Fazit:
Bayer Leverkusen hat geliefert: Nach dem ausgeglichenen Halbzeitstand schlägt die Werkself BATE Borisov mit 4:1 und feiert damit einen gelungenen Auftakt der Gruppenphase in der Champions League. Mit dem Wiederanpfiff erhöhte die Mannschaft von Roger Schmidt das Tempo deutlich und brachten sich dadurch schnell auf die Siegerstrasse. Çalhanoğlu (47.), Hernández (59.) und erneut Çalhanoğlu (76.) stellten den Pflichtsieg gegen den weissrussischen Meister sicher. Die Ermakovich-Truppe hat sich heute als wenig konkurrenzfähig erwiesen und war spätestens nach dem Seitenwechsel ein dankbarer Aufbaugegner für Bayer, das in der Bundesliga zuletzte zweimal verlor. Für Bayer geht es in 13 Tagen in Barcelona weiter, wo die Früchte natürlich sehr hoch hängen. Borisov empfängt am gleichen Tag die Roma. Einen schönen Abend noch!

Die letzte reguläre Minute ist angebrochen. Eigentlich gibt es keinen Anlass für eine Nachspielzeit, doch traditionell wird in der Champions League selten pünktlich abgepfiffen. Der Nachschlag beträgt 120 Sekunden.

Gelbe Karte für Nikolay Signevich (BATE Borisov)
Signevich, der als einzige Spitze der Gäste völlig auf verlorenem Posten war, begeht in der Leverkusener Hälfte ein Frustfoul gegen Wendell. Der niederländische Unparteiische greift noch einmal zur Brusttasche.

Kiessling zieht am langen Eck vorbei! Der Joker erarbeitet sich diese Möglichkeit selbst, indem er Dubra das Leder am rechten Strafraumeck abnimmt. Aus spitzem Winkel fehlt ihm die Genauigkeit, so dass Chernik nicht eingreifen muss.

Dem Sieger des Abends geht in den finalen Minuten die letzte Ernsthaftigkeit ab. Brandt bringt noch einmal frischen Wind in das Offensivspiel, doch weitere Treffer, die durchaus verdient wären, scheinen nicht mehr zu fallen.

So ordentlich Bayer heute in Halbzeit zwei aufgetreten ist: Borisov ist ein klarer Kandidat für einen punktlosen vierten Platz in der Gruppe E. Mit einer solchen Leistung werden die Weissrussen aber mal gar nichts reissen können.

Nach seinem Doppelpack geht Hakan Çalhanoğlu nun in den verdienten Feierabend. Er stand heute wie seine anderen offensiven Kollegen zwar im Schatten des bärenstarken Kevin Kampl, kann aber zufrieden sein mit seinem Auftritt. Julian Brandt kommt für die letzten Momente.

Tooor für Bayer Leverkusen, 4:1 durch Hakan Çalhanoğlu
Çalhanoğlu verwandelt wuchtig in die linke Ecke! Der türkische Nationalspieler zeigt sich sehr selbstbewusst vom Punkt und trifft so, dass Chernik trotz richtiger Wahl der Seite chancenlos ist. Damit ist die Partie endgültig durch und Leverkusen tut noch etwas für das Torverhältnis!

Gelbe Karte für Filip Mladenović (BATE Borisov)

Es gibt Handelfmeter für Bayer Leverkusen! Çalhanoğlu will einen Freistoss aus halbrechter Position mit dem rechten Innenrist im rechten Torwinkel unterbringen. Linksverteidiger Mladenović reisst die Arme hoch und verhindert damit einem Kopftreffer. Geht in Ordnung!

Chicharito verlässt den Rasen mit einem Lächeln und einem herzhaften Handschlag mit seinem neuen Coach. Erster Startelfeinsatz, erster Treffer: Der Abend ist für den Mexikaner erfolgreich verlaufen. Auch die Zuschauer sind zufrieden mit dem neuen Bayer-Star.

Leverkusen hat einen Gang zurückgeschaltet und lässt BATE mittlerweile in Ruhe aufbauen. Solange die Gelb-Blauen nicht ohne Aufwand bis zum Strafraum durchkommen, geht diese Herangehensweise vollkommen in Ordnung. In Kürze wird dann noch Stefan Kiessling ein paar Einsatzminute bekommen.

Möglicherweise kann der Vorjahresvierte der Bundesliga in der Schlussphase ein paar Kräfte für die Aufgabe am Wochenende schonen. Am Sonntag geht es nach Dortmund, wo die schwarz-gelbe Borussia ihre Siegesserie ausbauen möchte. Ein Gegner auf einem ganz anderen Niveau als der heutige Gast.

