Fazit:
Vorjahresfinalist Juventus Turin besiegt den Europa League-Sieger FC Sevilla am zweiten Spieltag der Champions League Gruppenphase mit 2:0. Die Bianconeri bejubeln einen völlig verdienten Sieg über haushoch unterlegene Andalusier. Trotz drückender Überlegenheit kamen die Italiener erst kurz vor dem Pausenpfiff zum Führungstreffer durch Morata. Im zweiten Spielabschnitt liess es die Allegri-Elf etwas ruhiger angehen, doch die Gäste aus Sevilla konnten mit ihrer spielerisch enttäuschenden Leistung zu keinem Zeitpunkt Gefahr ausstrahlen. Der eingewechselte Zaza brachte die Schwarz-Weissen kurz vor dem Schlusspfiff endgültig auf die Siegerstrasse. Juventus grüsst nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel als alleiniger Spitzenreiter von der Tabellenspitze und hat sich eine hervorragende Ausgangsposition in Gruppe D erarbeitet. Sevilla muss sich in den kommenden beiden Aufeinandertreffen mit ManCity dagegen mächtig steigern, wollen die Andalusier in der Königsklasse überwintern.

In der zweiten Minute der Nachspielzeit versucht es Bonucci mit einem Schuss aus über 35 Metern, da Sergio Rico nicht auf seinem Posten ist. Der Schuss ist jedoch zu hoch angesetzt und geht ein gutes Stück über den Kasten.

Zaza hat sogar das dritte Tor der Hausherren auf dem Fuss. Der Joker zielt aus kurzer Distanz jedoch zu ungenau und setzt das Leder ans Aussennetz.

Die offizielle Spielzeit ist durch, der Schiedsrichter lässt drei Minuten nachspielen.

Tooor für Juventus, 2:0 durch Simone Zaza
Der eingewechselte Zaza macht alles klar. Juve kontert die überforderten Gäste aus. Zaza hat noch viel Kraft, läuft alleine über das halbe Feld und veredelt dann eiskalt zum 2:0 - die Sache in Turin ist durch.

Der alleine gelassene Immobile versucht sich nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte mit einem Stürmerfoul einen Vorteil zu verschaffen. Der aufmerksame Schiedsrichter hat es jedoch gesehen und gibt Freistoss für Juve in der eigenen Hälfte.

Nicht einmal in der Schlussphase können die Spanier offensiven Druck entfalten. Eher trifft hier Juve zum 2:0, als dass die Sevillistas hier noch zum Ausgleich kommen.

Der Torschütze verlässt den Platz. Hat der spanische Youngstar Morata sein Team, wie schon gegen ManCity, auch heute zum Sieg geschossen?

Gelbe Karte für Coke (Sevilla FC)

Nun gab es eine Spielunterbrechung und Alex Sandro betritt das Feld. Für ihn verlässt Sami Khedira das Parket. Der deutsche Nationalspieler, der wenige Momente zuvor elfmetewürdig gefoult worden war, wird für seinen couragierten Auftritt mit viel Beifall verabschiedet.

Ciro Immobile kommt erstmals für wenige Sekunden an das Spielgerät. Die ganze Aktion wird von gellenden Pfiffen der Juve-Anhänger begleitet.

Alex Sandro steht gefühlt seit fünf Minuten am Spielfeldrand zur Einwechslung bereit, doch der Ball will einfach nicht ins Aus gehen.

Derzeit ist das Tempo hier völlig raus, das Spielgeschehen im Juventus Stadium spielt sich gerade ausschliesslich im Mittelfeld ab.

Juve zieht sich in dieser Phase etwas zurück und lässt die Gäste kommen.

Nun ist bei den Gästen Immobile mit von der Partie. Der vom BVB an die Andalusier ausgeliehene Stürmer hatte in seinen jungen Jahren auch schon ein kurzes Intermezzo bei Juventus.

Bei den Gästen deutet sich ein Doppelwechsel an.

