Fazit:
Bilbao nimmt einen erarbeiteten 1:0-Sieg mit ins Rückspiel und hat damit die besseren Karten aufs Weiterkommen. Nach einem flinken, aber auch hektischem, Beginn musste der Spielfluss immer mehr den widrigen Platzbedingungen Tribut zollen. Ein Dauerregen weichte das Geläuf im Verlauf stark auf und machte flüssige Kombinationen fast unmöglich. Auch dadurch bedingt bot die zweite Halbzeit nicht mehr so viele Highlights, blieb aber spannend und mit ein wenig mehr Souveränität vor den Keepern hätte durchaus auch noch der ein oder andere Treffer fallen können. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Das war dann auch die letzte Szene der Partie. Kurz darauf pfeift Kuipers ab.

Neee! Wo kam der denn her! Am Ende eine zunächst wahllos scheinenden Befreiungsschlages ist plötzlich Aduriz, der in abseitsverdächtiger Position startet und frei auf den Sechzehner zugeht. Aber der Stürmer unterstreicht seinen suboptimalen Tag und setzt das Leder vor Ryan weit drüber.

Auch der Gastgeber taucht noch einmal im Strafraum auf, wird aber im Verlauf mit Abseits zurückgepfiffen.

Gary Neville versucht sein Team gestenreich noch einmal nach vorne zu schieben, aber eine Flanke von rechts läuft ins Leere.

180 Sekunden Aufschlag gibt es!

Offenbar hat sich Valencia dann doch nochmal überlegt, ein wenig vorzuschieben, viel kommt dabei aber nicht herum.

Das war dann aber auch die letzte Szene des Offensive und der Algerier darf sich als Joker noch ein paar Minuten probieren.

Jaja, so schnell kanns gehen! Valencias bester Rodrigo geht steil, aber wird im letzten Moment noch am Abschluss gestört. Trotzdem verdeutlichen solche Szene, wie schnell sich die Ausgangslage hier grundlegend ändern kann.

Gary Neville wechselt die nächste offensive Option ein während auf der Gegenseite das defensive Mittelfeld stabilisiert wird.

Ein zweiter Treffer wäre schon eine Beruhigungspille für den Gastgeber, der mit dem 1:0 weiterhin gefährlich lebt. Und solche Dinger kriegst du vielleicht heute Abend nicht mehr.

Chance! Kaum geschrieben schleicht sich Sabin hinter die Reihen der Weissen, aber scheitert mit seinem Abschluss an Mathew Ryan.

Eine optische Überlegenheit des Gastgebers bleibt bestehen, aber die Abwehr der Gäste hat sich deutlich stabilisiert.

Während es vor der Pause durchaus dynamisch zur Sache ging, ist die zweite Halbzeit eher von Kampf geprägt. An Einsatz mangelt es nicht, aber der Aufwand wird kaum mehr belohnt.

Der Direktversuch aus 20 Metern hat es in sich und Mathew Ryan muss sich in der Torwartecke lang machen und mit den Fäusten klären. Diesen Versuch von Beñat muss er aber auch halten.

Susaeta verlässt nach einer läuferisch auffälligen Partie den Platz und macht im Mittelfeld Platz.

Gelbe Karte für Shkodran Mustafi (Valencia CF)
Der Deutsche versucht vor dem Strafraum ein Handspiel als Kopfball zu tarnen, aber Kuipers hat es gesehen!

So wie hier: Aduriz köpft Ryan direkt in die Arme. Der Stürmer hat heute ohnehin nicht seinen besten Tag erwischt.

Gary Neville versucht es mal mit frischen Beinen auf dem Flügel und nimmt den eher unauffälligen Argentinier runter.

Die Statistik spricht eine deutliche Sprache für den Gastgeber, der mit 13:5 weit mehr Abschlüsse zustande gebracht hat. Richtig gefährlich wurde es nach der Pause aber nicht mehr.

Gelbe Karte für Danilo (Valencia CF)
Kurz darauf ist dann direkt der nächste fällig. Der Mittelfeldmann geht Raúl García von hinten an.

Gelbe Karte für Javi Fuego (Valencia CF)
Hier bleibt dem Unparteiischen aber keine Wahl, weil im Mittelfeld der Regisseur sichtbar den Arm ausstreckt, um taktisch einen Konter zu verhindern.

