Fazit:
Zenit gewinnt dank überragender Effektivität den Auftakt in Spanien! Die Russen waren mit ihrer defensiven Ausrichtung klar auf Konter aus und das ging auf, weil man vorne quasi jede Chance nutzte. Valencia war bemüht, spielte sich aber obwohl phasenweise drückend überlegen zu wenig gute Gelegenheiten heraus. Dass es zwischenzeitlich doch noch zum Ausgleich reichte, ist allein Keeper Yuriy Lodygin zu verdanken, der einen komplett gebrauchten Tag erwischte. Nach der erneuten Führung der Gäste hatten die Hausherren dann aber nichts mehr zuzusetzen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Hulk (Zenit St. Petersburg)
Und auch der Doppeltorschütze wird noch ein weiteres Mal im Spielbericht auftauchen, weil der Schotte nur die Rangelei und nicht die Tätlichkeit bestraft.

Gelbe Karte für André Gomes (Valencia CF)
Der Übeltäter hat für seine unnötige Aktion dann doch wenigstens noch Gelb bekommen.

Die Ecke wird abgefangen und der Schlusspfiff geht in einer Rudelbildung unter, weil André Gomes frustriert in der Mitte Hulk anrempelt. Wenn der Schiedsrichter das sieht, hätte man da auch nach der Partie noch rot zeigen müssen.

Das dürfte die letzte Chance sein: Es gibt noch einmal Ecke für die Spanier.

Gelbe Karte für Shkodran Mustafi (Valencia CF)
Wie auch der Deutsche, der nach einem Foul verärgert den Ball wegschleudert.

Die Zuschauer sehen nur noch viel Geschiebe und Hausherren, die immer frustrierter werden.

Satte fünf Minuten sind es! Doch die erste passiert schonmal nichts, weil Domenico Criscito am Boden liegt.

Was legen die Schotten obendrauf?

Der Stürmer feuert drüber!

Das wird sich Hulk aus zentraler Position 30 Meter vor dem Kasten wohl nicht nehmen lassen.

Und der Brasilianer setzt seinen Körper hier gut ein, holt einen Freistoss und vor allem Zeit raus.

Alle Blauen versammeln sich um den eigenen Sechzehner, nur Hulk verbleibt vorne.

Der Brasilianer holt auch besser jede Sekunde raus, denn hinten fliegt Yuriy Lodygin schon wieder am Ball vorbei.

Hulk ist kaum wieder da, da liegt er schon wieder nach einem langen Kontersprint.

Die letzten zehn Minuten laufen und jetzt muss es für die Spanier alles oder nichts sein.

Uff! Am eigenen Strafraum nimmt Oleg Shatov den Ball schon recht deutlich mit Zuhilfenahme der Hand an, aber ein Pfiff bleibt aus.

Hulk bleibt nach einem Zweikampf liegen und natürlich wittern alle Spielverzögerung. Das medizinische Personal kommt.

Nach dem Treffer bringt André Villas-Boas einen neuen Defensiven. Jetzt soll das ganze hier bitteschön nach Hause gebracht werden.

Tooor für Zenit St. Petersburg, 2:3 durch Axel Witsel
Haben die Hausherren etwas zu lange gefeiert? Oleg Shatov hat vor dem Sechzehner alle Zeit der Welt, legt quer auf den Belgier, der sich dann mutterseelenallein den Ball nochmal vorlegen und aus 16 Metern halblinker Position über den Innenpfosten einschieben darf.

Zumal der Druck der Spanier zwar hoch war, aber so richtig 100%ige waren nicht dabei.

Keine Frage, unverdient ist das Ganze nicht. Aber dass Valencia aus halben Chancen Tore macht ist allein dem schwachen Schlussmann der Gäste zuzuschreiben.

Tooor für Valencia CF, 2:2 durch André Gomes
Der Torschütze legt auf links ein super Dribbling hin, lässt an der Grundlinie Javi García stehen, aber erneut dürfen die Spanier auf die gnädige Mithilfe von Yuriy Lodygin zählen, der fällt wie eine Bahnschranke und den Schuss aus spitzem Winkel auch eigentlich halten muss.

Es wird nicht nur spannender, sondern auch zunehmend hitziger da unten.

Der Gastgeber reizt sein Kontingent früh aus und bringt einen frischen Mann auf dem Flügel. Der Algerier konnte heute wenig Akzente setzen.

