Fazit:
Nach grossem Kampf und einer tollen Leistung unterliegt Borussia Mönchengladbach dem FC Barcelona knapp mit 1:2. Vor Allem in der ersten Halbzeit spielten die Borussen starken Konterfussball und konnten eine ideenlose Barca-Elf immer wieder vor Probleme stellen. Nach einem Ballverlust von Busquets erzielte Hazard sogar die 1:0-Pausenführung, die allerdings dafür sorgte, dass Gladbach im zweiten Abschnitt etwas defensiver stand und die Katalenen besser ins Spiel kamen. Ein Traumpass von Neymar und ein Torwartfehler von Sommer drehten das Spiel dann zu Ungunsten der Borussia, die in der Schlussphase nicht mehr die Reserven hatte, noch einmal zurückzukommen.

Gelbe Karte für Neymar (FC Barcelona)
Neymar ist mit einer Schiedsrichterentscheidung gar nicht zufrieden und macht seinem Ärger Luft. Dafür gibt es die Gelbe Karte!

Für eine Brechstange haben die Gladbacher schlicht nicht das nötige Spielermaterial, so dass es auch in den letzten Minuten spielerich gehen muss. Das gelingt allerdings nicht, aber drei Minuten bleiben den Gastgebern ja noch, denn Skomina packt eben diese Zeit oben drauf.

Vom Publikum angepeitscht startet Gladbach die Schlussoffensive, ist in den entscheidenden Aktionen aber nicht mehr zielstrebig genug und kommt so nicht mehr in die Gefahrenzone.

Es geht in die absolute Schlussphase und Barca spielt das Ganze jetzt natürlich sehr souverän herunter. Kann Gladbach vielleicht noch den Lucky Punch landen und sich mit einem Punkt belohnen?

In den letzten zehn Minuten darf nun auch Patrick Herrmann mitwirken. Der eine Flügelflitzer ersetzt damit den anderen, denn Thorgan Hazard verlässt ausgepumpt den Platz.

Bei Gladbach lassen die Kräfte nach. Natürlich spielt der Rückstand auch eine Rolle, doch die Hausherren sind schlicht deutlich mehr gelaufen als die Katalanen. Können die Fohlen trotzdem nochmal alle Kräfte mobilisieren?

Tooor für FC Barcelona, 1:2 durch Piqué
Ist das bitter! Yann Sommer beschert den Gästen die Führung. Nach einem Eckball nimmt Suarez den Ball direkt, schiesst aber genau auf Sommer, der den unplatzierten Schuss fallen lässt und genau vor die Füsse von Pique legt. Der Innenverteidiger hat keine Mühe aus kurzer Distanz zum 2:1 einzuschieben.

Gelbe Karte für Piqué (FC Barcelona)
Wichtiges Foul vom Spanier! Der Innenverteidiger wird von Hazard überlaufen und sieht, dass in der Mitte kaum eine Absicherung ist. Das taktische Foul muss kommen und es kommt auch. Klar, dass es dafür ein Ticket gibt.

Gladbach darf sich von dem Gegentreffer jetzt nicht aus der Ruhe bringen lassen und muss weiter den Weg nach vorne suchen, denn so ist Barca verwundbar, das hat die erste Hälfte gezeigt.

Tooor für FC Barcelona, 1:1 durch Arda Turan
Da ist es passiert! Gladbach verliert die Ordnung in der Hintermannschaft und wird umgehend bestraft. Neymar hatte das Leder über die gesamte Abwehrkette hinweg in den Lauf von Turan gehoben, der das Leder wenigen Metern unter die Latte knallt.

Gelbe Karte für Javier Mascherano (FC Barcelona)
Der Argentinier lässt gegen Johnson das Bein stehen, der mit einem Haken an ihm vorbei gegangen war. Klarer Fall, Gelbe Karte.

Eine Aktion, sinnbildlich für den Auftritt der Gladbacher. Der 19-Jährige Elvedi kocht Weltstar Suarez in einem Laufduell mit Leichtigkeit ab und bekommt dafür den Applaus der 45000 Zuschauer.

Eine Stunde ist gespielt und Barca wird noch offensiver. Für Rakitic, der eher aus dem Hintergrund die Strippen zieht ist nun Turan mit dabei.

Gladbach muss ein bisschen aufpassen, dass sich die Partie hier nicht in die falsche Richtung entwickelt. Die Hausherren lassen sich mehr und mehr hinten hereindrängen. Zwar gibt es immer wieder Entlastung, man überlässt den Gästen aber schon weite Teile der eigenen Hälfte.

Luis Enrique reagiert zum ersten Mal und bringt Rafinha für Paco Alcácer, der Lionel Messi nicht mal im Ansatz ersetzen konnte und völlig blass blieb.

