In seinem ersten Super-League-Spiel gelingt Zürichs neuem Trainer Bo Henriksen also ein Überraschungs-Erfolg. Trotzdem sind die Zürcher weiter deutlich Tabellen-Schlusslicht und sieglos. Weiter geht es schon am Donnerstag mit dem Spiel in Basel. Für YB ist das Unentschieden derweil nicht extrem dramatisch, weil auch Verfolger Servette 0:0 gespielt hat. Die Berner treten am kommenden Mittwoch in Lugano an.
 
Ihnen noch einen schönen Abend und bis zum nächsten Mal!

Nach der Pause hat YB vielleicht noch etwas mehr Ballbesitz, viel ändert sich am Spielgeschehen aber nicht. Die Zürcher bleiben hartnäckig und den Berner Offensivspielern fehlen Ideen und die nötige Dynamik. So kommt es höchstens zu einigen verzweifelten Abschlüssen aus der Distanz; selten ist einer der Goalies ernsthaft gefordert. In der Schlussphase nimmt das Spiel nach einigen offensiven Einwechslungen doch noch etwas Fahrt auf; gleich mehrfach kommt YB nach unnötigen Ballverlusten in die Bredouille, wobei Lustenberger und Zesiger jeweils mit starken Tacklings retten. Auf der Gegensteite kommt YB in der 87. Minute doch noch fast zum späten Tor: Nach toller Kombination schrammt ein Ugrinic-Knaller aber am Tor vorbei. Den Schlussakt setzt aber der FCZ, der in Person von Tosin noch zu guten Möglichkeiten in der Nachspielzeit kommt: Von Ballmoos und Zesiger bewahren YB aber vor einem späten Gegentor.

Dann ist das Spiel vorbei. Schlusslicht und Leader trennen sich letzlich leistungsgerecht mit 0:0.

Tatsächlich ist Tosin nochmal brandgefährlich. Nachdem YB den Ball in der Vorwärtsbewegung verliert, wird der wirblige Stürmer angespielt und scheint alleine aufs Tor losziehen zu können. Doch da kommt Cedric Zesiger von der Seite angerutscht, macht das Bein lang und spitzelt den Ball so noch weg. Das Spielgerät geht auf die Aussenlinie zu und Tosin will den Ball im Spiel halten, aber Zesiger jagt hinterher und drischt das Spielgerät auf die Tribüne.

Wie aus dem Nichts braucht es plötzlich eine tolle Parade von David von Ballmoos, der einen guten Schuss von Aiyegun Tosin von halbrechts wunderbar zur Seite abwehrt. Nicht selbstverständlich, dass ein Goalie, der praktisch die ganze zweite Halbzeit nichts zu tun hatte, dann, wenn es ihn braucht, zur Stelle ist.

Die Zürcher lauern noch auf einen Konter, der den Lucky Punch bringen könnte. Grundsätzlich spielen hier in den Schlussminuten aber nur noch die Berner. Ohne aber eine wirklich bessere Offensiv-Idee zu haben als davor.

Die letzte Minute ist angebrochen und wir sind in einer vierminütigen Nachspielzeit angekommen. Noch immer ist alles möglich im Letzigrund.

Die Bälle werden nun wirklich regelmässig in den FCZ-Strafraum geschlagen, wo die Verteidiger aber stets zur Stelle sind und bereinigen können.

YB-Trainer Raphael Wicky zieht seinen letzten Trumpf und bringt Lewin Blum. Kevin Rüegg hat Feierabend.

Gute Kombination der Berner: Zesiger schickt Monteiro über rechts auf die Reise und der Stürmer legt überlegt zu Itten in die Mitte zurück. Dieser lässt gekonnt abtropfen und der heranpreschende Ugrinic zieht voll durch. Ungefähr zehn Zentimeter neben dem Pfosten zischt der Ball am Tor vorbei. Das war mit Sicherheit die grösste YB-Torchance in diesem Spiel.

Ein heute aufopferungsvoller Bledian Krasniqi trottet erschöpft vom Spielfeld. Für ihn kommt Stürmer Donis Avdijaj, Henriksen will sich also nicht einfach auf dem 0:0 ausruhen.

Sieben Minuten sind regulär noch zu gehen in Zürich. Minuten, in denen die Berner unbedingt noch ein Tor erzielen möchten, in denen sich der FCZ hingegen überlegen muss, wieviel Risiko er noch eingehen möchte. Die kommenden Minuten werden es weisen.

