Fazit:
Bayer Leverkusen beendet seine Ergebniskrise und siegt mit 2:1 beim VfL Wolfsburg. Und das ist verdient! In einem Spiel, dem man 90 Minuten lang anmerkte, welcher Druck auf den Spielern lastete, behielt die Werkself am Ende die Nerven. Trotz lange Zeit recht ideenloser Offensivbemühungen wurde Bayer nicht hektisch, sondern wartete geduldig auf seine Chance. Allerdings musste man bis rund eine Viertelstunde vor Schluss beinahe davon ausgehen, dass diese nicht kommen würde. Denn Leverkusen kam einfach nicht durch gegen einen VfL, der seine beste und einzig gute Phase vor dem Führungstreffer in der ersten Halbzeit hatte. Was die Gastgeber allerdings nach der Pause spielten, lässt sich nur mit Verunsicherung und riesigem Druck erklären: Ohne Not stellten sich die Wölfe einfach nur noch hinten rein, bemühten sich nicht einmal mehr um Entlastung und bettelten gegen keineswegs offensiv furchteinflössende Gegner um den Ausgleich. Dass die dann wenig später das Spiel sogar ganz drehen konnten, war angesichts der Wolfsburger Passivität nur folgerichtig. Dank des geduldigen Auftretens nach dem Seitenwechsel, einer starken Schlussphase und der Wolfsburger Offensivverweigerung in den zweiten 45 Minuten geht der Leverkusener Sieg völlig in Ordnung. Am Rhein wird man ein Mal kräftig durchatmen, während sich die Krise in der VW-Stadt weiter zuspitzt. Das war es aus Wolfsburg, einen schönen Abend noch!

Der Freistoss kommt auf den Keeper, der das Leder per Kopf an den Fünfer befördert. Plötzlich ist Gerhardt da und bringt den Ball im allgemeinen Gewühl aufs Tor. Doch Leno ist zur Stelle. Und dann ist Schluss!

Die drei Minuten sind um, aber Wolfsburg bekommt noch einen Freistoss. Benaglio isz mit vorne.

Noch einmal ein langer Ball der Gastgeber auf Caligiuri. Der befördert ihn per technischem Fehler ins Toraus.

Drei Minuten werden nachgespielt.

Bayer macht das nun gut, spielt einfach weiter nach vorne und hält den Ball weit weg vom eigenen Tor. Ein Wolfsburger Aufbäumen ist überhaupt nicht erkennbar.

Wolfsburg bleibt nun nichts anderes übrig, als alles nach vorne zu werfen. Doch die Gastgeber scheinen den Hebel nicht mehr zu finden, zu sehr sind sie gefangen in der selbstauferlegten Passivität.

Tooor für Bayer Leverkusen, 1:2 durch Tin Jedvaj
Wolfsburg bricht völlig auseinander! Leverkusen darf sich ungehindert im Strafraum den Ball zuflippern. Keiner ist bei Baumgartlinger, dessen Schuss geblockt wird. Keiner ist nah genug an Dragović, der den Abpraller aufnimmt. Im Gestocher um den Ball wird derselbe von einem Wolfsburger Bein nach rechts aussen befürdert, wo Jedvaj als Einziger schaltet und locker einschiebt. Bayer dreht das Spiel!

Die Wölfe klären zu kurz, Bayer ist sofort wieder da. Wolfsburg schwimmt! Nächste Ecke...

Leverkusen will jetzt mehr - und Wolfsburg wankt! Baumgartlinger muss nach klasse Vorarbeit von Brandt sofort vom Elferpunkt abziehen, verpasst aner den Zeitpunkt. Doch Wolfsburg kriegt den Ball nicht weg, verschafft Bayer die nächste Chance und sieht sich wieder einer Ecke gegenüber.

Gelbe Karte für Josip Brekalo (VfL Wolfsburg)

Tooor für Bayer Leverkusen, 1:1 durch Admir Mehmedi
Wolfsburg wird bestraft für komplette Passivität! Über Mehmedi, Chicharito, Baumgartlinger und Kampl läuft der Ball entlang des 16ers von links nach rechts. Ohne Eingreifen eines Gegenspielers. Kampl legt schliesslich raus auf Henrichs, der viel zu viel Platz hat, den Kopf hebt und sieht, dass Mehmedi am Fünfer noch viel mehr Platz hat. Flacher Pass, Fuss rein, Ausgleich.

