Fazit:
Deutschland unterliegt Rekordweltmeister Russland letztlich "nur" mit 3:6 (0:3, 0:2, 3:1). Der Gastgeber hat einen denkbar ungünstigen Start hingelegt und nach nur 65 Sekunden den ersten Gegentreffer kassiert. Durch Hagers Matchstrafe haben die Russen drei Minuten in Überzahl gespielt und zweimal nachgelegt (18./19.). Im zweiten Drittel hat der Titelfavorit seinen Stiefel runtergespielt und den Deckel mit zwei überragenden Angriffen draufgemacht (32./36.). Zwar ist dem DEB-Team in Überzahl der zwischenzeitliche 2:5-Anschluss geglückt (49.), mehr allerdings nicht.
Deutschland kann vor allem auf der Leistung im Schlussabschnitt (3:1) aufbauen, muss sich aber wieder mit der Realität beschäftigen und die kommenden Aufgaben für sich entscheiden.

Tor für Deutschland, 3:6 durch Frederik Tiffels
Und mit diesem wunderschönen Tor begeistert Frederik Tiffels die heimischen Fans! Marcus Kink schickt die Nummer 95 mit einem Bandenpass über die rechte Seite in die Tiefe. Frederik Tiffels lässt zwei Verteidiger stehen und versenkt nach gutem Move hoch ins lange Eck. Toller Angriff!

Gleich ist Feierabend! Dank eines guten dritten Drittels, hat die DEB-Auswahl einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen.

Während die Gastgeber Beton vor Greiss anrühren, schiessen sich die gegenseitig mit der Scheibe ab und wollen tatsächlich noch Treffer Nummer sieben erzielen.

Frank Hördler tankt sich links durch und fährt vom Bullykreis Richtung Tor. Von dort legt er für den nachgerückten Yannic Seidenberg ab, der das Spielgerät weit über den Querbalken befördert.

In dieser Partie - und im bisherigen Turnier generell - werden zahlreiche Stockschläge sowie Cross-Checks nicht geahndet. Das führt zu einem phasenweise unsauberen Spiel.

Sowohl Justin Krueger als auch Dominik Kahun können Keeper Andrei Vasilevskiy nicht überwinden. Auffällig ist, dass sich der Gastgeber nicht aufgibt und stattdessen offensiv mutig agiert.

Tor für Russland, 2:6 durch Nikita Kucherov
Artemi Panarin zieht überragend um das deutsche Tor herum und legt für den Torschützen auf. Zunächst scheitert Nikita Gusev aus zentralen sechs Metern, schaltet anschliessend schnell und stochert den vom linken Innenpfosten reinspringenden Puck zum 6:2 über die Linie. Hut ab!

Der nachsetzende Schütz verpasst am kurzen Pfosten das etwaige 3:5. Zuvor hat Hager einfach mal draufgehalten. Nach Schüssen führt Deutschland im Schlussabschnitt mit 7:3.

Dennoch zeigt sich, dass die Mannen im DEB-Kader die richtige Einstellung besitzen und nicht aufstecken. Ob sich der Kraftaufwand im Hinblick auf kommende Aufgaben noch lohnt? Psychologisch ist das sicherlich der Fall.

Initialzündung oder blosses Strohfeuer? Die beiden Tore der deutschen Mannschaft im dritten Drittel sollten nicht überbewertet werden. Längst investiert Russland nicht mehr allzu viel in diese Partie.

Tor für Deutschland, 2:5 durch Philip Gogulla
Quasi mit Ablauf der doppelten Überzahl zieht Christian Ehrhoff rechts auf der blauen Linie die Kelle durch. Im Slot fälscht Philip Gogulla unhaltbar für Goalie Andrei Vasilevskiy ab. SO einfach kann Eishockey sein.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sergei Plotnikov (Russland)
Cross-Check. Damit agiert Deutschland für 27 Sekunden in doppelter Überzahl!

Nach Tiffels-Zuspiel verpasst Ehrhoff die Scheibe im Zentrum denkbar knapp. In Überzahl geben die Hausherren noch einmal Vollgas und wollen dem Publikum etwas bieten. Doch Russland nimmt auch viele Passwege gut weg.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Vadim Shipachyov (Russland)
Stockschlag

Morgen hat das deutsche Team spielfrei. Am Mittwoch trifft das DEB-Team auf die Slowakei. Es folgen Partien gegen Dänemark, Italien und zum Gruppenabschluss Lettland. In diesen vier Duellen will und darf Deutschland keine oder maximal zwei, drei Pünktchen auslassen.