Dybala lässt sich viel Zeit bei der Ausführung. Als er dann endlich abschliesst landet sein strammer aber zu zentraler Abschluss bei Sergio Rico, der das Leder mit beiden Fäusten wegboxt.

Dybala holt einen Freistoss an der Sechzehnmetergrenze für den italienischen Rekordmeister heraus. Das könnte gefährlich für Sergio Rico werden...

Sevilla hat in den ersten 60 Minuten erst einmal auf des Gegners Kasten geschossen, das ist schlichtweg zu wenig!

Wie lange reichen die Kräfte bei Sami Khedira. Der Nationalspieler war beinahe drei Monate ausser Gefecht und konnte die Saisonvorbereitung nicht voll bestreiten. Noch ist der 28-jährige Mittelfeldmotor bei seinem Juve-Debüt aber auf dem Platz.

Der italienische Meister tritt hier ganz souverän auf. Juve lässt hinten überhaupt nichts zu und taucht vor dem Kasten von Sergio Rico immer wieder gefährlich auf.

Im Parallelspiel ist Borussia Mönchengladbach gegen Manchester City in Führung gegangen. Stand jetzt stünde Juve nach dem heutigen Spieltag alleine an der Tabellenspitze.

Pogba probiert es akrobatisch, setzt die Kugel per Fallrückzieher jedoch ein gutes Stück am Tor der Sevillistas vorbei.

Doch dann kombinieren die Bianconeri plötzlich blitzschnell. Nach schöner Spieleröffnung von Khedira und einem anschliessenden Vertikalpass der Hausherren, taucht Dybala frei vor Sergio Rico auf. Der spanische Keeper entschärft den Flachschuss mit einem brillanten Reflex per Fuss.

Der zweite Durchgang beginnt mit weniger Schwung als die ersten 45 Spielminuten. Jetzt lässt Juve das Leder lange im eigenen Verbund zirkulieren.

Nach der wohl längsten Ballstafette der Spanier kommt Coke auf dem rechten Flügel zur Flanke. Torhüterlegende Buffon fängt die Hereingabe jedoch locker ab.

Der zweite Durchgang läuft, beide Mannschaften stehen mit unverändertem Personal zurück auf dem Rasen.

Halbzeitfazit:
Im Gruppenspiel der Champions League zwischen Juventus Turin und dem FC Sevilla steht es zur Halbzeit 1:0. Die Hausherren begannen engagiert und dominierten die Partie von der ersten Minute an. Juventus, bei dem Sami Khedira nach langer Verletzung zum ersten Mal in der Startelf stand, erspielte sich eine Vielzahl an Chancen. Es dauerte jedoch bis zur 41. Spielminute ehe Morata die Bianconeri gegen die in allen Belangen enttäuschenden Sevillistas in Führung brachte. Die Gäste müssen sich besonders im Spiel nach vorne erheblich verbessern, wollen die Männer von Unai Emery hier nicht mit leeren Händen nach Hause fahren.

Endlich versuchen es die Sevillistas einmal mit einem Torabschluss. Konoplyanka zieht aus 20 Metern ab, sein flacher Abschluss ist jedoch kein Problem für Buffon.

Das wird jetzt eine heikle Mission für die Gäste, die sich im zweiten Durchgang erheblich steigern werden müssen, soll hier noch was Zählbares für die Emery-Elf herausspringen.

Tooor für Juventus, 1:0 durch Morata
Die alte Dame geht in Führung und die war auch längst überfällig. Cuadrado legt das Leder auf dem rechten Flügel zurück auf Barzagli. Juves Rechtsverteidiger schlenzt das Spielgerät gefühlvoll an die Grenze des spanischen Fünfmeterraums. Kopfballungeheuer Morata steigt wieder ganz weit nach oben, setzt sich gegen Andreolli und Krychowiak durch und köpft die Kugel ins rechte Toreck.

Offensiv geht bei den Gästen noch gar nichts. Vielleicht ist ja Bankspieler Immobile eine Option für die zweite Halbzeit. Allerdins ist der Italiener ja eher der Typ Knipser und kein spielstarker Angreifer, der den spanischen Offensivbemühungen heute bisher fehlt.

