Fazit:
Hertha BSC besiegt den Angstgegner der letzten Jahre, schlägt Borussia Mönchengladbach am 10. Spieltag mit 3:0. Nach einer ersten Viertelstunde, in denen die Fohlenelf Vorteile hatte, fiel die Entscheidung im Olympiastadion noch vor dem Kabinengang. Durch Kalous Doppelpack im ersten Durchgang und dem Platzverweis von Kramer waren die Weichen eindeutig auf Heimsieg gestellt. Nach dem Seitenwechsel übertrieb es die Mannschaft von Pál Dárdai zwar mit der passiven Verwaltung des Vorsprungs und liess einige gute Chancen der Schwarz-Weiss-Grünen zu, doch am Ende liessen die Fohlen genau die Effizienz vermissen, die Berlin heute den fünften Heimsieg der Saison beschert hat. Den Schlusspunkt setzte dann Kalou in Minute 84. Abgerundet wird der bittere Abend der Gäste durch die mutmasslich schwerwiegende Verletzung von Herrmann. Während die Alte Dame auf Platz drei vorrückt, bleibt Borussia auf dem elften Rang kleben. Nach der Länderspielpause geht es für die Hauptstädter mit einem Auswärtsspiel beim FC Augsburg weiter. Die Fohlen empfangen den 1. FC Köln zum Derby, in dem sie nach der mageren Ausbeute aus den letzten fünf Bundesligapartien mächtig unter Druck stehen. Einen schönen Abend noch!

Nun können die blau-weissen Anhänger in aller Ruhe feiern. Hertha startet als Dritter in den Samstag und kann von der Couch aus entspannt auf die restlichen Partien des Spieltags blicken.

Die Trainer vollziehen ihre letzten Wechsel. Während bei den Gästen Hazard noch ein paar Pflichtspielminuten bekommt, darf sich Kalou bei den Berliner Anhängern den verdienten Applaus abholen. Der aus der Gladbacher Jugend stammende Kurt feiert sein Saisondebüt.

Tooor für Hertha BSC, 3:0 durch Salomon Kalou
Kalou besorgt die endgültige Entscheidung - mit seinem dritten Treffer! Weiser spielt aus dem halbrechten Raum im richtigen Augenblick in die Schnittstelle zwischen Vestergaard und Elvedi. Kalou taucht frei vor Sommer auf und stellt seine Kaltschnäuzigkeit im Eins-gegen-Eins erneut unter Beweis.

Weiser schiebt nach einem Durchsteckpass von Kalou an Sommer, aber auch am langen Pfosten vorbei. Der Vorbereiter des 1:0 stand aber ohnehin in der verbotenen Zone, was das Schiedsrichtergespann auch richtig erkannt hat.

So unspektakulär dieser zweite Abschnitt im Gesamteindruck verläuft, so viele Chancen auf den Anschlusstreffer hat es mittlerweile gegeben. Der Hauptstadtklub übertreibt es ein wenig mit dem Kräftesparmodus und riskiert trotz Überzahl den entspannten Sieg.

Stindl mit der nächsten Möglichkeit! Nach einem Anspiel von Johnson taucht der Ex-Hannoveraner im Sechzehner frei vor Jarstein auf, schliesst aus leicht spitzem Winkel mit dem rechten Innenrist ab. Der norwegische Schlussmann rettet mit dem rechten Fuss.

Jantschke und Korb nehmen sich durch Grätschen auf der rechten Abwehrseite selbst aus dem Spiel und verursachen damit eine Unterzahlsituation in der Abwehr. Mittelstädt wird auf links in den Sechzehner geschickt, ballert aber weit drüber.

Vestergaard mit der Kopfballchance! Nach Raffaels scharfer Freistssflanke hält der lange Däne aus zentralen elf Metern den Schädel hin und bringt die Kugel auf die Mitte des Kastens. Jarsteins steht etwas zu weit vor der Linie und rettet mit den Fingerspitzen.