Zweit Wechsel bei den Gästen. Der verwarnte Igor Smolnikov wird in der Defensivreihe ersetzt.

Jetzt schon Zeitspiel? Danny schleicht zur Ausführung, nur um dann schwach auf den kurzen Pfosten zu servieren.

Es gibt Szenenapplaus für Mustafi, der mit Riesenschritten eine ecke zu verhindern versucht, aber letztlich ins Aus rutscht.

Auf der Gegenseite versucht sich Hulk durchzutanken, aber bleibt gegen drei letztlich hängen.

Warum nicht? Parejo fackelt aus 18 Metern nach einer Kopfballablage nicht lange und schiesst nur knapp am linken Pfosten vorbei.

Wie lange kann das gutgehen? Wenn der Ball man in den Sechzehner der Russen kommt, wird es sofort unübersichtlich und brandgefährlich.

Gelbe Karte für Axel Witsel (Zenit St. Petersburg)
Unnötig: Erst foult der Belgier offensichtlich und gibt dann den Ball nicht frei. Dafür gibt es gelb.

Ein Angriff nach dem anderen rollt auf Yuriy Lodygin zu, doch noch hält das Bollwerk.

André Villas-Boas will mit seinem ersten Wechsel sicherlich auch den Rhythmus des Gegners stören, aber nimmt auch seinen zweiten Stürmer zugunsten eines Mittelfeldmannes raus. Es wird also noch ein wenig defensiver. Zudem ist Viktor Fayzulin der bessere Konterspieler.

Ist das jetzt aber vielleicht endlich der Weckruf für die Spanier? Valencia jedenfalls setzt sofort angepeitscht von den Fans nach und drängt auf den Ausgleich. Zenit muss in den nächsten Minuten aufpassen, denn es sieht nach einer wilden Jagt der Hausherren aus.

Es ist also heute nicht der Abend der Torhüter nachdem auch Jaume vor der Pause einen haltbaren durchliess.

Da wurde der russische Keeper, um es mal vorsichtig zu sagen, kalt erwischt. Ihm darf man zugute halten, dass er hier wohl mit einer Flanke rechnete, aber reingehen darf der trotzdem nicht. Da muss sich der Schlussmann zur Not besser zum Ball stellen.

Tooor für Valencia CF, 1:2 durch João Cancelo
Am Anfang hatte er schon ein paar Schwächen drin und jetzt legt sich Yuriy Lodygin tatsächlich das Ei! Eine abgewehrte Ecke kommt rechts draussen zurück auf den Torschützen zurück und der zieht einfach mal frech auf die kurze ecke ab und trifft!

Gelbe Karte für Paco Alcácer (Valencia CF)
Der Eingewechselte kommt am gegnerischen Strafraum bei einem Befreiungsschlag viel zu spät und sieht berechtigterweise gelb, auch wenn sein Trainer abwinkt.

Das war schon knapper: Ein wunderbarer Diagonalball erreicht Gayà auf links, doch auch da hat der Assistent etwas gegen.

Der Ball zappelt im Netz, das Stadion jubelt, aber Paco Alcácer stand im Abseits. Die Proteste halten sich in grenzen, denn das war deutlich.

Gefühlt hat sich zunächst wenig geändert. Valencia drückt mit wenig Durchschlagskraft.

Nuno setzt Anfang der zweiten Halbzeit ein deutliches Zeichen und wechselt zweimal offensiv. Wird seine Mannschaft mitziehen?

Halbzeitfazit:
Die Ostspanier müssen das südländische Feuer nach der Pause zünden, wenn es heute noch Punkte sein sollen. Offensiv findet man keine Mittel und defensiv seinen Meister in Hulk, der aus zwei Chancen zwei Tore macht. Vor allem spielerisch ist das Gebotene ziemlich überschaubar, da sich die Russen mit der Führung im Rücken konsequent hinten rein stellen und eben auf die wenigen Konterchancen warten. Bis gleich!

Tooor für Zenit St. Petersburg, 0:2 durch Hulk
Und jetzt schaut Negredo noch spärlicher, denn der Brasilianer setzt den Doppelpack! Aus 25 Metern lässt er mit seiner linken Klebe zwar eine ordentliche Fackel ab, nachdem Artem Dzyuba einen langen Ball per Kopf zurückgelegt hatte, aber den muss Jaume haben! Klarer Torwartfehler!