Meine Herren! Mittlerweile wird hier bei jeder Szene in Richtung Schiedsrichter lamentiert. Hier will Bilbao gerne einen Elfmeter wegen Handspieles haben und zuvor gab es auf der anderen Seite ein ähnliche Szene. Kuipers behält weiter die Contenance und lässt sich nicht beeindrucken.

Ein viel zu langer Abwurf von Iago Herrerín wird links vom Platz gefressen und schickt so Beñat, der ansonsten das Leder nie und nimmer erlaufen hätte. Sein Pass in die Mitte wird aber unzureichend verarbeitet und so kann Valencia klären.

Aktuell wird die Partie allerdings auch durch viele kleine Pfiffe unterbrochen.

Mit einem 1:0 könnte Valencia für das Rückspiel zwar leben, aber ein wenig mehr könnte bei den Weissen nach vorne schon kommen.

Der erste Wechsel der Partie schliesst sich an und mit Sabin darf ein Youngster ran, der in dieser Saison sein Profidebüt in der Europa League feierte.

Auch Iago Herrerín kann Unsicherheit! Im Luftduell mit Mustafi kann auch der Schlussmann der Hausherren nur unzureichend klären und eröffnet damit fast Álvaro Negredo die Chance.

Bei der folgenden Ecke wirkt der Schlussmann dann nicht mehr so sicher und greift daneben. An der langen Ecke kann das Bilbao aber nicht nutzen.

Aymeric Laporte sich, dass Ryan etwas weit vor dem Kasten steht und versucht schlitzohrig den Heber aus 35 Metern. Aber der Keeper ist schnell zurück und lenkt das Leder über die Latte.

Das war nicht ohne: Javi Fuego rauscht ein wenig unbedarft im Strafraum in Torschützen Raúl García und erwischt ihn leicht. Der Offensive macht dann zwar viel aus der minimalen Berührung, aber bei einem Pfiff hätten sich die Gäste nicht beschweren dürfen.

Nach einem Luftduell bleibt Valencias Keeper Mathew Ryan kurz liegen, der Australier kann aber ohne Behandlung weitermachen.

Athletic befindet sich gleich wieder im Vorwärtsgang und Shkodran Mustafi muss einen eigenen Fehler bereinigen: Der Deutsche rutscht erst am Ball vorbei, grätscht aber in der Folge stark dazwischen. Aber auch hier war die Unberechenbarkeit des Bodens ein Faktor.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang und leider hat sich auch das Wetter nicht geändert.

Halbzeitfazit:
Dank eines schwungvollen Beginns nimmt Bilbao die verdiente Führung mit in die Pause. Defensiv wirkte Valencia einmal mehr über lange Zeit ziemlich unsortiert, kam aber im Verlauf auch zu einigen guten Chancen. Ein leider unerfreulicher Faktor ist das Wetter und der Rasen, denn andauernder Regen hat das Geläuf ziemlich aufgeweicht und hinten raus bliebt das Leder um die Mittellinie immer öfter in Pfützen hängen. Bis gleich!

Schön ist das hier vor der Pause nicht mehr. Viel ist dem Zufall überlassen, aber an Einsatz mangelt es auf beiden Seiten nicht.

Also Folge versuchen beide Teams vermehrt den hohen Ball, bislang aber ohne grossen Erfolg.

Wie lange rollt der Ball noch? In der Pause werden gleich wohl wieder allerlei Helferlein Wasser vom Rasen fegen, denn der Regen peitscht unerbitterlich hinab.

In dieser Phase ist der Schiedsrichter gefordert, denn die Duelle im Mittelfeld werden härter und die Zuschauer lauter. Noch behält Kuipers aber einen kühlen Kopf.

Und weil der Gegner nun ein wenig besser in die Partie zu kommen scheint, nimmt der Tabellensechste der spanischen Liga mal ein wenig das Tempo raus, setzt aber weiterhin Nadelstiche in Form von gefährlichen Steilpässen.

Hoppla! Ein wenig mehr Konzentration müssen die Basken dann aber schon bringen! Offenbar auf Abseits spekulierend kommt Parejo plötzlich durch, aber Bilbao kann den Zehner noch abfangen.

Aber immerhin kommen auch die Gäste zu einigen Chancen, obwohl es hinten teilweise weiterhin ziemlich wild ist. Man hat jederzeit das Gefühl, dass die Hausherren durchbrechen können.

... Als Variante landet das Leder von links halbhoch an der Strafraumgrenze, wo aber die Direktabnahme misslingt. Als Folge rollt der Konter, aber Bilbao bleibt links in Unterzahl hängen.

