Fazit:
Souverän erledigt Atlético die Pflichtaufgabe Astana und setzt sich an die Spitze der Staffel C. Diego Simeones Männer taten sich zu Beginn noch schwer, aber nach und nach setzte sich dann die individuelle Klasse der Spanier gegen den harmlosen Underdog durch, der ohnehin mit Blick auf die heimische Meisterschaft viele Stammspieler gleich in Kasachstan gelassen hatte. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Kozhamberdy fährt vorne unnötigerweise noch einmal Godín von hinten in die Beine und das ist dann auch die letzte Szene des Abends!

Das nennt man dann wohl statistische Integrität: Es gibt drei Minuten Nachspielzeit.

Tooor für Atlético Madrid, 4:0 durch Denis Dedechko (Eigentor)
Falsch! Es ist doch noch nicht alles erzählt, weil der Defensive in eine Flanke von rechts rutscht und das Leder sauber in die kurze Ecke vollendet. Ärgern darf sich auch Fernando Torres, der dahinter lauerte und ansonsten wohl eingenetzt hätte.

Aber gut, was heute zu erzählen war, wurde erzählt. Für Astana zählt es am Wochenende in der Liga den Spitzenreiter zu schlagen und die Rojiblancos konnten den erwarteten und geforderten deutlichen Erfolg einfahren.

Bei dem derzeitigen Standfussball kann man nur hoffen, dass der Weissrusse der Partie keine Nachspielzeit gönnt.

Und auch der dritte Feldspieler auf der Bank der Gäste darf noch rein.

Für die Gäste bleibt Foxi Kéthévoama vorne der Alleinunterhalter und prüft hier erneut Oblak, der mit diesem flachen Versuch aus halblinker Position aber wenig Probleme hat.

Der eingewechselte Defensive debütiert in der Champions League und darf den Einsatz der Vita hinzufügen.

Und eins ist klar: Wenn die Spanier ernst machten, wären hier noch 1-2 Treffer drin.

Torres vergibt die 100! Der Stürmer wird wunderbar geschickt, aber scheitert an Nenad Erić.

Stattdessen macht es eher den Anschein, als könnten die 22 Akteure momentan auch ganz gut mit dem Schlusspfiff leben.

Vielleicht stösst dem Coach auch einfach nur übel auf, dass seit dem 3:0 überhaupt nichts mehr los ist. Wer weiss, vielleicht kann das Torverhältnis am Ende den Ausschlag geben.

Entspannt sieht Diego Simeone da unten ehrlich gesagt nicht aus. Vielleicht gibt es ja über das Ergebnis hinaus etwas zu kritisieren. Bei dem akribischen Taktikfuchs geht es ja häufig um Details.

Zunächst versucht sich der Stürmer aber mal als Vorbereiter, doch Óliver Torres steht im Fünfer im Abseits.

Der Spanier hat nun noch gute 25 Minuten Zeit, sein 100. für Madrid zu erzielen. Werden die Kollegen versuchen, ihm eins auszulegen?

Nach dem Treffer darf dann Igor Pikalkin Erfahrung auf diesem Niveau sammeln, der wie viele aus der zweiten Reihe der Kasachen kommt.

Aber auch Jan Oblak bleibt in dieser zweiten Halbzeit zumindest warm und wird hier erneut von Foxi Kéthévoama getestet, der einen Kopfball wuchtig auf den Kasten bringt.

Tooor für Atlético Madrid, 3:0 durch Óliver Torres
Der Wechselspieler macht bei einem Konter den Deckel drauf! Gabi erobert den Ball, nimmt mit Riesenschritten Fahrt auf und setzt seinen Mitspieler wunderbar ein. Aus elf Metern halbrechter Position ist der Rest Formsache und Torres schlenzt das Leder über den herausstürmenden Torhüter.

Mit den aktuellen Ergebnissen würden die Hauptstädter übrigens die Führung der Gruppe C übernehmen.

Óliver Torres setzt sich links fein durch, serviert das Leder dann jedoch in die Arme von Nenad Erić.

Im Gegenzug brennt es dann auch schon wieder im Strafraum von Astana, aber Jackson Martínez verzieht knapp.

Gemessen an dem, was man von den Gästen bislang gesehen hat, war das fast eine Grosschance! Das sollte auch ein Zeichen an die Spanier sein, hier nicht zu früh abzuschalten.

Wo kam das denn her?! Bei einem langen Ball in den Sechzehner spritzt plötzlich Foxi Kéthévoama in den Ball und ist frei vor Jan Oblak, doch dem Mann aus Zentralafrika springt das Leder bei der Annahme von Fuss und der Keeper packt zu.

Der Franzose bliebt unauffällig und wird nun ersetzt.

Die Attraktivität steht und fällt mit dem Willen der Hausherren, in die Offensive zu investieren. Momentan ist es überschaubar.

Antoine Griezmann versucht sich vorne davonzuschleichen, aber der gelöffelte Ball aus dem Halbfeld erreicht den Stürmer nicht.