Leverkusen kann den Heimsieg zum Auftakt der Gruppenphase eigentlich nicht mehr aus der Hand geben, wenn es hier nicht völlig den roten Faden verliert. Vom weissrussisschen Tabellenführer kommt nach dem Seitenwechsel noch weniger als in Halbzeit eins.

War das ein strafstosswürdiger Kontakt? Hernández taucht diesmal zentral vor Chernik auf und wird am Elfmeterpunkt von Aleksievich unsanft gestoppt. Der Weissrusse trifft zwar auch den Ball, doch über einen Pfiff hätte er sich wohl nicht beschweren dürfen. Der Unparteiische verzichtet.

Tooor für Bayer Leverkusen, 3:1 durch Javier Hernández
Ein geradliniger Angriff endet im ersten Bayer-Treffer von Hernández! Aus dem Mittelfeld heraus spielen die Hausherren über halbrechts steil und flach nach vorne. Kampl steckt auf den Mexikaner durch, der aus leicht spitzem Winkel und gut 14 Metern eiskalt in die lange linke Ecke vollstreckt!

Trotz der erneuten Führung ist für Bayer noch nichts in trockenen Tüchern. Deshalb hält man das Tempo jetzt hoch und lässt aktuell Ball und Gegner laufen. So, wie das Match gerade läuft, dürfte sich das Roger Schmidt vorgestellt haben. Im Parallelspiel in Rom steht es übrigens zwischen AS und dem FC Barcelona 1:1-Unentschieden.

Borisov rückt hin und wieder auf und schafft es auch immer mal wieder in das letzte Felddrittel. Aus dem Spiel heraus kommt der weissrussische Vertreter aber nie gefährlich vor den Kasten von Leno. Brenzlig wird es für Tah und Co. nur, wenn ruhende Bälle in das Zentrum segeln.

Hernández vergibt die Riesenchance auf das 3:1! Bellarabi startet an der rechten Strafraumlinie durch, war bei Ballabgabe aus dem zentralen Mittelfeld nicht im Abseits. Er legt quer in den Fünfmeterraum, wo sein mexikanischer Kollege in den Ball grätscht. Chernik rettet mit einem starken Reflex gegen den unplatzierten Abschluss.

Nach nicht einmal 120 Sekunden in Durchgang zwei liegen die Mannen von Roger Schmidt also wieder vorne. Sie sollten gelernt haben, dass die Weissrussen bei aller Unterlegenheit immer für einen Treffer gut sind. Dementsprechend sollten sie so schnell wie möglich nachlegen.

Tooor für Bayer Leverkusen, 2:1 durch Hakan Çalhanoğlu
Bayer schlägt erneut früh zu! Die Werkself erzwingt im gegnerischen Aufbau schon weit vor der Mittellinie einen Ballgewinn. Bellarabi schickt Çalhanoğlu aus dem Zentrum mit einem flachen Diagonalpass auf die halblinke Sechzehnerseite. Der türkische Nationalspieler zieht ab und Milunović fälscht so ab, dass der Ball unhaltbar für Chernik im kurzen Eck einschlägt.

Hüben wie drüben gibt es nach den beiden verletzungsbedingten Änderungen zunächst keine weiteren Wechsel. Von Lars Bender gibt es gute Nachrichten: Er hat wohl nur einen Pferdekuss kassiert und sich nicht ernsthaft am Knie verletzt.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff in der BayArena! Borisov vermittelte bisher weitgehend den Eindruck, ein guter Sparringspartner für die Werkself zu sein. Ein bisschen Mühe müssen sich die Offensiven in den rot-schwarzen Trikots aber schon geben, um diese eingeplanten ersten drei Punkte einzufahren. Noch bleiben 45 Minuten, um nach zwei Niederlagen mal wieder einen Sieg einzuleiten.

Halbzeitfazit:
Bayer Leverkusen ist auf dem Weg zum Pflichtsieg gegen BATE Borisov noch in der Bringschuld; zur Pause steht es in der Farbenstadt 1:1-Unentschieden. Die Werkself erwischte mit dem Führungstreffer in Minute vier zwar den perfekten Start in den Abend, kassierte aber wenig später den Ausgleich nach einer Standardsituation. Es gab zwei Phasen der drückenden Überlegenheit, aus denen auch Chancen heraussprangen. Zu weiten Teilen fehlt der Schmidt-Truppe aber die Geschwindigkeit im letzten Felffrittel. Borisov verteidigt nicht besonders geschickt und ist für CL-Niveau eigentlich ein geeigneter Aufbaugegner. Da muss noch etwas mehr kommen von Leverkusen. Bis gleich!

