Fazit
Villarreal mauert sich zum Schlusspfiff und zieht damit durch das 2:1 im Gesamtergebnis aus Hin- und Rückspiel ins Achtelfinale der diesjährigen Europa League ein. Napoli war heute die haushoch überlegene Mannschaft, konnte seine unzähligen Torgelegenheiten allerdings nur einmal zu einem Treffer nutzen, neben Villarreal-Keeper Aréola war es dabei vor allem die Ungenauigkeit im Abschluss, die den Kampaniern heute zum Verhängnis wurde. Das Gelbe U-Boot hingegen hatte Glück, mit einem Sonntagsschuss bzw. einer Sonntagsflanke das letztlich entscheidende Auswärtstor zu erzielen, das Napoli letztlich das Genick brach. Insgesamt kommt mit den Spaniern die vielleicht etwas weniger begabte Mannschaft weiter, allerdings wird sich das Team von Marcelino im Turnier als eine schwer zu knackende Nuss erweisen.

Nochmal Gabbiadini aus der zweiten Reihe, aber auch dieser Ball geht knapp vorbei. Das Glück scheint heute keinesfalls aufseiten der Italiener gelegen zu haben.

Drei Minuten gibt es oben drauf, und diese Minuten nehmen die Männer aus der Levante klug mit Ballbesitz von der Uhr. Neapel scheint aufgegeben zu haben und sich mit dem erneuten Scheitern abzufinden. Letztes Jahr war man jedoch erst im Halbfinale der Europa League gegen Dnipro ausgeschieden.

Die Partenopei geben nicht auf und drängen weiter zumindest auf den Siegtreffer, die Chancen auf ein Weiterkommen scheinen nun aber auf unter 10% zu schwinden. Villarreal macht das im zweiten Durchgang weitaus besser defensiv.

Die Azzurri schlagen jetzt jeden mäöglichen Ball in den Strafraum, aber Villarreal zeigt jetzt, dass sie gut verteidigen können und auch gegen so starke Mannschaften wie der aus Neapel das Ergebnis halten können.

Gelbe Karte für Jorginho (SSC Napoli)

Knapp vorbei! Higuaín erläuft sich einen langen Ball von Hamšík mit grossem Einsatz und legt in die zweite Reihe zurück, doch der Fernschuss von Jorginho geht ebenfalls links am Pfosten vorbei - Neapel fehlt das Glück.

Napoli wirft mit den letzten Wechseln alles nach vorne, aber die Zeit tickt gnadenlos von der Uhr. Allmählich müsste das zweite Tor her, um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben.

Und nun ist Higuaín da! Der Argentinier bekommt den Ball im linken Strafraum, verzieht aber ungewohnterweise völlig, da ging er zu hohes Risiko.

Aréola fischt das Ding aus dem Winkel! Insigne kommt nach einem Stellungsfehler des Gelben U-Boots auf der rechten Seite an de Ball und hämmert mit allem was der kleine Körper zu bieten hat auf die lange Ecke, aber der Franzose im Villarreal-Tor reagiert glänzend und bekommt gerade noch eine Hand an das Leder, klasse gemacht von beiden!

Neapel hat Probleme und kommt kaum noch durch. Kaum bringt Mertens das Ding doch noch irgendwie von links in die Mitte, schliesst David López viel zu überhastet ab und drischt die Kugel in den Nachthimmel.

Klar, die Gäste ziehen sich nun extrem weit zurück und versuchen nach vorne hin gar nichts mehr, jetzt geht es nur noch darum, weniger als zwei Tore in der restlichen Spielzeit zu kassieren.

Ivan Strinić scheint leichte muskuläre Probleme zu haben. Für den kroatischen Linksverteidiger kommt die ehemalige Stammkraft Maggio, der jedoch eigentlich auf der rechten Seite zu Hause ist.

Ein unheimlich wichtiger Treffer für die Gäste, denn nun müssen die eben noch so druckvollen Gastgeber zwei Treffer erzielen. Dazu muss dieser Schock erstmal geschluckt werden; für all das bleibt weniger als eine halbe Stunde am Vesuv.

Tooor für Villarreal CF, 1:1 durch Pina
Mit einem Traumtor gelingt Villarreal der so wichtige Auswärtstreffer! Eine zu weit geschlagene Ecke landet unglücklich am gegenüberliegenden Sechzehnereck. Pina reagiert am schnellsten, holt sich die Kugel und versucht wohl eine Flanke von links in die volle Mitte zu schlagen. Der Mittelfeldmann trifft das Ding aber wohl nicht richtig und schlenzt es damit wunderschön in den rechten Winkel, da ist nicht nur Reina völlig überrascht und kann da nichts mehr ausrichten!

Reina mit einer Hand! Nach einem einfachen Einwurf wird es direkt gefährlich, denn Bruno Soriano startet wie aus dem Nichts über rechts durch und schlägt scharf und flach in die Mitte. Reina ist der einzige, der angemessen reagiert und mit einer Hand die Kugel irgendwie stoppen kann und den Einschlag durch den lauernden Bakambu verhindern kann.

