Fazit:
Bayer Leverkusen kommt im Auswärtsmatch bei BATE Borisov nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und steht in der Champions League vor dem Aus! Nach der schockierenden ersten Halbzeit zeigte die Werkseld nach dem Seitenwechsel zwar ein anderes Gesicht, doch mehr als der Ausgleichstreffer sprang nicht heraus. Obwohl Bayer auf allen Position individuell überlegen ist, konnte man sich zu wenige klare Torchancen herausspielen. Die Werkself zeigte den nötigen Einsatzwillen in Durchgang zwei, doch nach dem 4:1 im Hinspiel gibt es heute nur ein Remis gegen den weissrussischen Meister. Damit rückt man der AS Roma nicht wirklich auf die Pelle. Sollte der italienische Vertreter heute wider Erwarten in Barcelona gewinnen, ist das Achtelfinale bereits ausser Reichweite. Im Falle eines Sieges der Katalanen müsste Leverkusen in 15 Tagen gegen diese ein besseres Ergebnis holen als die Römer im Heimspiel gegen Borisov. Einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Giulio Donati (Bayer Leverkusen)
Donati langt auf seiner rechten Abwehrseite kräftig zu, um Karnitskiy zu stoppen. Die Gelbe Karte für den Aussenverteidiger ist die letzte Aktion der Partie.

Yurchenko hat den Siegtreffer auf dem Fuss! Nach dem Querpass von Kampl setzt der Einwechselspieler zum Abschluss aus 13 Metern an. Milunović stellt sich dem Ukrainer in den Weg und verhindert den Schuss. Das dürfte es dann gewesen sein.

Die letzte reguläre Minute läuft. Borisov kann sich wieder etwas befreien. Bekommen die Farbenstädter noch eine Chance auf den dringend benötigten Siegtreffer? Der Nachschlag beträgt 120 Sekunden!

Wendell scheitert an Chernik! Der aufgerückte Linksverteidiger feuert einen aufspringenden Ball von der linken Strafraumlinie auf die lange Ecke. Der BATE-Keeper taucht ab und verhindert den Einschlag. Kramer reagiert überrascht, als ihm das Leder vor die Füsse fällt. Mit Glück kann Borisov klären.

Zum Ende hin geht der weissrussische Meister sehr hart in die Zweikämpfe, will den Gegner damit vom eigenen Sechzehner fernhalten. Mit den ruhenden Bällen kann die Werkself weiterhin gar nichts anrichten.

Gelbe Karte für Maksim Volodko (BATE Borisov)
Der nächste Ellenbogen-Arbeiter kassiert eine Verwarnung. Opfer des regelwidrigen Verhaltens von Maksim Volodko ist Giulio Donati, der auch nach Zeigen der Gelben Karte nicht aufhört mit dem Meckern.

Brandt legt nach einem Alleingang auf links für Bellarabi ab. Der setzt aus mittelgrosser Distanz zum Rechtsschuss an. Das Spielgerät gleitet ihm leicht über den Spann und fliegt weit rechts an der rechten Torstange vorbei.

Bayer muss bestimmte defensive Risiken eingehen, um die Chancen auf den Sieg zu erhöhen. Borisov könnte in den letzten zehn Minuten noch die ein oder andere Kontermöglichkeit bekommen. Ein Remus hilft Leverkusen eben kaum weiter.

Gelbe Karte für Wendell (Bayer Leverkusen)
Der Linksverteidiger kommt gegen Gordeychuk viel zu spät, hat mit seiner Grätsche keine Chance auf den Ball. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit in dieser Szene ist auch diese Verwarnung korrekt.

Brandt, der in der Bundesliga schon den ein oder anderen späten Treffer erzielt hat, kommt für die Schlussphase. Çalhanoğlu blieb bis auf die Torvorlage relativ blass, konnte als Ballverteiler kaum überzeugen. Brandt bringt nun noch mehr Tempo in das Angriffsspiel.