Nach einer Çalhanoğlu-Ecke kommt die Kugel etwas glücklich zu Hernández durch, dessen abgefälschten Schussversuch aus dem Getümmel Chernik sicher aufnimmt. Dieser Abschluss aus 13 Meter war wohl die letzte nennenswerte Aktion vor dem Pausenpfiff.

Wegen der beiden verletzungsbedingten Verzögerungen werden drei Minuten nachgespielt in der ersten Halbzeit. Kann Bayer noch vor dem Kabinengang den Führungstreffer erzielen?

Gelbe Karte für Dmitriy Baga (BATE Borisov)
Baga reisst Mehmedi unweit des Mittelkreises nieder, um einen schnellen Angriff der Hausherren zu verhindern. Für dieses regelwidrige Einsteigen taktischer Natur ist beim niederländischen Referee der zweite Griff an die Brusttasche fällig.

Bender hat auf die Zähne gebissen, doch nun es geht es doch nicht weiter. Kramer feiert sein CL-Debüt und kehrt damit nach seinem kurzen Einsatz im WM-Finale erstmals auf die grosse internationale Bühne zurück.

Gelbe Karte für Kyriakos Papadopoulos (Bayer Leverkusen)
Der griechische Innenverteidiger ist erbost, als ihm Schiri Makkelie die erste Gelbe Karte des Abends zeigt. Er ist im Mittelfeld von hinten ohne Chance auf den Ball eingestiegen, weshalb diese Verwarnung in Ordnung geht.

Kampl zieht aus der zweiten Reihe ab! Nachdem sich die Werkself auf halbrechts mangels Tempo festgerannt hat, legt Bender für den Sommerneuzugang aus Dortmund quer. Mit dem linken Spann bringt der Slowene zwar eine hohe Geschwindigkeit hinter die Kugel, schiesst Chernik aber direkt in die Arme.

Die Partie plätschert gerade dem Ende der ersten Halbzeit entgegen. Leverkusen hat seine zweite Drangphase ohne weiteren Treffer abgschlossen; aktuell spielt sich das Geschehen meist knapp hinter der Mittellinie in der weissrussischen Hälfte ab.

Lars Bender probiert sich an einigen Laufübungen vor der Coachingzone und kehrt unter Vorbehalt zurück auf das Feld. Das sieht zwar alles noch nicht rund aus, aber vielleicht kann der Kapitän den Schmerz ja herauslaufen.

Nach einem Zusammenprall mit Baga im Mittelkreis liegt Bayer-Kapitän Bender mit Schmerzen im linken Knie im Mittelkreis und muss dort aktuell behandelt werden. Das sieht nicht gut aus für ihn; Christoph Kramer macht sich schon für eine Einwechslung bereit.

Leverkusen kann die Geschwindigkeit erhöhen und erzwingt damit Möglichkeiten in kurzen Abständen. Borisov bietet viele Räume an und präsentiert sich einfach nicht auf CL-Niveau. Insofern ist der Spielstand für Roger Schmidt unbefriedigend.

Für den ehemaligen Bundesligaakteur Hleb ist der Abend schon nach einer halben Stunde beendet. Bei seinem schlimmen Ballverlust vor wenigen Minute hat er sich verletzt und humpelt nun vom Rasen. Er wird durch Aleksandr Volodko ersetzt, der am Wochenende noch zur Startelf gehörte.

Tah vergibt den Abstauber aus acht Metern! Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankt Çalhanoğlu von links scharf auf den ersten Pfosten. Chernik kann nur nach vorne fausten, wo der aufgerückte Innenverteidiger zum Abschluss aus bester Position ausholt. Er ballert die Kugel einen Meter über den Querbalken.

Mehmedi schiebt knapp vorbei! Bellarabi schnappt sich im Mittelkreis den Ball, überrascht Hleb mit einer tadellosen Zweikampfführung von der Seite. Er schickt seinen Kollegen aus der Schweiz auf halbrechts steil in die Gasse. Mehmedi befördert das Spielgerät flach am herausstürmenden Chernik, aber auch Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

Mladenović dribbelt sich auf links bis an das Strafraumeck und schafft es nach einem Doppelpass mit Gordeychuk beinahe in den Strafraum. Der Anspielversuch auf den Linskverteidiger scheitert an der rechten Hand von Hilbert, die an der Strafraumkante jedoch angelegt ist.

