Besten Dank fürs mitlesen und bis zum nächsten Mal. Bereits am Mittwoch geht's weiter in der Super League.
Wieder sind es die Berner die besser aus der Kabine kommen und gleich zu Beginn der Halbzeit Druck aufbauen. Gerade Mbabu und Assalé drehen gewaltig auf und machen mächtig Dampf, St. Gallen verteidigt aber weiterhin gut und blockt unter anderem einige gefährliche Schüsse von Sow. Nach 20 Minuten in der zweiten Hälfte hat Tafer einen Geistesblitz und spielt einen wunderbaren Pass in die Tiefe, Ashimeru lässt Lauper im Laufduell stehen und trifft zur erneuten Führung für St. Gallen. Der eingewechselte Ngamaleu und Assalé erspielen sich in der Folge Ausgleichschancen, sind aber nicht erfolgreich. Als das Spiel gerade etwas abflacht, ist Hefti im eigenen Strafraum mit der Hand am Ball und verursacht so einen Elfmeter. Bei diesem behält Hoarau die Nerven und weil der Stürmer in der letzten regulären Spielminute eine Flanke ins Tor grätscht, gewinnt YB diese Partie doch noch. In der Nachspielzeit hätte Hoarau bei einem Konter sogar noch die Chance auf sein viertes Tor, scheitert diesmal aber am heute eigentlich starken Stojanovic.
Dann pfeift Tschudi die Partie ab, YB gelingt es also mal wieder einen Rückstand zu drehen.
Mbabub wird für Reklamieren verwarnet, nachdem er selber gefoult worden ist.
Fürs Trikotausziehen beim Jubeln erhält der vermeintliche Matchwinner die gelbe Karte.
Die Tormaschine schnürt den Hattrick. Schick wird steil angespielt, nimmt den Ball an, schaut in die Mitte und flankt. Die Flanke findet Hoarau, der Franzose wird sträflich alleine gelassen und grätscht den Ball ins Tor. Stojanovic ist zwar noch dran, kann den Ball aber nicht mehr um den Pfosten lenken.
Der Innenverteidiger lässt Schick auflaufen und wird dafür mit einer gelben Karte bestraft.
Hoarau läuft an und verwandelt eiskalt. Der wohl sicherste Elfmeterschütze der Liga legt viel Kraft in den Schuss und platziert diesen auch noch haargenau. Stojanovic hat zwar die richtige Seite gerochen, doch er kann sich strecken wie er will da kommt er nicht mehr ran. Da gibt's nichts zu halten für den Torwart, das ist schlicht zu gut geschossen.
Benito bricht auf der linken Seite durch und Flankt in die Mitte, dort springt der Ball an die Hand von Hefti. Zurecht gibt's dafür Penalty. Nicht glauben mag dies Peter Zeidler, er reklamiert und muss dafür auf die Tribüne.
Nun wurde auch der zweite Torschütze des FC St. Gallen ausgewechselt. Für Ashimeru spielt nun Musah Nuhu.
Seoane bringt mit Schick seinen letzten Trumpf. Dafür muss Fassnacht seinen Arbeitstag beenden, er blieb sehr unauffällig.
Wittwer ist nach einem Zweikampf mit Aebischer angeschlagen und muss ausgewechselt werden. Für ihn kommt Slimen Kchouk ins Spiel.
Seoane möchte noch einen neuen Impuls setzen, er bringt Ngamaleu für den deutlich defensiveren Lauper.
Zeidler nimmt den in der ersten Halbzeit überragenden Bakayoko vom Feld und bringt dafür Sturmtank Rapp.
Yannis Tafer kann lange mit dem Ball laufen, als er dann doch noch attackiert wird spielt er einen magistralen Steilpass in den Strafraum von YB. Die Verteidiger von YB werden von diesem Pass übertölpelt, einzig Ashimeru und Lauper jagen dem Ball hinterher. Ashimeru hängt seinen Gegenspieler ab und bezwingt Wölfli kaltschnäuzig und abgebrüht in der nahen Torecke.
