Fazit:
Endstation Achtelfinale: Bayer Leverkusen schafft es nicht, den 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Bei der Werkself fehlte es nicht nur an Stefan Kiessling, sondern eigentlich an allem: Die Hausherren waren durchaus motiviert, konnten aber davon nichts auf den Platz bringen. Ungefährlich, unkreativ, unansehnlich - Bayer zollt dem hohen Pensum der letzten Wochen Tribut und muss sich nun auf den Endspurt in der Bundesliga konzentrieren. Villarreal zieht ohne Schwierigkeiten zum sechsten Mal in ein europäisches Viertelfinale ein und bleibt auch im neunten Spiel in der Europa League ungeschlagen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende!

Wieder haben die Spanier eine dicke Chance, doch Adrián scheitert am bärenstarken Leno.

Die letzten 120 Sekunden der Nachspielzeit laufen. Das war ein kurzer Auftritt der Rheinländer in der Europe League.

Und fasst verliert Leverkusen auch das Rückspiel! Der eingewechselte Alfonso legt von links quer auf den ebenfalls frischen Trigueros, der eigentlich nur noch einschieben muss. Aus dem Nichts spritzt plötzlich André Ramalho dazwischen und klärt mit einer wahnsinnigen Grätsche kurz vor der Linie.

Fünf Minuten werden nachgespielt. Viel passieren wird hier allerdings kaum mehr, von Bayer kommt nichts.

Der 19-jährige Alfonso Pedraza aus der eigenen Jugend der Iberer kommt auf das Feld und feiert in den letzten Minuten seine Europa-League-Premiere.

Marcelino macht an der Seitenlinie die nächste und letzte Einwechslung bereit. Auch das wird ein paar Minuten von der Uhr nehmen.

Auch Chicharito läuft sich am Strafraumeck fest. Die Hausherren sind harmloser als ein Sack Kätzchen, Villarreal wird ungefährdet in die nächste Runde einziehen.

Brandt schiesst Çalhanoğlu an. So wird das nichts.

...doch den pflückt Asenjo problemlos aus der Luft.

Jetzt kommt etwas Druck auf, vielleicht mal mit dieser Ecke...

Es ist ja nicht so, als würden die Zuschauer hier ein Anrennen der Gastgeber bestaunen können. Leverkusen muss immer noch zwei Tore aufholen, merken tut man davon aber nichts.

Kyriakos Papadopoulos musste mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz humpeln und durch André Ramalho ersetzt werden. Hoffen wir, dass der Verteidiger bald wieder für Bayer auflaufen kann.

Gelbe Karte für Cédric Bakambu (Villarreal CF)
Der Stürmer stoppt seinen Gegenspieler robust und sieht die Gelbe Karte.

...den Bruno Soriano direkt ins Torwarteck und damit in die Hände von Leno jagt.

Gucken wir auf den Freistoss der Gäste...

Gelbe Karte für Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen)
Der Nationalspieler sieht keine andere Möglichkeit, als Cédric Bakambu kurz vor dem Strafraum mit einem Foul zu stoppen und sieht dafür die Gelbe Karte.

Vielleicht ist es aber auch einfach ein Kraftproblem: In der sechsten englischen Woche in Folge für Bayer bestreiten die Rheinländer ihr 42. Pflichtspiel. Da ist es wenig verwunderlich, wenn der Kopf will, der Körper aber streikt.

Keine 15 Minuten mehr auf der Uhr und Bayer ist so weit vom Anschluss entfernt wie Leverkusen vom Mittelmeer. Die Werkself fährt alles andere als eine Schlussoffensive auf und macht keinen Anschein, selbst noch an der kleine "Wunder von Leverkusen" zu glauben.

Soldado wird ausgewechselt und schleicht vom Platz, was Leverkusener Spielern und Publikum fast den Kragen platzen lässt. Der schottische Schiedsrichter zeigt nur auf die Uhr und beschwichtigt die Gemüter: Das wird alles nachgespielt, deutet er an.

Gelbe Karte für Kyriakos Papadopoulos (Bayer Leverkusen)
Der Grieche rutscht unfair in Soldado hinein und sieht für das Einsteigen den Gelben Karton.

Leno hält Bayer im Spiel! Villarreal kommt über rechts, das Leder kommt über Umwege hoch in den Strafraum und fällt Soldado vor den Stirnlappen. Der nickt auf den Kasten und nur der Leverkusener Schlussmann kann mit einer starken Reaktion Schlimmeres verhindern.