Die Körpersprache der Werkself stimmt: Mit aller Überzeugung soll der Siegtreffer erzwungen werden. Eine halbhohe Eckballflanke von Çalhanoğlu rutscht am ersten Pfosten durch und verpasst dann Freund und Feind.

Der ehemalige Stuttgarter geht in den verfrühten Feierabend, hat nach einer Verletzung anscheinend noch nicht wieder Luft für die kompletten 90 Minuten. Durch Karnitskiy wird er hinsichtlich seiner Position gleichwertig ersetzt.

Im Kampf um das Weiterkommen muss Leverkusen gewinnen; mit einem Remis würde man lediglich Dritter in der Gruppe E bleiben. Mit dem Erfolgserlebnis im Rücken sollte man jetzt so schnell wie möglich nachlegen.

Tooor für Bayer Leverkusen, 1:1 durch Admir Mehmedi
Bayer ist zurück im Rennen um das Achtelfinale! Die Werkself scheint sich einmal mehr festgelaufen zu haben im Zentrum. Dann packt Çalhanoğlu einen wunderbaren Lupfer auf die rechte Strafraumseite aus. Mehmedi beweist sehr viel Gefühl und befördert das Leder mit dem rechten Innenrist im hohen Bogen in die linke Torecke!

Zwanzig Minuten hat Borisov schon überstanden nach Wiederanpfiff. Aktuell schwimmen sich die Blau-Gelben etwas frei und können hin und wieder mit Kontern ansatzweise für Entlastung sorgen. Bayers starke Druckphase der ersten Viertelstunde ist vorüber.

Gelbe Karte für Denis Polyakov (BATE Borisov)
Der Innenverteidiger klammert knapp hinter der Mittellinie gegen Hernández, damit Bayer nicht schnell umschalten kann und grosse Räume vorfindet. Für dieses taktische Vergehen sieht er Gelb.

Auch der achte Leverkusener Eckball sorgt nicht dafür, dass der Kasten von Chernik ernsthaft in Bedrängnis gerät. Mit Standards und Flanken scheinen die Farbenstädter heute nichts reissen zu können. Am zwingendsten sind sie, wenn sie flach und schnell kombinieren.

Eine halbe Stunde vor dem Ende fehlt es der Werkself noch an der nötigen Präzision im Abschluss. Ansonsten kann man ihr nach katastrophalen ersten 40 Minuten kaum noch etwas vorwerfen. BATE schafft es kaum noch über die Mittellinie.

Mehmedi peilt nach Çalhanoğlus Anspiel auf die linke Sechzehnerseite die flache rechte Ecke an. Mit dem rechten Innenrist bekommt er keine gute Geschwindigkeit hinter das Spielgerät. Chernik kann sich ohne grosse Probleme auf den Ball werden.

Mittlerweile wäre ein 1:1 auf der Anzeigetafel verdient. Leverkusen tritt nun so auf, wie es das schon von Beginn an hätte tun sollen. Die Kombinationen sind temporeich und im letzten Felddrittel hat man die nötige Durchschlagskraft.

Bellarabis Dribbling wird nicht belohnt! Der Ex-Braunschweiger nimmt im Rahmen eines Gegenstosses auf halbrechts an Dahrt auf und lässt gleich drei Blau-Gelbe aussteigen. Plötzlich öffnet sich im Zentrum der Weg zum Kasten, da Milunović ausrutscht. Am Ende stört Polyakov Bellarabi und fälscht den Abschluss aus 16 Metern so ab, dass dieser knapp am linken Pfosten vorbei fliegt.

BATE hat schon im ersten Abschnitt selten aktiv am Geschehen teilgenommen, geriet aber nur selten in Bedrängnis. Jetzt gibt es kaum noch Augenblicke, in denen der weissrussische Meister durchatmen kann. Chicharito kann nach einem Solo von halblinks erst kurz vor Chernik ausgebremst werden.