Gut angefangen, stark nachgelassen: Julian Draxler war in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht mehr zu sehen, der Weltmeister ist noch nicht wieder richtig fit. Kein Torschuss, die wenigsten Ballaktionen aller Wolfsburger - so endet sein Arbeitstag.

Nächster Tiefschlag für Bayer, der Kapitän kann nicht mehr weitermachen. Julian Baumgartlinger ersetzt ihn.

Das sieht nicht gut aus: Lars Bender liegt seit zwei Minuten am Boden, schlägt die Hände vor das Gesicht. Die Ärzte behandeln ihn am Knöchel.

Die Ecke bringt nichts ein. Es war übrgens die dritte des gesamten Spiels - und das eine gute Viertelstunde vor Schluss. Das sagt auch etwas über die Anzahl an Offensivaktionen aus.

Kurz nachdem Markus Krösche zum ersten Mal gewechselt hat, foult Wendell Arnold im Zweikampf. Dafür muss man keine Karte geben. Der folgende Freistoss führt einmal mehr zu einem Leverkusener Konter, bei dem Brandt eine Ecke rausholt.

Gelbe Karte für Wendell (Bayer Leverkusen)

Das war mal gut: Kampl bekommt den Ball in der Zentrale, leitet schnell weiter auf Mehmedi. Der Schweizer wir von Błaszczykowski aber gut abgedrängt und kann dann nur aus spitzem Winkel abziehen. Drüber.

Wenn man das Wolfsburger Offensivspiel bemängelt, kommt man allerdings nicht umhin, auch einen Blick auf das des Gegners zu werfen. Leverkusen ist weiterhin sehr bemüht, konstruktiv nach vorne zu spielen. Doch an wirklich guten Chancen haben wir nach wie vor nur den missratenen Abschluss von BRandt auf dem Zettel stehen.

Gelbe Karte für Lars Bender (Bayer Leverkusen)

Seit Wiederbeginn, genau genommen sogar seit dem Treffer, warten wir auf einen Torschuss des VfL. Doch die Gastgeber haben ihre Offensivbemühungen weitgehend eingestellt und harren der Dinge, die Leverkusen so anstellt. Ob das gut geht?

Grosschance für Bayer! Das hätte der Ausgleich sein können! Bender schickt Brandt links in den Strafraum. Der Youngster startet genau im richtigen Moment, ist auf und davon. In der Mitte setzt sich Chicharito von Rodríguez ab und ist einschussbereit. Doch Brandt entscheidet sich aus spitzem Winkel dafür, es selbst zu versuchen. Falsche option.

Caligiuri bekommt einen Freistoss gepfiffen, der Ball liegt gut für eine Flanke auf der rechten Seite. Doch die Hereingabe landet in den Armen von Leno. Wolfsburg ist drauf und dran, zu passiv zu werden.

Gelbe Karte für Admir Mehmedi (Bayer Leverkusen)

Brandt spielt sich mit feiner Einzelleistung in den Wolfsburger Strafraum, prallt dann aber im wahrsten Sinne des Wortes an Błaszczykowski ab. Der Pole war schneller am Ball, alles sauber.

Die Gäste versuchen mehr und mehr, das Heft in die Hand zu bekommen. Allein es fehlt die zwingende Idee, wie man den VfL knacken könnte.

Leverkusens Ansatz: Mehr Ruhe, mehr Kontrolle, mehr Übersicht und dadurch automatisch mehr Chancen. Das Problem dabei: Bayer fehlt nun das Tempo, Wolfsburg macht es sich defensiv gemütlich.

Bayer macht Dampf! Mit Biegen und Brechen wurschtelt sich die Werkself über die rechte Seite nach vorne. Das war mehr Zufall denn Planung. Am Ende aber landet der Ball bei Kampl, der aus halblinker Position aus 17 Metern den Schlenzer ansetzt. Knapp drüber.

Wolfsburg ist sofort bemüht, weiter nach vorne zu spielen und sich nicht wie zu Beginn hinten rein drängen zu lassen.