Grosse Aufregung, nachdem YB – wohl zu Unrecht – einen Eckball bekommt. Dieser segelt daraufhin aber sowieso an Freund und Feind vorbei. An der Seitenlinie tigert Henriksen weiter unermüdlich Hin- und Her. Der Däne fordert etwas mehr Aktivität von seinem Team – die Trainer-Miene sieht aber durchaus zufrieden aus.

Eine Flanke von Kevin Rüegg wird vom Rücken eines FCZ-Verteidigers aufs eigene Tor gelenkt. Yanick Brecher hat gut aufgepasst und fängt diesen Ball. Etwas drückender werden die Berner nun aber doch, wobei einzig der Faktor Zufall für wirklich Gefahr zu sorgen scheint.

Rrhudani bleibt mit seinem Dribbling gegen Selnaes hängen und Monteiro fliegt an einer Hereingabe vorbei. Den Offensivspielern des mit Abstand torgefährlichsten Teams der Liga gelingt heute kaum etwas. Das ändert sich auch nicht, nachdem das Offensivpersonal eigentlich fast komplett ausgetauscht wurde.

Die letzte, die YB-Viertelstunde, ist seit wenigen Minuten angebrochen. Und tatsächlich ist es auch in der bisherigen Spielzeit so, dass die Berner in den letzten 15 Minuten sehr erfolgreich sind. Acht Tore haben die Berner in der Schlussphase bereits geschossen und damit auch schon den ein oder anderen Dreier geholt.

Raphael Wicky ist zunehmend Unzufriedenheit anzumerken. Viel mehr als seine Wechsel kann er jetzt aber auch nicht mehr machen. Bisher sind aber auch diese wirkungslos verpufft.

Der heute extrem unglücklich agierende Christian Fassnacht wird erlöst. An seiner Stelle soll nun Donat Rrudhani für die Musik sorgen.

Erstaunlich kampfbetont gibt sich heute YB-Einwechselspieler Vincent Sierro. Nachdem er den Ball eine halbe Minute zuvor noch mit einer starken Grätsche erobert hatte, geht er nun sehr körperbetont in einen Zweikampf und schickt seinen Gegenspieler auf den Rasen. Diesmal wird er aber vom Schiedsrichter zurückgepfiffen.

Nach einem Eckball von YB rauschen beim Kopfball-Duell in der Mitte Fassnacht und Conde zusammen. Glücklicherweise kann es für beide weitergehen – Fassnacht hatte sich bei einem solchen Zweikampf in diesem Jahr schon übel verletzt.

Obwohl man den Eindruck hat, dass beide Mannschaften in ihrer jeweiligen Offensivzone etwas mehr Räume vorfinden, als dies noch in der ersten Halbzeit der Fall gewesen war, wirkt das Spiel mittlerweile wieder träge. Die mehr als 14'000 Fans im Stadion hoffen, in der Schlussphase wenigstens noch die ein oder andere Torchance zu sehen.

Mit Guerrero wagen die Zürcher nochmal einen Vorstoss und der Aussenläufer bringt den Ball scharf in den Strafraum. Dort hat Benito aufgepasst und kann die Situation per Kopf bereinigen.

Etwas mehr Fahrt nimmt das Spiel nun durchaus auf. Ugrinic prüft Brecher nochmal aus rund 25 Metern und der FCZ-Keeper muss zur Ecke fausten. Diese kommt zwar gefährlich in den Strafraum, wird von den Zürchern letztendlich aber geklärt.

Nach über einer halben Stunde ohne Abschluss des FC Zürich ist es Aiyegun Tosin, der von Ballmoos aus grosser Distanz prüft und den Berner Torwart dabei aber vor keine Probleme stellt. Immerhin: Wir haben ein Lebenszeichen der Zürcher Offensive zu sehen bekommen.

Der eingewechselte Itten versucht es aus rund 25 Metern mit einem wuchtigen Schuss in Richtung Zürcher Tor. Aber Brecher ist auf seinem Posten und kann den halbhohe Geschoss Ittens gekonnt zum Eckball abwehren.

Christian Fassnacht verliert den Ball und hält Nikola Broanijasevic dann regelwidrig zurück. Das zieht eine Verwarnung nach sich.

Weiter warten wir aber vergeblich auf die YB-Offensivpower. Die Berner sind heute im Spiel nach vorne wirklich extrem zaghaft.

Auch Aiyegun Tosin betritt das Spielfeld. Der erfahrene Stürmer Ivan Santini beendet seinen Arbeitstag, ohne einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben.