Bayer ist am Drücker! Bellarabi nimmt nach Mehmedis Flanke von links aus leicht spitzem Winkel direkt ab. Das Leder fliegt von der rechten Starfraumseite direkt in die Hände Chernik. Leverkusen scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, schnuppert am Ausgleich!

Hernández zieht vom halbrechten Korridor nach innen und visiert aus gut 21 Metern den linken Winkel an. Der Versuch mit dem linken Innenrist hat Potential, segelt letztlich nicht weit am Aluminium vorbei. Chernik geht auf Nummer sicher, kann die Arme letztlich aber noch einfahren.

Heimcoach Yermakovich verändert seine Elf zum Start in den zweiten Abschnitt: Für den Aussenbahnspieler Rios bringt er Maksim Volodko, der deutlich defensiver agieren dürfte. Für BATE geht es darum, dieses 1:0 irgendwie über die Zeit zu bringen.

Willkommen zurück in der Stadt an der Bjaresina! Für Bayer gibt es nach Wiederanpfiff keine Ausreden: Mindestens zwei Tore braucht man, um den Traum vom Achtelfinale am Leben zu erhalten. Dazu muss die Werkself ähnlich wie in Rom einen überzeugenden Neustart hinlegen. Borisov verteidigt zwar mit neun Spielern weit hinter der Mittellinie, ist aber verwundbar. Das hat schon das Hinspiel in der BayArena gezeigt.

Halbzeitfazit:
Trotz einer leichten Steigerung in den letzten Momenten erlebt Bayer Leverkusen bisher einen ernüchternden Abend im zentralen Weissrussland: Die Werkself liegt bei BATE Borisov nach 45 Minuten mit 0:1 hinten. Die Gäste mussten einen frühen Schock verdauen, nachdem Leno einen unplatzierten Schuss von Gordeychuk in Minute zwei hatte durchrutschen lassen. In der Folge kam Leverkusen überhaupt nicht ins Spiel und musste bis zur 45. Minute auf den ersten gefährlichen Abschluss warten. Borisov verteidigt den Vorsprung mit zwei Ketten in der eigenen Hälfte. Bayer braucht im kompletten zweiten Durchgang das Tempo der letzten Momente. Nur so kann die vielbeinige Abwehr des weissrussischen Meisters bezwungen werden. Bis gleich!

Chicharito mit der Riesenchance auf den Ausgleich! Mehmedi kann von der rechten Strafraumseite nach Donatis Steilpass an den ersten Pfosten passen. Bayers Angreifer schliesst aus sieben Metern freistehend ab und scheitert an Chernik, der mit einem Reflex rettet!

Hernández geht nach Mehmedis Aussenristpass von links im Strafraum zu Boden. Milunović' Grätsche hat zwar das Leder verfehlt, aber auch den Mexikaner nicht getroffen. Da geht Chicharito einfach zu theatralisch zu Boden, als dass es Elfmeter hätte geben können.

Wenig deutet darauf hin, dass Bayer noch vor dem Pausenpfiff zum Ausgleich kommt. Mehmedi wird steil auf die rechte Strafraumseite geschickt. Sein halbhohes Anspiel kann im Zentrum von Polyakov geklärt werden. Zumindest schaffen es die Gäste in dieser Szene mal spielerisch in den Sechzehner.

Mehmedi probiert sich aus der zweiten Reihe, da die Wege in den Sechzehner einfach nicht bespielt werden können. Der Abschluss des Schweizers segelt deutlich am rechten Pfosten vorbei, so dass Chernik gar nicht erst abheben muss.

Leverkusen hat dreimal so viele Pässe gespielt wie die Hausherren, doch der dadurch resultierende Raumgewinn bleibt gering. Man kann sich mangels Tempo nicht in das letzte Felddrittel kombinieren und muss immer wieder abbrechen.

