Fazit:
Mit Effektivität und Abgeklärtheit buchte Villarreal bereits in der ersten Halbzeit das Halbfinale. Nach einem frühen Tor machten die Spanier bereits Ende des ersten Durchgangs den Sack zu, obwohl über weite Strecken Prag das bessere Team war, aber eben aus vielen guten Ansätzen zu wenig machte. Nach der Pause folgte schnell das 4:0, bevor die Gäste einen Gang zurück schalteten und den Weg frei machten für ein schwungvolles Ende, in dem den Hausherren noch zwei verdiente Fleisstreffer gelangen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Das wars denn aber auch! Atkinson beendet die Partie.

Viel Grund zum Nachspielen gibt es eigentlich nicht, aber das englische Gespann will wohl die statistische Integrität wahren und legt drei Minuten oben drauf.

Gelbe Karte für David Lafata (Sparta Praha)
So sieht dann der Stürmer auch nochmal die gelbe Karte für einen Einsatz im Mittelfeld.

Die folgende Ecke schafft Verwirrung, aber letztlich geht die Szene mit Stürmerfoul zu Ende.

Jaja, da muss Alphonse Aréola nochmal ran! Ein abgefälschter Schuss von Radoslav Kováč überrascht den Keeper fast, aber er reagiert schnell und kann das Leder noch über die Latte lenken.

Aber auch Villarreal nutzt die sich bietenden Räume jetzt mal wieder für den ein oder anderen Vorstoss. Insgesamt ist aber zu merken, dass die Spanier die Geschichte jetzt nur noch über die Bühne bringen wollen.

Es ist schon schön anzusehen, wie fröhlich der Gastgeber jetzt wieder zu Werke geht. Und jetzt kann man natürlich auch fragen, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn Prag mal eine der Chancen zu einem 1:1 genutzt hätte.

Danach geht es sportlich wieder mit dem Anrennen der Prager weiter, die eine Flanke nach der anderen in den Strafraum des Gegners schlagen.

Gelbe Karte für Tiémoko Konaté (Sparta Praha)
Was war da jetzt so spannend? Der Defensive langt von hinten zu, aber eigentlich harmlos. Der Gefoulte Samu Castillejo regt sich trotzdem fürchterlich auf...

Gelbe Karte für Samu Castillejo (Villarreal CF)
... Und am Ende gehen beide mit Gelb aus der Situation.

Derweil ist Leo Baptistão nach einem Luftduell liegen geblieben und krümmt sich am Boden. Wechseln kann Marcelino nicht mehr, aber sein Zehner kann wohl auch weitermachen.

Die Fans machen bei dann folgenden Ecken des Gastgebers sogar noch einmal richtig Dampf. Aber bei aller Liebe, Prag braucht hier sechs Buden zum Weiterkommen. Das ist dann doch sehr optimistisch.

Doch jetzt haben die Tschechen ihre Spielfreude wiedergefunden. An der Strafraumgrenze lässt Bořek Dočkal wunderbar durch und dahinter verzieht Marek Matějovský nur um Zentimeter.

Mit diesen Treffern können dann wohl auch die Hausherren versöhnlich in den Abend gehen, denn das 0:4 spiegelte den Verlauf wirklich nur unzureichend wieder.

Tooor für Sparta Praha, 2:4 durch Ladislav Krejčí
Zu früh beschwert! Lukáš Juliš bricht links durch und serviert scharf in den Fünfer, wo Alphonse Aréola das Leder noch ablenken kann. Aber am langen Pfosten fällt dem Doppelpacker das Leder vor die Füsse, der volley schön ins leere Tor vollendet.

Und tatsächlich schicken sich die Hausherren noch einmal an, viel springt bislang dabei aber nicht heraus.

Kann der Treffer jetzt noch einmal die Spielfreude der Hausherren wecken? Zu gewinnen gibt es nicht mehr viel, aber vielleicht will man seinen Fans ja noch etwas bieten.

Derweil wechseln die Gäste bereits zum dritten Mal und nehmen den eifrigen Offensiven Denis Suárez runter.