Wollen die Hausherren ihren höchsten Saisonsieg feiern, müssen sie noch einen Treffer nachlegen. Teile der Fans würden sich das Verlangen nach weiteren Toren wünschen: Trotz der komforfablen Führung gibt es ein paar Pfiffe auf den Rängen.

Haraguchi, der ansonsten eine tolle Saison spielt, war heute eher unauffällig. Sein Ersatz in den letzten 20 Minuten ist Schieber, der bei seinen neun Einwechslungen in dieser Spielzeit schon zwei Jokertore erzielen konnte.

BSC-Coach Dárdai ist nicht besonders erfreut darüber, dass seine Blau-Weissen momentan dermassen passiv agieren. Es wäre aus Heimsicht total unnötig, die Gäste noch einmal ins Rennen um einen Punktgewinn zurück kommen zu lassen.

Johnson beinahe mit dem Anschluss! Der Amerikaner wird im Zentrum mit einem Pass in die Tiefe durch Stindl in Szene gesetzt. Bei seinem Rechtsschuss aus gut 15 Metern bekommt sein Landsmann Brooks noch den Fuss dazwischen und fälscht zu einer Bogenlampe ab. Jarstein bremst das Spielgerät kurz vor der Linie.

Gelbe Karte für Maximilian Mittelstädt (Hertha BSC)
Der Youngster mit dem Trikoptzupfer gegen Johnson, der auf halbrechts steil in den Strafraum geschickt worden ist. Auch hier ist Gelb die richtige Folge. Schiri Stieler schaut heute ganz genau hin, ist aber konsequent in seinen Entscheidungen.

Raffael sieht, dass Jarstein recht weit vor seinem Kasten steht. Er probiert einen Lupfer von der Mittellinie, befördert das Leder aber weit rechts am Gehäuse des Norwegers vorbei.

Eine halbe Stunde vor dem Ende hat man schon das Gefühl, dass die Schlussphase angebrochen wäre. Berlin muss nicht, Mönchengladbach kann nicht. Es scheint nicht möglich zu sein, dass hier und heute noch einmal Spannung aufkommt.

Ibišević schraubt sich nach Weisers Eckstossflanke von der rechten Fahne hoch und verlängert mit der Stirn auf die linke Ecke. Sommer ist schnell unten und kann den Ball festhalten, so dass ein Nachschuss für Kalou nicht möglich ist.

Der angeschlagene Lustenberger trottet vom Rasen. Der Schweizer wird ab sofort durch Allan ersetzt, der ein Leihspieler des Liverpool FC ist und in Berlin noch nicht den Durchbruch geschafft hat. In Sinsheim gehörte er noch zur Startelf des BSC.

In der Bundesliga hat Mönchengladbach übrigens seit dem 24. September nicht mehr getroffen. Hier mit einem Feldspieler weniger zumindest diese Negativserie zu beenden, ist eine echte Herkules-Aufgabe. Hertha kontrolliert das Geschehen in den ersten Minuten in Durchgang zwei hne Probleme.

Was ist das Ziel der Fohlen nach dem Seitenwechsel? Geht es nur noch um Schadensbegrenzung oder trauen sie sich ein Comeback im Rennen um einen Punktgewinn zu? Bei der Risikovariante droht hier natürlich eine echte Abreibung.

Der verwarnte Strobl ist bei den Gästen in der Kabine geblieben. Mit dieser zweiten Auswechslung will BMG-Coach Schubert sicherlich verhindern, dass wegen einer weitere Gelb-Roten Karte im nächsten Heimspiel gegen Köln neben Kramer ein weiterer Sechser fehlt. Korb ist sein Ersatz; Mönchengladbach stellt auf Viererkette um.