Gelbe Karte für Kevin Kampl (Bayer Leverkusen)
Kampl, heute erneut auf der Doppelsechs neben Kramer, kommt mit seiner Grätsche gegen Hleb zu spät, trifft nur die Knochen des Gegenspielers. Auch hier ist eine Gelbe Karte angezeigt. Referee Clément Turpin hat alles im Griff.

Gelbe Karte für Aliaksandr Hleb (BATE Borisov)
Hleb ist der zweite Blau-Gelbe, der eine Verwarnung bekommt. Der ehemalige Stuttgarter zieht gegen Donati durch, obwohl das Leder gar nicht mehr in der Nähe ist. Als der Vorteil zu Ende gespielt ist, spricht der französische Unparteiische die Bestrafung aus.

Der mitgereiste Anhang aus der Farbenstadt schaut derweil sehr sparsam: So hatte man sich diese Partie nach der langen Anreise nicht vorgestellt. Bayer kann seine Stärken überhaupt nicht auf den Rasen bringen. Es ist zu hoffen, dass es wie in Rom spätestens nach dem Seitenwechsel eine deutliche Steigerung gibt.

Borisov überlässt Leverkusen weite Teile des Feldes und fährt damit auch nach einer knappen halben Stunde sehr gut. Etwas Angenehmeres als der frühe Führungstreffer hätte dem zwölffachen weissrussischen Meister nicht passieren können. Chernik ist weiterhin ohne echte Prüfung.

Tah wird zum wiederholten Male ins Sprintduell mit Mozolevskiy geschickt, das er erneut nur knapp gewinnen. Hier ist nicht sein ordentliches Tempo beunruhigend, sondern dass seine Nebenleute allesamt weit entfernt von der Szenerie postiert sind. Wenn er solch einen Zweikampf mal verliert, hat Mozolevskiy nur noch Leno vor sich.

Die Werkself bekommt kaum Struktur in ihre Angriffe, bleibt immer wieder im engen defensiven Geflecht der Blau-Gelben hängen, bevor sie auch nur in die Nähe des Kastens von Chernik gelangt. Gleichzeitig zeigt die eigene Abwehrreihe bei den wenigen Vorstössen der Gastgeber meist Unsicherheiten.

Ramalho kommt nach Çalhanoğlus Eckballhereingabe von der rechten Fahne zwar mit der Stirn an die Kugel, doch sein Kopfstoss vom ersten Pfosten aus gut zehn Metern ist aufgrund der geringen Geschwindigkeit und der mangelnden Präzision leichte Beute für BATE-Keeper Chernik. Leverkusen wartet noch auf die erste richtige Chance.

Bellarabi musste sich kurz ausserhalb des Feldes behandeln lassen, ist nach einer guten Minute wieder zurück auf dem Rasen. Einen weiteren Ausfall könnte die Schmidt-Truppe nur schwer verkraften; auf der Bank hat nur noch Brandt hochklassige offensive Ambitionen.

Mit dem zweiten Sieg würde BATE übrigens zumindest bis zum Abend auf Gruppenplatz vorrücken und hätte am letzten Spieltag tatsächlich die besten Chancen auf das Achtelfinale, wenn Rom in Barcelona nicht für eine Überraschung sorgen sollte. Bayer ist in der Live-Tabelle momentan Letzter.

Nach Donatis Anspiel vom rechten Flügel kommt Mehmedi endlich einmal hinter die vorletzte Abwehrreihe der Gastgeber. Kurz vor der Strafraumkante will er zu Bellarabi durchstecken. Dieses Vorhaben scheitert an der Ungenauigkeit des Anspiels, das Milunović letztlich problemlos abfangen kann.

Dem Selbstbewusstsein der Werkself hat der Patzer von Leno nachhaltig geschadet. Sie kommt überhaupt nicht ins Rollen; die erste Viertelstunde in der Borisov-Arena ist überhaupt sehr zerfahren. Die Blau-Gelben sind zunächst nur auf die Verteidigung ihres Vorsprungs aus.