Die Verletzung des Keepers scheint bereits festzustehen. Glücklicherweise scheint sich die Schwere im Rahmen zu halten.
Die zweite Halbzeit im Stade de Suisse läuft.
Von Ballmoos hat sich bei seiner Rettungstat gegen Bakayoko wohl tatsächlich verletzt. Er kann nicht mehr weitermachen und wird für die zweite Halbzeit von Marco Wölfli ersetzt, die Fans goutieren die Einwechslung der Klubikone mit einem Applaus.
Die Kulisse ist überragend und die Zuschauer im ausverkauften Stade Suisse machen gleich zu Beginn mächtig Stimmung. Das überträgt sich sogleich auf die Mannschaft der Berner, das Heimteam macht mächtig Druck und übernimmt das Zepter. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten fangen sich die St. Galler dann, sie machen die Räume gut zu und pressen sehr aggressiv. Nach starken Startminuten von YB kommt St. Gallen fast zum Führungstor, von Ballmoos lädt Guillemenot mit einer schwachen Ballannahme nach einem Rückpass fast schon zum Tor ein, kann aber im letzten Moment noch klären. In der Folge passiert eher wenig, beide Teams machen hauptsächlich mit hartem Einsteigen und rüden Fouls auf sich aufmerksam. Etwas überraschend bringt in der 32. Spielminute Bakayoko mit einem Abstauber-Weitschuss die Gäste in Führung. Nur kurz später verpasst Bakayoko den Doppelschlag weil sich von Ballmoos wagemutig in eine Flanke wirft und den Ball wegschlägt. Die Young Boys enttäuschen mit ihrem Spiel weitgehend, in der 43. Minute haben die Berner aber plötzlich einen Geistesblitz, mit einem genial herausgespielten Tor gleichen sie die Partie noch vor der Pause aus. Gerade die Torvorlage von Sow ist dabei äusserst sehenswert und schlichtweg überragend.
In der Nachspielzeit passiert nicht mehr viel, dann pfeift Tschudi die erste Halbzeit ab.
Was für wunderschönes ein Tor!!!
Assalé vernascht am Flügel zwei Verteidiger und spielt dann einen Doppelpass mit Aebischer, dann legt er zurück an die Strafraumkante zu Sow. Sow touchiert den Ball nur einmal, aber wie! Er spielt sehenswert mit der Hacke zum völlig blankstehenden Hoarau, der sich nicht zweimal bitten lässt und den Ball in der entfernten Ecke versenkt.
Lauper kommt gegen Ashimeru deutlich zu spät und reisst diesen einfach um. Dafür gibt es selbstverständlich die gelbe Karte.
Kurz nach dem Gegentreffer holt sich von Bergen für ein Foul im Mittelfeld die erste gelbe Karte der Partie ab.
Tafer wird an der Strafraumgrenze angespielt, dort spitzeln ihm Wüthrich und von Bergen den Ball weg. Allerdings nicht genug weit weg, denn Bakayoko kommt aus dem Hinterhalt angerauscht und haut den Ball ansatzlos in die Maschen. Von Ballmoos ist bei diesem satten Abschluss absolut machtlos.
Tschudi pfeift und die Partie im Stade Suisse beginnt.
Die St. Galler müssen auf den verletzten Wiss und weiterhin auch auf Itten verzichten.
Spannenderweise tritt YB heute in einer ungewohnten 4-3-3 Formation an. Dabei spielt Sandro Lauper direkt vor der Abwehr, vor ihm sind Aebischer und Sow im zentralen Mittelfeld aufgestellt. Ausserdem kehrt Sturmtank und Torgarant Hoarau in die Startaufstellung zurück, nach seiner Verletzung gab er zuletzt gegen Basel sein Comeback als Joker.
