebenso hebt Vitolo äusserst schnell ab. Der polnische Schiri entscheidet sofort auf Elfmeter und Gameiro haut den Ball mit einem satten Rechts-Schuss in die Maschen!

Wieder eine Grosschance für Sevilla! Vitolo setzt sich auf rechts prima durch und bedient dann Escudero auf der Kante des Fünf-Meter-Raums! Der leitet die Kugel in die Zentrale auf Gameiro weiter. Kurz bevor der Goalgetter einnetzen kann, rettet Rakitskiy auf der Linie!

Und jetzt verpasst Gameiro das 2:2 aus erlaubter Position! Erneut bedient ihn Éver Banega mit einem halbhohen Pass auf die rechte Seite. Aus spitzem Winkel haut der Franzose dann deutlich über das Tor. Auch wenn der Winkel nicht der Beste war: Da war mehr drin!

Abseits-Tor! Nachdem Banega das Spiel schnell macht, flankt Escudero von rechts vor den Kasten. Gameiro löst sich vom Gegenspieler, hält seinen Fuss hin und schiebt ein. Noch bevor er zum jubeln abdreht, erklingt der Pfiff wegen Abseits. Die Entscheidung ist korrekt. Gameiro war im Moment der Ballabgabe mit der Fussspitze im Abseits.

Krohn-Dehli muss runter und wird mit einem Wagen vom Platz abtransportiert. Gute Besserung, hoffentlich ist die Verletzung nicht zu schlimm!

Sorge um Krohn-Dehli. Der Däne bleibt in einem Zweikampf mit Ferreyra unglücklich am Gegenspieler hängen und fasst sich danach sofort ans Knie. Das sah übel aus...

Srna ist der Mann für weite Einwürfe. Von rechts befördert er einen ganz weiten Wurf in die gefährliche Zone. Erneut ist Soria zur Stelle und faustet die Kugel weg.

Sevilla hat weiterhin den Ballbesitz inne, kann aber weiterhin keine Ideen produzieren. Die Gastgeber setzen momentan eher auf Konter.

Kaum lobt man den Dänen, zeigt er sich schläfrig. Nach einem Ball aus der eigenen Abwehr, passt Krohn-Dehli nicht auf seinen Hintermann auf, so dass Marlos sich das Leder schnappen kann. Der auffälligste Spieler der Partie macht ein paar Meter und probiert dann einen Schlenzer aus zentraler Position. Der Schuss dreht sich zwar Richtung Gehäuse, geht dann aber doch deutlich am linken Pfosten vorbei.

Krohn-Dehli kommt und sorgt sofort für einen Torabschluss. 16 Meter vor dem Kasten bekommt der neue Mann ein zentrales Zuspiel von Vitolo und versucht sein Glück. Der Versuch ist jedoch zu kraftlos und geht genau in die Hände vom Torhüter.

Von der rechten Seite aus bricht Marlos in den Strafraum ein und bekommt es dann mit Soria zu tun. Der Goalkeeper faustet an der Strafraum-Kante beherzt in den Ball und Marlos. Nachdem er klar das Leder wegbefördert, gibt es einen Freistoss obendrauf.

Die Sevillistas kontrollieren jetzt das Geschehen, können aber noch keine tödlichen Ideen entwickeln.

Mariano aus der Distanz! Nach Ballannahme macht der Stürmer eine schnelle Bewegung und haut aus 20 Metern und halblinker Position drauf. Pyatov ist hellwach und faustet den Versuch ohne Probleme ins Toraus. Der nachfolgende Eckball bringt nichts ein.

Éver Banega versucht es auf dem linken Flügel mit einem gefühlvollen Seitenwechsel auf N'Zonzi. Dieser kommt an das Spielgerät, kann es dann aber nicht kontrollieren.

Unai Emery ist scheinbar unzufrieden und schickt seine Reservisten zum Aufwärmen.

Stepanenko viel zu aufgeregt! Rami unterläuft ein riesen Lapsus kurz vor dem eigenen Strafraum: Via Hacke will er sich die Kugel selber vorlegen und rutscht dabei weg. Stepanenko sagt Dank und zieht dann viel zu schnell und hektisch ab. Sein Schuss geht auf die Tribüne.

Feiner Chip von Éver Banega! Auf der Strafraum-Linie spielt Banega einen Chip-Pass auf Mariano, der dann aber nur einen Fehlpass in die Mitte bringt.

Gelbe Karte für Grzegorz Krychowiak (Sevilla FC)
Der Pole geht in einen Luft-Zweikampf ohne Rücksicht und wird für seinen harten Einsatz mit Gelb bestraft.

Und es geht weiter! Es gab auf beiden Seiten keine Wechsel.