Gelbe Karte für Mikhail Gordeychuk (BATE Borisov)
Der Torschütze fährt im Luftduell mit Donati den linken Arm aus und trifft den Rechtsverteidiger auf Höhe der Mittellinie im Gesicht. Für dieses gesundheitsgefährdende Einsteigen sieht er die Gelbe Karte.

Bayer lässt das Spielgerät in den eigenen Reihen kreisen, wird erst hinter der Mittellinie vom weissrussischen Meister angegangen. Die Hausherren rühren erst einmal Beton an, um die Werkself zum Nachdenken zu bringen. Die schnelle Antwort wird den Gästen nicht geschenkt, sie müssen Ruhe bewahren.

Roger Schmidt vertraut im Vergleich zum Sieg in Frankfurt einer neuen Kraft. Aufgrund der Roten Karte in Rom muss Ömer Toprak aussetzen. Für den türkischen Nationalspieler rückt André Ramalho in die Innenverteidigung. Mit Bender, Kiessling, Jedvaj, Hilbert (allesamt verletzt) und Papadopoulos (gesperrt) stehen dem Leverkusener Trainer einige Spieler nicht zur Verfügung.

Aleksandr Yermakovich hat zahlreichen Akteuren im letzten Pflichtspiel eine Ruhepause gegönnt. Abgesehen von Igor Stasevich kann er heute auf alle Stammspieler bauen. Im 4-3-3-System dürfte Aliaksandr Hleb der einzige Akteur sein, der dem gemeinen deutschen Fussballfan ein Begriff ist.

Viel schlimmer hätte der Abend für Bayer natürlich nicht beginnen können. Jetzt rennt man einem frühen Rückstand hinterher und muss mindestens zweimal netzen, um die Chancen auf das Achtelfinale aufrechtzuerhalten.

Tooor für BATE Borisov, 1:0 durch Mikhail Gordeychuk
Nach 67 Sekunden der Schock für die Werkself! Nach einer Verlagerung von der engen rechten Aussenbahn auf die sehr freie linke Strafraumseite gelangt Gordeychuk für BATE an die Kugel, wird von Donati nicht richtig attackiert. Er zieht nach innen und schliesst aus 14 Metern mit dem rechten Spann recht unplatziert ab. Leno rutscht das Spielgerät durch die Hosenträger!

Borisov gegen Leverkusen – das Leder rollt! Ist Bayer im dritten Anlauf in der Fremde erfolgreich und wahrt seine Chancen auf das Achtelfinale oder endet der Traum von der K.O.-Phase beim weissrussischen Meister?

Wenige Minuten vor 20 Uhr Ortszeit und bei -3° C betreten die 22 Hauptdarsteller den Rasen der im Mai 2014 eröffneten Spielstätte.

Für die Regeldurchsetzung in der 150.000-Einwohner-Stadt an der Bjaresina wird Clément Turpin zuständig sein. Der 33-jährige Burgunder hat im Sommer 2008 den Aufstieg in die Ligue 1 geschafft und verdingt sich seit der vergangenen Spielzeit auf höchster europäischer Ebene. Bei seinem insgesamt sechsten Einsatz in der Champions League wird er an den Seitenlinien von Frédéric Cano und Nicolas Danos unterstützt. Das französische Gespann wird komplettiert durch den Vierten Offiziellen Hicham Zakrani und die Torrichter Fredy Fautrel und Benoit Bastien.

"Die deutliche Niederlage in Leverkusen ist uns allen noch sehr präsent. Meine Spieler waren beeindruckt von der Qualität des Bundesligisten. Sie haben uns in den meisten Bereichen ausgespielt; nach dem zweiten Gegentor waren wir chancenlos", beschreibt Yermakovich das Hinspiel vor gut zwei Monaten. Die Anhänger der Blau-Gelben hoffen, dass ihre Schützlinge daheim gegen ein deutsches Team erneut für eine Sensation sorgen. Dies gelang bereits im Oktober 2012, als der spätere CL-Sieger in Minsk mit 3:1 geschlagen werden konnte.

