Fazit:
In der letzten Partie des zweiten Spieltages der DEL behalten die Nürnberg Ice Tigers vor 4.634 Zuschauern in heimischer Arena mit 4:1 die Oberhand gegen die Iserlohn Roosters. Dabei benötigten die Franken praktisch 20 Minuten Anlaufzeit, um in die Gänge zu kommen. Ihr Glück war, dass es nach dem Auftraktdrittel 1:1 stand. In der Folge jedoch wurden die Hausherren immer dominanter und gaben klar den Ton an. Erst zum Ende des Schlussabschnitts dosierten die Männer von Rob Wilson, konzentrierten sich mehr auf die Defensive und schaukelten die Sache nach Hause. Iserlohn zeigte eine insgesamt ansprechende Leistung, wusste insbesondere im ersten Drittel zu gefallen. Doch bereits da trat eine grosse Schwäche zutage. Die Sauerländer liessen es gehörig an Durchschlagskraft vermissen. Man erarbeitete sich auch in der Schlussphase viel gute Situationen, doch der zwingende Abschluss fehlte. So blieb es bei einem Torerfolg, was natürlich in der Regel zu wenig ist, um ein Eishockeyspiel zu gewinnen.

Noch sind 22 Sekunden auf der Uhr. Und die Gäste haben Diskussionsbedarf. Irgendetwas scheint ihnen mächtig gegen den Strich zu gehen. Jari Pasanen schimpft wie ein Rohrspatz.

Tor für die Nürnberg Ice Tigers, 4:1 durch Yasin Ehliz
Die Ice Tigers blocken den letzten Angriff der Roosters ab. Der Puck springt zu Yasin Ehliz, der mit dem Spielgerät bis zur Mittellinie läuft und dann ins verwaiste Tor schiesst.

Noch einmal belagern die Sauerländer das gegnerische Tor. Alle Nürnberger werfen sich irgendwie davor. Da ist einfach kein Platz für die Scheibe, einen Weg hindurch zu finden.

Knapp 90 Sekunden vor Schluss verlässt Mathias Lange sein Tor zugunsten eines zusätzlichen Feldspieler.

Die Gäste ackern nach Kräften, haben in der Schlussphase mehr vom Spiel. Nürnberg beschränkt sich weitgehend aufs Verteidigen.

Die Minuten verrinnen. Noch zögert Jari Pasanen, seinen Goalie vom Eis zu rufen.

Immer wieder bringt der IEC die Scheiben zum Tor. Jetzt tut das Chad Bassen. Alles jedoch ist vergeblich, weil der entscheidende Abschluss ausbleibt.

Die Ice Tigers überstehen die Unterzahlsituation recht problemlos und dürfen nun wieder auffüllen.

Dieses Powerplay sollten die Sauerländer zum Anschluss nutzen. Das Bemühen ist unverkennbar. Doch zunehmend geht die Zuversicht verloren. Der absolute Glaube weicht aus den Köpfen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Oliver Mebus (Nürnberg Ice Tigers)
Oliver Mebus wird wegen Beinstellens auf die Strafbank abkommandiert.

Die nächste Grosschance für die Gäste! Travis Turnbull passt von der linken Seite. Am rechten Bullykreis hat Jack Combs frei Schussbahn, zielt allerdings vorbei.

Noch einmal dasselbe Spiel! Chris Brown fährt von hinten ums Tor herum, bekommt den Bauerntrick aber nicht abgeschlossen. Die Scheibe ist noch frei. Justin Florek befördert sie links am Kasten vorbei.

Die Roosters bekommen durchaus ihre Möglichkeiten. Doch es fehlt ein wenig an Entschlossenheit. So scheitern Jack Combs und Chris Brown kurz nacheinander.

Segal ans Lattenkreuz! Brandon Segal hat freie Bahn, marschiert allein auf Mathias Lange zu. Dann setzt der Stürmer den Puck ans linke Lattenkreuz.

Über halbrechts starte Yasin Ehliz durch, dringt in die Angriffszone ein. Den Schuss wehrt Mathias Lange ab.

Philippe Dupuis versucht es auf eigene Faust, schliesst sein kurzes Solo mit einem Schuss ab. Diesen pariert Mathias Lange.

Jetzt aber mal wieder die Ice Tigers! Marco Pfleger bedient Patrick Buzas. Der leitet weiter zu Leonhard Pföderl, dem die Scheibe am Pfosten durchrutscht.

Jack Combs taucht völlig frei vor Andreas Jenike auf. Der Goalie nimmt dem Stürmer die Scheibe irgendwie vom Schläger. Doch noch ist es nicht ausgestanden. Chad Costello mischt da mit. Wieder Jenike, noch mal Jenike! Unglaublich!

Nun aber sind auch die Gastgeber wieder da. Rechts von der blauen Linie wuchtet Milan Jurčina den Puck aufs Tor. Mathias Lange hält das Geschoss fest.

Offenbar haben sich die Roosters etwas vorgenommen, starten sehr engagiert in den Schlussabschnitt.