Der zuletzt in Basel überragende Nsame verpasst die heutige Partie wegen einer Gelbsperre, Miralem Sulejmani fehlt zudem verletzt.
Die Bilanz in den Direktduellen zwischen diesen beiden Teams spricht deutlich für YB, seit 16 Direktbegegnungen sind die Berner gegen St. Gallen ungeschlagen. Der letzte Sieg der St. Galler in Bern datiert am 20. März 2005, liegt also bereits über 14 Jahre zurück!
Beide Duelle in der Vorrunde gingen an YB, tatsächlich konnten die Berner sämtliche der letzten 5 Spiele gegen St. Gallen gewinnen.
Bereits zum Saisonbeginn zeigte St. Gallen zwei Gesichter. Im Hinspiel der 2. Qualifikationsrunde zur Europa League gegen Sarpsborg FF holte sich Vilotic bereits nach 10 Minuten die roten Karte, selbst mit einem Mann weniger dominierten die Espen die Begegnung und mussten sich nur wegen mangelnder Chancenverwertung mit einem 1:1 begnügen. Im Rückspiel in Norwegen verloren die St. Galler dann diskussionslos mit 0:1 und legte, diesmal mit 11 gegen 11, einen unglaublich blassen Auftritt hin. In ähnlichem Stile ging diese Saison dann weiter, auf überzeugende und kämpferische Auftritte folgten meist blasse Auftritte bei denen in den wichtigen Momenten vielfach die Cleverness fehlte. Weil sich dieses Muster bisher wirklich über die ganze Spielzeit hinweg hält, kämpft die Mannschaft nun wieder darum den vierten Platz zu erreichen um im nächsten Jahr wieder in der Qualifikation zur Europa League antreten zu können. Wenn es Zeidler schafft, dass der von Sportchef Alain Sutter zusammengestellte Kader, sein zweiffellos grosses Potential über mehrere Partien hinweg abrufen kann, wäre für die St. Galler möglicherweise sogar noch ein Angriff auf den drittplatzierten FC Thun möglich.
Vor der Nationalmannschaftspause verlor St. Gallen gegen Lugano mit 0:2 und gegen Luzern mit 0:3. Davor hatten sie noch einen überzeugenden 3:0 Sieg gegen Xamax eingefahren. Ohne die U-Nationalspieler Nuhu (Ghana), Guillemenot (U21 Schweiz) und Sterigou ((U17 Schweiz), verloren sie ihr letztes (Test)Spiel mit 1:3 gegen Heidenheim.
Mit Fassnacht, Sow, Mbabu und Benito gehörten gleich vier Spieler von YB zum Kader der Schweizer Nationalmannschaft. Im ersten Qualifikationsspiel zur EM 2020, dem ungefährdeten 2:0 gegen Georgien, kam von diesen vier nur Sow zu eine Teileinsatz. Gegen Dänemark durfte Mbabu dann gleich von Beginn weg ran, Benito kaum zur Pause und Sow ersetzte nach über 70 Minuten den überragenden Granit Xhaka. Diese drei standen also alle auf dem Feld als die Schweiz in der Schlussphase noch eine 3:0 Führung verspielte, keiner von ihnen machte dabei eine gute Figur. Gerade die beiden Aussenverteidiger Benito und Mbabu standen völlig neben den Schuhen und waren total überfordert.
Nun dürfen wir gespannt sein wie die Reaktion dieser drei auf dieses verkorkste Spiel gegen Dänemark ausfallen wird!
Grundsätzlich tritt YB in der Rückrunde nicht mehr so dominant auf wie noch in der Vorrunde. Dennoch gewann der Leader mit einer eindrücklichen Regelmässigkeit, mehrmals auch durch Siegtreffer in der Nachspielzeit. So punkten die Berner stetig weiter und der Meisterzug rollt unaufhaltsam Richtung Ziel und die Titelverteidigung ist mittlerweile nur noch eine Frage des Zeitpunkts. Weil sie ihre einzige Niederlage seit der Winterpause ausgerechnet im Cup gegen den FC Luzern erlitten, ist der Traum vom Double bei YB jedoch bereits ausgeträumt.
