Fazit:
Ein Spiel, welches unter den 7.168 Zuschauern in Köln keinerlei Begeisterungsstürme heraufbeschwor und an das sich vermutlich schon morgen niemand mehr erinnert, hat einen verdienten Sieger gefunden. Mit halber Kraft kam Team USA zu einem mühelosen 3:0-Erfolg gegen mutlose Italiener, die offenbar von Beginn an nicht an ihre Chance glaubten. Zwar arbeitete der Aufsteiger hinten konzentriert und insgesamt sehr diszipliniert, im Spiel nach vorn jedoch fehlte jeglicher Zug. Mit kümmerlichen neun Torschüssen war der italienische Angriff nur ein laues Lüftchen. So billig staubte Jimmy Howard vermutlich selten einen Shutout ab. Die Nordamerikaner wurden zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefordert, drückten nur punktuell auf die Tube. Immer dann wurde die klare Überlegenheit besonders deutlich. Mit drei Treffern begnügte sich der Favorit und liess die Partie am Ende austrudeln.

Und so tickt die Uhr zügig herunter. Jordan Greenway und Andrew Copp - die vierte Reihe also - wirbeln noch einmal in Tornähe. Doch letztlich ist kein Vorbeikommen mehr an Andreas Bernard.

Noch einmal nehmen die Amerikaner Anlauf und nisten sich in der Angriffszone ein. Mehr als einige wenig zwingende Schüsse von der blauen Linie entspringen den Bemühungen nicht.

Passiert in diesem Schlussdrittel noch irgendetwas? Bislang keine Tore, keine Strafen und spärliche sieben Torschüsse auf beiden Seiten - das reisst in der LANXESS arena niemanden vom Sitz.

Von hinter dem Tor spielt J.T. Compher das Hartgummi rechts in den Slot. Da ist schon wieder dieser Brock Nelson, der diesmal jedoch seinen Meister in Andreas Bernard findet.

Da ist der erste italienische Torschuss im Schlussabschnitt. Jimmy Howard fühlt sich nicht wirklich herausgefordert und macht die Scheibe problemlos fest.

Und so läuft das Spiel gerade sehr flüssig ab, es gibt wenige Unterbrechungen. Den US-Boys scheint das sehr gelegen zu kommen. Die lassen das laufen. Abschlusshandlungen sind derzeit selten.

Auch heute sind die Italiener schwer bemüht, keine unnötigen Strafen zu nehmen und agieren sehr diszipliniert. Sie wissen um die Schwächen ihrer Specialteams.

Mit gebremstem Schaum bringen die US-Amerikaner das über die Bühne. Und immer, wenn sie mal etwas konsequenter zu Werke gehen, dann gestaltet sich ihr Spiel auch druckvoll. Insgesamt aber ist das heute eine gute Gelegenheit, etwas mit den Kräften hauszuhalten. Das WM-Programm ist schliesslich auch so mörderisch.

In dieser Phase spielt der Aufsteiger ganz gut mit. Das aber ändert nichts daran, dass es an Durchschlagskraft komplett fehlt. Im Schlussdrittel steht noch kein einziger Torschuss für Italien zu Buche.

Johnny Gaudreau und Jack Eichel sorgen für Gefahr. Letzterer will dann aber noch einmal spielen, statt zu schiessen. Das ist zu viel des Guten. Die Italiener gehen dazwischen.

Die Italiener sind durchaus versucht, ordentlich gegen zu halten. Gegen die körperlich stärkeren Nordamerikaner kommen sie aber nicht an.

Noah Hanifin bringt von der linken Seite einen Schlagschuss an. Der zischt am Gehäuse von Andreas Bernard vorbei.

Das Bemühen ist unübersehbar. Trevor van Riemsdyk passt rechts vors Tor, wo Nick Bjugstad recht frei zum Schuss kommt. Andreas Bernard pariert gut.

Zu Null haben die US-Boys bei dieser WM noch nicht gespielt. Einen Shutout würde Jimmy Howard heute sicher gern mitnehmen. Die Amerikaner aber hätten sicherlich auch nichts dagegen, wenn vorn noch das eine oder andere Tor fallen würde. Das liegt ganz bei ihnen.

