Fazit:
Lazio Rom steht im Achtelfinale der Europa League! Der italienische Vertreter bezwingt Galatasaray mit 3:1 und feiert nach dem 1:1 vom Hinspiel ein verdientes Weiterkommen. Die Römer hatten über weite Strecken der ersten Hälfte das Sagen. Und auch wenn man den zweiten Durchgang eher zurückhaltend begann, so wusste man doch stets sehr genau zu dosieren zwischen defensiver Stabilität und dem Wunsch, vielleicht doch einen Treffer zu erzielen. Das gelang mittels einer Standardsituation. Zugleich mussten die Gäste zunehmend mehr investieren und wagen. Das bekam den Türken nicht, sie vernachlässigten die Abwehrarbeit, boten dem Gegner schier endlose Räume an, was dieser zu nutzen wusste. Dass die Männer von Mustafa Denizli nach dem zweiten Gegentor noch einmal zurückschlagen konnten, durfte eher der Nachlässigkeit und einer kurzen Phase verlorener Konzentration bei den Römern zugeschrieben werden. Spätestens als Miroslav Klose zum 3:1 einnetzte, war der türkische Widerstand gebrochen.

Starke Aktion von Muslera! Vielmehr hat Lazio den vierten Treffer auf dem Fuss. Antonio Candreva marschiert ganz allein dem gegnerischen Strafraum entgegen. Dort angekommen, möchte der 28-Jährige links an Fernando Muslera vorbei. Der Keeper riecht den Braten und nimmt dem Italiener den Ball vom Fuss.

Unterdessen ist die reguläre Spielzeit abgelaufen. Drei Minuten soll es noch oben drauf geben. Zwei Tore wird Gala in dieser Zeit gewiss nicht mehr erzielen.

Nahe des Elfmeterpunktes bemüht sich Lukas Podolski gegen zwei Römer um einen Kopfball. Den holt sich der Weltmeister auch. Doch die Kugel fliegt völlig ohne Druck aufs Tor, wo Federico Marchetti in aller Ruhe zupackt.

Zudem wirken die Römer hellwach. Die Gastgeber verstehen die Defensivarbeit als gesamtmannschaftliches Projekt. Alle arbeiten konzentriert mit, damit hier nichts mehr anbrennt.

Die Gäste bemühen sich tatsächlich, so etwas wie eine Schlussoffensive zu inszenieren. Dennoch fehlt dabei die letzte Überzeugung, weshalb das wohl kaum von Erfolg gekrönt sein wird.

Damit hat Mustafa Denizli sein Wechselkontingent restlos ausgeschöpft.

Um den nächsten Freistoss kümmert sich der Kapitän höchstpersönlich. Selçuk İnan bringt den Ball weitaus gefährlicher aufs Tor - aufs untere linke Eck. Federico Marchetti aber ist rechtzeitig abgetaucht und pariert.

Auf der Gegenseite versucht sich Felipe Anderson mit einem Rechtsschuss aus der Distanz, der eine sichere Beute von Fernando Muslera wird.

Nach einem Foul von Mauricio an Wesley Sneijder bekommt der Niederländer immerhin noch eine Freistossgelegenheit in zentraler Position. Der Mittelfeldstratege wendet aber eine Menge Konzentration für Hadern und Reklamieren auf. Und als es dann zur Ausführung kommt, schiesst Sneijder meterweit über den Kasten von Federico Marchetti.

Lazio hat das Geschehen derzeit im Griff, bestimmt die Partie in dieser Phase. Galatasaray wirkt ein wenig demoralisiert. Da scheint der Glaube an eine Wende unter den Gästespielern nicht sonderlich weit verbreitet.

Tooor für Lazio Roma, 3:1 durch Miroslav Klose
Ist das die Entscheidung? Erneut geniesst Lazio eine Menge Raum. Auf der linken Seite hat Stefan Radu alle Zeit für eine präzise Hereingabe. Der flache Pass kommt bis zur Mitte durch, wo Miroslav Klose völlig allein auftaucht und aus fünf Metern mit rechts vollendet. Für den Weltmeister ist das der erste Pflichtspieltreffer in der laufenden Saison. Die Flaute ist also beendet.

Nun also stehen beide deutsche Weltmeister auf dem Platz. Und Miroslav Klose ist sofort auf Betriebstemperatur, erobert das Kunstleder am gegnerischen Strafraum. Mit einem sagenhaften Sprint ist er auch vor dem Keeper am Ball. Im Liegen befördert der 37-Jährige die Kugel aufs Tor. Doch da steht noch ein Abwehrspieler im Weg.

Wie über weite Strecken der Partie benötigt Galatasaray ein Tor fürs Weiterkommen. Die Auswärtstore würden bei einem 2:2 für die Türken sprechen.