Gemächlicher Beginn von beiden Mannschaften, was vor allem den Gladbachern gefallen dürfte. Die stehen mittlerweile etwas tiefer, bleiben aber mit ihrer Konterstärke immer eine Gefahr für die Hintermannschaft der Katalanen.

Das ist bitter für Gladbach und auch für den Brasilianer. Der Angreifer muss mit muskulären Problemen vom Rasen, hatte deshalb schon am Wochenende pausiert. Für den Offensivmann ist nun Fabian Johnson mit von der Partie.

Auf geht's! 45 spannende Minuten trennen Borussia Mönchengladbach noch von der Sensation. Diese soll vorerst mit unverändertem Personal erreicht werden. Auch die Gäste haben nicht gewechselt.

Halbzeitfazit:
Nach einem tollen Auftritt in den ersten 45 Minuten geht Borussia Mönchengladbach mit einem 1:0 gegen den FC Barcelona in die Pause. Die Gatsgeber galten vor der Partie sicherlich als Aussenseiter, traten aber überhaupt nicht wie ein solche auf. Barcelona hatte zwar etwas mehr vom Spiel, die grössere Gefahr strahlte allerdings die Borussia aus, die über schnelle Gegenangriffe immer wieder in die Nähe des Gästetores vorstiessen. Ein solcher Konter führte zehn Minuten Pause auch zum Führungstreffer, als Dahoud das Leder von Busquets eroberte und gemeinsam mit Raffael Hazard in Szene setzte, der keine Mühe hatte zum 1:0 einzuschieben. Auf der Gegenseite hatte Barca zwar einige Möglichkeiten, einen richtigen Hochkaräter konnte Gladbach bislang aber verhindern. Mit einer solchen Leistung und der Führung im Rücken ist in Durchgang zwei sicherlich einiges möglich.

Für die Fohlen wäre es natürlich wichtig, mit der Führung im Rücken in die Pause zu gehen. Drei Minuten müssen die Hausherren dafür noch überstehen.

Starke Aktion von Sommer! Bei einer Flanke aus dem Halbfeld verliert Korb Gegenspieler Suarez am langen Pfosten aus den Augen. Der Goalgetter nimmt das Leder volley, doch der Schweizer im Kasten der Gastgeber ist schnell unten und pariert auch diese Torchance.

Mit der Euphorie und der Führung im Rücken sind die Fohlen noch entschlossener im Zweikampf und bringen damit vor Allem Neymar an den Rande der Verzweiflung. Der Brasilianer muss sich sichtbar zügeln, nicht die Nerven zu verlieren.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 1:0 durch Thorgan Hazard
Gladbach belohnt sich für eine tolle erste Halbzeit! Dahoud erobert den Ball im Mittelkreis und sofort rollt der Gladbacher Konterzug auf ter Stegen zu. Raffael nimmt Tempo auf und setzt erneut Dahoud ein, der das Leder im richtigen Moment quer legt auf Hazard, der aus wenigen Metern einnetzt und den Borussia-Park beben lässt.

Das Geschehen spielt sich momentan eher zwischen den Strafräumen ab, da Barca bei eigenem Ballbesitz nicht das ganz grosse Feuerwerk abbrennt und Gladbach froh ist, in der Defensive eine ruhige Phase zu haben.

Eine gute halbe Stunde ist gespielt und man muss Borussia Mönchengladbach grosses Lob aussprechen. Die Gastgeber treten hier wirklich ganz anders auf, als noch in Manchester. Die Mannen von Andre Schubert stehen hinten grösstenteils sicher und sorgen mit tollen Gegenangriffen immer wieder für Entlastung. Was noch fehlt, ist der letzte Pass, um vielleicht auch mal eine gute Tormöglichkeit verbuchen zu können.

Wieder kontern die Borussen stark. Raffael lässt in der Zentralen gleich zwei Gegner aussteigen und bringt somit einen guten Angriff ins Rollen. Auf der rechten Seite kommt Traore an die Kugel, der paralell zum Strafraum in die Mitte zieht und es mit einem Schlenzer in die lange Ecke versucht. Der Abschluss geht allerdings deutlich am Tor vorbei.

Dennoch lag hier für einen kurzen Moment das 1:0 in der Luft. Nach einem tollen Pass von Neymar steht Suarez auf Halbrechts alleine vor Sommer. Anstatt selber zu schiessen wählt der Uruguayer den Pass in die Mitte, den Korb gerade so vor dem einschussbereiten Paco Alcácer klären kann.