Drittelfazit:
Der anfängliche Eindruck eines etwas mutigeren Auftretens der Italiener im Mittelabschnitt war eine optische Täuschung. Letztendlich blieb die Mannschaft von Stefan Mair in etwa so harmlos wie in den ersten 20 Minuten. Lediglich gefühlt hatten die Südeuropäer ein paar Offensivaktionen mehr. Doch wie man einige der wenigen Gelegenheiten auch aufgrund technischer Mängel gar nicht erst zum Abschluss brachte, war bezeichnend. Und dann fing sich Italien zu allem Überfluss einen Shorthander ein. Stefan Mair ärgerte das masslos. Team USA entwickelte im 2. Drittel mehr Nachdruck, agierte nun etwas zielstrebiger, wie auch 14:3 Torschüsse belegen. Von der eigenen Leistungsgrenze ist man noch immer weit entfernt, doch heute ist das allemal genug.

Powerplay bei gleicher Spielerzahl! Die Nordamerikaner machen enorm Druck. Die Italiener bekommen die Scheibe nicht raus. Aus zentraler Position schiesst Nick Bjugstad. Der leicht abgefälschte Handgelenkschuss zischt knapp vorbei.

Brock Nelson spielt hinüber in den rechten Bullykreis, wo Dylan Larkin gewaltig ausholt, den Puck aber am Kasten von Andreas Bernard vorbeischiesst.

Italien startet einen Konter über die rechte Seite. Armin Helfer ist mit der Scheibe unterwegs, passt dann in die Mitte. Dort müht sich Anton Bernard redlich, das Spielgerät unter Kontrolle zu bringen, tritt letztlich auf das Hartgummi und gelangt nicht zum Schuss.

Das Überzahlspiel findet ausschliesslich in der Zone der Italiener statt. Team USA macht Druck und ist versucht, sich den Gegner zurechtzustellen. Der erfolgreiche Abschluss aber fehlt. Wenig später dürfen die Südeuropäer ihre Reihen wieder auffüllen.

Jack Eichel passt diagonal durch die Angriffszone. Rechts steht Johnny Gaudreau frei und schiesst sofort. Der Stürmer trifft das Aussennetz.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Luca Zanatta (Italien)
Mit hohem Stock trifft Luca Zanatta am eigenen Tor J.T. Compher im Gesicht. Der Pfiff folgt prompt und die Tür zur Strafbank öffnet sich umgehend.

Zu verlieren haben die Männer von Stefan Mair spätestens jetzt nichts mehr. Also dürfen sie nun durchaus mutiger zu Werke gehen.

Nun bekommen die Südeuropäer mal eine ganz gute Gelegenheit, fahren einen verheissungsvollen Angriff. Doch ausgerechnet beim Abschluss versagen die Nerven. Es kommt nicht einmal ein Torschuss zustande.

Jetzt nimmt das Resultat erwartete Ausmasse an. Und die letzten Hoffnungen auf eine gutes Ergebnis, scheinen sich für die harmlosen Italiener zu zerschlagen.

Tor für die USA, 3:0 durch Anders Lee
In Überzahl waschen die US-Boys scharf nach. Johnny Gaudreau schnappt sich am rechten Bullykreis den Puck und passt steil nach vorn zu Anders Lee. Der lauert an der Grundlinie und versucht sein Glück. Irgendwie bekommt der Angreifer das Spielgerät unter dem linken Schoner von Goalie Andreas Bernard hindurch und markiert sein drittes Tor bei dieser WM.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tommaso Goi (Italien)
Wegen eines Stockschlags muss sich Tommaso Goi in der Kühlbox einfinden.

Tor für die USA, 2:0 durch Brock Nelson
Shorthander! An der eigenen blauen Linie holt sich Brook Nelson die Scheibe von Simon Kostner. Und dann geht es ganz schnell. Dylan Larkin führt links in der Angriffszone den Puck und lauert auf den richtigen Moment. Brock Nelson ist steil gegangen, bekommt das perfekte Zuspiel, hält die Kelle rein und befördert das Hartgummi links oben in den Winkel. Auch der zweite Treffer heute geht auf das Konto des 25-jährigen Stürmers von den New York Islanders.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jack Eichel (USA)
Wegen übertriebener Härte gegen Diego Kostner wird Jack Eichel für zwei Minuten zum Zuschauer. Italien also bekommt die nächste Gelegenheit, das erste Powerplaytor bei dieser WM zu erzielen.

Die Männer von Stefan Mair lassen durchaus das Bestreben erkennen, mutiger zu agieren. Aus der eigenen Zone passt Raphael Andergassen nach vorn. Da wäre Giulio Scandella frei durch, bekommt die Scheibe aber nicht unter Kontrolle.