Die fünf letzten Spiele von YB zeigen deutlich, dass sie in der vielleicht schlechtesten Form dieser Saison sind. Neben dem 0:4 im Cup gegen Luzern gewannen sie zwar dreimal mit 1:0 und spielten in Basel 2:2. Bei sämtlichen drei Siegen erzielten sie dabei das 1:0 Siegtor erst in der Nachspielzeit, was zwar eine unglaubliche Moral und einen tollen Kampfgeist beweist, aber auch zeigt das diese Spiele durchaus auf Messers Schneide standen. Immerhin mit dem letzten Spiel vor der Nationalmannschaftspause, dem 2:2 beim langjährigen Rivalen aus Basel, dürften die Berner durchaus zufrieden sein.
In der Nationalmannschaftspause musste YB gleich auf einige Spieler verzichten, die mit ihrer Nationalelf unterwegs waren. Mit Fassnacht, Benito, Sow und Mbabu stellten die Berner gleich vier Spieler fürs Schweizer Nationalteam, Camara (Guinea), Assalé (Elfenbeinküste) und Nsame (Kamerun) waren ausserdem mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Zudem waren die beiden jungen Verteidiger Seydoux und Kronig mit der U21 respektive U19 von der Schweiz unterwegs. Trotzdem passierte rund um YB auch in dieser Spielpause einiges, mit den verbleibenden Spielern gabs im Testspiel gegen Aarau ein spektakuläres 3:3 und der Abgang vom U21 Trainer Joel Magnin per Saisonende zu Xamax wurde bekannt.
Das Heimteam ist amtierender Meister und aktueller Tabellenführer. Dabei weisen sie einen Vorsprung von 18 Punkten auf den FC Basel auf, obwohl Basel die 26. Runde bereits bestritten hat. Da nur noch 10 Spielrunden ausstehen ist dieser Vorsprung wohl kaum mehr einholbar. Abgerundet werden diese beeindruckenden Zahlen dadurch, dass YB in der Rückrunde 17 von 21 möglichen Punkten holte und in der gesamten Spielzeit erst eine Saisonniederlage einstecken musste. Angesichts dieser Fakten zweifelt wohl niemand mehr daran, dass in Bern auch nach dieser Saison ein Titel gefeiert werden kann. Weil YB vor heimischem Publikum meist sogar noch stärker auftritt als Auswärts, dürfte auch jedem klar sein bei wem heute die Favoritenrolle liegt.
Allerdings sollte man die St. Galler auf keinen Fall unterschätzen und niemals abschreiben. Die Auftritte vom FC St. Gallen sind in dieser Saison äusserst wechselhaft, mal dominieren sie einen vermeintlich starken Gegner, nur um eine Woche später gegen einen Abstiegskandidaten chancenlos unterzugehen. Sie sind zweifellos die Wundertüte der Liga, falls die Akteure aber heute wieder ihre Topleistung abrufen können liegt gegen den Tabellenführer vielleicht etwas drin. Weil die St. Galler in dieser Saison einfach keine Konstanz hinkriegen, sind sie auch nur im Tabellenmittelfeld angesiedelt. Dort liegt alles extrem nahe beieinander und so ist für den FC St. Gallen in dieser Saison trotzdem noch einiges drin. Derzeit sind sie auf Platz 6 klassiert, mit einem Sieg heute würden sie den Spieltag aber auf Rang 4 beenden, bei einer Niederlage droht der Absturz auf den 8. Tabellenplatz.
Herzlich Willkommen zum heutigen Spiel am 26. Spieltag in der Raiffeisen Super League. Der BSC Young Boys empfängt den FC St. Gallen im Stade de suisse.