Tooor für Sparta Praha, 1:4 durch Bořek Dočkal
Einer der Aktivposten des ersten Durchgangs sorgt für den Ehrentreffer! Prag zieht über rechts auf, Kehinde Fatai legt geschickt an die Strafraumgrenze weiter und der Torschütze vollendet trocken und flach in die rechte Ecke.

Gelbe Karte für Radoslav Kováč (Sparta Praha)
Ein wenig Frust ist bei der ein oder anderen Aktion jetzt doch vorhanden und so häufen sich die Karten.

Der nächste Wechsel schliesst sich an und der Mexikaner übernimmt im Mittelfeld.

Gelbe Karte für Lukáš Juliš (Sparta Praha)
Der Stürmer hält im Mittelfeld den Fuss drauf.

Die Hausherren haben längst ihren Willen verloren. Eigentlich schade, denn Prag war trotz des Ergebnisses im ersten Durchgang lange Zeit mindestens gleichwertig. Aber nun kann Villarreal hier machen, was es will.

Marcelino reagiert als erstes und bringt einen frischen Mann auf der Aussenverteidigerposition. Taktisch dürfte das kaum relevant sein, wahrscheinlich geht es jetzt schon darum, den ein oder anderen Stammspieler zu schonen.

Auch hier: Nach einer Ecke zieht Radoslav Kováč aus spitzem Winkel ab, aber setzt das Leder über den Kasten.

Der markanteste Unterschied bleibt damit die Chancenverwertung, denn auch jetzt kann sich der Gastgeber wieder zweimal vielversprechend durchkombinieren, aber die Bälle kommen dann halt nicht auf den Kasten.

Spätestens jetzt ist das Ergebnis um ein bis zwei Treffer zu hoch, aber da er Gastgeber jetzt komplett aufsteckt, könnte es ein ganz bitterer Abend werden.

Tooor für Villarreal CF, 0:4 durch Cédric Bakambu
An dessen Ende befindet sich dann der nächste Treffer. Prag kann zunächst klären, aber über rechts fliegt der Ball zurück in den Sechzehner und rutscht zum Torschützen durch. Der steht dann aber am Fünfer auch sowas von frei, dass er das Leder nur noch über die Linie drücken muss.

Samu Castillejo macht sich links auf und holt die erste Ecke in diesem Durchgang heraus.

Die ersten Akzente setzen hier aber zunächst die Gäste, die sich über Ballstafetten dem Strafraum annähern.

Tja was kann man dem Gastgeber jetzt raten? Die Partie scheint entschieden, das Weiterkommen sowieso. Vielleicht können die Tschechen ja trotzdem zu ihrem munteren Fussball der ersten 45 Minuten zurückkehren.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Tooor für Villarreal CF, 0:3 durch David Lafata (Eigentor)
Zunächst hat Samu Castillejo schön das 3:0 auf dem Fuss, doch scheitert am Fuss von David Bičík. Doch die folgende Ecke bringt dann den Treffer, weil ein Kopfball von Bruno Soriano noch unglücklich abgefälscht und dadurch unhaltbar wird.

Halbzeitfazit:
Villarreal macht schon zur Pause alles klar und das, obwohl hier eigentlich Prag über weite Strecken die bessere Mannschaft war. Nach der frühen Führung zogen sich die Gäste weit zurück und beschränkten sich nur auf Konter, aber anders als der Gegner nutzte man seine wenigen Chancen eben zu drei Toren. Prag hingegen kam zwar oft dynamisch in den Sechzehner, konnte aus den guten Möglichkeiten aber kein Kapital schlagen. Bis gleich!

Dieser zweite Treffer hat Wirkung hinterlassen. Prag wirkt geschockt und muss sich erst einmal neu sortieren.

Das nennt man dann wohl effektiv, denn die bessere Mannschaft waren die Spanier bislang sicherlich nicht. Mit zwei Auswärtstoren von Villarreal müsste Prag nun vier Tore schiessen. Ein ist damit auch klar: Eine Verlängerung sehen wir heute nicht mehr.

Tooor für Villarreal CF, 0:2 durch Samu Castillejo
Stattdessen machen die Gäste hier wohl alles klar! Eine Flanke wird abgeblockt und fällt dem Torschützen im Sechzehner vor die Füsse. Der nimmt das Leder wunderbar an und feuert unhaltbar in die rechte untere Ecke.