Tor für Deutschland, 1:5 durch Brooks Macek
Na also, es geht doch! Moritz Müller schiesst von der blauen Linie. Vasilevskiy wird lange die Sicht durch den späteren Torschützen versperrt, der stark vor dem Gehäuse arbeitet und zum 1:5 einschiebt.

Yasin Ehliz fährt mit Dampf ins gegnerische Drittel und spielt quer zum gestarteten Frederik Tiffels. Der kann jedoch gar nicht erst abschliessen und wird abgekocht.

Nikita Kucherov, zweitbester Torschütze in der regulären NHL-Saison, verzweifelt vom rechten Pfosten aus an Greiss. Insgesamt stehen die Deutschen zu weit von ihrem Gegner weg - vor allem in der neutralen Zone.

Mit einem weiteren guten Save verhindert Greiss zunächst das 0:6. Deutschland hat die defensive Zuordnung noch nicht gefunden und schwimmt ganz schön.

Was Deutschland noch machen kann? In Gleichzahl mehr Chancen generieren und vielleicht mit ein wenig Glück endlich treffen. Zu verlieren haben die Hausherren jetzt ohnehin nichts mehr, wobei nicht zwingend noch mehr Gegentreffer kassiert werden sollten.

Auf ins letzte Drittel!

Drittelfazit:
Nach 40 Minuten ist die Messe gelesen: WM-Gastgeber Deutschland liegt mit 0:5 gegen ein überragendes Russland zurück. Der Rekordweltmeister demonstriert seine Stärke und ist dem DEB-Team in allen Belangen überlegen. Zwar wechseln die Deutschen nicht schlecht und sind auch offensiv sowie defensiv engagiert, jedoch reicht das einfach nicht. Spätestens nach dieser Partie dürfte die überschwängliche Euphorie nach dem USA-Sieg verflogen sein.
Bis gleich!

Schade! Ehliz arbeitet gut vor dem gegnerischen Kasten, aber Vasilevskiy packt den Handschuh am Ende drauf.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andrei Mironov (Russland)
Behinderung. Gelingt Deutschland in Überzahl noch vor dem zweiten Pausentee ein wenig Ergebniskosmetik.

Aus psychologischen Gründen sollte Sturm vielleicht Keeper Greiss aus dem Spiel nehmen. Er hält definitiv nicht schlecht, wird sich in diesem Match aber kein Selbstvertrauen mehr holen können. Das Gegenteil ist eher der Fall.

Tor für Russland, 0:5 durch Nikita Kucherov
Besser geht es nicht! Nach einem eigentlich einstudierten Bully verliert Konrad Abelsthauser den Puck. Nikita Kucherov schaltet blitzschnell, zündet den Turbo, ist auf und davon. Sehenswert jagt er die Gummischeibe mit der Rückhand in den Winkel. Da kann Greiss nichts ausrichten.

Matthias Plachta kann eine Drei-gegen-Zwei-Situation nicht mit einem Treffer krönen.

Prinzipiell ist im Eishockey alles möglich. Heute wird Deutschland allerdings definitiv nicht mehr punkten. Dafür kann Russland das Geschehen zu sehr nach Belieben diktieren. Deshalb sollte Deutschland zusehen, nicht zu deutlich abgefertigt zu werden und trotzdem ein paar Körner zu sparen.

Andrei Vasilevskiy nimmt einen strammen Schlagschuss von Fauser sowie den folgenden Nachschuss von Brooks Macek aus der Luft.

Im Mittelabschnitt führt der grosse Favorit nach Torschüssen mit 10:2. Insgesamt steht es hier 21:11 für die Russen.

Die Mannschaft von Oļegs Znaroks ist (heute) mindestens zwei Klassen besser als das DEB-Team. Insbesondere die kraftvolle Offensive der Sbornaja ist nicht zu halten. Gäbe es Greiss nicht, stünde es hier womöglich schon 0:8.

In der neutralen Zone verliert der Gastgeber das Spielgerät und über zwei Stationen gelangt dieses zu Nikita Gusev. Aber der vergibt frei vor Greiss.

Tor für Russland, 0:4 durch Nikita Gusev
Dieses Powerplay der Russen ist einfach nicht zu verteidigen. Gekonnt lassen die Favoriten Puck und Gegner laufen. Belov macht den Weg frei für Panari, der sofort das Auge für seinen Mitspieler hat. Zwei Meter halblinks vor der Bude stehend, schaufelt Nikita Gusev die Scheibe durch die Hosenträger von Greiss in die Maschen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yasin Ehliz (Deutschland)
Übertriebene Härte. Bislang haben die Unparteiischen viele Aktionen nicht geahndet. In dieser Szene entscheiden sie etwas zu hart.