Jason Jaspers angelt sich die Scheibe an der Bande und bewegt sich in Richtung Tor. Dort aber herrscht viel Betrieb, der Stürmer bleibt hängen.

Drittelfazit:
Im Mittelabschnitt sind die Nürnberg Ice Tigers aufgewacht. Plötzlich, so schien es, stand eine ganz andere Mannschaft auf dem Eis. Die Hausherren agierten druckvoll und mit Tempo, arbeiteten zum Tor, kreierten Chancen. So dominierten die Franken den Gegner nach Belieben. Die Iserlohn Roosters gerieten nach dem so starken Auftaktdrittel gewaltig ins Schlingern. Nun rächte es sich zusätzlich, dass sie sich für ihre gute Leistung zu Beginn nicht häufiger belohnt hatten. Anderseits können nun die Gäste von Glück sagen, nur zwei Gegentreffer kassiert zu haben. Dennoch wird es für die Männer von Jari Pasanen jetzt schwer, noch einmal zurückzukommen.

Nun haben es die Sauerländer erneut überstanden, dürfen ab sofort wieder vollzählig übers Eis wandeln.

Aus dem linken Bullykreis passt Philippe Dupuis ganz gefährlich in den Slot. Dort findet seine Idee keinen Befürworter.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jake Weidner (Iserlohn Roosters)
Jake Weidner löffelt den Puck aus der eigenen Zone übers Plexiglas. Das setzt zwei Minuten wegen Spielverzögerung.

Plötzlich hat Leonhard Pföderl freie Bahn, taucht allein vor Mathias Lange auf, scheitert allerdings an dessen linkem Schoner.

Der nächste Anlauf der Ice Tigers folgt. Doch mit einem weiteren Powerplay-Tor wird es nichts. Patrick Reimer scheitert an Mathias Lange. Kurz darauf sind die Roosters wieder komplett.

Petr Pohl sucht aus dem linken Bullykreis die Lücke, kommt mit seinem Schuss aber nicht durch. Danach befreien sich die unterzähligen Roosters.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Chris Brown (Iserlohn Roosters)
Chris Brown schubst Taylor Aronson in die Bande. Die Fans auf den Rängen wollen eine Strafe sehen. Und die gibt es auch - wegen Bandenchecks.

Dann haben es die Ice Tigers überstanden, Marcus Weber kehrt aufs Eis zurück.

Ein Schlagschuss von Chad Costello aus dem rechten Bullykreis knallt auf den Helm von Andreas Jenike. Die Maske muss an der Bank gerichtet werden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Marcus Weber (Nürnberg Ice Tigers)
In der Folge der Chance klammert Marcus Weber gegen Justin Florek und ringt diesen zu Boden. Wegen Beinstellens hat sich der Nürnberger letztlich in der Kühlbox einzufinden.

Ein Befreiungsversuch aus der eigenen Zone der Nürnberger wird von Chris Brown abgefangen. Von rechts passt dieser in die Mitte. Justin Florek kommt zum Schuss - und scheitert an Andreas Jenike.

In dieser Phase schwimmen sich die Gäste ein wenig frei, starten nun wieder eigene Aktionen. Dabei allerdings fehlt es völlig an Durchschlagskraft.

Von der linken Seite bringt Philippe Dupuis den Puck scharf zum Tor. Dort hält der freistehende Brandon Segal die Kelle rein und fälscht ab. Ganz knapp fliegt das Spielgerät rechts am Gehäuse von Mathias Lange vorbei.

Mittlerweile haben die Roosters den Faden völlig verloren, bekommen kaum noch Zugriff. Nach dem so guten Auftaktdrittel müssen die Sauerländer aufpassen, jetzt nicht völlig unter die Räder zu geraten.

Tor für die Nürnberg Ice Tigers, 3:1 durch Marco Pfleger
Aus dem linken Bullykreis passt Petr Pohl flach in den Slot. Dort steht Marco Pfleger, hält den Schläger rein und lenkt gewinnbringend ab. Durch die Beine von Philippe Dupuis rutscht das Hartgummi ins Tor. In Überzahl markiert Pfleger seinen ersten Saisontreffer.

Viele strittige Szenen jetzt! Dane Fox bekommt einen Schläger ins Gesicht - jedenfalls reagiert er entsprechend. Die Arme der Unparteiischen bleiben unten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Dieter Orendorz (Iserlohn Roosters)
Eher unabsichtlich befördert Dieter Orendorz die Scheibe aus dem Spiel und bekommt das als Spielverzögerung ausgelegt. Harte Entscheidung!

Tor für die Nürnberg Ice Tigers, 2:1 durch Philippe Dupuis
Erneut bringt Oliver Mebus die Scheibe von der rechten Bande zum Tor. Dort arbeiten drei Nürnberger nach. Dane Fox und Milan Jurčina sind da am Werk. Am Ende jedoch ist es der am zweiten Pfosten lauernde Philippe Dupuis, der das Hartgummi über die Linie bugsiert.

Nach einem Nürnberger Bullygewinn nimmt Oliver Mebus von rechts draussen Mass. Bei dem Handgelenkschuss hat Mathias Lange freie Sicht und macht die Scheibe fest.