Weiter geht's. Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Der VfL Wolfsburg führt im Krisenduell der Werksteams mit 1:0 gegen Bayer Leverkusen. Es war beileibe kein hochklassiges Spiel, dazu treten beide Teams zu verkrampft auf. Man merkt den Druck des Gewinnenmüssens allen an. Und doch entwickelte sich ein interessantes Spiel, weil beide Mannschaften unbedingt gewinnen wollen. Leverkusen begann mit brutal offensivem Pressing, liess die Gastgeber kaum zur Entfaltung kommen. Doch die Gäste schafften es selten, den hohen läuferischen Aufwand in Torchancen umzumünzen. Wolfsburg brauchte dagegen eine ganze Weile, um ins Spiel zu kommen - wirkte dann aber ruhiger und abgeklärter als Bayer. Nach der schon guten Chance für Gomez nutzten die Gastgeber einen Bock der Gäste-Defensive zum bislang einzigen Treffer. Man darf gespannt sein, wie Leverkusen das nach der Pause wegsteckt. Bis gleich.

Gute Ecke! Brandt tritt den Ball an den kurzen Pfosten, wo Bender einstudiert verlängert. Rodríguez pennt am langen Pfosten und lässt Hernández an sich vorbeifliegen. Der kommt aber auch dank des hohen Beines des Schweizers zwei Meter vor der Torlinie nicht richtig an den Ball und köpfelt vorbei. Das gestreckte Bein von Rodríguez war hart an der Grenze zum Foul, da kann man auch Elfmeter pfeifen!

Brandt holt die erste Ecke für Leverkusen raus...

Die Gäste suchen nach der schnellen Antwort, schrauben die Intensität kurz vor der Pause nochmal hoch. Doch das Tor hat den Wölfen Sicherheit gegeben, in deren Strafraum kommt Bayer derzeit nicht rein. Zumindest nicht mit Ball.

Leverkusen präsentiert sich wie zuletzt so häufig enorm launisch. Die Gäste fingen super an, pressten mit hohem Aufwand, aber belohnten sich nicht mit Chancen, geschweige denn Toren. Und hinten reicht dann ein Fehler, um in Rückstand zu geraten. Was nun, Bayer?

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:0 durch Maximilian Arnold
Das hatte sich ein klein wenig angedeutet in den vergangenen Minuten. Ein einziger langer Ball genügt, um Bayers Abwehr aus den Fugen zu heben. Das ging viel zu einfach und ist doch so leicht zu erklären: Rodríguez schlägt von rechts hinten den weiten Ball nach rechts vorne, wo Caligiuri startet. Jedvaj orientiert sich nach aussen, wo schon Dragović mitläuft und verliert in der Mitte Arnold aus den Augen. Der steht blitzeblank und muss Caligiuris Hereingabe nur noch über die Linie drücken.

Jedvaj langt schon wieder hin, diesmal gegen Arnold. Wolfsburg arbeitet sich mit Freistössen nach vorne. Nun liegt der Ball 40 Meter vor dem Tor.

Draxler und Jedvaj fighten um den Ball. Der Kroate kommt zu spät und tut sich dabei selbst weh. Nächste Unterbrechung.

Zum ersten Mal ist etwas Leerlauf in der Partie, vier kleine Fouls in kurzer Folge unterbrechen den Spielfluss. Und auf der Bayer-Bank tauscht man bange Blicke: Wendell ist angeschlagen, fasst sich immer wieder an den Knöchel.

Gomez hat die Führung auf dem Fuss! Der Nationalstürmer spritzt in einen versprungenen Ball und düpiert mit einer super Mitnahme gleich drei Gegenspieler. Plötzlich taucht er alleine vor Bayer-Keeper Leno auf. lässt ihn mit einer Körpertäuschung aussteigen - und trifft dann aus sehr spitzem Winkel nur das Aussennetz.

Vor allem der linken Seite der Gastgeber ist es zu verdanken, dass das Spiel mittlerweile ausgeglichen geführt wird. Gerhardt und Draxler kurbeln das Wolfsburger Spiel mehr und mehr an. Vor allem Ersterer eröffnete nun schon drei, vier Mal mit klugen Pässen.

Es scheint, als würden die Wölfe langsam aufwachen. Die Gastgeber stellen nun ihrersets früh den ballführenden Gegner und zwingen Bayer so zu schnellen, unüberlegten Bällen nach vorne.