Nun wechseln auch die Zürcher: Cheick Conde kommt für Marc Hornschuh auf den Rasen.

Und auch Cheikh Niasse muss vom Feld. Dem Mittelfeldspieler sind heute auffällig viele Fehlpässe unterlaufen, dies soll der passichere Vincent Sierro nun besser machen.

Ebenso ist Joël Monteiro neu mit dabei. Der Youngster ersetzt Meschack Elia, damit wechselt Wicky gleich sein komplettes Sturmduo aus.

Edeljoker Cedric Itten kommt für Liga-Toptorschütze Jean-Pierre Nsame in die Partie.

Riesengelegenheit für Marchesano! Der Zürcher Mittelfeldmann kann aus 15 Metern volley und alleine vor von Ballmoos stehend abschliessen, verzieht aber, so dass das Leder voller Wucht über den Kasten fliegt. Das war die Chance auf das 1:0! Zuvor wurde Zesiger aber von einem Gegenspieler an der Sohle getroffen, sodass ein allfälliges Tor wahrscheinlich eher nicht gezählt hätte.

Bei der nächsten Unterbrechung wird Wicky seine Joker bringen. Gleich drei Spieler scheinen sich für ihre Einwechslung bereitzumachen. Profitieren die Berner auch heute von ihrem breiten Kader? Qualität ist auf der Ersatzbank jedenfalls zweifellos einige vorhanden.

Zehn Minuten nach Wiederanpfiff ähneln sich die Bilder mit denen aus der ersten Halbzeit. Das Spiel findet vorwiegend zwischen den beiden Strafräumen statt, Toraktionen gab es bislang nur wenige.

Jetzt hat Raphael Wicky genug. Der Trainer fordert gleich mehrere Ersatzspieler auf, sich warmzulaufen. Kurze Zeit nach der Pause sollen neue Kräfte die Spieldynamik verändern.

Ein Abschluss aus der zweiten Reihe von Elia fliegt meterweit über den FCZ-Kasten. Wie seine Offensivkollegen ist auch Elia heute bisher ungewohnt blass und ideenlos.

Niasse verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung und ermöglicht den Zürchern so kurzerhand eine 3 gegen 2 Überzahlsituation kurz vor der Strafraumgrenze. Zesiger macht das Bein lang und fängt so einen Pass von Krasniqi ab; doch wieder keine Grosschance.

Ein weiterer langer Rüegg-Ball wird von Kamberi abgefangen. An der Seitenlinie klatscht Raphael Wicky. Was genau hat der YB-Trainer seinen Mannen in der Pause mitgegeben? Wie schon in der ersten Halbzeit wirken die Gäste im Spiel nach vorne planlos und uninspiriert.

YB scheint irgendwie mehr Freiheiten zu bekommen, als noch in der ersten Halbzeit. Den FCZ in Bedrängnis zu bringen, gelingt aber trotzdem nicht. Wirklich Früchte tragen die Aufwände der Stadtberner bislang noch gar keine.

Der zweite Abschnitt startet mit sehr langem YB-Ballbesitz, der aber grundsätzlich ergebnislos bleibt. Die Zürcher greifen zwar mit einzelnen Spielern hoch an, lassen aber doch eine sehr grosse Restabsicherung zurück.

Es geht weiter mit der zweiten Halbzeit.

Trotz der aktuellen Krisen-Situation zeigt sich Zürich gegen Leader YB von der ersten Minuten an mutig. Die Zürcher sind aufsässig, gehen giftig in die Zweikämpfe und spielen mit Herz nach vorne. Die Berner halten natürlich dagegen und lassen wenig zu, bleiben gegen die aufopferungsvollen Zürcher offensiv aber auch blass. Auch eine verletzungsbedingt frühe Auswechslung von Abwehr-Patron Mirlind Kryeziu bringt die Heim-Defensive nicht aus der Ruhe. Das Team von Bo Henriksen hat die hochdekorierte YB-Offensive gut im Griff. Erst in der Nachspielzeit von Halbzeit bringt YB mit einem Rieder-Kopfball erstmals einen Ball aufs Tor von Brecher. Von Ballmoos muss ebenfalls kaum eingreifen – auch weil Boranjiasevic aus guter Position daneben schiesst.

Dann geht es in die Pause. Trotz Torlosigkeit werden die meisten Heim-Fans wahrscheinlich zufrieden sein. Ihr Team hat im Vergleich zum Donnerstag eine starke Reaktion gezeigt und bietet YB bisher die Stirn.