Autsch! Álvaro Negredo wird von einem unabsichtlichen Schlag ins Gesicht niedergestreckt und bekommt dann sogar das Foul gepfiffen, weil er im Fallen seinen Gegenspieler erwischt. Der Stürmer schaut entsprechend verwirrt den Unparteiischen an.

Sofiane Féghouli geht rechts bis zur Grundlinie durch und serviert endlich mal eine knackige Flanke in die Mitte. Pablo Piatti steigt hoch, setzt den Kopfball aber zu zentral und Yuriy Lodygin auf der Linie packt zu.

Nein, es passt noch nicht bei Valencia. Hier kommt der Pass nicht an, dort wird ein Zweikampf verloren und insgesamt mündet das in viel Stückwerk.

Hulk der alte Fuchs versucht von der Mittellinie Jaume zu überlisten, der etwas weit vor dem Tor postiert war, aber das Leder segelt deutlich drüber.

Bei spanischen Spitzenteams gibt es aber in diesem Zusammenhang ein grosses "aber", denn die kommen nach einer schwachen ersten Hälfte gerne mal mit ganz anderer Mentalität zurück aus der Pause.

So langsam darf man dann doch mal fragen, was die Spanier noch so im Köcher haben. Denn das Spielgeschehen ändert sich aktuell wenig.

War da was? Die Zuschauer fordern vehement Strafstoss, nachdem Javi García das Leder von Pablo Piatti geblockt hatte. Aber der Russe dreht sich mit angelegtem Arm in den Ball, also alles ok!

Hulk scheitert! Prompt kommen die Gäste zur nächsten Chance! Danny spitzelt das Leder stark auf den Brasilianer im Strafraum durch, doch aus spitzem Winkel bringt der Siebener das Leder nicht an Jaume vorbei.

Valencia nimmt aktuell etwas den Dampf raus, eventuell wollen sie den Gegner aber auch locken.

War das der zweite Torschuss der Russen? Axel Witsel lässt beim Konter kurz hinter der rechten Strafraumkante einen ab, anders als beim Hulk-Abschluss packt hier Jaume aber sicher zu.

Überhaupt haben die Hausherren mit ihren vielen hohen Bällen gegen die Fünferkette der Russen wenig Erfolg. Spielerisch ist das dann doch eher mau.

Uff! Javi García kann Enzo Pérez hüftsteif nur per Foul stoppen, aber der Freistoss landet dann bei den Zuschauern. Schwach...

Immerhin kommen die Gäste aktuell aber auch nicht zu weiteren Konterchancen. Das ist allerdings ein schwacher Trost für den Gastgeber.

Auch unser Nationalspieler Shkodran Mustafi rückt immer wieder bei den Standards mit nach vorne, aber es fehlt die Präzision.

Hier wird zum Beispiel Parejo im linken Strafraum freigespielt, doch der Kapitän findet mit seiner Flanke nur den Fuss einen Defensiven.

Valencia bleibt hartnäckig und erarbeitet sich die nächste Ecken. Überlegenheit ja, aber es fehlen noch die richtig dicken Chancen.

Wieder irrt Yuriy Lodygin bei einer Flanke im eigenen Strafraum herum. Das kann noch heiter werden, dahinter klärt aber ein Abwehrmann zur Ecke, aus der dann nichts entsteht.

Gelbe Karte für Igor Smolnikov (Zenit St. Petersburg)
Obwohl es bislang keine ausgesprochen harte Partie ist, greift der Unparteiische früh hart durch und verteilt für ein Foul im Mittelfeld den Karton. Der Aussenverteidiger war in dieser Szene gegen Pérez aber auch deutlich zu spät dran.

Ist Yuriy Lodygin heute eine Schwachstelle? Der russische Keeper bekommt den Ball erst im Nachfassen aus dem Himmel gepflückt.

Und dass dieser Treffer der taktischen Ausrichtung der Gäste nur entgegen kommt, ist auch klar.

Mit der Führung im Rücken wirkt Zenit allerdings nun noch sicherer hinten und baut sogar ein wenig Ballbesitz auf.

Unbeeindruckt spielen die Hausherren weiter nach vorne. Viel hat sich Valencia ohnehin nicht vorzuwerfen, der Treffer fiel aus dem berühmten Nichts.

Tooor für Zenit St. Petersburg, 0:1 durch Hulk
Oder man macht es so: Die Gäste kontern mustergültig, Kapitän Danny treibt an und steckt rechts auf Hulk durch, der eiskalt flach in die lange ecke vollendet.