Nun haben auch die Gastgeber ihren ersten richtig guten Angriff zu verzeichnen: Nach einem Leverkusener Ballverlust geht es ganz schnell. Gomez lässt in der Mitte für Draxler prallen. Der sieht rechts den mitgelaufenen Caligiuri, spielt gut in den Lauf. Doch der Schuss des Deutsch-Italieners von der rechten Strafraumkante verrutscht völlig.

Pfosten! Brandt auf Mehmedi auf Brandt auf Mehmedi auf Wendell - und das auf zwei Quadratmetern in der linken Wolfsburger Strafraumecke. Am Ende zieht der Brasiliener sehenswert mit links ab - und der Ball küsst den rechten Aussenpfosten. Bayer ist vor allem in der Offensive gedanklich schneller als die Gastgeber.

Aus der Ecke entsteht ein gefährlicher Konter: Brandt schnappt sich die Kopfballabwehr seiner Kollegen und spielt mit super Übersicht rechts raus. Dort hat Kampl jede Menge Wiese vor sich, die er auch nutzt. Doch seine Flanke in die Mitte kommt zu spät. dort ist Chicharito bereits zugedeckt.

Wolfsburg wird agiler! Arnold schickt Draxler über die linke Seite. Der wieder genesene Spielmacher dribbelt sich an die Grundlinie und flankt flach rein. Bayer kann klären, Ecke.

"Auf geht's Wolfsburg, schiesst ein Tor", schallt es von den Rängen. Ganze fünf Tore haben die Grün-Weissen bisher zustande gebracht. Das ist viel zu wenig, keine Frage.

Wolfsburg lässt sich zum ersten Mal für mehr als ein paar Sekunden in der gegnerischen Gefahrenzohne blicken. Aber mehr als zwei verunglückte Hereingaben fallen den Gastgebern noch nicht ein.

Benaglio faustet die Hereingabe weg, doch Bayer setzt sofort nach und holt sich das Leder zurück. Das ist schon ein enormer Druck, den die Werkself auf den Gegner ausübt.

Feistoss für Leverkusen von der rechten Seite...

Es ist einen höchst intensive Anfangsphase mit leichten Vorteilen für die Gäste. Deren brutales Pressing lässt den Wölfen überhaupt keine Zeit für einen geordneten Spielaufbau.

Während sich der bemitleidenswerte Knoche mit bandagiertem Oberschenkel in die Katakomben verzieht, überrascht Ismaël den geneigten Zuschauer: Nicht etwa der erfahrene Philipp Wollscheid kommt rein, sondern Hendrik Hansen. Bundesliga-Debüt für ihn, und das in einem so bedeutenden Spiel!

Zum ersten Mal wird es brenzlig: Brandt wird links in den Strafraum geschickt, gibt das Leder scharf rein. Benaglio kann den Ball nicht festhalten, Hernández legt nach hinten ab - doch Benders Abschluss wird geblockt. Nun ist Zeit für den Wechsel.

Wolfsburg spielt seit Minuten mit zehn Mann, Bayer übernimmt derweil die Initiative.

Knoche wird immer noch draussen behandelt, es wird viel diskutiert. Sieht so aus, als würde es nicht weitergehen. Wäre das bitter für die Gastgeber!

Es könnte aggressiv werden! Wolfsburg hat den Ball, versucht sich im ruhigen Spielaufbau. Aber Pustekuchen! Die Gäste gehen mit vier Mann ganz früh drauf. Das erste "Opfer" ist Robin Knoche, der sich nach einem Zweikampf mit schmerzverzerrtem Blick den Knöchel hält.

Schiedsrichter der Partie ist Tobias Stieler. Sein Pfiff gibt den Ball frei.

Fakt ist: Für beide Teams zählt nichts anderes als ein Sieg. Dem neutralen Zuschauer kann das nur recht sein, uns erwartet eine spannende Partie!

Auch bei Bayer ist die personelle Lage leicht gespannt, insbesondere allerdings wegen der Leistung in Lotte. Schmidt tauscht gleich auf sieben Positionen durch. Admir Mehmedi und Chicharito sollen heute dafür sorgen, dass die Sturmflaute endet.