Halbzeitfazit:
Und mit dem 2:1 geht es in die Kabine! In einer guten ersten Halbzeit führten die ersten beiden gefährlichen Angriffe direkt zur Toren. Nachdem Sevilla besser ins Spiel fand und für das erste Tor sorgte, drehte sich die Partie vollständig. Der Ausgleich von Marlos weckte Shakhtar und liess die Techniker der Lucescu-Elf aufdrehen. Besonders Taison und Marlos sorgten für ständige Unruhe in der spanischen Hintermannschaft. Will Sevilla auch 2016 ins Finale, müssen sie im zweiten Durchgang diese beiden Aktivposten irgendwie stoppen.

Stepanenko zieht aus der zweiten Reihe ab und verzieht deutlich. Der Schuss kullert rechts am Kasten vorbei. Der polnische Referee hat indes zwei Minuten Nachspielzeit angezeigt.

Taison will jeden Ball! Erneut ist es der südamerikanische Techniker, der auf dem linken Flügel durchsetzt und dann die Idee hat. Sein hohes, diagonales Anspiel auf Srna geht jedoch nur in die Füsse des Gegners.

Die Spanier müssen im zweiten Abschnitt ganz schnell ein Mittel finden, um Taison und Marlos zu stoppen.

Gelbe Karte für Daniel Carriço (Sevilla FC)

Sevilla hat riesige Probleme! Kurz nach dem Treffer ist es wieder Taison, der auf links schneller als die Sevilla-Abwehr ist. Nach einem Dribbling zieht dieser ansatzlos ab und kann eine Ecke erspielen. Auch wenn diese danach verpufft: Die Abwehr der Sevillistas ist derzeit nicht sattelfest. Sobald das Spiel schnell wird, wackelt die Viererkette.

Tooor für Shakhtar Donetsk, 2:1 durch Taras Stepanenko
Die Gastgeber drehen die Partie! Nach einer kurzen Eckball-Variante von links, setzt sich Marlos mit einer Finte im Eins-Gegen-Eins durch und zieht eine effetvolle Flanke in die Gefahrenzone. Stepanenko steigt hoch und drückt die Kugel aus drei Metern mit Wucht ins Netz!

Die Gastgeber sind nun am Drücker. Der Titelverteidiger hat Probleme, wenn es schnell auf die Aussen-Spieler Marlos und Taison geht.

Wieder kommt ein ganz langes Abspiel von der Abwehr und landet bei Taison. Von der rechten Seite aus zieht der flinke Brasilianer in die Mitte und lässt gleich drei Verteidiger stehen. Kurz darauf verpasst er aber ein sauberes Abspiel: Sein Pass auf Ferreyra kommt zu kurz.

Was für ein flotter und offensiver Start im Halbfinale! Die ersten beiden Offensiv-Aktionen führten sofort zu Treffern.

Gelbe Karte für Escudero (Sevilla FC)

Die Vorlage von Yaroslav Rakitskiy war nicht der erste starke Pass des Verteidigers. Der Ukrainer hat ein starkes Auge und bedient ein ums andere Mal die schnellen Kollegen in der Spitze.

Tooor für Shakhtar Donetsk, 1:1 durch Marlos
Und Shaktar schlägt schnell zurück! Rakitskiy spielt aus 30 Metern einen feinen Pass auf Marlos, genau zwischen die Innenverteidiger. Rami und Daniel Carriço sind auf der Strafraum-Linie überhaupt nicht geordnet und können den Chip-Ball nicht abfangen. Marlos geht zwei Meter und schiebt die Kugel danach links an Sergio Rico vorbei. Ausgleich!

Der Torschütze kann auch Abwehr! Nach einem weiten Schlag aus der eigenen Abwehr, gelangt das Leder auf die linke Seite und zu Ismaily. Der hat aber im Zweikampf gleich doppelt das Nachsehen gegen Aushilfs-Verteidiger Vitolo.

Marlos macht aus dem Rückraum kommend Meter für Meter gut und nutzt dann seine freie Position für einen Torschuss. Aus 20 Metern kommt der Schuss aber viel zu mittig und genau in die Arme von Pyatov.

Konoplyanka hat auf dem linken Flügel viel Platz und versucht eine gefährliche Flanke in die Gefahrenzone zu bringen. Im Zentrum kann Rami aber ohne Probleme klären.

Bemerkenswert: Die letzten elf Treffer von Vitolo wurden alle Auswärts erzielt!

Donetsk ist um eine Reaktion bemüht, kann sich aber noch nicht durchsetzen. Auf der rechten Seite zeigt Marlos viel Einsatz und setzt gleich mehrfach im Zweikampf nach, kann aber dennoch das Spielgerät nicht festmachen.

Ein ganz ärgerliches Gegentor für die Truppe vom Donbass. Quasi mit der ersten offensiven Aktion netzen die Spanier ein und haben so schon nach sechs Minuten das wichtige Auswärtstor auf der Habenseite.

Tooor für Sevilla FC, 0:1 durch Vitolo
Der ganze frühe Schock für die Ukrainer! Éver Banega macht das Spiel im Mittelfeld schnell und schickt Gameiro zentral auf die Reise. Der Franzose macht eine schnelle Drehung und legt danach nach rechts auf Vitolo ab. Sechs Meter vor dem Kasten vernascht der Spanier erst Verteidiger Rakitskiy sehenswert und tunnelt dann zur Krönung David Soria! Es ist ganz still in Lwiw!