Lange Zeit passiert kaum etwas vor den Toren und dann fallen die Treffer wie reife Früchte. Das hat dazu geführt, dass es heute keine Verlängerung geben wird.

Tooor für Galatasaray, 2:1 durch Yasin Öztekin
Wähnt sich Lazio etwa bereits in Sicherheit? Bei einem Steilpass von Sabri Sarıoğlu sind die Römer nicht auf der Höhe. Auf halbrechts geht Yasin Öztekin auf und davon. Im Sechzehner überwindet der 28-Jährige den italienischen Keeper geschickt mit dem rechten Fuss und markiert seinen ersten Treffer im laufenden Wettbewerb.

Tooor für Lazio Roma, 2:0 durch Felipe Anderson
Lazio wäscht scharf nach! Der gerade eingewechselte Antonio Candreva führt im Zentrum den Ball, legt nach rechts zu Alessandro Matri. Die Gästeabwehr ist völlig unsortiert. Matri passt direkt in die Mitte. Auf Höhe des zweiten Pfostens steht Felipe Anderson ganz frei, braucht nur noch einzuschieben und verbucht seinen zweiten Saisontreffer in der Europa League.

Tooor für Lazio Roma, 1:0 durch Marco Parolo
Der Bann ist gebrochen! Lucas Biglia tritt einen Eckstoss von der rechten Seite perfekt in die Mitte. Im Strafraum geht Marco Parolo mit viel Schwung in die Hereingabe und rammt die Kugel mit dem Kopf aus sechs Metern in die Maschen. Für den Mittelfeldspieler ist es der zweite Saisontreffer in der Europa League.

Pfosten! Alessandro Matri zieht halbrechts im Sechzehner recht freistehend ab. Der Flachschuss mit dem rechten Fuss landet am linken Pfosten.

Dann versucht sich Felipe Anderson aus halbrechter Position. Das Kunstleder fliegt zu zentral auf Fernando Muslera zu, der erneut sicher zupackt.

Zwingend zum Abschluss kommen die Gäste einfach nicht. Und dann verliert Jason Denayer im Mittelfeld den Ball. Alessandro Matri möchte das mit einer Blitzidee nutzen. Mit dem Schuss aus grosser Distanz überrascht der Stürmer den gegnerischen Keeper nicht, auch weil er die Kugel nicht richtig angehoben bekommt. Fernando Muslera fängt den Ball sicher.

Es geht jetzt deutlich temposchärfer zur Sache. Galatasaray verzeichnet in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs optische Vorteile.

Inzwischen hat Regen eingesetzt in Rom. Die anfangs so brillanten Bedingungen werden nun also getrübt. Schnellem Passspiel aber kommt der nasse Rasen zugute. Man muss dabei eben nur präzise arbeiten.

Die Gäste beginnen verheissungsvoll. Eine Flanke von der rechten Seite wird in der Mitte von zwei Angreifern verpasst. Wenig später zieht Ryan Donk mit rechts aus der Distanz ab. Die Kugel fliegt rechts am Gehäuse von Federico Marchetti vorbei.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt. Zu früh möchte man die Wechselmöglichkeiten auch nicht aufbrauchen, schliesslich könnte es eine Verlängerung geben.

Halbzeitfazit:
Noch sind keine Tore gefallen im Stadio Olimpico. Das 0:0 spricht nach wie vor für Lazio. Das Weiterkommen aber müssen sich die Römer noch hart erarbeiten. Bisher machten die Männer von Stefano Pioli den insgesamt aktiveren Eindruck. Eine halbe Stunde hatte der Gastgeber klar das Sagen – auch weil Galatasaray lange Zeit gar nichts fürs Offensivspiel tat. Da sich das Team von Mustafa Denizli aber unter Zugzwang befindet, ein Tor erzielen muss, forcierten die Gäste die eigenen Bemühungen, blieben dabei aber harmlos. Die einzige Chance der mässig unterhaltsamen Begegnung ging kurz vor der Pause auf das Konto von Lazio.

Um die anschliessende Ecke kümmert sich der Lazio-Kapitän dann auch noch. Seine Flanke in die Mitte jedoch wird letztlich eine Beute der Gästedefensive.

Die erste Torchance! Felipe Anderson erläuft auf rechts einen Ball. Seine abgefälschte Hereingabe bringt Alessandro Matri nicht unter Kontrolle. Aus dem Hintergrund aber rauscht Lucas Biglia heran. Dessen Schuss aus halbrechter Position und gut 20 Metern Torentfernung liegt sehr gut. Fernando Muslera ist erstmals gefordert, kratzt den Ball aus dem linken Winkel und lenkt ihn über den Querbalken.