Mittlerweile muss man attestieren, dass der Ausgleich durchaus verdient wäre. Ein Treffer würde natürlich unheimlich zur Spannung beitragen.

Muss dann halt mal rein! Tiémoko Konaté bereitet wunderbar über rechts vor und feuert flach an den Fünfer, wo Krejčí am Kurzen den Kasten nur um Zentimeter verfehlt.

Gelbe Karte für Martin Frýdek (Sparta Praha)
Der Tscheche setzt sich im Mittelfeld zu hart ein.

Die nächste gute Kombination von Prag schliesst sich an, der resultierende Kopfball von David Lafata ist dann allerdings zu drucklos. Vor allem Marek Matějovský verteilt im Mittelfeld die Bälle ein ums andere Mal gut und leitet so gute Szenen ein.

Bei einer Ecke bringen die Spanier völlig unnötig Feuer in die Partie und provozieren ihre Gegenspieler. Was Soldado und Víctor Ruiz da reitet, wissen auch nur sie.

Gelbe Karte für Soldado (Villarreal CF)
Da der Stürmer dann auch bei der Ausführung zieht und zerrt und mit seinem Gegenspieler im Tor landet, hat Atkinson genug und verwarnt den Hitzkopf.

An Soldado geht die Partie bislang ein wenig vorbei. Der klassische Strafraumstürmer kann mit den Kontern wenig anfangen und feuert hier auch ziemlich uninspiriert in die Wolken.

Lukáš Juliš nimmt eine Flanke von rechts mit dem Kopf ab, doch verpasst den Kasten um ein gutes Stück.

Gelbe Karte für Ladislav Krejčí (Sparta Praha)
Der Tscheche unterbindet einen Konter taktisch und wird als erster Akteur heute Abend verwarnt.

Das ist schon besser: Der eben verwarnte gewinnt in der Abwehr das Laufduell gegen Denis Suárez, schirmt das Leder gut ab und klärt die Situation.

Wie lange geht das gut? Sicher wirken die Spanier da hinten wirklich nicht. Erneut können sich die Hausherren über die Flügel durchsetzen und Marek Matějovský nimmt das Leder aus neun Metern ab. In letzter Sekunde schmeisst sich Trigueros aber noch in die Schusslinie und blockt ab.

Das Geschehen spielt sich weiter fats nur in der Hälfte der Gäste ab, die ihrerseits auf Konter lauern. Wie hier über Denis Suárez, der aber rechts den Ball dann nicht im Spiel halten kann.

Auf der Gegenseite muss Aréola auch schon wieder die Fäuste hinhalten und einen Schuss ablenken. Ordentlich Dampf hat die Partie allemal.

Die Hausherren spielen konsequent über die Flügel und das durchaus mit Erfolg. Allein der ein oder andere Schuss dürfte dann auch mal etwas platzierter kommen.

Au backe! Martin Frýdek verchätzt sich böse und macht dahinter den Weg frei für Soldado, der aber aus acht Metern kläglich verballert.

Derweil ist vorne Cédric Bakambu liegen geblieben und muss behandelt werden.

Erneut ist es Dočkal, der hier aus der Distanz sein Glück versucht. Der Mittelfeldzentrale ist einer der Aktivposten der Tschechen.

Die Chance zum Ausgleich! Erneut spielen die Hausherren klug einen Spieler im Strafraum frei. Bořek Dočkal kann sich dann aber aus halbrechter Position wohl nicht zwischen Schuss und Flachflanke entscheiden und das Ergebnis ist dann entsprechend.

Zu sicher wollten sich die Gelben aber nicht werden, denn Prag macht da vorne durchaus einen potenten Eindruck. Auf eine ganz grosse Chance warten wir aber zugegebenermassen noch.

Villarreal begnügt sich derweil damit, die Führung zu verwalten und wagt kaum eigene Vorstösse.

Das sieht doch gut aus: Über links kombinieren sich die Hausherren flink durch, doch hinter dem Schuss von Ladislav Krejčí steck dann zuwenig Dampf und Aréola hat keine Mühe.

Bořek Dočkal zieht aus 17 Metern ab nachdem von links der Ball vor dem Strafraum quergelegt wurde, aber in Rücklage fliegt das Leder weit über den Kasten.