Kruse scheitert mit dem Versuch einer flachen Hereingabe von rechts. Mit voranschreitender Zeit werden die Bemühungen der Leverkusener hektischer, während das gelbe U-Boot die Ruhe behält und alles locker abwehrt, was da seines Weges kommt.

Roger Schmidts Stirn liegt in Falten. Nach der Niederlage im Pokal gegen Werder Bremen droht das Aus im Achtelfinale der Europa League. Das würde die Diskussionen um den Chefcoach unterm Bayer-Kreuz sicher nicht leiser werden lassen.

Villarreal kommt zu seiner ersten Möglichkeit in der Partie! Ein Schuss von Denis Suárez wird von Jonathan Tah abgeblockt, doch der Abpraller landet vor den Stelzen von Cédric Bakambu. Der Doppel-Torschütze des Hinspiels zieht sofort flach ab und verfehlt den linken Pfosten nur um ein Haar!

Die starke Leverkusener Phase nach dem Seitenwechsel ist deutlich abgeflaut. Und wieder zeigt sich das Bild, dass die Rheinländer schon die ganze Saison verfolgt: Defensive Nüsse sind für 04 besonders schwer zu knacken.

Doch die Uhr tickt und tickt und tickt...die Zeit läuft gegen die Hausherren. Bayer lässt hinten nichts zu, ist vorne aber noch immer zu harmlos. Wenn sich das nicht bald ändert, haben wir die Werkself heute zum letzten Mal in dieser Spielzeit in der Europa League gesehen.

Immerhin steht hinten die Null - ein Gegentreffer würde die Werkself wohl endgültig ins Hintertreffen befördern. Durch die weisse Weste besteht die Hoffnung, durch einen Treffer das Geschehen hier richtig heiss werden zu lassen.

Gelbe Karte für Antonio Rukavina (Villarreal CF)
Der ehemalige Dortmunder begrüsst Robbie Kruse mit einer harten Grätsche. Durch seine dritte Gelbe Karte ist der Serbe im nächsten Spiel gesperrt.

Für Mehmedi ist der Abend beendet. Der ehemalige Freiburger konnte sich genauso wenig auszeichnen wie der Rest seiner Mannschaft.

Leverkusen mit Tempo über links. Am Ende einer starken Kombination kann Brandt Chicharito in Szene setzen: Der Schuss des Stürmers wird jedoch im letzten Moment von einem langen spanischen Bein geblockt.

Es ist erstaunlich leise geworden in der BayArena. Hier und da flammen die Fangesänge neu auf, doch die Anspannung ist auch auf den Rängen spürbar gross.

...und der wird zur bisher grössten Chance für Bayer! Die Hereingabe von Çalhanoğlu kommt an den zweiten Pfosten. Der stämmige Papadopoulos schraubt sich hoch und nickt den Ball in Richtung Knick, doch Asenjo fliegt herbei und kann das Leder um den Pfosten boxen, grossartige Rettungstat des Keepers!

Eckball für die Hausherren...

Karim Bellarabi bringt eine Hereingabe zu nah vor den gegnerischen Kasten und hält Asenjo damit eher warm, als dass er ihn ernsthaft prüfen würde.

Sein Team hingegen spielt das abgeklärt und routiniert runter. Das gelbe U-Boot geht offensiv zwar weiterhin auf Tauchstation, in der Verteidigung bleibt bei den Iberern aber weiter alles dicht.

Marcelino, Trainer der Gäste, ereifert sich an der Seitenlinie. Der Fussballlehrer brüllt lauthals Anweisungen auf den Rasen und wirkt äusserst angespannt.

Christoph Kramer versucht es aus der Distanz: Der Weltmeister jagt seinen Schuss aus der zweiten Reihe allerdings in den Oberrang.

Personell unverändert starten die beiden Kontrahenten in die zweiten 45 Minute.

Halbzeitfazit:
Der schottische Unparteiische pfeift zur Pause: Leverkusen hat das erreichte Ziel, ein frühes Tor, bisher verpasst. Die Werkself findet kein Schlupfloch durch die dichte Hintermannschaft der Iberer, die eine geordnete Leistung zeigen. Bayer ist nicht zwingend genug und beisst sich 45 Minuten lang die Zähne am gelben Beton aus. Da muss deutlich mehr kommen, wenn die Elf von Roger Schmidt im zweiten Durchgang die Weichen auf Viertelfinalkurs stellen wollen. Bis gleich!