Am rechten Bullykreis kommt Alexander Egger zum Schuss. Das scheint eher eine Verlegenheitstat, die Jimmy Howard ganz und gar nicht aus der Ruhe bringt. Immerhin ein Torschuss der Italiener - so viel hatten wir heute davon noch nicht.

Aus zentraler Position bringt Dylan Larkin einen Handgelenkschuss an. Raphael Andergassen fälscht gefährlich ab. Andreas Bernard reagiert gerade noch richtig und hält den Puck.

Drittelfazit:
Standesgemäss liegt der Favorit nach dem Auftaktdrittel vorn. Team USA genügte eine mässige Leistung, um gegen Italien die bessere Mannschaft zu sein und mit einer 1:0-Führung in der Kabine zu verschwinden. Gegen harmlose Italiener, die gerade zwei Torschüsse zu Buche stehen haben, brannten die Nordamerikaner keineswegs ein Offensivfeuerwerk ab. Neun Torschüsse sind bei diesen Kräfteverhältnissen nicht sonderlich viel. Zudem bedurfte es beim bislang einzigen Treffer tatkräftiger Mithilfe des Gegners. Und so bleibt zu konstatieren, beide Mannschaften können mit Sicherheit besser spielen – und sollten das doch bitteschön auch tun.

Von hinter dem Tor bewegt sich Nick Bjugstad in Richtung Slot. Der Versuch, Andreas Bernard mit der Rückhand aus kurzer Distanz zu überwinden, scheitert. Italiens Goalie ist sehr aufmerksam.

Mit der Rückhand wechselt Jack Eichel die Seite, passt wunderbar hinüber zu Anders Lee, der aus dem rechten Bullykreis schiesst. Der Puck verschwindet in der Fanghand von Andreas Bernard.

Kollege Daniel Brickley bringt die Scheibe zumindest aufs Tor. Das Hartgummi prallt vom Körper von Andreas Bernard ab. Da lauert Christian Dvorak. Doch Italiens Goalie reagiert schnell genug und setzt die Pranke auf das Spielgerät.

Jacob Trouba versucht sich von der blauen Linie. Mit der Zielgenauigkeit ist es beim Verteidiger heute noch nicht weit her. Da muss er wohl noch ein wenig nachjustieren.

Nick Schmaltz fehlt heute übrigens auf Seiten der USA. Der harte Check des Schweden Gabriel Landeskog gegen den Kopf vom letzten Spiel zeigt also noch immer Wirkung.

Die erste Sturmreihe der USA ist auf dem Eis. Auf die war zuletzt meist Verlass. Nur heute bleiben auch Johnny Gaudreau & Co. blass.

Auch das Powerplay der Nordamerikaner gestaltet sich ausbaufähig. Die Männer von Jeff Blashill haben noch einigen Raum nach oben. Potenzial für eine Steigerung - vielleicht im Mitteldrittel.

Von der linken Seite passt Charlie McAvoy zu Nick Bjugstad. Schöne Bewegung des Angreifers, der die Scheibe dann rechts am Tor vorbeilegt. Wenig später ist Italien wieder komplett.

Entlastung für die Südeuropäer! Den Zwei-auf-Eins-Konter aber spielen sie nicht konsequent aus. Giulio Scandella haut einfach mal aus dem linken Bullykreis drauf - und verfehlt den Kasten von Jimmy Howard.

Sieben Tore hat Italien bereits in Unterzahl kassiert. Es droht also massiv Gefahr. Schnell sind die US-Boys in Position und bauen Druck auf.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Giovanni Morini (Italien)
Nun muss erstmals ein Italiener runter. Giovanni Morini wird wegen Beinstellens belangt.

Mutig geht Diego Kostner auf den Körper des Gegenspielers. Der Grössenunterschied jedoch ist unübersehbar. Der kleine italienische Angreifer prallt an Connor Murphy einfach ab und geht zu Boden.

Team USA hat bei dieser WM ganz sicher schon besser gespielt. Noch läuft es nicht wirklich rund - trotz der Führung. Für die Italiener aber recht es bislang allemal.

Entsprechend gestaltet sich das Überzahlspiel. Über Bemühungen kommen die Italiener nicht hinaus. Entspannt bringen die Nordamerikaner die zwei Minuten über die Runden.