Kurz darauf hat dann noch Rodrigo die Chance, aus spitzem Winkel kann er das Leder aber nicht an Keeper Iago Herrerín vorbeischieben.

Da will auch Pablo Piatti mitmischen und holt gegen De Marcos auf der Gegenseite auch mal den ruhenden Ball heraus. Parejo legt sich das Leder zurecht...

Ein Vorteil des Gastgeber sind bis hierhin eine Mehrzahl an Standards, aus denen ja auch die Führung entstanden ist. Die Basken holen geschickt viele Ecken und Freistösse heraus.

Wie hier: Pablo Piatti hat auf links eigentlich eine gute Position, schiebt aber einen Querpass viel zu steil zum gegnerischen Torhüter.

Was hat Valencia zu bieten? Der Gastgeber wirkt weiterhin knackiger und Angriffe der Gäste scheitern oft am letzten Pass.

Nach einem Allerweltsfoul wird im Mittelkreis ganz spanisch erst einmal lange lamentiert und diskutiert. Das hilft eher den Hausherren, die mit der Führung im Rücken die Partie fest im Griff haben.

De Marcos schnappt sich einen ungenauen Pass und hat freie Schussbahn, doch sein Versuch landet bei Mathew Ryan.

Der Gegentreffer und die folgende Grosschance verdeutlichen aber einmal mehr, warum Valencia solche Probleme hat, zu Null zu spielen. Die Abwehr wirkt zu oft unsortiert.

Muss doch das 2:0 sein! In der Mitte unterschätzt Shkodran Mustafi eine Flanke komplett und unterfliegt das Leder. Dahinter nimmt Aduriz das Leder super mit der Brust runter, schiebt aber frei aus 16 Metern knapp links daneben.

Aktuell bleibt kaum Zeit sich zu sortieren, weil die Partie noch einmal an Tempo zugenommen hat. Und das bei Platzbedingungen, die bei anhaltendem Regen immer schlechter werden.

Valencia probiert schnell zu antwporten und schickt rechts Rodrigo. Doch der Flügelmann wird erst zu weit nach Aussen gedrängt und muss abdrehen und scheitert letztlich aus spitzem Winkel. Die folgende Ecke bringt dann nichts mehr ein.

Der Treffer ist sicherlich verdient, weil die Basken bis hierhin die aktivere Mannschaft waren.

Tooor für Athletic Bilbao, 1:0 durch Raúl García
Eine Standard bringt die Führung der Hausherren! Beñat serviert aus dem rechten Halbfeld, der Torschütze entkommt Javi Fuego und verlängert wuchtig in die lange Ecke!

Vor allem das Mittelfeld wird auf beiden Seiten schnell überbrückt, vor den Strafräumen wird es dann teilweise aber ein wenig hektisch.

Vor allem das Mittelfeld wird auf beiden Seiten schnell überbrückt, vor den Strafräumen wird es dann teilweise aber ein wenig hektisch.

Es ist bislang durchaus trotz der widrigen Bedingungen eine schnelle Affäre, auch weil jetzt ebenfalls Valencia den ein oder anderen Abschluss zu bieten hat.

Nach einer Attacke bleibt Aymen Abdennour, doch der Defensive kann schnell weitermachen.

Sukzessive können sich die Gäste ein wenig mehr Spielanteile ergattern und den Gegner aus der eigenen Hälfte fernhalten.

Susaeta mit der ersten Chance! Postwendend geht es auch auf der Gegenseite ab. Die resultierende Ecke wird gekontert und rechts geht der Flügelmann an seinem Gegenspieler vorbei auf den Sechzehner zu. Aber Mathew Ryan klärt den Schuss mit den Fäusten.

Wenn die Gäste heute etwas mitnehmen wollen, wird es vor allem auf die Abwehr ankommen. In der Liga kassierte man unter Gary Neville bislang in jeder Partie mindestens einen Gegentreffer.

In einer ersten Aktion geht für Valencia vorne Pablo Piatti steil, wird aber von De Marcos noch abgefangen und der Aussenverteidiger klärt zur Ecke.

Ein weiteres Pfeifkonzert setzt ein, weil man gerne für einen Ellenbogeneinsatz von Aymen Abdennour eine Karte gesehen hätte. Aber der niederländische Unparteiische will hier zunächst einmal nicht unnötig Hektik reinbringen.

Die ersten Minuten gehören klar dem Gastgeber. Valencia kommt kaum aus der eigenne Hälfte.