Aktuell ähnelt das Geschehen dem Zustand des Darmstadt-Spiels nach dem frühen Gegentor in Halbzeit eins. Borisov hat einen starken defensiven Fokus und Leverkusen hat mangels Bewegung wenige raumgewinnende Anspielstationen. Bayer zeigt gerade wenig Spass am Fussball.

Dem Favoriten fehlt gerade das Tempo im letzten Felddrittel. Borisov steht zwar weiterhin sehr ungeordnet, kann einige Pässe derzeit aber vorausahnen und die Kugel aus den gefährlichsten Positionen fernhalten. Bayer macht sich das Leben gerade selbst schwer.

Die Ermakovich-Truppe zeigt sich nach dem Tor beflügelt und traut sich sich seitdem wieder mehr zu. Leverkusen hat die kompromisslose Dominanz eingestellt und den Schock des Gegentreffers noch nicht verdaut. Man muss des Negativerlebnis jetzt vergessen und wieder attackieren.

Zwei Tore in der ersten Viertelstunde - die Kräfteverhältnisse in der BayArena sprechen gegen eine gerechte Verteilung. Leverkusen weiss von der Stärke des weissrussischen Meisters und hat bei der Zuteilung schlicht und einfach gepennt.

Tooor für BATE Borisov, 1:1 durch Nemanja Milunović
Borisov kommt per Standardsituation zum überraschenden Ausgleich! Die erste Ecke des Abends tritt Gästekapitän Stasevich von der rechten Fahne mit viel Schnitt auf den zweiten Pfosten. Milunović schraubt sich hoch und nickt auf die linke Ecke. Leicht von Hilbert abgefälscht landet das Spielgerät im Netz hinter Leno.

Hernández verpasst um Zentimeter! Kampl lässt sich am linken Strafraumeck nicht bremsen. Er visiert aus vollem Lauf die lange flache Ecke an. Gästekeeper Chernik verhindert den Einschlag mit den Fingerspitzen. Chicharito will per Grätsche abstauben und kommt etwas zu spät. Das 2:0 liegt in der Luft!

Leverkusen präsentiert sich bisher sehr fokussiert und hebelt das gegnerische defensive Mittelfeld mit flachen Pässen ziemlich leicht aus. Schon früh zeigt sich die klare spielerische Überlegenheit der Werkself, der das frühe Erfolgserlebnis nach den beiden Liganiederlagen natürlich auch mental entgegenkommt.

Für den Schweizer ist es der erste Treffer in der Champions League. Für Dynamo Kiew war er bereits sechsmal in der Königsklasse unterwegs, blieb dabei allerdings erfolglos. Borisov wirkt trotz einer defensiven Grundordnung sehr durcheinander in der Nähe des eigenen Kastens.

Tooor für Bayer Leverkusen, 1:0 durch Admir Mehmedi
Ein Start nach Mass für Bayer! Infolge einer Kombination über die halblinke Seite, die es über Hernández und Kampl in den Sechzehner schafft, sind die Gästeverteidiger zunächst zur Stelle. Çalhanoğlu setzt am Elferpunkt nach und legt für Mehmedi ab. Mit dem rechten Innenrist versenkt Mehmedi die Kugel im linken Winkel!

Die erste gelungene Aktion gehört der Werkself: Hernández leitet einen halbhohen Ball von der rechten Aussenbahn an der Strafraumkante sehenswert mit der Hacke zu Bellarabi weiter. Der deutsche Nationalspieler steht leicht im Abseits und kann deshalb aus 15 Metern nicht abschliessen.

Einen Tausch nimmt BATE-Trainer Aleksandr Ermakovich vor: Im defensiven Mittelfeld bekommt Dmitriy Baga den Vorzug vor Aleksandr Volodko, der zunächst auf der Bank Platz nehmen muss. Bekanntester Akteur des weissrussischen Titelträgers ist Aliaksandr Hleb, der nach Aufenthalten in Stuttgart, bei Arsenal, Barcelona und zahlreichen weiteren kleineren Vereinen zum dritten Mal nach Borisov gewechselt ist.

Roger Schmidt hat auf die unerwartete 0:1-Pleite gegen Darmstadt mit drei personellen Änderungen reagiert. Christoph Kramer, Julian Brandt und Stefan Kiessling müssen für Kevin Kampl, Admir Mehmedi und Javier Hernńadez weichen. Der Mexikaner feiert damit nach der Einwechslung am Samstag sein Startelfdebüt für Bayer. Nach der Aussage des 48-Coaches soll der erfahrene Kiessling etwas Zeit durch Durchschnaufen bekommen und dürfte später in die Partie kommen.