Gelbe Karte für Admir Mehmedi (Bayer Leverkusen)
Bittere Karte für den Schweizer. Mehmedi sieht für ein Foul auf der linken Seite Gelb. Es ist seine Dritte. Damit würde er im nächsten Spiel fehlen.

Nächste gute Aktion von Bayer! Kramer schlägt das Leder von der Grundlinie auf den langen Pfosten, wo Mehmedi in Position läuft. Im letzten Moment schraubt sich ein Verteidiger der Spanier hoch und klärt die Situation per Kopf.

Çalhanoğlu bringt die Kugel von halblinks auf den zweiten Pfosten. Dort steht Brandt goldrichtig und will das Spielgerät in die Mitte abtropfen lassen, aber das Leder rutscht ihm über den Schlappen und von da ins Aus.

Klasse Aktion von Papadopoulos! Soldado setzt halblinks Suarez in Szene und den kann Papadopoulos im letzten Moment am Torschuss hindern. Sonst wäre es gefährlich geworden.

Gut eine halbe Stunde ist rum. Die dichte Abwehr der Gäste hält weiterhin allen Angriffen der Leverkusener stand. Die lückenlose Abwehrarbeit macht der Bayer-Elf das Leben schwer.

Wieder ist Bellarabi involviert: Der Nationalspieler kommt mit Druck über die Seite und findet mit einem Flachpass Hernández. Der Mexikaner steht gut aber leider auch im Abseits.

Auf der anderen Seite: Denis Suárez hat auf rechts viel Raum und kann den Ball hereinbringen. Im Zentrum passt allerdings Bellarabi auf und kann rechtzeitig klären.

Bayer drückt weiter und zeigt sich durchaus bemüht, doch es fehlt die Durchschlagskraft. Die Angriffe verpuffen früh, da den Rheinländern der Schlüssel für die eng gestaffelte Defensive der Spanier fehlt.

Bellarabi bringt eine Flanke von rechts in Richtung langer Pfosten, wo Hernández lauert. Der kleine Mexikaner kommt allerdings nicht an die Hereingabe.

Erste Möglichkeit für die Gastgeber! Wieder geht es über links, diese Mal kann Brandt einen genauen Pass durch die Schnittstelle in den Lauf von Çalhanoğlu spielen. Der geht mit Tempo auf den Kasten, bekommt aber nur noch die Schuhspitze an das Leder und scheitert dann am ihm entgegenstürmenden Asenjo.

Flugattacke von Eric Bailly. Der Ivorer springt mit den Knien voran in Richtung Julian Brandt, der gerade noch ausweichen kann.

Über Kramer und Brandt geht es abermals über die linke Aussenbahn, doch wieder beissen sich die Leverkusener am gelben Beton die Zähne aus. Villarreal verteidigt sehr gut auch gegen den Ball und macht die Räume dicht. Das sieht nach einer Geduldsarbeit für die Werkself aus.

Die Spanier verhalten sich wie im Hinspiel eher passiv, lassen Bayer kommen und warten auf den Fehler. Leverkusen spielt das momentan aber abgezockt und bietet nichts an.

Immer wieder geht es bei den Hausherren über den linken Flügel, doch bislang konnten Mehmedi und Co sich noch nicht gewinnbringend vor dem Kasten der Gäste positionieren.

Nach etwas mehr als zehn Minuten stehen die Rheinländer noch ohne nennenswerte Torchance da. Dabei zählt für die Elf von Roger Schmidt vor allem ein früher Treffer, der das Selbstbewusstsein für diese schwere Aufgabe steigern würde.

...die kurz ausgeführt wird, danach findet sich wieder kein Loch in der gelben Abwehr.

Brandt über links. Der junge Mittelfeldmann wird an der Seite ausgebremst, holt aber die erste Ecke für Leverkusen raus...

Wie im Hinspiel hat Bayer mehr Ballbesitz und sucht den Weg durch das Dickicht der spanischen Defensive. Noch zeigt sich kein Durchkommen.

Die Werkself beginnt zielstrebig, doch auch Villarreal startet hellwach in dieses Duell. Bisher zieht der Ball noch seine Kreise durch die jeweiligen Mittelfeldreihen.

Überraschung hinten rechts: Wegen der Gelb-Rot-Sperre von Tin Jedvaj spielt heute Offensivmann Karim Bellarabi auf der Position des rechten Verteidigers. Der Nationalspieler soll Bewegung auf den Flügel bringen.