Willkommen zurück zum Wiederbeginn in der Hauptstadt! Nach fünf teilweise deutlichen Pleiten gegen Mönchengladbach sind die Chancen für einen Sieg der Herthaner zum jetzigen Zeitpunkt sehr gross. Auf dem Weg zum fünften Heimdreier in dieser Saison scheint sich Berlin nur noch selbst schlagen zu können.

Halbzeitfazit:
Nach 45 Minuten am Bundesligafreitag spricht alles für einen Erfolg Herthas. Der BSC liegt zur Pause mit 2:0 vorne, ist in Überzahl und hat einen verunsicherten Gast Borussia Mönchengladbach vor der Brust. Die erste Viertelstunde im Olympiastadion gehörte zweifellos der Fohlenelf, die vor allem über die rechte Aussenbahn und den agilen Herrmann Akzente setzte, ohne sich klare Chancen zu erarbeiten. Herthas Führungstor durch Kalou fiel aus dem Nichts (18.), doch im Nachhinein verdienten sich die Hauptstädter den Vorsprung und konnten ihn durch den Ivorer nach einer guten halben Stunde sogar vergrössern (33.). Für den Champions-League-Teilnehmer vom Niederrhein gab es noch zwei weitere Hiobsbotschaften: Zunächst musste der möglicherweise schwerwiegender verletzte Herrmann ausgewechselt werden; dann wurde Kramer mit einer berechtigten Ampelkarte des Feldes verwiesen. Bis gleich!

Gelbe Karte für Niklas Stark (Hertha BSC)
Stark verhindert den schnellen Einwurf der Schwarzi-Weiss-Grünen, um einen Gegenstoss zu verhindern. Für dieses taktische Vergehen wird der ehemalige Nürnberger mit einer Verwarnung bestraft.

Ibišević legt an der rechten Sechzehnerkante wunderbar mit der Hacke für Weiser ab. Der Rechtsaussen visiert die lange Ecke an, die er nur um gut einen Meter verpasst.

Gelbe Karte für Tobias Strobl (Bor. Mönchengladbach)
Wieder ist Lustenberger das Opfer eines Fouls der Borussia. Diesmal packt Strobl im Mittelfeld das lange Bein gegen den Schweizer aus und verpasst den Ball. Der Frust ist bei den Fohlen sehr gut zu erkennen.

Die Fohlenelf wird froh sein, wenn sie ohne weitere Schaden in die Kabine kommt. Sie wirkt jetzt durcheinander und kann die Vorstösse der Hausherren im Mittelfeld kaum noch aufhalten. Derzeit konzentrieren sich die Gäste eher darauf, den Schiedsrichter zu kritisieren.

Gelb-Rote Karte für Christoph Kramer (Bor. Mönchengladbach)
Eine schwierige Woche für Kramer endet mit einer Ampelkarte. Stobl verspringt das Leder im zentralen offensiven Mittelfeld. Er springt Lustenberger in die Beine. Schiri Stieler liegt mit dem Platzverweis richtig.

Berlin zeigt sich nun hungrig und will den wackelnden Widersacher schon vor der Pause endgültig erlegen. In der Live-Tabelle schieben sich die Blau-Weissen auf Platz drei vor und könnten morgen ganz entspannt nach München schauen: Entweder verringert sich der Rückstand auf die Bayern oder man bleibt vor Hoffenheim.

Mönchengladbach droht die vierte Auswärtspleite im fünften Anlauf. Die Fohlenelf hat den Abend in der Hauptstadt sehr ordentlich begonnen, leistet sich nach dem offensiven Abrutschen nun aber auch einige schlimme Patzer in der Abwehr. Die werden von Hertha eiskalt ausgenutzt.

Tooor für Hertha BSC, 2:0 durch Salomon Kalou
In Überzahl des BSC schnürt Kalou den Doppelpack! Elvedi schiesst Vestergaard auf der halbrechten Abwehrseite gegen die Brust. Der Abpraller fliegt in den Sechzehner, wo der Ivorer einen kleinen Vorsprung vor Strobl hat und mit dem rechten Aussenrist aus 13 Metern in die rechte Ecke einschiebt.