Boris Blank fängt sich einen Check von Brett Festerling ein. Den Gegenspieler sieht er da nicht kommen. Das sorgt für Schmerzen und auch eine blutige Lippe. Aber die Aktion ist fair - keine Strafzeit!

Jetzt kombinieren die Ice Tigers gut. Die Scheibe rutscht durch zu Tom Gilbert. Dessen Schlagschuss verfehlt das Tor.

Drittelfazit:
Mit einem starken Auftaktdrittel wussten die Iserlohn Roosters zu gefallen. Von Beginn an spielten die Gäste munter nach vorn, sorgten für reichlich Abschlüsse. Trotz bester Chancen jedoch gelang gegen offensichtlich überraschte Nürnberger lediglich ein Treffer. Und das rächte sich für den IEC. Kurz vor der Pause markierten die Franken den Ausgleich. Für die Hausherren stellt das 1:1 ein durchaus schmeichelhaftes Zwischenergebnis dar.

Tor für die Nürnberg Ice Tigers, 1:1 durch Taylor Aronson
Von links passt Yasin Ehliz mit Übersicht hinüber an die blauen Linie. Über die rechte Seite macht Patrick Reimer Druck, zögert mit dem Pass in die Mitte, bis sich eine Lücke auftut. Dann findet das Zuspiel zu Taylor Aronson. Der hält den Schläger hin und hebt das Spielgerät oben links in den Winkel.

Unterdessen hat sich das Geschehen auf dem Eis beruhigt. Das erinnert jetzt eher an Schaulaufen - ohne zwingende Aktionen.

Soeben läuft die Strafzeit ab, die Ice Tigers sind wieder komplett.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Patrick Köppchen (Nürnberg Ice Tigers)
Patrick Köppchen wird ein Stockschlag angelastet.

Sonderlich gelungen ist das Nürnberger Überzahlspiel nicht. Das überstehen die Roosters problemlos und dürfen ihre Reihen nun wieder auffüllen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Johan Larsson (Iserlohn Roosters)
Wegen Beinstelles muss sich Johan Larsson auf der Strafbank einfinden.

Nach einem bösen Fehlpass in der eigenen Zone von Denis Shevyrin ist Patrick Reimer zur Stelle. Dessen strammer Schuss jedoch verfehlt den Kasten von Mathias Lange.

Leonhard Pföderl marschiert über die linke Seite in die Angriffszone, zieht dann zur Mitte und sucht den Abschluss. An Mathias Lange ist kein Vorbeikommen.

Tor für die Iserlohn Roosters, 0:1 durch Justin Florek
Nach gerade mal acht Sekunden des Powerplays zappelt die Scheibe im Netz. Nach einem satten Schlagschuss von Blaine Down landet der Puck links vor dem Tor bei Justin Florek, der freie Bahn hat und sicher einnetzt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Nichlas Torp (Nürnberg Ice Tigers)
Nichlas Torp hakt gegen Justin Florek und hat dann auch noch den Stock zu hoch. Das setzt die erste Strafzeit.

Auf der Gegenseite zieht Chris Brown ab. Erstmals ist nun auch Andreas Jenike gefordert und pariert gut.

Brandon Segal sorgt für den ersten Nürnberger Torschuss. Mit dem Schläger wehrt Mathias Lange ab.

Somit stehen heute wieder Andreas Jenike und Mathias Lange zwischen den Pfosten. Die Starting Six der Ice Tigers vervollständigen die Verteidiger Taylor Aronson und Brett Festerling sowie die Stürmer Patrick Reimer, Yasin Ehliz und Steven Reinprecht. Für die Roosters stehen zu Beginn Sasa Martinovic und Dieter Orendorz in der Abwehr sowie im Angriff Johannes Salmonsson, Blaine Down und Jason Jaspers auf dem Eis.

Auf Seiten der Hausherren wird noch immer David Steckel vermisst. Ansonsten gibt es auch hier keinerlei Veränderungen im Vergleich zum Freitag.

Nach wie vor nicht dabei ist auf Seiten der Gäste Verteidiger Christopher Fischer, wobei die Diagnose noch immer nicht genau feststeht. Es muss ein MRT abgewartet werden. Darüber hinaus jedoch hat Jari Pasanen alle Mann an Bord und wird die Sache personell unverändert angehen.

Iserlohn ergatterte zum Auftakt daheim am Seilersee zwar einen Punkt, allerdings zog man gegen Schwenningen letztlich in der Verlängerung mit 1:2 den Kürzeren. Werden die Roosters in der Lage sein, sich die verlorenen Zähler heute zurückzuholen?

Mit einem eindrucksvollen 4:2-Erfolg in Berlin begann für die Ice Tigers die neue Saison. Dabei lagen die Franken im 1. Drittel bereits 0:2 zurück. Im Mittelabschnitt gelang der Ausgleich. Und im Schlussdrittel drehte der Halbfinalist der vergangenen Saison die Partie komplett. Heute nun gilt es, dies vor heimischem Publikum zu bestätigen.