Im Zusammenspiel mit Yasin Öztekin setzt sich Wesley Sneijder auf dem linken Flügel durch. Die Flanke des Niederländers ist scharf getreten. Dumm nur, dass in der Mitte weit und breit kein Mitspieler zu sehen ist.

Offenbar wollen sich die Biancocelesti nicht vollends auf ihrer Ausgangsposition ausruhen und zeigen sich nun wieder aktiver. Für eine Abschlusshandlung sind die Bemühungen allerdings nicht gut genug.

Beim Gastgeber läuft inzwischen kaum noch etwas zusammen. Entsprechend zerfahren wirkt die Begegnung im Stadio Olimpico.

Vielleicht auch deshalb tun die Gäste jetzt mehr. Die Männer von Mustafa Denizli haben die Zeichen der Zeit erkannt. Ein Tor muss her. Für die Umsetzung dieses Plans bleibt etwa eine Stunde.

Echte Torgefahr strahlt nach wie vor keine der beiden Mannschaften aus. Die Torhüter mussten noch keinerlei Nachweis ihres Könnens erbringen. Lazio würde dieses 0:0 übrigens zum Weiterkommen reichen.

Immerhin zeigen sich die Gäste inzwischen bemühter, wirken intensiver an der Spielgestaltung mit. Die Partie erscheint in Phasen nun beinahe ausgeglichen.

Nach einem Foul von Abdoulay Konko an Lionel Carole liegt der Ball auf der linken Seite zum Freistoss für Galatasaray bereit. Wesley Sneijder tritt das Kunstleder in die Mitte, wo er nur einen römischen Kopf findet.

Abdoulay Konko setzt sich auf dem rechten Flügel gut durch, verschafft sich mit einem einfachen Haken Raum. Nur die Flanke mit dem rechten Fuss taugt nicht für die Mitspieler. Fernando Muslera löst sich von seiner Torlinie und pflückt die Kugel herunter.

Erstmals geht es jetzt etwas forscher zur Sache. Die Zweikämpfe werden intensiver geführt. Umgehend nutzt der Unparteiische eine Unterbrechung, um Mauricio und Lukas Podolski zu sich zu holen und mahnende Worte zu sprechen.

Denn nun ist wieder Lazio am Zug. Marco Parolo möchte einen Angriff inszenieren, wird aber von Selçuk İnan nahe der Mittellinie gefoult. Der Schiedsrichter lässt den Karton noch stecken, redet aber eindringlich auf den Gala-Kapitän ein. Das schaut nach der letzten Ermahnung aus.

Offenbar haben die Türken Lunte gerochen. Schon wieder tasten sie sich in die Nähe des Strafraums vor. Irgendwann werden sie es gewiss auch mal bis in die Box schaffen. Dafür aber ist noch ein wenig Geduld nötig.

Da ist der erste Torschuss der Gäste. Wesley Sneijder versucht sich aus knapp 20 Metern in zentraler Position. Der Rechtsschuss fliegt zu zentral auf Federico Marchetti zu, der lediglich die Hände heben muss, um die Kugel locker zu fangen.

Die Römer kombinieren jetzt mal recht gut. Doch zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit erwischt der Assistent einen Lazio-Spieler im Abseits und zeigt das auch pflichtbewusst an. In diesem Fall ist es Senad Lulić, der sich in der verbotenen Zone befindet.

Galatasaray hält sich noch immer äusserst bedeckt. Eine Abschlusshandlung verzeichnen die Gäste bislang nicht. Überhaupt lässt man sich überaus selten in der gegnerischen Hälfte sehen.

Abgesehen vom Hinspiel (1:1) trafen die beiden Klubs auf europäischem Parkett vorher schon einmal aufeinander. In der Gruppenphase der Champions League 2001/2002 gab es jeweils einen 1:0-Heimerfolg. Somit gestaltet sich die Bilanz zwischen beiden Teams vollkommen ausgeglichen.

Die Ecke tritt erneut Lucas Biglia von der rechten Seite. Zentral im Sechzehner steigt Sergej Milinković-Savić hoch und köpft aus etwa sieben Metern aufs Tor. Der Ball ist nicht gut genug platziert. Der richtig stehende Fernando Muslera fängt sicher.

Wie es sich für die Hausherren gehört, macht Lazio bislang das Spiel und erarbeitet sich so den zweiten Eckstoss.

Hakan Balta hat Probleme am linken Unterarm. Das Spiel ist unterbrochen, die Betreuer eilen auf den Platz. Die Verletzung wird erfolgreich behandelt, weshalb der gebürtige Berliner gleich zurückkehren wird.

Marco Parolo versucht sich gleich noch einmal aus der Distanz. Der abgefälschte Schuss zieht immerhin einen Eckstoss nach sich. Den bringt Lucas Biglia von der linken Seite herein, beschwört damit allerdings keinerlei Gefahr herauf.