Fabian Johnson wird bei nächster Gelegenheit in die Partie kommen.

Ibišević hält gegen Herrmann die Sohle drauf und fällt ihm dann noch von hinten in die Beine. Dieses Vergehen wird vom Unparteiischen übersehen. Den Borussen scheint es aber härter getroffen zu haben: Er muss erst einmal auf dem Rasen behandelt werden. Alles deutet auf eine Auswechslung hin.

Gelbe Karte für Oscar Wendt (Bor. Mönchengladbach)
Wendt verspringt die Kugel auf seiner linken Abwehrseite. Beim Versuch, sie noch mit einem langen Schritt von Pekarík zu erreichen, trifft der Schwede nur die Knochen des Berliners. Auch diese Verwarnung geht in Ordnung.

Im Anschluss an den Gegentreffer ist von der Offensive Mönchengladbachs erst einmal nichts mehr zu sehen. Der BSC drängt die Schwarz-Weiss-Grünen zwar nicht dauerhaft in deren eigene Hälfte, hat nun aber deutliche Vorteile.

Weiser ist nicht nur wegen der Vorbereitung des 1:0 der Aktivposten in der blau-weissen Angriffsreihe. Nun wird er auf rechts von Wendt regelwidrig zu Fall gebracht und holt einen Freistoss heraus, den er selbst in die Mitte bringt. Er findet Brooks, dessen Aufsetzerkopfball auf die linke Ecke leichte Beute für Sommer ist.

Berlin schnappt sich den ersten Treffer des Abends, obwohl weite Teile der Anfangsphase der Fohlenelf gehörten. Die individuelle Klasse von Weiser und Kalou sorgt dafür, dass die Borussia wie in den letzten drei Auswärtsspielen einem Rückstand hinterher läuft.

Tooor für Hertha BSC, 1:0 durch Salomon Kalou
Kalou vollendet Weisers grossartige Flanke ins Netz! Der 22-Jährige wird im halbrechten Korridor nicht konsequent attackiert. Er nimmt den Kopf hoch, sieht seinen ivorischen Mitspieler am zweiten Pfosten und überwindet Elvedi mit einer genauen Hereingabe. Kalou hebt zum Flugkopfball ab und trifft aus elf Metern in die rechte Ecke.

Bisher ist der Mannschaft von André Schubert nicht anzumerken, dass sie noch am Dienstagabend in der Champions League antrat. Die Fohlen sind im Zusammenspiel flüssiger als die Hausherren setzen viele offensive Akzente. Herrmann tankt sich an die rechte Grundlinie durch, doch sein Rückpass auf Stindl überrascht den Ex-Hannveraner. Unbedrängt schiesst er aus 14 Metern überhastet weit über das Tor von Jarstein.

Herthas Abwehrreihe wirkt alles andere als sattelfest in der ersten Viertelstunde. Mönchengladbach bekommt zu viel Platz und hätte sich schon bessere Chancen herausarbeiten können als die bisherigen Abschlüsse.

Wenig später lässt Raffael Lustenberger ins Leere laufen und probiert sich aus 18 zentralen Metern mit einem Rechtsschuss. Vom Innenrist des Brasilianers segelt die "Torfabrik" knapp über den Querbalken.

Strobl mit dem Kopfstoss! Nach seinem Pass auf die rechte Seite zu Herrmann bekommt er die Kugel am ersten Pfosten schnell in der Luft zurück. Er nickt zentral in Richtung Kasten, befördert das Leder nur knapp drüber.

Erneut nimmt Herrmann auf dem rechten Flügel Fahrt auf, hat unheimlich viel Platz für eine Vorlage in das Zentrum. Sein Pass geht allerdings völlig schief und kann von Stark abgefangen werden. Der U19-Europameister von 2015 beginnt heute im Gegensatz zum letzten Sonntag in der Innenverteidigung.