Das war offensiv bisher die auffälligste Aktion Khediras, der ansonsten aber vor allem beim Spielaufbau der Italiener ein gefragter Mann ist.

Khedira nimmt einen hohen Ball wunderbar mit der Brust an und dringt in den Sechzehner ein. Der ehemalige Stuttgarter ist schneller als Coke und spielt das Leder dann kurz vor der Grundlinie zurück auf Dybala, dessen Schuss dann jedoch geblockt wird.

Coke versucht das Spielgerät vom rechten Flügel per flacher Hereingabe auf Gameiro zu geben. Juve-Verteidiger Chiellini steht jedoch gut und sichert sich das Kunstleder.

Eine halbe Stunde ist durch und noch immer warten wir auf das erste Tor in Gruppe D an diesem Spieltag.

Das Juventus Stadium spendet Barzagli stehenden Beifall, da der italienische Abwehrroutinier einen verlorenen Ball nicht aufgibt. Juves Nummer 15 kann die Kugel nach einem zu langen Ball von Pogba zwar nicht vor dem Überschreiten ins Aus abhalten, das Publikum erfreut sich aber an seinem Einsatz.

Nun treibt Steven N'Zonzi mal einen Angriff der Spanier an, doch sein schwacher Pass landet dann im Niemandsland.

Das was der Europa League Sieger bis hierhin zeigt ist Fussballmagerkost. Man merkt den Andalusieren an, dass sie in dieser Saison erst ein Spiel in der Liga gewinnen konnten. Die Männer von Unai Emery agieren mutlos und ohne Selbstvertrauen.

Cuadrado lupft das Leder frei vor Sergio Rico auf das Tornetz! Der Treffer hätte aber nicht gezählt, da sich der pfeilschnelle Kolumbianer einen Hauch im Abseits befunden hatte.

Die Sevillistas wissen sich bisher nur mit Fouls zu behelfen. Krychowiak ringt Dybala zu Boden und verhindert so einen Angriff des italienischen Rekordmeisters, bevor er richtig entstehen kann.

Welch wunderbarer Angriff der Italiener! Cuadrado lässt wieder zwei Mann stehen, passt die Kugel dann zum im Sechzehner postierten Khedira. Der lässt das Leder direkt nach hinten abprallen, sodass Dybala aus 16 Metern zum Abschluss kommt. Sein gefühlvoller Abschluss geht nur Zentimeter am linken Torpfosten vorbei, da hätte Rico keine Chance gehabt.

...aber Dybalas Standards fehlt es heute noch an allem. Die Hereingabe des Argentiniers ist zu schwach und zu unpräzise, kein Problem für die Sevilla-Abwehr.

Krohn-Dehli foult Cuadrado an der rechten Strafraumkante, es gibt einen vielversprechenden Freistoss für die alte Dame...

Juves Angriffe laufen immer wieder über die rechte Seite und das Flügelgespann Barzagli/Cuadrado. Sevillas Defensivverhalten auf der eigenen linken Seite ist noch ausbaufähig.

Khedira geht schon wieder dahin, wo es weh tut. Der deutsche Nationalspieler springt wuchtig ins Luftduell mit Sevilla-Keeper Rico. Der hat beide Fäuste oben, schlägt die Kugel so aus der Gefahrenzone und trifft auch Khedira leicht am Kopf.

Nun schaffen es die Gäste erstmals über einen längeren Zeitraum das Spielgerät in der Hälfte der Italiener zu halten. Die Spieler von Unai Emery gewinnen allmählich an Ballkontrolle und Zutrauen zu den eigenen Fähigkeiten.

Nach einer Flanke von der linken Seite schraubt sich Morata wie ein Hubschrauber in die Höhe, steht lange in der Luft und gewinnt das Kopfballduell gegen den machtlosen Andreolli. Glück für Sevilla, dass sein Abschluss rechts am Tor der Gäste vorbeigeht.