Powerplay der Italiener! Da haben die US-Boys eigentlich nichts zu fürchten. Ein Überzahltor nämlich haben die Männer von Stefan Mair bei dieser WM noch nicht erzielt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Christian Dvorak (USA)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Dort muss sich Christian Dvorak einfinden, nachdem er Thomas Larkin den Stock aus der Hand geschlagen hatte.

Tor für die USA, 1:0 durch Brock Nelson
Eigentlich hätte Daniel Glira die Zeit, sicherer hinten raus zu spielen. Stattdessen agiert der italienische Verteidiger kopflos, serviert Brock Nelson den Puck auf dem Silbertablett. Die Abwehr der Italiener steht da natürlich schlecht. Der Stürmer hat alle Zeit, im rechten Bullykreis Mass zu nehmen und sein zweites Turniertor zu erzielen. Und schon steht es 1:0.

Charlie McAvoy bekommt den ersten freien Schuss in diesem Spiel. Aus dem linken Bullykreis zieht er ab. Andreas Bernard steht goldrichtig und macht die Scheibe fest.

Jetzt schaffen es die Südeuropäer mal in die Angriffszone, werden dort aber an der Bande in Zweikämpfe verwickelt und gelangen so gar nicht in die Nähe einer Möglichkeit, zum Abschluss zu kommen.

Die Italiener haben Mühe, geordnet hinten raus zu spielen. Das gegnerische Drittel bekommen sie noch fast gar nicht zu sehen. Immer wieder gehen die aggressiven Amerikaner dazwischen.

Schnell bauen die US-Boys Druck auf. Jacob Trouba versucht es aus dem hohen Slot - verfehlt aber zunächst das Tor. Auch allen weiteren Schussversuchen fehlt es bislang an Präzision. Andreas Bernard muss noch nicht eingreifen. Seiner Vorderleute - zum Beispiel Tommaso Traversa - nehmen vieles weg.

In den Toren der beiden Mannschaften beginnen Jimmy Howard auf amerikanischer und Andreas Bernard auf italienischer Seite.

Kurz vor Spielbeginn gilt unser Interesse den Unparteiischen. Als Schiedsrichter fungieren Jan Hribik und Marcus Linde. Dem tschechisch-schwedischen Schiedsrichtergespann gehen die Linesmen Gleb Lazarev aus Russland und Andreas Malmqvist aus Schweden zur Hand.

Gerade was die Specialteams betrifft, da gibt es bei den Italienern jede Menge Nachholbedarf. Sowohl in Sachen Powerplay als auch in Bezug auf das Penaltykilling ist der Aufsteiger die schlechteste Mannschaft im Turnier. Die Scoringeffizienz ist ebenfalls sehr mässig und gleiches gilt für die Fangquote. In der Form wird man Mühe haben, den sofortigen Wiederabstieg zu verhindern.

Der Blick auf die Spielerkader verrät, da tat sich seit Turnierbeginn nichts. Jeff Blashill hat nach wie vor Platz für einen weiteren Torhüter und zwei Feldspieler. 19 NHL-Cracks und drei Jungs vom College stehen derzeit zur Verfügung. Stefan Mair könnte noch einen Feldspieler nachnominieren. Aktuell hat der Coach unter anderem Thomas Larkin von den Adlern Mannheim und Alex Lambacher von den Hannover Indians in seinem Aufgebot. In der NHL sind derzeit keine italienischen Spieler zu finden.

Den US-Boys missriet der Auftakt ebenfalls, man musste sich überraschend den Deutschen beugen (1:2). Danach aber fand das Team von Jeff Blashill in die Spur, behauptete sich gegen Dänemark standesgemäss mit 7:2 und hatte am Montag auch gegen die sehr stark eingeschätzten Schweden mit 4:3 das bessere Ende. Das spülte die Nordamerikaner auf Tabellenrang drei nach oben.

Für die Italiener gab es bei diesem Turnier noch nicht viel zu holen. Einzig in ihrem Auftaktmatch gegen die Slowakei schaffte es die Mannschaft zumindest in die Verlängerung, wo man das Nachsehen hatte, aber immerhin einen Zähler abstaubte. Es sollte bislang der einzige bleiben. Am Sonntag wurden die Italiener von den Russen vermöbelt (1:10). Und gestern gegen Lettland setzte es eine knappe 1:2-Niederlage. Damit sind die Männer von Trainer Stefan Mair Letzter in der Gruppe A.