Nur ganz so passiv sollte der russiche Meister nicht agieren, denn Valencia kommt ein ums andere Mal gut in den Sechzehner. Hier setzt sich Sofiane Féghouli stark rechts durch und schickt den Ball flach am Fünfer entlang, wo dann aber unter anderem Parejo verstolpert.

Die Frage, ob Zenit hier etwas zurückhaltend agieren wird, lässt sich jetzt schon mit einem deutlichen Ja beantworten. Denn das Spiel machen bislang nur die Spanier.

Pfostenknaller! Na hoppla, was war das denn? João Cancelo zieht aus 28 Metern halbrechter Position einfach mal ab, Yuriy Lodygin reagiert nicht und das Leder klatscht ans linke Aluminium!

Da hat sich der russische Keeper offenbar amtlich verschätzt, denn er sieht dem Ball seelenruhig nach und ist dann sichtlich überrascht, wie knapp das doch war.

Die ersten Stafetten gehören den Spaniern. Überhaupt wird spannend beobachten zu sein, ob die an sich spielerisch starken Russen heute eher abwartend agieren.

Valencia sucht umgehend den Weg nach vorne, wird aber vor dem Strafraum gestoppt.

Auf gehts!

Damit ist der Rahmen für einen hoffentlich hochklassigen Fussballabend gesetzt. Die Partie betreut ein schottisches Gespann: Craig Thomson heisst der Schiedsrichter und die Assistenten hören auf die Namen David McGeachie sowie William Conquer.

Auf der Gegenseite schickt Zenit mit einer Änderung, Domenico Criscito ersetzt Oleg Shatov, ebenfalls die Akteure aus dem Topspiel gegen Moskau in der Liga aufs Feld. Die Russen bauen auf einen eingespielten Kader, der mit Ausnahme den Artem Dzyuba auch schon in der letzten Saison so zusammengespielt haben. Der Neuzugang ersetzt im Sturm Aleksandr Kerzhakov, um den es zuletzt unschöne Reibereien gab. Der Klub arbeitet an einer Vertragsauflösung, nachdem der altgedienten Stürmer und bester Schütze in der Historie des Klubs unter André Villas-Boas immer weniger Einsatzzeit bekam und unzufrieden wurde.

Personell setzen die Hausherren auf das Team, welches am Wochenende in der Nachspielzeit den ersten Dreier der Saison eingefahren hat. Das Tor hütet weiterhin die Nummer 3, Jaume Doménech, weil mit Diego Alves and Mathew Ryan gleich zwei Torhüter fehlen. André Villas-Boas betonte im Vorfeld die vielen Waffen der Spanier und hob vor allem das Flügelspiel hervor. Zudem hat der Gastgeber seine frenetischen Fans um umgebauten Mestella im Rücken, die heute für eine ganz besondere Stimmung sorgen sollten.

Auch der heutige Gegner Zenit hinkt in der Liga ein wenig hinterher, der ewige Rivale von ZSKA Moskau ist am achten Spieltag sechs Punkte enteilt und man verpasste es am Wochenende beim 2:2, den Abstand im direkten Duell zu verkürzen. Immerhin können die Russen international auf mehr Konstanz in der Champions League bauen, zum fünften Mal in Folge steht man mittlerweile in der Gruppenphase, mehr als ein Achtelfinale haben die Öl-Millionen von Gazprom aber in dieser Zeit nicht eingebracht.

Der portugiesische Gäste-Coach André Villas-Boas kommt heute nicht nur seiner Heimat ziemlich nahe, ihm gegenüber sitzt mit Nuno auch noch ein guter Freund und alter Bekannter. 2004 war Nuno beim FC Porto Ersatzkeeper, Villas-Boas unter Mourinho Assistenztrainer und man gewann gemeinsam die Königsklasse. Für 90 Minuten muss die Männerfreundschaft dann aber heute mal ruhen, denn beide Trainer wissen natürlich, wie wichtig ein gelungener Auftakt perspektivisch ist.

Nach zweijähriger Abstinenz sind die Ostspanier zurück in der Königsklasse! Dank eines vierten Platzes im letzten Jahr und gelungener Qualifikation wird die Freude daran allerdings durch einen durchwachsenen Ligastart getrübt. Fünf Punkte aus den ersten drei Partien hört sich nicht herzzerreissend an, markiert aber den schwächsten Auftakt seit 16 Jahren.