Fazit:
Die TSG Hoffenheim gewinnt mit 2:1 gegen den SC Freiburg. Auch im zweiten Durchgang bot die Partie kaum hochklassige Strafraumszenen und lebte weitgehend von der Spannung durch den knappen Vorsprung der Kraichgauer. Nach Niederlechners überraschendem Ausgleich wurde es in der Schlussphase hektisch. Tragische Figur war Freiburgs Çağlar Söyüncü, der beide Gegentore durch individuelle Patzer verursachte. Kramarić bescherte der TSG letztendlich durch seinen lässigen Elfmetertreffer einen insgesamt nicht unverdienten Heimsieg. Nach sieben Spieltagen hat Hoffenheim jetzt 13 Punkte auf dem Konto, das sind fünf mehr als zum gleichen Zeitpunkt in der vorherigen Saison. Damit klettern sie vorrübergehend auf den fünften Platz. Freiburg blebt Zehnter mit neun Punkten. Am kommenden Wochenende reisen die Hoffenheimer nach Leverkusen, während Freiburg den FC Augsburg zu Gast hat. Das war es aus der Wirsol Rhein-Neckar-Arena, bis zum nächsten Mal.

Gelbe Karte für Çağlar Söyüncü (SC Freiburg)
Der Abwehrspieler kommt zu spät in den Zweikampf mit Wagner, dafür zeigt ihm Aytekin Gelb.

Fast setzt Kramarić den Schlusspunkt, doch Söyüncü hindert ihn gerade noch am Torabschluss aus aussichtsreicher Position im Strafraum.

Gelbe Karte für Janik Haberer (SC Freiburg)
Der eingewechselte Haberer foult Sandro Wagner und sieht dafür die Gelbe Karte.

Freiburg hat nicht mehr viel entgegenzusetzen. Stattdessen sucht Toljan den eingewechselten Amiri im Strafraum, findet aber nur Torrejón, der die Situation bereinigt.

Durch die vielen Wechsel und Unterbrechungen gibt es satte vier Minuten Nachspielzeit.

Der junge Söyüncü spielt heute eine entscheidende Rolle. Er bereitete den Ausgleich toll vor, war aber durch zwei vermeidbare Fehler an den Gegentoren beteiligt. Noch hat sein Team aber fünf Minuten Zeit, um noch etwas Zählbares aus Sinsheim mitzunehmen.

Inzwischen wechselt Nagelsmann zwei weitere Male aus: Amiri und jetzt noch Bičakčić sind für Demirbay und Hübner auf dem Feld. Bei Freiburg ist Haberer für Frantz gekommen.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 2:1 durch Andrej Kramarić
...und trifft ganz cool zum 2:1! Er chipt den Ball lässig in die Mitte, während Schwolow in die rechte Ecke unterwegs war. Hoffenheim führt wieder, was passiert noch in der Schlussphase?

Elfmeter für Hoffenheim! Erneute eine unglückliche Aktion von Söyüncü. Er geht zu ungestühm in das Kopfballduell mit Rudy und stützt sich auf, der Elfmeter ist berechtigt. Kramarić tritt an...

Tooor für SC Freiburg, 1:1 durch Florian Niederlechner
Die Gäste gleichen aus! Fast aus dem Nichts kommt das klasse Zuspiel von Söyüncü in den Lauf von Niederlechner. Der bleibt vor Baumann cool und lupft das Leder zu seinem allerersten Bundesligator und dem Ausgleich für Freiburg in die Maschen.

Das war knapp: Niederlechner kommt nach einer Ecke zum Abschluss. Baumann lenkt den Ball auf den Kopf von Höfler, doch Vogt kratzt die Kugel noch von der Linie.

Nagelsmann wechselt Lukas Rupp aus und bringt für ihn Eugen Polanski.

Mal was fürs Auge: Niederlechner nimmt einen hoehn Ball in den Strafraum per Fallrückzieher. Sehenswert, aber deutlich drüber.