Der Gastgeber kontrolliert auch im zweiten Durchgang Ball und Partie und wartet ruhig auf sich bietende Chancen.

Siqueira sprintet links an allen vorbei, aber die Flanke ist dann nichts.

Der Torschütze zur Führung lässt auch den ersten Schuss der zweiten Halbzeit auf den Kasten los, doch da fehlten dann doch zwei Meter.

Auch die nächste Grätsche hat es in sich. Mal sehen, ob sich Madrid dadurch beeindrucken lässt.

Gelbe Karte für Eldos Akhmetov (FK Astana)
Immerhin hat man sich bei den Kasachen aber wohl vorgenommen, etwas aggressiver zu Werke zu gehen, hier aber auf Kosten einer Karte.

Nur um die "Alternativen" der Gäste mal angesprochen zu haben: Birzhan Kulbekov ist mit fünf Ligaeinsätzen noch der "erfahrenste" da draussen.

Die Hausherren wechseln auf der Sechs offensiv und haben noch eine interessante Personalie draussen: Fernando Torres hat 99 Tore für Atlético erzielt und ein Spiel wie heute böte sich ja an, die 100 voll zu machen.

Wir gehen in den zweiten Durchgang!

Halbzeitfazit:
Es läuft auf einen langen Abend für die Kasachen hinaus, die in allen Belangen unterlegen sind und zudem kaum Möglichkeiten haben, von der Bank Akzente zu setzen. Atlético wirkte zu Beginn ein wenig einfallslos, aber das erste Tor brach den Bann und seitdem hat man die Partie vorbehaltlos im Griff. Bis gleich!

Derweil lässt Siqueira noch einen straffen Versuch auf den Kasten ab und das sollte es dann auch für den Durchgang gewesen sein.

Normalweise wäre nun der Zeitpunkt, in der Pause über mögliche Alternativen für die Gäste nachzudenken, aber die haben ja kaum wen auf der Bank.

Antoine Griezmann gehört die nächste Gelegenheit, aber sein Kopfball kann den Kasten nicht gefährden.

Das Spiel ist mutmasslich ohnehin schon gelaufen, ein 3:0 vor der Pause wäre aber wohl die endgültige Entscheidung.

Erić reisst die Hand hoch! Aus kurzer Distanz pariert der Keeper am kurzen Pfosten einen Kopfball von Jackson Martínez.

So haben wir Zeit, kurz auf das Parallelspiel zu schauen, in dem Galatasaray daheim 2:1 gegen Benfica führt. Stand jetzt ist in der Gruppe also der Dreikampf voll entfacht.

Mit dem 2:0 haben die Rojiblancos leider die Handbremse angezogen und so hängt das ohnehin nicht gerade schnelle Spiel noch mehr durch.

Zumal die Gäste ein ums andere mal Probleme haben, den Ball da hinten wegzubekommen und so im Gestocher immer Gefahr laufen, das mal irgendwas durchkommt.

Das zeigt allerdings nur umso mehr, dass man diese individuellen Unterschiede über 90 Minuten nur schwer kompensieren kann.

Nun dürfte es dann vielleicht doch nur eine Frage sein, wie hoch der Gastgeber gewinnt. Das sah bis zum 1:0 nicht unbedingt so aus.

Tooor für Atlético Madrid, 2:0 durch Jackson Martínez
Nur einen Angriff später hat der Kolumbianer sein Tor dann! Der Stürmer wird bei einer Flanke von links zunächst im Strafraum zurückgedrängt, aber dreht sich blitzschnell und zieht ab. Abgefälscht trudelt der Ball an Erić vorbei in die Maschen.

Der Ball zappelt im Netz, aber Abseits! Jackson Martínez stochert das Leder nach einer Ecke über die Linie, doch der Linienrichter hat berechtigterweise die Fahne oben.

Mit der Führung im Rücken sehen die ganzen Querpässe dann auch nach Spielkontrolle und nicht mehr nur nach Ideenlosigkeit aus.

Zumal Atlético sich nun sicherlich etwas fallen lassen und den Gegner um ein wenig Mithilfe in der Spielgestaltung bitten wird.

Nun wird sich dann herausstellen, wieviel Potential Astana wirklich auf die lange Reise mitgenommen hat.

Tooor für Atlético Madrid, 1:0 durch Saúl
Die erste Variation einer Ecke bricht den Bann! Ferreira-Carrasco nimmt die kurze Ausführung auf und bricht rechts an der Grundlinie durch. Der Ball landet scharf am Fünfer, wo der Torschütze den Ball technisch hochkarätig mit der Hacke in die lange Ecke weiterleitet.

Am meisten Gefahr strahlt da vorn aktuell bei den Standards Kapitän Diego Godín aus, der immer wieder die Luftduelle für sich entscheiden kann.

Wie hier: Jackson Martínez fehlt ein guter Meter zu einer Flanke von rechts.

Darüberhinaus bleiben die Versuche der Hausherren aber überschaubar.