Schade! Mertens zieht von links gut in die Mitte und sieht mit einem klasse Ball den in die Lücke startenden Hamšík, doch der Slowake kommt ganz knapp nicht an den Ball, das hätte wohl eine grosse Chance nach sich gezogen.

In der Tat gönnt sich Napoli keine Pause während des Spiels, die Italiener sind auch in den ersten Minuten dieses Durchgangs überlegen und drängen die Amarillos in deren Hälfte.

Es wird interessant zu sehen sein, ob Napoli das extrem hohe Niveau der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit halten kann oder Villarreal sich ordnen konnte. Ein Tor brauchen die Kampanier schliesslich noch.

Weiter geht's, es gibt zunächst keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit
Drei Kreuze macht Villarreal heute auf dem Weg zur Kabine, denn dieses 0:1 zur Pause ist für die Iberer höchst schmeichelhaft. Napoli kam nach der ersten guten Chance für die Gäste immer besser ins Spiel und drehte erst recht nach dem motivierenden ersten Tor auf. Die Ostspanier konnten die Offensive um die überragenden Mertens und Hamšík kaum halten, lediglich Toptorjäger Higuaín scheint heute etwas aussen vor, was ihn auch sichtlich ärgerte. Schaffen es die Azzurri, auch ihn in ihr Spiel einzubinden und können sie ihr Tempo einigermassen halten, scheint Villarreal heute trotz der guten Ausgangslage keine Chance am Vesuv zu haben.

Wieder Mertens! Der Belgier erweist sich als sehr spielfreudig und schliesst bei einem Konter in der Mitte selbst ab, scheitert damit aber um wenige Zentimeter am linken Pfosten. Villarreal schwimmt wie selten!

Pfosten! Hamšík zieht in der Zentrale drei Mann auf sich und schafft so Platz für Mertens auf links, der wiederum nicht lange fackelt und gleich in die Mitte gibt. Dort will Musacchio klären, trifft das Kunstleder aber nicht voll und fälscht so an den linken Aussenpfosten ab - Riesenglück für die Ostspanier!

Insigne bringt eine Ecke stark an den zweiten Pfosten, wo der Rumäne Vlad Chiricheş am höchsten steigt und seinen Kopfstoss im Zurückfallen knapp über die Latte schickt. Napoli ist dran!

Guter Ball von David López, der es einfach mal aus dreissig Metern versucht und die Kugel fast optimal trifft, aber der Aréola im Tor Villarreals gehört zu den Entdeckungen dieser Saison und hat den Ball mit gutem Stellungsspiel.

Gelbe Karte für Bruno Soriano (Villarreal CF)
Der Kapitän Villarreals geht überhart gegen Insigne gegen den Mann, sodass bereits jetzt die vierte Gelbe Karte des Spiels steht. Aytekin greift früh konsequent durch.

Napoli geht jettz unheimlich früh auf den Ball und bringt selbst eine so ballsichere Mannschaft wie Villarreal in Schwierigkeiten. Der Spielaufbau des Gelben U-Boots stockt in dieser Phase deutlich.

Gelbe Karte für David López (SSC Napoli)
Der Spanier hält gegen Landsmann Victor Ruiz den Schlappen drauf und wird zurecht mit Gelb bestraft - er würde damit bei einem möglichen Achtelfinale fehlen.

Nach dem Treffer haben die Gastgeber das Spiel weiterhin im Griff und wirken nach wie vor lebendiger, ohne jedoch unnötig zu grosses Risiko zu gehen. Villarreal hat der Gegentreffer eher schwächer gemacht als sie zu einer Reaktion zu animieren.

Gelbe Karte für Marek Hamšík (SSC Napoli)
Unnötige Karte für den Torschützen, der sich über die seines Erachtens zu milde Schiedsrichterentscheidung gegenüber Rukavina beschwert und somit ebenso Gelb sieht.

Gelbe Karte für Antonio Rukavina (Villarreal CF)
Der Ex-Löwe verhindert einen Konter durch den pfeilschnellen Mertens und kassiert dafür zurecht den ersten Karton dieser Partie.

Wieder klärt Villarreal zu schwach den hohen Ball an den Sechzehner. Higuaín nimmt den zweiten Ball mit der Brust an und will ihn direkt in den Winkel jagen, scheitert mit seinem Volley aber meterweit über dem Kasten.

Genau das hat Neapel gebraucht: Ein früher Treffer, um den Druck von der Offensive zu nehmen und die Gäste etwas herauszulocken, um mehr Platz für Higuaín und Co und zu schaffen und evtl. noch das Zweite zu erzielen, das bereits für das Weiterkommen reichen würde.