Eine B-Elf der Blau-Gelben hat vor zweieinhalb Wochen die Spielzeit im heimischen Cempionat mit einem 4:1-Heimerfolg gegen den FK Slutsk abgeschlossen; der Titelgewinn wurde schon Mitte Oktober vorzeitig gesichert. Die Truppe von Coach Aleksandr Yermakovich geht also sehr ausgeruht in das fünfte Gruppenspiel, wobei gleichzeitig droht, durch die beiden freien Wochenende aus dem Rhythmus geraten zu sein. Neben den beiden Partien in der Königsklasse wartet auf BATE vor Jahreswechsel ausserdem noch das Achtelfinale im weissrussischen Pokalwettbewerb.

"Wir werden den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir haben das erste Spiel relativ leicht gewonnen, aber man hat danach gesehen, dass es nicht so einfach ist, Borisov zu besiegen", spielt Trainer Roger Schmidt auf den lockeren 4:1-Auftaktsieg Mitte September an. Die Antwort des zwölffachen weissrussischen Meister folgte am zweiten Spieltag, als die AS Roma mit 3:2 besiegt werden konnte. BATE ist zwar klarer Aussenseiter in der Gruppe E, hat aber ebenfalls noch Chancen auf das Weiterkommen.

Obwohl die eigenen Erwartungen noch nicht ganz erfüllt werden konnten, darf die Leverkusener Transferpolitik des Sommers als gelungen bezeichnet werden. Als Königsverpflichtung stellt sich in den letzten Wochen immer mehr Javier "Chicharito" Hernández heraus, der nach leichten Anfangsproblemen mittlerweile eine eine tolle Trefferquote vorweisen kann: Er hat zwölf Tore in 15 Einsätzen erzielt. Der Mexikaner ist nicht nur die dringend benötigte Alternative zu Dauerbrenner Kiessling, sondern sogar eine echte Verbesserung in der Angriffsreihe.

Im Anschluss an die letzte Länderspielpause vor Hinrundenende konnte die Werkself die Negativserie von drei Niederlagen am Samstagnachmittag beenden. Bei sehr passiv und fast ängstlich auftretenden Frankfurtern gewann sie mit 3:1 und sprang dadurch in der Tabelle von Platz acht auf den sechsten Rang. Nach einem sehr durchschnittlichen ersten Saisondrittel ist Bayer ein Stück entfernt von den CL-Rängen und hat im Jahresendspurt mit Schalke (H), Berlin (A), Mönchengladbach (H) und Ingolstadt (A) noch vier knackige Ligaspiele vor sich.

Die bisherige Ausbeute von vier Zählern ist sehr dürftig, fällt für die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt allerdings ziemlich unglücklich aus. So lag sie in zwei der drei Begegnungen, die nicht gewonnen werden konnten, zeitweise vorne, hätte sowohl in Barcelona als auch daheim gegen Rom drei Punkte holen können. Leverkusen hat bewiesen, dass es auf hohem Niveau konkurrenzfähig sein kann, letztlich aber einen Funken Cleverness vermissen lassen. Lediglich die erste Halbzeit im Stadio Olimpico war völlig inakzeptabel hinsichtlich der eigenen Ansprüche.

Die ärgerliche 2:3-Pleite in der Ewigen Stadt führt dazu, dass die Werkself zwei Endspiele vor der Brust hat, die zum sicheren Weiterkommen definitiv gewonnen werden müssen. Die AS Roma ist mit ihrem Heimsieg vor zwanzig Tagen nämlich an Bayer vorbei gezogen und hat sich die Pole-Position im Kampf um den zweiten Gruppenrang gesichert. Leverkusen muss in den letzten beiden Gruppenpartien zwei Punkte mehr holen als der Vertreter aus der Serie A, um sich zum Kreis der besten 16 Mannschaften des Kontinents zählen zu dürfen.