... Und die ist endlich mal gefährlich! Der Zufall muss zwar herhalten, als ein Querschläger Antoine Griezmann erreicht, doch der Franzose verarbeitet das Leder dann Weltklasse. Mit dem Rücken zum Tor bringt er den Ball reflexartig mit der Hacke auf den Kasten und verfehlt nur haarscharf.

Vor allem Flanken wissen die Gäste bislang gut zu verhindern. Hier bleibt Siqueira hängen, aber es gibt die nächste Ecke...

Der neutrale Zuschauer muss hoffen, dass sich die Geschichte nicht zu sehr festsetzt. Das hat hier ein sehr grosses Potential, extrem zäh zu werden. Diego Godín nimmt eine Ecke mal per Kopf ab, aber direkt auf Erić.

Und wartet auch diese Möglichkeiten: Junior Kabananga nimmt einen Querschläger zum Konter auf, rennt sich aber letztlich links fest.

Und so haben die dezimierten Gäste hinten noch alles im Griff, sind aber selbst nach vorne überhaupt nicht willig.

Die letzte Genauigkeit geht den Bemühungen der Rojiblancos aber noch ab, für die es heute ein echtes Geduldspiel werden könnte.

Ansonsten finden wir fast Handballverhältnisse vor. Der Gastgeber spielt geduldig um den Sechzehner der Kasachen.

Auch die Gäste stossen ein erstes Mal in die Hälfte der Spanier vor, der Fernschuss von Junior Kabananga geht dann aber in den Nachthimmel.

Dieser Start ist aber ein gutes Zeichen für die Hausherren, die offenbar vom Coach entsprechend offensiv eingestellt wurden.

Und so geht es denn auch gleich flink voran. Nenad Erić offenbart eine erste Schwäche in der Luft als er an einer Ecke vorbeisegelt, aber Atlético kann es nicht nutzen.

Zuvor wurde schon ein Schuss von Ferreira-Carrasco geblockt. Natürlich wissen auch die Hausherren, dass ein früher Treffer dem Gegner schnell den Wind aus den Segeln nehmen könnte.

Seine Männer legen aber gut los und lassen gleich mal ein paar Versuche in Richtung Nenad Erić los. Jackson Martínez schlenzt aus halbrechter Position die lange Ecke an, setzt den Schuss aber zu hoch.

Das kommt den Madrilenen nicht unbedingt entgegen. Diego Simeone lässt selbst gern Konterfussball aus einer gesicherten Defensive spielen.

Es wäre überraschend, wenn wir heute die Kasachen nicht ultimativ defensiv erleben würden.

Die Partie läuft!

Dem Gegner entsprechend ist das weite Runde aktuell nur spärlich gefüllt. Vielleicht trudelt aber der ein oder andere noch etwas später ein.

Wir dürfen gespannt sein, ob Astana dem Favoriten mit der dünnen Personaldecke beikommen kann oder ob es dann doch der Spaziergang der Madrilenen wird. Schiedsrichter ist mit Aleksey Kulbakov ein Weissrusse, der von den Landsmännern Vitali Malyutin und Oleg Masylyanko unterstützt wird.

Überhaupt können die Hausherren diese Partie nutzen, um sich nach einer schwächeren Phase wieder etwas zu stabilisieren. Die Niederlage in der Königsklasse wurde von zwei sieglosen Auftritten in der Liga flankiert, allerdings gehörte das 1:1 vor der Länderspielpause gegen Real Madrid nicht unbedingt in die Kategorie 'Enttäuschung'. Caoch Diego Simeone lobte im Vorfeld den Gegner für seine Verbissenheit und erwartet daher kein einfaches Spiel.

Allerdings finden die Spanier auf der Gegenseite eine recht kuriose Situation vor. Denn aufgrund einer brisanten Konstellation mit Schlüsselspiel am Wochenende in der heimischen Liga sind die Gäste nur mit 14 Spielern nach Spanien gereist. Bei zahlreichen Wechseln im Vergleich zur Liga kann man da getrost von einem Rumpfkader sprechen. Trainer Stanimir Stoilov verwies allerdings darauf, dass man auch mit den mitgebrachten Akteuren zeigen wolle, dass man nicht aus Zufall die Königsklasse erreicht habe.

Die Prioritäten liegen aber klar auf dem Endspurt der Liga, wo man wenige Spieltage vor Schluss fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer und CL-Qualifikationsplatz hat. Am Wochenende steht das direkte Duell an, was man unbedingt gewinnen muss. So dürfte die Kluft zwischen der individuellen Klasse heute noch etwas grösser sein, zumal auf der Gegenseite Diego Simeone zwar auch auf ein paar Akteure der zweiten Reihe zurückgreift, aber nicht das Risiko eingeht seinerseits eine echte B-Elf zu stellen.

Die Madrilenen sind nach der 1:2-Schlappe und einer von ganz wenigen Heimniederlagen im Vicente Calderón heute gefordert, wenn man nicht den Anschluss zur Gruppenspitze verlieren will. Da kommt der vermeintlich kleine Gegner aus Zentralasien gerade recht, der zuletzt daheim Galatasaray aber immerhin einen Punkt abtrotzen konnte.