Tooor für SSC Napoli, 1:0 durch Marek Hamšík
Herrlicher Treffer des Kapitäns! Nach einem hohen Ball an den Sechzehner klärt Musacchio nur schwach mit dem Kopf in die Mitte, wo der Slowake dann am schnellsten schaltet und die Kugel mit einem technisch sauberen Dropkick aus gut 20 Metern in die rechte untere Ecke nagelt, schwer zu halten für Aréola.

Bakambu läuft alleine auf Reina zu! Der Kongolese wird bei einem schnell vorgetragenen Angroff steil durch Soldado hinter die Abwehr geschickt, kann aber leicht durch Chiricheş bedrängt nicht cool genug vor Reina bleiben und scheitert am lange stehen bleibenden Spanier im Tor der Italiener. Das hätte das Auswärtstor sein müssen!

Ein klasse Pass von Hamšík aus dem zentralen Mittelfeld in den linken Strafraum findet wieder Higuaín, der seinen Dropkick auch nur knapp links am Aussénnetz vorbei drischt. Der Argentinier wurde allerdings auch wegen Abseits abgepfiffen.

Das sind lebhafte erste Spielminuten in Neapel, beide Teams verstecken sich nicht und suchen offensiv den Weg in die Spitze. Napoli mit leichten Vorteilen, aber das war angesichts des Hinspielergebnisses zu erwarten.

Und auch Napoli gleich mit der ersten Tormöglichkeit! Higuaín bekommt das Leder erstmals am rechten Strafraum in den Fuss gespielt, zieht seinen Schlenzer in die lange Ecke aber etwas zu weit links vorbei.

Nach der ersten Ecke der Partie für Villarreal kommt Musacchio in der Mitte fast unbedrängt an die Kugel, scheitert mit seinem Aufsetzer aber aus sechs Metern rechts am Kasten.

Deniz Aytekin gibt das Spiel unter gewohnt hitziger Atmosphäre im San Paolo frei! Napoli in blau-weiss, Villarreal wie gewohnt ganz in Gelb.

Die Süditaliener beginnen mit Reina im Tor und Hysaj und Albiol aus der Stammelf, Chiricheş und Strinic rücken aus der zweiten Reihe in die Abwehr. Ebenso sind der Spanier David López und Valdifiori dem zweiten Anzug zuzuordnen, während Kapitän Hamšík ebenso wie die in dieser Saison überragenden Higuaín (24 Tore) und Insigne (11) aus der Stammelf das Achtelfinale im San Paolo eintüten sollen.

Als Wermutstropfen für die Gastgeber dürften jedoch die letzten Wochen gelten: Seit dem unglücklichen 0:1 im Gipfel gegen Juventus vor fast zwei Wochen gab es keinen weiteren Sieg für die SSC. Dem 0:1 in Spanien folgte am vergangenen Wochenende auch noch das enttäuschende 1:1 gegen Milan. Diese Probleme dürften jedoch auch der Rotation geschuldet sein, die Maurizio Sarris Team sonst nicht gewohnt ist, da es sonst eine klare erste Elf gibt.

Das Gelbe U-Boot startet heute wieder mit der PSG-Leihe Aréola im Kasten und der stabilen Defensivreihe um Abwehrchef Musacchio, der heute auch der Ex-Löwe Rukavina angehört. Im Mittelfeld ziehen Bruno Soriano und Suárez die Fäden, während im Sturm neben Mittelstürmer Soldado auch Liga-Toptorschütze Bakambu von Beginn an wirbeln darf.

Wenn es eine italienische Mannschaft jedoch schaffen könnte, diese Defensive zu knacken, dann wohl die Neapolitaner. Als bester Sturm der Serie A (54 Tore in 24 Spielen) wirbeln die Partenopei regelmässig die Wettbewerbe auf - vor allem zu Hause. In der Europa League zum Beispiel konnte Napoli in allen drei Gruppenspielen zu Hause fünf Treffer schiessen - einsamer Rekord. So viele werden es heute wohl nicht werden, aber läuft der Offensivmotor um Insigne und Higuaín erstmal warm, gibt es kaum noch ein Halten.

Das wird umso schwerer, als die Gäste nicht nur im Hinspiel kompakt standen - Villarreal gehört in dieser Spielzeit auch in Spanien zu den Top-Defensivabteilungen und kassierte in 25 Partien erst 18 Gegentore; die zweitwenigsten hinter dem gewohnt sicheren Defensivblock Atléticos (11). Nimmt man das Hinspiel mit auf, so sind die Ostspanier auch aktuell gerade seit fünf Partien ohne kassiertes Tor, unter anderem im Defensivgipfel am Wochenende gegen Atlético (0:0).

In der ersten Begegnung konnte das Gelbe U-Boot ein komfortables Ergebnis herausspielen - das 1:0 nach einem klasse Freistoss von Denis Suárez aus der 82. Minute bedeutetet einen Sieg ohne Gegentor und damit eines der besten Ergebnisse fpr ein Heim-Hinspiel. Neapel wird nun also seine Offensivmaschinerie spielen lassen und mindestens zwei Treffer gegen die gut formierte Defensivreihe aus der spanischen Levante erzielen müssen.