Positiv ist allerdings, dass der Gastgeber nicht wirklich geschickt ist, sondern munter nach vorne spielt.

Prag versucht sich an einer schnellen Antwort, doch bei einem Kopfball von Krejčí geht die Fahne des Assistenten hoch.

Da machen sich dann vielleicht auch schon die vielen Ausfälle bemerkbar, denn gerade in der Abwehr musste Zdeněk Ščasný einiges umstellen.

Nach diesem frühen Schock brauchen die Tschechen nun zwei Treffer, um die Verlängerung zu erzwingen.

Tooor für Villarreal CF, 0:1 durch Cédric Bakambu
Wie gesagt! Trigueros schiebt aus dem Mittelfeld wunderbar in die Gasse durch und den zweiten Versuch lässt sich der Afrikaner vor David Bičík nicht nehmen und schiebt ein.

Oha! Ein Katastrophenrückpass schickt Cédric Bakambu in den Sechzehner, doch er verzieht deutlich. Viele solcher Chancen sollte man dem Torjäger aber nicht geben.

Auf der Gegenseite versucht sich Denis Suárez an einer Direktabnahme nachdem eine Flanke zu ihm an die Sechzehnergrenze durchgerutscht war, doch das Leder rauscht zwei Meter über den Querbalken.

Die ersten Stafetten gehören jedenfalls den Hausherren, die eine Flanke über rechts dann aber nicht bis in den Strafraum bringen.

Es dürfte interessant zu beobachten sein, wie die Spanier die Geschichte taktisch angehen. Man ist zwar Favorit, aber unter Zugzwang sind die Tschechen.

Wir gehen in die Partie! Die Stimmung im wohl ausverkauften Stadion ist beeindruckend und dem Anlass angemessen.

Im Fokus bei den Gästen steht einmal mehr Tormaschine Cédric Bakambu, der im 4-4-2 mit Sturmpartner Soldado erneut auf Torjagd geht. Der Afrikaner traf im laufenden Bewerb bereits sieben Mal, genauso oft wie Aubameyang, und trug dazu bei, dass sein Team international heuer überhaupt erst einmal verloren hat, zum Auftakt gegen Rapid Wien. Auch die zwei Hinspieltreffer gehen ja aufs Konto des Stürmers.

Wir dürfen also gespannt sein, ob der spanische Favorit sich heute durchsetzen kann oder Prag eine Überraschung gelingt. Schiedsrichter der Partie ist der Brite Martin Atkinson mit seinen Assistenten Mike Mullarkey sowie Stephen Child.

Natürlich kommt die Statistik auch deshalb zustande, weil man national wenig Konkurrenz hat, aber auch in der Europa League liegt die letzte Niederlage über drei Jahre zurück. Seinerzeit gewann Chelsea in der tschechischen Hauptstadt mit 1:0. Coach Zdeněk Ščasný gab zu, dass er einige seiner Akteure auf ungewohnten Positionen einsetzen müsse und betonte, dass Villarreal auch mit einer defensiven Grundausrichtung sehr gefährlich sei.

Trainer Marcelino wollte im Vorfeld nicht den vielen vergebenen Chancen des Hinspiels nachtrauern. Man müsse den Gegner ernst nehmen, denn es werde mit Sicherheit eine schwierige Partie. Wichtig sei es vor allem, wenig zuzulassen und mit der richtigen Einstellung zur Sache zu gehen.

Und mit Prag trifft man heute auf einen ersatzgeschwächten Gegner, der sogar auf zwei Akteure der eigenen U19 zurückgreifen muss, um den Kader aufzufüllen. In der heimischen Liga ist man hinter dem grossen Konkurrenten Plzen abgeschlagen zweiter, aber man kann sich auf eine unheimliche Heimstärke verlassen. In Pflichtspielen ist man seit 17 Partien ungeschlagen, gewann 15 davon.

Nach dem 2:1-Hinspielerfolg liegen die Trümpfe heute klar bei den Spanien, die ohnehin als Favorit in die Runde gegangen waren. Als derzeit vierter der Primera Division steuert man im nächsten Jahr auf die Königsklasse zu und als Empfehlung wäre ein Titel beim kleinen Bruder sicherlich nicht verkehrt.