Schade! Kurz vor knapp verspringt Yasin Ehliz der Puck vom Schläger und die 42 der Deutschen kann mittig zwischen den Bullykreisen nicht abziehen.

"Die Chancen sind wie in den letzten beiden Spielen auch. Sie sind eine Klasse für sich", so Bundestrainer Marco Sturm im Vorfeld dieser Begegnung.

Bockstarke Parade von Greiss! Der deutsche Goalie wartet extrem lange und fischt dann einen Abschluss von Vladislav Gavrikov sicher weg.

Quasi kreisen die Favoriten ununterbrochen auf dem Eis umher und wechseln ständig die Positionen. Jedoch stellt Deutschland die Mitte stark zu, sodass viele Pässe der Russen nicht sonderlich zwingend sind.

Über Reimer gelangt die gummierte Scheibe wenigstens mal ins russische Drittel. Allerdings kommen die Russen im direkten Gegenzug über Sergei Plotnikov zu einer weiteren guten Möglichkeit. Greiss verhindert das 0:4!

Leider zeigt sich die Auswahl von Bundestrainer Sturm nicht derart spritzig wie zwischen der fünften und 14. Minute. Rekordchampion Russland agiert clever, physisch hart und offensiv variabel.

Marcus Kink rasselt volles Pfund mit den Knien voraus in die Bande! Doch der Kapitän der Adler Mannheim hat die Bank aus eigener Kraft erreichen können. Die Russen spielen sehr hart und absolut am Limit.

Das DEB-Team hat den nächsten bitteren Ausfall zu beklagen: Tobias Rieder macht sich nach einem weiteren Sturz auf das Knie auf den Weg in die Kabine.

Beide Nationen kommen kämpferisch aus der Pause. Immer wieder können die Deutschen Konter setzen und oftmals auch nah verteidigen. Dennoch lässt sich die individuelle Klasse der Russen nicht ganz aus dem Spiel nehmen.

Yannic Seidenberg zieht von der linken Seite ins Zentrum und schiesst. Vasilevskiy ist mit der Fanghand dran!

Weiter geht es in Köln! Der Beginn des zweiten Drittels hat sich minimal verzögert, weil das Eis an einigen Stellen noch hat ausgebessert werden müssen. Deutschland hat noch 1:23 Minuten in Überzahl.

Drittelfazit:
Bereits zur ersten Pause führt Favorit und Rekordweltmeister Russland mit 3:0 gegen Deutschland. Nach nur 64 Sekunden sind alle deutschen Pläne zerschlagen gewesen und der 27-fache Champion hat mit seiner fulminanten Offensive erstmals zugeschlagen. Anschliessend ist das DEB-Team eigentlich gut ins Spiel gekommen und kurz davor gewesen, den Gegner in der neutralen Zone zu ärgern. In der 14. Minute hat Hager eine Matchstrafe kassiert und Russland sind im dreiminütigen Powerplay zwei weitere Buden gelungen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Artyom Zub (Russland)
Haken

Die letzten 60 Sekunden des ersten Drittels sind angebrochen.

Tor für Russland, 0:3 durch Sergei Plotnikov
Aufgrund der Matchstrafe gegen Hager hat sich Deutschland immer noch in Unterzahl befunden. Diesmal trifft Sergei Plotnikov von der blauen Linie. Zudem blieben Russland noch einige Sekunden in einfacher Überzahl.

Tor für Russland, 0:2 durch Vadim Shipachyov
Nach knapp anderthalb Minuten in Überzahl haben die Russen eine Lücke in der deutschen Box gefunden. Artemi Panarin spielt zu Nikita Gusev, der mit einem strammen Querpass die defensive Zuordnung der deutschen Mannschaft aushebelt. Vom rechten Bullykreis nagelt Vadim Shipachyov das Spielgerät unhaltbar in die Maschen.

Zwar bekommt der Gastgeber den Puck nicht über die blaue Linie hinaus, aber die Box wird konsequent zugestellt. Noch!

Die Russen haben drei Minuten einen Mann mehr auf dem Eis. Ein 0:2 wäre für Deutschland bereits jetzt ein sehr, sehr weiter Weg.

Andrei Mironov taucht plötzlich völlig blank vor dem deutschen Gehäuse auf, aber Greiss pariert die gummierte Scheibe mit einem Monstersave!