Kurz darauf kommt nach einer Flanke von links im Luftduell Raúl García zu Fall und die Zuschauer fordern mit ihrem spanischen Temperament sofort Strafstoss. War natürlich nichts und der Offensive protestiert auch nicht gross.

Die ersten Ballstafetten gehören jedenfalls mal den Basken, die hier mit einigem Schwung loslegen.

Und da ist auch schon Aduriz, dessen Kopfball aber ohne Druck Mathew Ryan direkt in die Arme segelt.

Wir gehen rein in die Partie!

Somit gehört auch die erste Ecke dem Gastgeber von den Rängen lautstark angefeuert wird. Es sind im weiten Rund allerdings deutliche Lücken auszumachen.

Uff. Um die Mittellinie herum bleibt der Ball gleich mal im Schlamm hängen. Ist das hier ein Pferderennen oder ein Fussballspiel?

Der Rasen könnte im Verlauf auch zum Faktor werden, denn es regnet im Baskenland und die Helfer haben da unten alle Hände voll mit dem tiefen Geläuf zu tun.

International hütet aber ohnehin Mathew Ryan den Kasten, so dass sich der Coach nicht überlegen musste, ob er seinen Torwart nach den Fehlern erst einmal draussen lässt. Ebenfalls von Beginn an mit dabei ist Javi Fuego, der bei den Gästen im Mittelfeld der Strippenzieher ist. Auch der 32-jährige ist noch nicht wieder ganz fit, aber für das Spiel von Valencia einfach zu wichtig. In der Innenverteidigung gesetzt ist ebenfalls Nationalspieler Shkodran Mustafi, darüberhinaus bleibt aber in der Startelf kein Stein auf dem anderen und Valencia tritt mit neun Veränderungen im Gegensatz zur Liga an.

Wie in der Königsklasse steht also nun auch beim kleinen europäischen Bruder die Runde der letzten 16 an. Spanien stellt einmal mehr mit vier Teams die grösste Fraktion und hat, wird aber bei diesem Duell nun einen Teilnehmer verlieren. Während sich die Kontrahenten heute auf Augenhöhe begegnen, läuft es in der Liga nur für die Hausherren gut.

Wir dürfen in jedem Fall gespannt sein, wer sich in diesem innerspanischen Duell die bessere Ausgangslage für das Rückspiel im Mestalla erkämpft. Das Schiedsrichtergespann kommt aus Holland und mit Björn Kuipers leitet ein erfahrener und bekannter Mann die Partie.

Auf der Gegenseite ist die Personalie schlechthin Aduriz. Der spanische Miro Klose befindet sich mit 35 in der Blüte seiner Karriere, hat in der Liga schon respektable 17 Treffer erzielt und führt die Europa League mit sieben Toren an. Auch bei den zwei Siegen der Basken in der Liga hat der Stürmer jeweils einmal getroffen und würde sicherlich gerne auch im dritten Duell der Saison mindestens ein Tor beisteuern.

Dass man vor zwei Wochen ausgerechnet gegen Bilbao 0:3 verlor, hilft als Vorbereitung auf diese Partie nicht unbedingt weiter und auch das 1:3 am Wochenende gegen Atlético ist nicht gerade ein Mutmacher. Keeper Diego Alves leistete sich zwei Patzer und kostete Valencia den Sieg. Der Brasilianer gilt eigentlich als einer der besseren Torhüter der Liga, kam aber nach einer Verletzung erst nach der Winterpause zurück und gegen die Simeone-Truppe machte sich dann die fehlende Spielpraxis das erste Mal richtig bemerkbar.

Die aktuelle Unruhe bei Valencia spiegelte sich im Verlauf der Saison auch hinter den Kulissen wieder. Im Dezember übernahm Gary Neville als Trainerneuling die Truppe und hatte auch wegen vieler Verletzungen nicht immer einen leichten Stand. Mit den Spielern kamen aber auch die Erfolge wieder zurück, zuletzt machten aber zwei Heimniederlagen deutlich, dass man weiterhin viel zu tun hat.

Denn nachdem sich die ostspanischen Gäste in den letzten Jahren regelmässig für die UEFA-Bewerbe qualifizieren konnten, dümpelt man derzeit auf Rang elf ziemlich abgeschlagen durch die Saison und hat nach oben bei bereits zehn Punkten Rückstand nur noch limitierte Optionen. Bilbaos Rückkehr im nächsten Jahr ist ebenfalls noch nicht unter Dach und Fach, aber auf Rang sechs hat man das Heft des Handelns noch in der eigenen Hand.