Die Sevillistas scheinen besser in die Partie zu kommen und machen das Leder erstmal in den eigenen Reihen fest.

Nachdem Keeper David Soria eine kleine Schwäche zeigte und einen harmlosen Ball nicht festhalten konnte, macht es der Schlussmann bei der folgenden Ecke besser und schnappt sich die Kugel ganz sicher.

Sevilla hat das Spiel mit dem Anstoss eröffnet! Der Ball rollt!

Und es wird erstmalig laut in Lwiw: Die Teams betreten das Spielfeld!

Das Schiedsrichter-Team kommt aus Polen. Szymon Marciniak führt das Gespann an.

Wer macht einen grossen Schritt Richtung Schweiz und Final-Stadt Basel? In wenigen Minuten geht es los! Hoffen wir auf ein tolles Spiel!

Bei Sevilla wird es besonders auf die Form von Kévin Gameiro ankommen. Der Stürmer erzielte in der laufenden Saison bereits vier Treffer in der Europa League und 16 in der heimischen Liga. Als der Franzose zuletzt wegen muskulärer Probleme eine Pause einlegen musste, waren die Sorgen um das Halbfinale gross. Zur Freude der Sevillistas meldete sich der Goalgetter dann aber pünktlich zu den Saison-Highlights zurück und leitete am Wochenende gleich den Derby-Sieg gegen Betis mit einem Treffer ein.

Trainer Unai Emery äusserte sich zur historischen Titel-Chance selbstbewusst und konzentriert: „Momentan sind wir in grossartiger Form. Die Augen unserer Spieler sind offen. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir die Gelegenheit haben, Geschichte zu schreiben.“

Geht es nach dem FC Sevilla, dann enden diese schönen Momente im Halbfinale. Die Andalusier sind nach den K.O-Spielen gegen Molde, Basel und Bilbao nicht nur Favourit auf den Titel, sondern auch Rekord-Gewinner und doppelter Titelverteidiger (!) zugleich. Sollte der Abo-Sieger der EL tatsächlich auch dieses Jahr zuschlagen, wäre historisches erreicht. Nur die Bayern schafften von 1974-1976 einen europäischen Titel-Hattrick. Wie Gegner Donetsk verpasste auch Sevilla das Weiterkommen in der Champions League und setzte sich als „Absteiger“ in der EL gegen Molde, Basel und Bilbao durch.

Für die "Gastgeber" geht es am heutigen Abend erneut eher auswärts als heimisch zu: Aufgrund der Unruhen in der Ukraine muss die Mannschaft ihre Heimspiele in Lwiw ausrichten. Auch wenn dieses zunächst wie ein grosser Nachteil klingt, so bringt diese Thematik auch eine besondere Motivation. Für die heimischen Fans ist Shakhtar in schweren Zeiten Mutmacher und Hoffnung zugleich. Die Profimannschaft hat sich daher verschrieben, den Fans in der Heimat schöne Momente zu schenken.

Aber was macht die Ukrainer eigentlich aus? In Deutschland weiss man zumeist nicht sehr viel über das Team. Doch eine Sache ist auch bis zu uns vorgedrungen: Brasilianer! Seit Jahren dominieren die Südamerikaner das Offensiv-Spiel von Shakhtar. Und es wirkt förmlich so, als ob diese Klasse von technisch starken und schnellen Samba-Kickern in der Ukraine unendlich ist. Auch nach prominenten Abgängen wie Douglas Costa oder Alex Teixera, geben im Spiel nach vorne weiterhin Brasilianer den Ton an. Die Aussenspieler Marlos und Taison kommen mit dem gebürtigen Brasilianer und Stürmer Eduaro aktuell auf 23 Tore.

Coach Lucesco hat mit dem FC Sevilla noch eine Rechnung offen. Zwei Jahre vor dem Titelgewinn verlor man in einer dramatischen Partie im Achtelfinale gegen die Andalusier. Besonders bitter: Sevilla-Keeper Palop erzielte in der Nachspielzeit den Ausgleich. Damit dieser tränenreiche Last-Minute-Schock nicht erneut passiert, zeigte der Trainer seinen Spieler Videoszenen von der Niederlage 2007. Lucecso hat den Vorfall noch vor Augen: „Damals fehlten zehn Sekunden. Sevilla hatte Glück. Jetzt wird dieses Glück zu uns kommen. Alles gleicht sich aus.“

Für die Ukrainer gibt es in dieser Spielzeit nur ein Ziel: Den Titel. Nach dem Gruppen-Aus in der Champions League präsentiert sich Shakhtar in der EL ganz stark: Fünf der sechs K.O-Spiele konnte man gewinnen. Weder Schalke, Anderlecht noch Braga waren ein Hindernis. Dank dieser starken Form steht die Elf von Mircea Lucecso nun im ersten Halbfinale nach dem umjubelten Titel 2009.