Matchstrafe (5 Minuten + Matchstrafe + Sperre) für Patrick Hager (Deutschland)
Slew-footing. Da er Sergei Mozyakin von hinten in gefährlicher Weise ein Bein gestellt und somit zu Boden gerissen hat, kassiert Hager eine Matchstrafe. Das ist bitter für Deutschland!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sergei Plotnikov (Russland)
Übertriebene Härte

Sergei Mozyakin wird von Patrick Hager umgeholzt und fällt auf den Hinterkopf. Das könnte eine dicke Strafe gegen den Deutschen geben. Slew-footing würde den vorzeitigen Feierabend für Hager bedeuten...

Deutschland muss heute unheimlich eng verteidigen und darf dem Rekordweltmeister keinen Raum geben. Ausserdem muss die neutrale Zone gut bewacht werden, damit Russland nicht mit zu viel Dampf ins deutsche Drittel kommen kann. Das läuft inzwischen viel besser als noch in den Anfangsminuten der Partie.

Erst kassiert Christian Ehrhoff einen knallharten Check halbrechts hinter dem russischen Tor. Sekunden später scheitert Tobias Rieder nach einem Pass von Dominik Kahun aus kürzester Distanz. Rieder ist beim Abschluss mit seinem Kollegen Brooks Macek zusammengestossen und ist mit offensichtlichen Schmerzen am Knie vom Eis gefahren.

Patrick Hager macht Druck und schickt Felix Schütz steil auf die Reise. Dessen Schuss aus halbrechter Position pflückt Andrei Vasilevskiy mit dem Schoner weg. Im Nachgang kann sich Yannic Seidenberg nicht entscheidend durchsetzen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Artemi Panarin (Russland)
Haken. Was ist den Deutschen in Überzahl zuzutrauen? Gegen die USA hat Hager im Powerplay zum Sieg getroffen.

Mut macht aus deutscher Sicht die Tatsache, dass die erste Unterzahlsituation - sogar recht souverän - überstanden worden ist. Im Spiel nach vorne agiert das DEB-Team ein wenig zu fehlerbehaftet. Die Defensive an sich steht gut, die Aufstellung in der Box passt.

Ein Fauser-Ehliz-Konter verpufft wirkungslos, aber das deutsche Team ist nun immerhin wieder komplett.

Deutschland kann die Scheibe tief rausspielen und somit wechseln. Gleich vier neue Akteure kommen auf das Eis. Bisher hat NHL-Goalie Thomas Greiss schon zahlreiche Paraden gezeigt und Schlimmeres verhindert.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Patrick Reimer (Deutschland)
Haken. Sechs ihrer bisherigen acht Turnier-Powerplays haben die Russen mit einem Tor veredelt. Jedoch sind alle Treffer in Überzahl gegen Italien gefallen.

Dicke Chance für Deutschland! Felix Schütz verschafft sich und seinen Kollegen mit einem guten Move Platz. Über Patrick Hager kommt der Puck zu Philip Gogulla. Der zieht die Kelle auf Höhe des linken Bullykreises durch, aber Andrei Vasilevskiy entschärft das Ding.

Matthias Plachtas Querpass kommt nicht bei Tobias Rieder an, weil die gummierte Scheibe verspringt und unkontrolliert über das Eis "stolpert".

Das Wichtigste ist jetzt, dass Deutschland den Kopf nicht hängen lässt. Russland muss defensiv beschäftigt werden.

Von 37 WM-Duellen mit Russland hat die Auswahl des Deutschen Eishockeybundes nur eines gewonnen: 2011 in der Vorrunde in Bratislava mit 2:0. Die höchste Niederlage ist gar ein 2:18 im Jahr 1973 gewesen.

Tor für Russland, 0:1 durch Vadim Shipachyov
Eieiei! Nach nur 64 Sekunden klingelt es im deutschen Kasten! Der Torschütze initiiert diesen feinen Angriff der Favoriten selbst. Artemi Panarin spielt zu Evgeniy Dadonov, der sich hinter dem deutschen Tor gut durchsetzt und letztlich auflegen kann. Vadim Shipachyov markiert heute sein erstes Tor im laufenden Turnier.

Der Gastgeber muss Russland den Spass am Spiel verderben. Insbesondere im Powerplay sind die Russen extrem stark. Im deutschen Kasten steht Thomas Greiss, für Russland steht Andrei Vasilevskiy zwischen den Pfosten.