Von den Spaniern ist noch nicht viel zu sehen. Die krisengeschüttelten Andalusier stellen sich zunächst weit in die eigene Hälfte rein und setzen auf eine stabile Defensive.

...doch Dybalas Hereingabe bringt nichts Zählbares für die Hausherren ein.

Wieder ist Cuadrado nach einem tollen Ball von Barzagli auf der rechten Seite durch und holt eine Ecke für die Italiener heraus...

Juves Cuadrado setzt sich auf der rechten Aussenbahn durch, aber seine Flanke ins Strafraumzentrum der Spanier wird hoch und weit aus der Gefahrenzone geschlagen.

Juve beginnt Furios! Pogba kommt nach nicht einmal 60 Sekunden zum Abschluss, aber verpasst das frühe 1:0 für die Bianconeri.

Schiedsrichter Jonas Eriksson hat die beiden Teams auf den Platz geführt, die Champions League-Hymne ist verklungen: es kann losgehen!

Sami Khedira ist zurück und gibt sein Pflichtspiel-Debüt bei Juventus Turin. Fast zwei Monate musste der deutsche Nationalspieler auf diesen Moment warten. Nun ist es endlich soweit, der 28-Jährige gibt seinen Einstand bei der alten Dame und das ausgerechnet auf der grossen europäischen Bühne. Freudig verkündete Juve-Coach Massimiliano Allegri vor wenigen Stunden: "Khedira wird von Anfang an spielen. Wenn auch nicht über die vollen 90 Minuten, aber er ist bereit."

Die Niederlagen der jüngsten Vergangenheit sind auch nicht an Sevillas Erfolgstrainer Unai Emery spurlos vorbei gegangen: "Fussball hat Aufs und Abs. Die Leute erwarten viel von uns, daher müssen wir unser Bestes geben, das zu erfüllen. Ich glaube an unsere Arbeit. Wir müssen einfach unseren gemeinsamen Weg zusammen weitergehen.", liess der 43-Jährige nach dem Liga-Fehlstart seines Teams verlauten.

Sevillas Coach Unai Emery möchte mit seiner Mannschaft im europäischen Scheinwerferlicht zu altem Glanz zurückkehren und verloren gegangenes Selbstvertrauen tanken. Magere fünf Punkte nach sechs Ligaspielen entsprechen nicht dem Selbstverständnis des Europa League Gewinners und haben am Stolz der Andalusier gekratzt.

Während die beiden Kontrahenten mit jeweils einem Sieg äusserst erfolgreich in die diesjährige CL-Saison gestartet sind, läuft es in der eigenen Liga noch nicht rund. Juventus hat den schlechtesten Start in der Serie A seit 1955/56 hinter sich und belegt mit nur fünf Punkten nach sechs Spielen Platz 15. Sevilla steht in der spanischen Meisterschaft sogar noch einen Platz weiter hinten als die Bianconeri in Italien.

Für Sevilla ist das Spiel gegen Juve eine Rückkehr voll wunderbarer Erinnerungen. Nicht einmal 17 Monate ist es her, da gewannen die Sevillistas im Juventus Stadion gegen Benfica Lissabon die Europa League (4:2 i. E.). Vergangenen Mai verteidigten die Spanier dann sogar ihren Titel, dieses Mal in Warschau.

Der ehemalige Stuttgarter Mittelfeldmotor hatte sich wenige Tage nach seinem Wechsel von Real Madrid zum italienischen Rekordmeister im Testspiel gegen Olympique Marseille einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen und konnte seither nur zuschauen.

Juve gegen Sevilla, das verspricht ein Schlagabtausch auf absolutem Topniveau zu werden! Beide Mannschaften brachten es im vergangenen Jahr auf dem internationalen Parkett ziemlich weit. Die Bianconeri marschierten in der Königsklasse bis ins Endspiel nach Berlin, wo man sich am Ende nur noch dem FC Barcelona geschlagen geben musste. Der FC Sevilla konnte sein Finale dagegen für sich entscheiden, wenn auch eine internationale Ebene tiefer in der Europa League.