Ein weiterer Eckball führt in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit tatsächlich zum ersten Ball aufs FCZ-Tor. Rieder nimmt die Hereingabe per Kopf ab, bringt dabei aber nicht wirklich Druck hinter den Ball. So hält Brecher problemlos.

Ugrinic bringt den Corner scharf zur Mitte, wo sich Mets im Getümmel aber durchsetzt und den Ball rausköpft. Ugrinic übernimmt wieder und versucht sich nun mit einem Dribbling im gegnerischen Strafraum. An der Grundlinie kommt er aber nicht mehr an Katic vorbei und muss den Ball ins Aus gehen lassen.

Eine weitere YB-Hereingabe wird als erstes von einem Zürcher berührt. Diesmal gibt es daraufhin aber immerhin einen Eckball.

Jetzt haben die Zürcher resigniert und spielen sich am eigenen Strafraum den Ball zu, um ihn wenigstens mal nicht so schnell wieder zu verlieren. Elia hechelt bei jedem Pass chancenlos hinterher, die anderen Berner bleiben abwartend zurück.

Ugrinic holt sich den Ball und zieht nach vorne los, wird dort aber von Kamberi ausgebremst, der beim Gegenstoss wiederum an Rieder hängen bleibt, der dann einen Fehlpass spielt. Der Ballbesitz wechselt hier teilweise im Sekundentakt; auch weil offenbar keiner etwas damit anzufangen weiss.

Auch bei YB sind viele Zuspiele einfach zu ungenau. Auf beiden Seiten fehlt eine ganze Menge Kreativität und Dynamik.

Ein weiterer langer Ball aus der FCZ-Defensive geht ins Seitenaus und Marchesano verwirft vorne die Hände. Die Zürcher zeigen sich im Vergleich zu ihren letzten Auftritten schon deutlich verbessert, sie wollen aber ganz offensichtlich noch mehr.

Jetzt zeigen Fassnacht und Benito mal eine schöne Kombination und dann zieht Fassnacht sogar noch an einem Gegenspieler vorbei. Doch bevor er den Weg in den Strafraum findet, geht der YB-Flügelspieler zu Boden. Er ist an der Schulter eines Zürchers abgeprallt; Schiedsrichter San lässt das Spiel weiterlaufen.

Santini trifft YBs Kapitän Lustenberger im Gesicht und wird dafür verwarnt.

Nun findet eine YB-Hereingabe von rechts tatsächlich den Weg an den FCZ-Beinen vorbei. Weil aber auch Nsame und Fassnacht verpassen, trudelt der Ball auf der Gegenseite ins Aus.

Immer wieder werden die YB-Vorstösse und Zuspiele abgefangen. Die Berner finden einfach keinen Weg, um diese FCZ-Defensive wirklich zu fordern. Erstaunlich, wenn man ans Europa-League-Spiel vom Donnerstag zurückdenkt: Dort waren die Zürcher gegen PSV mit fünf Gegentoren noch eher gut bedient.

Bo Henriksen ist an der Seitenlinie wirklich sehr aktiv dabei und peitscht seine Mannen nach vorne. Er applaudiert, schreit und gestikuliert. Der Däne bringt das Feuer, dass sich die Verantwortlichen vom neuen Coach auch gewünscht haben.

Jetzt ist es der FC Zürich, der in der Person von Nikola Boranijašević zu einer ersten sehr guten Chance kommt. Der Aussenverteidiger kann sich in die Tiefe lösen und im Strafraum der Berner aus guter, halbrechter Position direkt abschliessen. Doch anstatt die Kugel auf den Kasten von von Ballmoos zu schiessen, verzieht Boranijašević und lässt damit die Chance auf das 1:0 liegen.

Das Spiel läuft nach wie vor hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab. Gute Chancen haben wir noch keine gesehen.

Rüegg sucht Fassnacht mit einer Flanke, findet aber nur Gegenspieler Krasniqi. Fassnacht hatte sich quasi zwischen zwei Gegenspielern versteckt. Der sonst so auffällige Flügelspieler ist heute noch völlig unsichtbar.

Die Berner wollen gerade in einen Gegenstoss übergehen und schwärmen aus, als Guerrero Rüegg den Ball abnimmt und seinerseits zum Konter übergeht. Fabian Lustenberger hat aber gut aufgepasst und zeigt seine Routine mit einem gut getimten Tackling.

Der fällige Freistoss landet auf dem Kopf von Katic, der diesen aber deutlich zu hoch ansetzt.