In den Nachwehen des fälligen Freistosses zieht Mittelstädt aus der zweiten Reihe mit dem rechten Spann ab. Der unplatzierte Versuch ist keine echte Prüfung für Sommer, aber der erste Torschuss der Partie im Olympiastadion.

Gelbe Karte für Christoph Kramer (Bor. Mönchengladbach)
Weiser enteilt Kramer nach einem Hackenpass von Ibišević im halbrechten Korridor. Der Ex-Leverkusener reisst den Rechtsaussen der Hausherren mit einem Griff an die rechte Schulter zu Boden. Referee Stieler zückt die erste Gelbe Karte.

Herrmann wird auf der rechten Aussenbahn von Elvedi geschickt. Er schafft es hinter die Berliner Abwehrkette und passt auf Höhe der Sechzehnerkante in die Mitte. Dort gibt Stindl zu Wendt auf die halblinke Seite weiter. Der Schwede setzt zum Rechtsschuss an, wird aber entscheidend von Brooks gestört.

Die Blau-Weissen sind um Ballkontrolle bemüht. Mangels präziser Pässe im Mittelfeld kann die Kugel bisher aber nur in der eigenen Hälfte dauerhaft gehalten werden. Mönchengladbach arbeitet zu Beginn ganz ordentlich gegen den Ball.

Jarstein wird nach einem Rückpass von Stindl angelaufen und spielt von der rechten Sechzehnerseite einen unsauberen Ball nach vorne. Raffael schnappt sich das Leder, dringt in den Strafraum ein, doch sein Anspiel in die Mitte findet keinen Abnehmer.

Vier Neue schickt André Schubert ins Rennen. Tony Jantschke, Patrick Herrmann, Jonas Hofmann und Raffael ersetzen Julian Korb, Fabian Johnson, Thorgan Hazard und André Hahn. Raffael bestreitet bei seinem ehemaligen Arbeitgeber das 100. Bundesligamatch für Borussia Mönchengladbach.

Pál Dárdai hat im Vergleich zum schwachen Auftritt in Sinsheim zwei personelle Änderungen vorgenommen. Anstelle von Allan und Alexander Esswein (beide auf der Bank) beginnen Maximilian Mittelstädt und Salomon Kalou. Für den ivorischen CL-Sieger ist es erst der zweite Startelfeinsatz in dieser Bundesligasaison.

BSC gegen BMG – der Bundesligafreitag hat begonnen!

Vor gut 50000 Zuschauern und bei einer Lufttemperatur von etwa 3° C betreten die 22 Hauptdarsteller mit leichter Verspätung das grüne Parkett.

Bewahrt Hertha seine weisse Heimweste und hält den Anschluss an das Toptrio oder gelingt Mönchengladbach der erste Schritt aus der Ergebniskrise? Freuen wir uns auf ein packendes Aufeinandertreffen im Olympiastadion!

In strittigen Szenen hoffentlich den Durchblick hat Schiedsrichter Tobias Stieler. Der 35-jährige Jurist hat seine Karriere als Unparteiischer bei der SG Rosenhöhe Offenbach im Hessischen Fussball-Verband gestartet und stieg im Februar 2012 in die deutsche Eliteklasse auf. Seit 2014 steht er zudem auf der FIFA-Liste. Bei seinem 62. Bundesligaeinsatz wird er an den Seitenlinien von Rafael Foltyn und Christian Fischer unterstützt. Als Vierter Offizieller ist Arne Aarnink zwischen den Coachingzonen für die Verwaltungsaufgaben zuständig.

"Wir müssen zurzeit mit Mittelmass leben, weil wir momentan auf einem entsprechenden Tabellenplatz stehen. Wir haben in den vergangenen Wochen auf die Situation bei uns hingewiesen, darauf, dass die Entwicklung nicht völlig überraschend ist, dass wir gewisse personelle Probleme haben, aber auch, dass wir mit der Situation nicht zufrieden sind", äusserte sich Sportdirektor Max Eberl zur aktuellen sportlichen Lage in der Hennes-Weisweiler-Allee. Die Länderspielpause kommt der Borussia sicherlich gelegen, unabhängig vom Ergebnis in Berlin.