Gelbe Karte für Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim)
Rudy stoppt Bulut mit einem Foul, es war nicht sein Erstes und in der Summe gibt das dann Gelb.

Das Spiel plätschert jetzt ein wenig vor sich hin. Rudy bringt einen Freistoss harmlos in den Strafraum, den Schwolow sich sicher schnappt. Die Freiburger mühen sich im Gegenzug, den Ball in den Hoffenheimer Strafraum zu bringen, doch die Gastgeber stehen sicher hinten.

Gelbe Karte für Torrejón (SC Freiburg)
Der Innenverteidiger sieht Gelb, weil er gegen Kramarić das Bein stehen lässt.

Gefährlicher Freistoss von Demirbay, der Hübner in der Mitte findet. Dessen Kopfball geht knapp vorbei, Schwolow war zuvor an der Flanke vorbeigesegelt. Ein Treffer wäre allerdings irregulär gewesen, da Hübner im Abseits stand.

Streich lässt nun mit der Einwechslung von Petersen für Meffert deutlich offensiver spielen. Was kann der Silbermedaillen-Gewinner von Rio bewirken?

Freiburg kommt mit Grifo über rechts. Der Mittelfeldmann findet keine Anspielstation und probiert es selbst, verzieht aber deutlich. Dennoch ist er einer der auffälligeren Spieler der Gäste.

Gelbe Karte für Kevin Vogt (1899 Hoffenheim)
Der Verteidiger sieht Gelb für ein taktisches Foul.

Kramarić setzt sich stark gegen zwei Gegenspieler durch und dringt in den Strafraum ein. Dort kommt es zu einem leichten Kontakt mit Torrejón und der Hoffenheimer fällt. Aytekin stand aber gut und lässt weiterlaufen. Das war zu wenig für einen Elfmeter.

...und er findet Wagner, dessen Kopfball knapp über die Latte streift. Hoffenheim drängt auf den zweiten Treffer, Freiburg muss sich jetzt schnell was einfallen lassen.

Nach einem Fehlpass von Kramarić, der Wagner finden wollte, scheint die Situation geklärt, doch Demirbay holt sich die Kugel wieder und spaziert ungehindert in den Strafraum. Als er gerade schiessen will, grätscht Söyüncü im letzten Moment zur Ecke. Diese tritt Demirbay...

Weiter geht es in Halbzeit zwei. Christian Streich hat einmal gewechselt und schickt Niederlechner für Ignjovski auf den Platz.

Halbzeitfazit:
Zur Halbzeit steht es 1:0 zwischen Hoffenheim und Freiburg. Die Führung geht in Ordnung, weil die Kraichgauer die besseren Torchancen hatten. Das Tor resultierte allerdings aus einem Blackout von Freiburgs Söyüncü, der Wagners Tor unfreiwillig einleitete. Danach kam Freiburg etwas mehr nach vorne und hatte eine gute Möglichkeit durch Philipp. Die Partie ist aufgrund der knappen Führung noch lange nicht gelaufen und Hoffenheim sollte sich nicht darauf ausruhen. Von Freiburg muss offensiv deutlich mehr kommen, mit einer weitgehend stabilen Abwehr allein werden sie hier heute nichts mitnehmen können. Wir sind gespannt auf den zweiten Durchgang, bis gleich!

Aytekin gibt eine Minute oben drauf.

Wagner will sein zweites Tor, aber sein Versuch nach Flanke von Demirbay geht knapp daneben. Die Freiburger haben Probleme, den Angreifer vom Abschluss abzuhalten, er stand sträflich frei.

Demirbay findet Süle mit einer Ecke, doch der köpft daneben. Der Verteidiger hätte gerne noch eine Ecke, aber Aytekin entscheidet auf Abstoss.