Dann ist es Marco Parolo, der den ersten Akzent setzt. Mit einem Linksschuss aus etwa 23 Metern sorgt der Mittelfeldspieler für die erste Torannäherung. Der Ball aber fliegt deutlich über den Kasten von Fernando Muslera.

Beide Seiten lassen es sehr gemächlich angehen. Da tut sich kaum etwas. Die Partie hat noch keinerlei Geschwindigkeit aufgenommen.

Eins ist klar, Galatasaray muss ein Tor erzielen, um zumindest Lazios Auswärtstreffer vom Hinspiel wettzumachen. Alles weitere hängt davon ab, was die Römer heute auf den Rasen bringen.

Es ist frühlingshaft in Italiens Hauptstadt. Bei lockerer Bewölkung bewegen sich die Temperaturen im angenehmen Bereich. Knapp 15 Grad mögen es noch immer sein. Der Rasen hinterlässt einen vorzüglichen Eindruck. Die Ränge im Olimpico sind allerdings nur recht spärlich besetzt.

Aus dem deutschen Weltmeisterduell wird vorerst nichts. Während Lukas Podolski bei Galatasaray in der Startelf steht, wird Miroslav Klose bei Lazio seinen inzwischen gewohnten Platz auf der Bank einnehmen. Volle 90 Minuten traut man dem 37-Jährigen offenbar nicht mehr zu. Bei seinen regelmässigen Einwechslungen jedoch weiss der Stürmer häufig zu überzeugen, auch wenn er in dieser Saison noch immer auf sein erstes Pflichtspieltor für Lazio wartet.

Inzwischen tummeln sich die Protagonisten auf dem Rasen. Die beiden Mannschaftskapitäne Lucas Biglia und Selçuk İnan stehen zur Platzwahl bereit. Letzterer gewinnt die Seitenwahl, damit bekommen die Gastgeber den Ball und dürfen anstossen.

An der Pfeife agiert heute Vladislav Bezborodov. Der 43-jährige Russe hat zur Unterstützung seine Landsleute Nikolay Golubev und Maxim Gavrilin als Assistenten dabei.

Bei Lazio läuft national noch weniger zusammen. Die Römer rangieren in der Serie A an Position acht. Die Teilnahme am internationalen Geschäft in der kommenden Saison gerät angesichts von elf Zählern Rückstand zunehmend ausser Reichweite. Erst am Sonntag verschenkte man mal wieder wertvolle Punkte, als man bei Aufsteiger Frosinone nicht über ein 0:0 hinauskam.

Zu denken geben sollte den Türken die eklatante Auswärtsschwäche, die sich nicht nur in der Königsklasse sondern insbesondere auch in der heimischen Liga zeigte. Dort hat Galatasaray von den letzten sieben Partien in der Fremde keine einzige gewinnen können. So wartet man, den türkischen Pokalwettbewerb ausgenommen, seit Anfang Oktober auswärts auf einen vollen Erfolg. Auch das ist letztlich ein Grund dafür, warum der türkische Meister in der SüperLig als Dritter bereits 14 Zähler Rückstand auf Tabellenführer Beşiktaş hat.

Galatasaray durfte in der Gruppenphase der Champions League mitwirken, hatte dort aber deutlich das Nachsehen gegenüber Atlético Madrid und Benfica Lissabon. Gegen die Portugiesen immerhin siegte man vor heimischem Publikum mit 2:1, was zusammen mit den beiden Unentschieden gegen Astana für Rang drei und die Startberechtigung im Sechzehntelfinale der Europa League reichte.

Einst in den Qualifikations-Playoffs zur Königsklasse an Bayer Leverkusen gescheitert, marschierte Lazio fortan ungeschlagen durch die Europa League. Die Gegnerschaft in der Gruppe G stellte für die Biancocelesti kein Problem dar, wie der klare Gruppensieg bewies.

Pünktlich zum Rückspiel will eine türkische Zeitung in Erfahrung gebracht haben, dass sich Lazio für Lukas Podolski als Nachfolger des im Sommer vermutlich scheidenden Miroslav Klose interessiert. Angesichts von Podolskis Vertragslaufzeit bis 2019 und seiner Aussage, am Bosporus heimisch geworden zu sein, stellt das eine noch sehr vage Vermutung dar.

Noch ist alles offen in diesem Zwischenrundenduell. Das Hinspiel vor einer Woche endete 1:1. Für die vergleichsweise frühen Tore sorgten Sabri Sarıoğlu (12.) und Sergej Milinković-Savić (21.). Die Ausgangsposition gestaltet sich für die heute gastgebenden Römer damit natürlich günstiger.