Das Leder rollt – die ersten 45 Minuten in der BayArena sind eröffnet! Eine gute Stunde vor dem Anpfiff hat es hier ein kräftiges Gewitter gegeben. Bei gut 18° C ist der Rasen ziemlich nass und lädt deshalb zu Aufsetzern aus der zweiten Reihe ein.

Vor gut 22000 Zuschauern haben die Hauptdarsteller soeben den Rasen betreten. Die Hausherren werden in rot-schwarzen Outfits spielen; Borisov präsentiert sich in gelben Klamotten.

Das Schiedsrichtergespann in der BayArena kommt aus der Niederlande. Danny Makkelie, 32-jähriger Polizist aus Dordrecht, durfte in der Gruppenphase der letzten Saison eine Partie leiten. Er ist auf höchsten internationalen Klubfussballniveau also noch ziemlich unerfahren; in der heimischen Eredivisie war er schon für 114 Matches verantwortlich. Seine Assistenten heissen Mario Diks und Hessel Steegstra.

"Klar - es wird schwer sein, da mitzuhalten. Aber warum sollten wir es nicht versuchen?", zeigt sich Trainer Aleksandr Ermakovich respektvoll, aber trotzig. Sein Arbeitgeber hat übrigens eine positive Bilanz gegen deutsche Vereine. Drei von vier Duellen wurden gewonnen; darunter ein 3:1-Heimerfolg in der Gruppenphase gegen den späteren CL-Sieger Bayern München im Oktober 2012.

Der elfmalige Titelträger des Cempionat, der heimischen Meisterschaft, reist als aktueller Tabellenführer an, hat trotz des Unentschiedens am Wochenende acht Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger Dinamo Minsk. Im Ligabetrieb, der im Kalenderjahr ausgetragen wird und bereits Anfang November endet, wurden 14 der 19 Begegnungen gegentorlos überstanden. Die Stärke sind die Präsenz bei hohen Bällen und ein schnelles Konterspiel.

Borisov hat sich zum fünften Mal für die Gruppenphase der Königsklasse qualifiziert. Als weissrussischer Meister musste man drei Gegner aus dem Weg räumen, um an die grossen europäischen Fleischtöpfe zu gelangen. Gegen Dundalk (Irland), Videoton (Ungarn) und Partizian (Serbien) setzte sich BATE jeweils knapp durch. In Gruppe E ist man erster Kandidat für den letzten Platz, kann also eigentlich nur positiv überraschen.

"Gefühlt haben wir zuletzt zu wenige Tore geschossen. Es ist unsere Aufgabe, in der Bewegung ohne Ball kreativ und entschlossen zu spielen", beschreibt Roger Schmidt die derzeitige Problemzone seiner Mannschaft. Erneut spielt sie heute gegen ein Team, das nicht am Ballbesitz interessiert ist. Die Leverkusener Anhänger hoffen, dass ihre Schützlinge mehr Ideen gegen ein Abwehrbollwerk haben.

Nach den Auftakterfolgen gegen Hoffenheim (2:1) und in Hannover (1:0) gehen die Farbenstädter infolge der Pleiten in München (0:3) und eben gegen die Lilien mit zwei Misserfolgen in Serie in den dritten europäischen Abend der noch jungen Spielzeit. Durch die erfolgreiche Playoff-Runde, in der Lazio Rom aus dem Weg geräumt wurde, ist Bayer übrigens zum zehnten Mal dabei in der Gruppenphase der Königklasse und gehört damit zur etablierten Riege europäischer Topvereine.

Barcelona, Roma und Borisov – in der Gruppe E hat Leverkusen hinter den Katalanen gute Chancen auf das Erreichen des zweiten Platzes. Den Titelverteidiger wird die Mannschaft von Roger Schmidt aller Voraussicht nach nicht überflügeln können, doch dahinter ist sie Favorit auf die Runde der besten 16 Klubs des Kontinents. Vor der Reise zum spanischen Triplesieger in 13 Tagen sind drei Punkte gegen den weissrussischen Meister Pflicht, um direkt ein Zeichen an die Konkurrenz zu senden.

Dass es selbst auf nationaler Ebene keine Selbstverständlichkeiten gibt, musste Bayer am Samstagnachmittag auf schmerzvolle Art und Weise erfahren. Das Heimspiel gegen Sensationsaufsteiger Darmstadt, auf dem Papier die eindeutigste Aufgabe der ganzen Spielzeit, wurde mit 0:1 verloren. Nach dem frühen Gegentreffer in Minute acht spielten sich die Leverkusener gegen das südhessische Abwehrbollwerk gerade in Durchgang zwei einige grosse Chancen heraus, doch der Ausgleich wollte einfach nicht gelingen.