Nächste Chance für den SC und dieses Mal ist Baumann gefordert: Nach einem langen Ball ist Philipp im Strafraum und versucht es mit einem direkten Lupfer. Hoffenheims Keeper reagiert aber mit einer starken Parade.

Freiburg schafft es auch mal wieder an den gegnerischen Strafraum und Ignjovski sucht den Abschluss, da fehlten aber ein paar Meter.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 1:0 durch Sandro Wagner
Hoffenheim geht unter Mithilfe der Freiburger in Führung. Söyüncü verliert völlig die Übersicht und leistet sich einen furchtbaren Fehlpass genau in den Lauf von Wagner. Der taucht dann allein vor Schwolow auf, wird von diesem zwar noch zur Seite gedrängt, doch der Angreifer bleibt cool und schiebt aus spitzem Winkel zur Führung ein. Jetzt ist Freiburg gefragt, wie werden sie den Rückschlag verdauen?

Linksverteidiger Pavel Kadeřábek fasst sich ein Herz und zieht auf dem linken Flügel davon. Seine Hereingabe erreicht Rupp, der jedoch viel zu schwach schiesst, Schwolow kann den Ball aus kurzer Distanz abwehren. Da war deutlich mehr drin.

Süle schickt Aussenverteidiger Toljan mit einem hohen Ball in den gegnerischen Strafraum, doch der Ball verspringt leicht und dann versperrt ihm Söyüncü den Weg. Schwolow kommt raus und schnappt sich das Leder.

Die Gastgeber werden offensiver: nach Ecke von Rudy kommt Wagner wieder per Kopf zum Abschluss. Das war jetzt schon deutlich knapper über das Tor als der letzte Versuch vor wenigen Minuten.

Erstmals muss Schwolow eingreifen, als Rudy einen Freistoss aus über 30 Metern direkt aufs Tor zieht. Der Schlussmann hat gute Sicht und wehrt den Versuch mit einer schönen Parade zur Seite ab.

Jetzt kommt auch mal Hoffenheim nach vorne: Kramarić setzt sich gut am rechten Flügel durch, flankt nach innen und findet den Kopf von Wagner, der die Kugel aber über den Kasten befördert. Die Flanke war aber unter Bedrängnis schwer zu nehmen.

Maximilian Philipp leitet den Ball schön mit der Hacke weiter zu Bulut. Der bedient Grifo, dessen Schuss von der Strafraumkante aber deutlich vorbeigeht. Immerhin was das mal eine Annäherung.

Es geht hin und her zwischen den Strafräumen, aber Torchancen konnte sich noch kein Team erspielen. Beide Defensivreihen stehen sicher. Wem gelingt der erste Torabschluss?

Nach kurzer Behandlung neben dem Platz kommt Demirbay zurück, er kann weiterspielen.

Unglückliche Aktion von Demirbay: er will einen Ball volley nehmen, trifft aber nur das Bein von Meffert. Das war kein Foul, aber der Hoffenheimer bleibt verletzt liegen. Ein Betreuer begleitet ihn zunächst vom Feld, hoffentlich geht es für ihn gleich weiter.

Im Vorfeld der Partie lobte Hoffenheims Coach Nagelsmann die Qualitäten von Vincenzo Grifo bei Standards. Jetzt darf der Freiburger mal eine Kostprobe seiner Fähigkeiten geben, sein Team bekommt einen Freistoss aus dem Halbfeld nach einem Foul von Rudy. Die Flanke kommt mit viel Schnitt, wird aber von Süle wieder rausgeköpft.

Der Ball rollt in Sinsheim. Die Begegnung Hoffenheim gegen Freiburg stand in der Vergangenheit für viele Tore, allein in den letzten beiden Spielen gegeneinander gab es jeweils ein 3:3. Wieviele Treffer wird es heute geben?

Mit Deniz Aytekin leitet heute ein erfahrener Schiedsrichter das Geschehen. Er wird assistiert von Christian Dietz und Eduard Beitinger.