Hauptschiedsrichter der Begegnung sind Oliver Gouin und Anssi Salonen. Als Linesmen fungieren Libor Suchanek sowie Nathan Vanossten.

Und damit rein in das Spektakel! Deutschland spielt in schwarzen Trikots zunächst von rechts nach links. Die Russen agieren in weiss-blauen Jerseys.

In wenigen Minuten geht es in der Kölner LANXES Arena zur Sache! Freuen wir uns auf jede Menge Action und hoffen, dass Deutschlands Defensive dem vermeintlich übermächtigen Gegner gewachsen ist.

Leon Draisaitl erzielte im Halbfinale der NHL-Playoffs drei Tore und gab zwei Vorlagen. Damit glichen seine Edmonton Oilers im sechsten Spiel der Serie "Best of Seven" zum 3:3 gegen die Anaheim Ducks aus. Fünf Scorer-Punkte in einer Partie der NHL-Playoffs waren zuvor keinem deutschen Profi gelungen. Die Entscheidung über den Einzug ins Halbfinale fällt am Mittwoch in Anaheim. Sollte Edmonton verlieren, reiste Draisaitl direkt zum DHB-Team, um dieses bei der Heim-WM zu unterstützten...

Russland ist mit fünf Punkten und 12:2 Buden Zweiter der Gruppe A. Deutschland belegt mit drei Zählern und 4:8 Treffern Rang vier. Zur Erinnerung: Jede Nation absolviert in der Gruppenphase jeweils sieben Spiele, wobei die ersten Vier in die K.o.-Runde einziehen. Die beiden insgesamt letzten Mannschaften steigen ab. Dänemark ist als Gastgeber der nächsten WM nicht von dieser Abstiegsregelung betroffen.

Die deutschen Fans können ein wenig aufatmen! Kapitän Christian Ehrhoff hat sich rechtzeitig zum Kracher gegen die Russen fit gemeldet. Der 34 Jahre alte Verteidiger der Kölner Haie hatte die ersten beiden Partien wegen einer nicht näher definierten "Oberkörperverletzung" verpasst. "Christian vermisst man immer. Jede Sekunde im Spiel wünscht man ihn herbei. Seine Erfahrung könnten wir gut gebrauchen", sagte Dennis Seidenberg vor der Begegnung mit der Sbornaja.

"Spazieren gehen, schlafen, gut essen", so nutzte Dennis Seidenberg den gestrigen trainingsfreien Tag. Vor dem dritten von insgesamt sieben Gruppenspielen stellte er sich und seinen Kollegen ein durchaus befriedigendes Zwischenzeugnis aus: "Wir waren aggressiv und haben gezeigt, dass wir da sind. Danach waren es Flüchtigkeitsfehler, und die kann man am leichtesten abstellen. Wir haben drei Punkte nach zwei Spielen gegen sehr, sehr gute Gegner. Das ist okay".

Russland ist mit 27 WM-Titeln Rekordchampion und neben Kanada sowie Schweden Topfavorit auf den Titel der 81. WM der Herren. Russland rang Schweden mit 2:1 nach Penaltyschiessen nieder und demütigte Italien mit einem 10:1-Kantersieg. Dabei tritt die Sbornaja (noch) ohne Superstar Alexander Owetschkin an, der wie Deutschlands Nationalkeeper Philipp Grubauer mit den Washington Capitals in den NHL-Playoffs spielt.

Im Prinzip haben die Deutschen zum aktuellen Zeitpunkt drei Punkte mehr als ursprünglich geplant. Mit einem Sieg gegen eine der drei grossen Nationen war nicht zu rechnen. "Wir denken weiter positiv", erklärte Bundestrainer Sturm nach dem jüngsten 2:7: "Wir dürfen nicht vergessen, das sind Nationen auf einem anderen Level". Er erinnerte an seine Vorhersage, dass es in der Vorrunde darauf ankomme, sich "nicht nervös machen" zu lassen – ganz "unabhängig von Sieg oder Niederlage".

Dritter Spieltag, dritter Kracher: Für Mitgastgeber Deutschland hätte das Auftaktprogramm kaum härter sein können. Bloss 24 Stunden nach dem grandiosen 2:1-Sieg über die USA, kehrte mit einer 2:7-Packung gegen Schweden allerdings kurz Ernüchterung beim DEB-Team ein. Da die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm jedoch schon drei Punkte auf dem Konto hat, kann auch die heutige Herausforderung gegen Russland "entspannt" angegangen werden. Denn: Ein deutscher Sieg wäre eine Sensation!