Den nächsten mentalen Rückschlag gab es für das Team von André Schubert am Dienstagabend in der Champions League. Es erreichte gegen den Celtic Football Club nach dem Hinspielsieg in Glasgow lediglich ein 1:1-Unentschieden. Die fast sichere Qualifikation für die K.o.-Phase der Europa League wurde damit verpasst; der Vorsprung auf Platz vier beträgt vor den letzten beiden Spielen nur zwei Punkte. Zudem sind die Chancen auf ein Überwintern in der Königsklasse nach dem Sieg Manchesters gegen Barcelona auf ein Minimum gesunken.

Die aktuelle Form von Borussia Mönchengladbach spricht allerdings dafür, dass der blau-weisse Negativlauf gegen die Schwarz-Weiss-Grünen heute beendet wird. So konnte keines der letzten vier Spiele gewonnen werden; nicht einmal ins gegnerische Tor wurde in 360 Minuten getroffen. Zur eklatanten Auswärtsschwäche (ein Punkt in vier Begegnungen) hat sich gegen Hamburg und Frankfurt nun auch eine deutliche Leistungsminderung in den Matches vor eigenem Publikum gestellt.

Im Olympiastadion ist die Alte Dame bisher eine Macht, hat alle vier Partien vor eigenem Publikum für sich entscheiden können. Eine weisse Heimweste hat in der Bundesliga ansonsten nur der SC Freiburg vorzuweisen. Im fünften Match vor heimischer Kulisse könnte diese starke Bilanz allerdings in Gefahr geraten, schliesslich hat sich Mönchengladbach in den letzten Spielzeiten zu einem Angstgegner der Herthaner entwickelt. So verlor der BSC die letzten fünf Partien gegen die Fohlenelf.

Dass nicht sogar Punktgleichheit mit dem übermächtigen Tabellenführer Bayern München möglich ist, liegt in der jüngsten Niederlage am vergangenen Sonntag in Sinsheim begründet. Bei der im Ligabetrieb ungeschlagenen TSG 1899 Hoffenheim brachten die Hauptstädter eine starke erste Viertelstunde auf den Rasen, waren den Kraichgauern aber in der restlichen Spielzeit klar unterlegen. Mit 0:1 fiel die Höhe der zweiten Pleite der Saison sogar noch niedrig aus; die Nagelsmann-Truppe vergab einige gute Chancen.

Die Erfolgsgeschichte von Pál Dárdai als Trainer der Blau-Weissen setzt sich also auch in der zweiten Spielzeit fort, in der von Anfang an verantwortlich ist. Wie im Jahr nach der späten Rettung vor dem siebten Bundesligaabstieg der Vereinsgeschichte hat der BSC einen punkteträchtigen Start hingelegt, sogar noch drei Zähler mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Herbst 2015 auf dem Konto. Da die anderen Spitzenteams erst morgen und übermorgen antreten, kann Hertha heute mit einem Dreier bis auf den dritten Platz vorrücken.

Mit Blick auf Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach haben sich die Entwicklungen der letzten neun Spieltage der vergangenen Rückrunde und denen der Hinrunde dieser Saison umgekehrt. Berlin hat nach der 25. Runde nur noch acht Zähler geholt und rutschte von Rang drei auf den siebten Platz ab. Die Schwarz-Weiss-Grünen fuhren die doppelte Ausbeute ein und sicherten sich dadurch vor dem letzten Spieltag den Qualifikationsplatz für die Champions League. In 16/17 hingegen liegt die Alte Dame mit 17 Punkten fünf Zähler vor der Elf vom Niederrhein.