Und was sagt Ismaël? Der bleibt völlig pragmatisch: "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man beklagt sich, oder man arbeitet mit dem vorhandenen Personal. Die Spieler, die fit sind, haben Lust und wollen sich wehren. Egal wer auf dem Platz steht, egal wer im Kader steht: Das sind meine 18 wichtigsten Männer an diesem Tag. Man kann es nicht ändern, dass die Spieler verletzt sind, daher sollten wir die Zeit nicht an solche Gedanken verlieren."

Dass sich der Franzose einer fast schon verheerenden personellen Situation gegenüber sieht, will er nicht gelten lassen. Neben den Langzeitverletzten Sebastian Jung, Josuha Guilavogui und Carlos Ascues meldeten sich in dieser Woche auch noch Vieirinha und Bruno Henrique ab. Auch für Jannes Horn und Daniel Didavi kommt das Spiel noch zu früh, Christian Träsch wurde ebenfalls nicht rechtzeitig fit. Immerhin kann Julian Draxler spielen. Abwehrmann Jeffrey Bruma sah zuletzt Rot und ist ebenfalls raus.

Allofs und Ismaël wollen momentan nicht in grossen Schritten denken, sie präferieren eine Politik der kleinen Fortschritte, um aus dem Schlamassel herauszukommen. Denn der Mannschaft fehlt nach Einschätzung ihres Trainers vor allem eines: Sicherheit und Glaube. Damit sich dies schneller einstellt, will Ismaël möglichst wenig ausprobieren.

Die Reissleine hat der Verein längst gezogen, nach der Pleite gegen Leipzig musste Dieter Hecking gehen. Allerdings wurde es bislang unter Interimscoach Valérien Ismaël nicht wirklich besser. In Darmstadt verlor man mit 1:3, das Pokalspiel in Heidenheim liess nicht wirklich einen Klassenunterschied erkennen. Doch beim VfL baut man auf die befreiende Wirkung eines Sieges, egal gegen wen.

Ohnehin hat Allofs mehr als genug eigene Probleme. Denn gegen Leverkusens nicht gerade gute Bilanz der vergangenen Wochen wirkt das, was die Wölfe zuletzt abgeliefert haben, schlicht desaströs. Der wacklige Sieg im Pokal bei Zweitligist Heidenheim war Wolfsburgs erstes gewonnenes Spiel nach satten sieben sieglosen Ligaspielen. Ganze drei Treffer erzielten die Wölfe in diesen sieben Spielen. Zuhause holten sie zwei Punkte bei einem einzigen Tor.

Auch Klaus Allofs möchte Schmidts Sperre keine allzu grosse Bedeutung beimessen. Wolfsburgs Macher warnte im Vorfeld der Partie davor, das Fehlen des gegnerischen Trainers überzubewerten. Die Sperre werde die Werkself nicht aus der Bahn werfen.

In der Pressekonferenz vor diesem richtungsweisenden Spiel gab sich Schmidt reumütig und versprach Besserung. Schritt eins auf seiner Agenda: Er sieht sich gegenüber Mannschaft und Verein in der Verantwortung, sein Team perfekt auf das heutige Spiel vorzubereiten.

Die Erwartungen sind unterm Bayer-Kreuz aber natürlich ganz andere, weshalb Trainer Schmidt in den vergangenen Wochen massiv unter Druck geraten ist. Da hilft es umso weniger, dass der unter Beobachtung der Liga stehende Coach nach einigen zu deutlichen Worten im Spiel gegen Hoffenheim nun einmal mehr gesperrt ist. Die Mannschaft während der Partie coachen wird daher heute mal wieder Co-Trainer Markus Krösche.

Die Gäste aus Leverkusen stehen im internen Krisenvergleich eigentlich richtig gut da. Die Elf von Roger Schmidt verlor lediglich die vergangenen beiden Ligaspiele, kam in der Königsklasse in drei Spielen zu drei Remis und - na gut, das war peinlich - flog unter der Woche bei Drittligist Sportfreunde Lotte aus dem Pokal.

Bundesliga, neunter Spieltag, Bayer 04 reist zu den Wölfen - eigentlich erwartet man bei dieser Konstellation ein Gipfeltreffen der Liga. Doch die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft an beiden Standorten derzeit weit auseinander. Ein Gipfel ist es trotzdem. Nämlich der grosse Krisengipfel des Spieltages.