Im Vergleich zum Sieg gegen die Eintracht tauscht Christian Streich dreimal aus: Ignjovski, Torrejón und Meffert kommen für Stenzel, Abrashi und Niederlechner in die Startelf. Julian Nagelsmann sieht nach dem Erfolg in Ingolstadt keinen Grund, Änderungen vorzunehmen.

Ein besonderes Spiel wird es heute für Vincenzo Grifo sein. Der Mittelfeld-Spieler wurde 2012 unter dem damaligen Hoffenheim-Coach Markus Babbel zum Bundesligaspieler. Noch ein Jahr zuvor hatte er in der Verbandsliga Baden gekickt. Heute kehrt er als Spieler des SC Freiburg zurück nach Sinsheim. Am vergangenen Wochenende platze endlich der Knoten und Grifo machte sein erstes Bundesligator für Freiburg, was seinem Team den 1:0-Erfolg gegen Frankfurt bescherte. Auch wenn er noch einige Freundschaften in Hoffenheim pflegt, so werden diese während der 90 Minuten nicht im Vordergrund stehen, sondern der erste Auswärtserfolg des SC Freiburg, vielleicht wieder mit einem Grifo-Treffer.

Freiburgs Trainer Streich war über die Aussagen von Rosen gar nicht begeistert. „Es ist schade, dass versucht wird, eine Kampagne loszutreten und Schiedsrichter und Umfeld zu beeinflussen“, merkte Streich bei der Pressekonferenz vor dem Spiel an. Zwar will der 51-Jährige die Aussagen „mit einem Lächeln“ nehmen, erwartet aber dennoch eine gewisse Aggressivität im Spiel der Kraichgauer. Deren Trainer Nagelsmann will den Fokus nicht auf sein persönliches Duell mit Streich legen. „Der Trainer von Freiburg ist sehr emotional, aber es geht nicht um das Duell Streich gegen Nagelsmann, darauf lasse ich mich nicht ein“, erklärte der 29-Jährige vor der Partie.

Im anstehenden badischen Derby gegen Freiburg werden laut Alexander Rosen „die Funken sprühen“. "Freiburg war schon immer eine Mannschaft, die auf dem Platz gute spielerische Lösungen gefunden hat und in dieser Saison zudem eine Aggressivität an den Tag legt, die sich teilweise im Grenzbereich bewegt. Was von der Emotionalität des Trainers an der Seitenlinie gepuscht wird", so Rosens Analyse des Gegners. Weiter könne man sich von Freiburg „die Ruhe und Konstanz“ abschauen. Dort sitzt Christian Streich bereits seit fünf Jahren auf der Bank. Auch mit Julian Nagelsmann soll bei Hoffenheim eine solche Kontinuität entstehen. "Julian geniesst grosses Vertrauen auf allen Ebenen, und wir wollen langfristig mit ihm arbeiten", betonte Rosen.

Die TSG spielt bislang eine gute Saison und ist nach sechs Spieltagen noch ungeschlagen. Die letzten beiden Spiele konnte das Team von Trainer Julian Nagelsmann in Ingolstadt und gegen Schalke jeweils mit 2:1 gewinnen. Der Trend zeigt also nach oben. Der Direktor Profifussball, Alexander Rosen, erwartet ein ausgeglichenes Duell, weil „beide Clubs gut gestartet sind." Er mahnt aber auch zur Vorsicht: "Wir wissen, auch aus der Erfahrung der vergangenen Saison, wie schnell es nach unten gehen kann. Wir möchten uns befreien von den Extremen in der externen Bewertung.", so seine warnenden Worte. Von der Europa League will der Manager nichts wissen: "Wir sind natürlich sehr ehrgeizig, aber anhand unseres Etats im Vergleich zu den Topmannschaften ist dieses Szenario nicht realistisch planbar", so Rosen.