YB-Abräumer Cheikh Niasse geht mit gestrecktem Bein in einen Zweikampf, bei dem er aber sowohl Gegenspieler als auch Ball verfehlt. Entsprechend läuft Krasniqi auch einfach weiter, der Schiedsrichter unterbricht das Spiel aber und gibt Freistoss für den FCZ. Ausserdem bekommt Niasse als erster Spieler der Partie eine gelbe Karte zu sehen.

Das ansonsten sehr ausgeglichene Spiel läuft einzig in Sachen Ballbesitz für den BSC YB, der derzeit zu knapp 60 Prozent der Zeit in Besitz der Kugel ist.

Nsame wird wieder gesucht; diesmal mit einem langen Ball. Der Kameruner bleibt aber zwischen Kamberi und Katic hängen. Gegen die drei Zürcher Innenverteidiger beissen sich die YB-Stürmer Nsame und Elia bisher die Zähne aus.

Auch nach 18 gespielten Minuten befinden wir uns im Zürcher Letzigrund nach wie vor in der «Abtastphase». Keine der beiden Mannschaften kommt zu gefährlichen Aktionen, denn sowohl die Abwehr Gastgeber, als auch jene der Gäste steht sehr sicher und verteidigt konsequent.

Erstmals in dieser Partie wird Nsame mit einer Flanke gesucht. Der Stürmer nickt die Hereingabe aber deutlich am Tor vorbei.

Ganz bitter: Mirlind Kryeziu muss nach einer Viertelstunde bereits vom Feld. Nach einem Sprintduell scheint der Oberschenkel zu zwicken. Für ihn kommt Lindrit Kamberi ins Spiel.

Der FC Zürich muss in den laufenden Minuten mit einem Mann weniger auskommen. Mirlind Kryeziu wird verletzt ausgewechselt werden, nachdem er sich in einem Laufduell mit Meschack Elia wohl eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen hat. Mit seiner letzten Aktion konnte der Abwehr-Patron aber gerade noch vor den YB-Angreifern befreien.

Via Freistoss können die Zürcher den Ball gefährlich vor das Tor des Gegners schlagen. Weil sich aber auch Nsame der Defensivarbeit annimmt, entsteht aus dieser Aktion keine Gefahr; der aktuelle Liga-Top-Torschütze köpft den Ball auf Strafraumhöhe zur Seite.

Die Zürcher trauen es sich zu, die Berner früh zu stören. Und das macht sich bereits ein erstes Mal bezahlt: Fabian Rieder gerät unter Druck und spielt die Kugel dabei ins Aus. Das Heimteam erntet dafür lautstarkes Klatschen von Coach Henriksen.

Guerrero geht nach einem Zweikampf an der Seitenlinie mit einem Schmerzensschrei zu Boden. In seinem Rücken stiehlt sich Rüegg davon und kommt um eine gelbe Karte herum. Harte Zweikämpfe und auch Foulspiele gabs hier nun schon einige zu sehen – ganz im Gegensatz zu Strafraum-Szenen.

Jetzt auch der erste YB-Abschluss: Filip Ugrinic kommt in Strafraumnähe an die Kugel und hält voll drauf. Dabei befördert er das Rund aber deutlich über die Latte.

YB wiederum versucht, damit souverän umzugehen und das Spiel ruhig aufzubauen. Nur unterlaufen den Bernern dabei immer wieder Fehlzuspiele oder Dribblings schlagen fehl.

Insgesamt machen die Zürcher in der Startphase einen disziplinierten und beherzten Eindruck. Trotz den zuletzt sehr schwachen Ergebnissen verstecken sich die Zürcher gegen den Super-League-Leader nicht.

YB greift den FC Zürich in dieser Startphase auffallend hoch an. Damit wird Brecher bereits früh in dieser Partie dazu gezwungen, den Ball weit und hoch wegzuschlagen.

Nsame geht ins Luftduell und bekommt eine Hand ins Gesicht geschlagen. Nach kurzer Pause kann es für den Kameruner weitergehen; FCZ-Katic kommt etwas glücklich um eine Gelbe Karte herum.

Der Versuch eines langen Zuspiels in die Spitze von Zesiger scheitert, weil er damit seinen Mitspieler Niasse genau am Kopf trifft. Ein Betriebsunfall der kuriosen Art. Für Niasse kann es aber weitergehen und nach einem Abklatschen sind die Teamkollegen wieder versöhnt.