Der Ball rollt, die Mission Viertelfinale ist eröffnet! Bayer agiert in Schwarz-Rot, Villarreal ganz in Gelb.

Die Teams stehen auf dem Rasen und lauschen der Hymne, die Stimmung in Leverkusen ist elektrisiert. In wenigen Momenten geht es hier los!

"Das wird schwierig. Ich bin aber überzeugt, dass wir in der Lage sind, aufzuholen", bestätigt Angreifer Stefan Kiessling, der heute ausfällt und nicht im Aufgebot steht. Und Mittelfeldmann Julian Brandt meint gar: "Wenn es jemand schafft, dann wir." Dabei können seine Teamkollegen glücklicherweise auch auf Hakan Çalhanoğlu und seinen Zauberfuss bauen. Gegen den 22-Jährigen wird wegen möglicher Vertragsverletzungen ermittelt, doch bis zum Abschluss des Verfahrens darf der türkische Nationalspieler weiter für Bayer auflaufen.

Schiedsrichter der Begegnung ist William Collum. Der 37-jährige Schotte aus Motherwell ist seit 2006 FIFA-Referee und leitete bereits einige Begegnungen in Europas höchsten Wettbewerben. An der Seitenlinie wird der hauptberufliche Lehrer von seinem Landsmann Frank Connor sowie Damien McGraith aus Irland unterstützt.

Die Gäste aus Spanien reisen mit der breiten Brust des Hinspiel-Erfolgs ins Rheinland. Sportlich läuft es ohnehin optimal beim sogenannten gelben U-Boot: Villarreal hält sich wacker auf dem vierten Rang hinter den drei grossen Teams des Landes und peilt damit in dieser Saison sogar die Champions League an. Vergangenes Wochenende mussten sie sich allerdings mit 2:4 beim Tabellenfünften aus Sevilla geschlagen geben. Trotzdem kommen die Iberer mit viel Selbstvertrauen und der Gewissheit, dass sie sich auf die eigene Defensiv-Stärke verlassen können, nach Deutschland.

Darum sind es vor allem eigene Treffer, die Bayer braucht. Und das möglichst früh: "Wir müssen auch taktisch sehr clever spielen. Jedes Tor, das wir früh schiessen, hilft uns, um Selbstvertrauen zu tanken", weiss Trainer Roger Schmidt und unterstreicht die Dringlichkeit eines schnellen Tors. Mut machen dürfte den Anhängern der Werkself, dass ihre Mannen zuhause bei internationalen Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit noch ungeschlagen sind. Und auch seine Comeback-Qualitäten hat Leverkusen schon unter Beweis gestellt. In der Europa-League-Qualifikation drehten sie ein 0:1 bei Lazio noch, gewannen in der BayArena mit 3:0.

Und ein bisschen Magie scheint angesichts der durchwachsenen Saison der Werkself auch vonnöten zu sein. Zwar konnte Bayer vergangenes Wochenende nach vier Sieglosen Partien in der Bundesliga erstmals wieder gewinnen. Doch auch beim 1:0 gegen den HSV bekleckerte sich Leverkusen nicht gerade mit Ruhm, offenbarte abermals Unsicherheiten im Defensiv-Verbund und musste sich bei Schlussmann Leno bedanken, die drei Zähler nicht noch abgeschenkt zu haben. In den drei Liga-Partien vorher kassierte die Schmidt-Elf ganze zehn Gegentore: Nur eins heute, und die Mission Viertelfinale rückt für 04 in weite Ferne.

Der Tag der Entscheidung ist gekommen: Leverkusen empfängt Villarreal zum Showdown um den Einzug ins Achtelfinale. Nach dem 0:2 in Spanien sieht es für die Rheinländer nicht gerade rosig aus. Die Werkself hatte beim Gastspiel in Castellón zwar viel Ballbesitz, konnte sich gegen defensivstarke Iberer aber kaum zwingende Chancen herausspielen. Das gelbe U-Boot tauchte vor allem in zwei Situationen gefährlich vor Bernd Leno auf: Beide Male konnte Cédric Bakambu dem Keeper das Leder durch die Hosenträger schieben und seinem Team eine erstklassige Ausgangssituation für das Rückspiel bereiten. Trotz allem hofft man unterm Bayer-Kreuz auf das "Wunder von Leverkusen".