Der FCZ spielt sofort mit Mut nach vorne. Nach gutem Passspiel über mehrere Positionen kann Nikola Boranijasevic auch ein erstes Mal abschliessen. Der Aussenläufer trifft den Ball aber nicht wunschgemäss und so rollt dieser zentral langsam auf von Ballmoos zu, der die Kugel locker aufnimmt.

Der Ball rollt in Zürich! Das Heimteam beginnt wie üblich ganz in Weiss, YB in den Klubfarben Gelb-Schwarz.

In wenigen Minuten geht es los in Zürich. Schiedsrichter der heutigen Begegnung ist Fedayi San. Ihm assistieren Stéphane De Almeida und Sladan Josipovic an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist David Huwiler und als VAR fungiert Sandro Schärer.

Im Vergleich zum Heimspiel gegen St.Gallen rotieren bei YB Stürmer Cedric Itten, Rechtsverteidiger Lewin Blum und Innenverteidiger Mohamed Camara auf die Bank. Dafür rückt Meschack Elia wieder in die Startelf, genauso wie Captain Fabian Lustenberger und Kevin Rüegg.
Fast schon YB-untypisch kann Trainer Raphael Wicky aus dem Vollen schöpfen, lediglich Nachwuchsspieler Miguel Chaiwa ist noch rekonvaleszent.

Im Vergleich zur PSV-Schlappe kehrt Mrilind Kryeziu für Lindrit Kamberi in die Dreierkette zurück. Ausserdem ist Ole Selnaes wieder zurück in der Startelf, genauso wie Bledian Krasniqi und Ivan Santini. Dafür müssen Cheick Conde, Aiyegun Tosin und Bogdan Viunnyk ihren Posten räumen.

Die letzte Begegnung zwischen Zürich und YB fällt in die sieglose Phase der heutigen Gastgeber: Am 16. Juli standen sich die beiden im Wankdorf in Bern gegenüber und trennte sich am Schluss mit einem 4:0-Sieg für YB. Alle Tore fielen dabei in der zweiten Halbzeit: In der 62. Minute durch Christian Fassnacht, in der 77. durch Cedric Itten, neun Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit traf Fabian Rieder und um das 4:0 war Wilfried Kanga besorgt, der in der 85. Minute zum Schlusspunkt in einer einseitigen Partie einnetzte.
 
In der letzten Saison konnte der FCZ mit 2:1, 1:2 und 1:0 gleich drei Direktduelle gegen die Berner gewinnen. Auch 2021/22 hatte YB den ersten Vergleich aber gewonnen und die Zürcher auch damals 4:0 bezwungen.

Bei den Bernern sieht die Lage deutlich erfreulicher aus: In den letzten drei Spielen konnten die Bundesstädter stets gewinnen. Ganz so souverän waren diese Spiele aber nicht immer: In Luzern fiel das Siegtor in der Nachspielzeit, in der letzten Woche führte gegen St.Gallen ein Stergiou-Eigentor in der 87. Minute zum 2:1-Sieg.

Wie bereits angedeutet, befindet sich der amtierende Meister in einer monumentalen Krise. Nach zehn Liga-Spielen ist der FCZ weiter sieglos und hat in der Europa League nach vier Partien noch überhaupt keinen Punkt. Auch der Trainer wurde bereits gewechselt, neu ist der Däne Bo Henriksen im Amt.
Dieser ist am Donnerstag mit einer 0:5-Schlappe bei Eindhoven in seine Amtszeit gestartet. Nur wenig spricht aktuell für die Zürcher. Immerhin sind sie in der Liga aber seit zwei Spielen ungeschlagen: In den Derbys gegen GC und Winterthur wurde jeweils wenigstens ein Punkt geholt.

In Zürich empfängt heute das Super-League-Schlusslicht den Tabellenführer. Nach nur zehn Spieltagen beträgt die Differnez zwischen diesen beiden Teams bereits satte 19 Punkte. Der noch sieglose FCZ liegt mit erst vier Punkten am Tabellenende und hat auf den Vorletzten Winterthur bereits fünf Zähler Rückstand. Auf der Gegenseite steht YB mit fünf Punkten vorsprung vor dem ersten Verfolger an der Spitze. Besonders kurios an dieser Situation: In der abgelaufenen Saison holte Zürich den Meistertitel und YB landete bloss auf dem dritten Rang.

Hallo und herzlich willkommen zum Klassiker zwischen dem FC Zürich und dem BSC Young Boys in der elften Spielrunde der Credit Suisse Super League! Anpfiff ist um 15:30 Uhr im Zürcher Letzigrund.