Gladbach wird wieder stärker. Die Hausherren scheinen kurzzeitig beeindruckt gewesen zu sein, von den beiden guten Gelegenheiten für die Gäste. Mit der grossen Geschwindigkeit auf den Aussen und einem strukturierten Angriffsfussball halten sie die Katalanen gut in Schach.

Da war mehr drin! Die Fohlen kommen über die rechte Seite, wo Traore den herausgerückten Piquet ausspielen kann. Der Ivorer versucht mit einem Seitenwechsel den völlig freien Wendt in Szene zu setzen, doch der Pass ist nicht gut und so ist eine tolle Gelegenheit dahin.

Nach starkem Auftakt der Gladbacher übernimmt Barca so allmählich das Kommando. Die Spanier haben erwartungsgemäss mehr Ballbesitz, doch die Borussia kann immer wieder für Entlastung sorgen.

Nach Neymar hat auch Suarez die Möglichkeit zum 1:0. Bei einem langen Ball verschätzt sich zunächst Elvedi und dann Christensen. Für Suarez ist der Weg frei und der Angreifer nimmt die Kugel mit vollem Risiko aus der Luft. Das Spielgerät rutscht Suarez über den Spann und geht knapp am langen Pfosten vorbei.

Es wird zum ersten Mal brenzlig im Strafraum der Borussia. Iniesta hat die Kugel in der Zentrale und wartet auf Alba, der links die Linie entlang marschiert. Der Spanier kommt auch an das Leder und legt den Ball in den Rückraum auf Neymar, dessen Linkschuss aber zu unplatziert ist, um Sommer in Verlegenheit zu bringen.

Die ersten Minuten zeigen, dass Gladbach absolut nicht gewillt ist, sich auf das Verteidigen zu beschränken. Bei Ballbesitz stellt sich die Fohlenelf sogar mit einer Dreierkette, bestehend aus Christensen, Elvedi und Korb auf, die Defensiv immer wieder von Wendt unterstützt wird.

Ein Aufschrei geht durch das Rund und wieder muss man sich mit dem leidigen Thema "Handspiel oder kein Handspiel" beschäftigen. Hazard geht über die rechte Seite und versucht das Leder an der Strafraumgrenze über den grätschenden Pique in die Mitte zu flanken. Der spanische Innenverteidiger bekommt die Kugel an den Arm, eine Absicht oder unnatürliche Haltung war dort aber nicht zu erkennen. Dennoch gab es sicherlich schon für weniger einen Handelfmeter.

Die Hymne ist gespielt, die Seiten gewählt. Ab jetzt zählt es für die Borussia, die heute ganz in Schwarz auftritt. Die Gäste aus Barcelona weichen auf türkis-blaue Jerseys aus.

Das Unparteiischen-Gespann kommt heute aus Slowenien und wird angeführt von Damir Skomina. Der 40-Jährige bringt eine Menge Erfahrung aus grossen Spielen und Turnieren, sowie seine Assistenten Jure Praprotnik und Robert Vukan mit nach Mönchengladbach.

Für einen Barca-Akteur ist dieses Spiel ein ganz besonderes. Gemeint ist natürlich Marc-Andre ter Stegen. Der Nationaltorwart spielt bereits sein drittes Jahr bei den Katalanen und ist nach zwei Spielzeiten Job-Sharing nun endlich die Nummer eins bei den Gästen. Der Schlussmann verbrachte seine Jugend und seine ersten Gehversuche als Profi bei den Fohlen und ging 2014 unter Tränen, um einen weiteren Karriereschritt zu vollziehen. Der Keeper kann sich heute allerdings nicht auf die Tore von Lionel Messi verlassen. Der argentinische Superstar muss auf Grund von Leistenproblemen leider passen. Mit Neymar, Suarez und Paco Alcácer haben die Spanier aber natürlich immer noch eine brandgefährliche Offensive auf dem Rasen.

Der Weg der Zukunft bedeutet im Falle der Borussia auch, mit jungen Spielern zu arbeiten. Auch heute bekommen wieder einige Youngster die Chance, sich auf der ganz grossen Bühne zu beweisen. In der Defensive sollen beispielsweise Andreas Christensen und Nico Elvedi für Sicherheit sorgen, während in der Offensive Thorgan Harzard und Mahmoud Dahoud für Ideen sorgen sollen.

Die Verantwortlichen um Max Eberl entschlossen sich unter der Woche, Trainer André Schubert nach der tollen letzten Saison und dem guten Saisonstart das Vertrauen für weitere zwei Jahre auszusprechen. Der Vertrag des Übungsleiters wurde bis 2019 verlängert. Damit beugt man natürlich möglichen Gerüchten vor, die bei auslaufenden Verträgen immer aufkommen und gibt den Weg für die Zukunft vor.

Die Gäste stehen auch in dieser Saison wieder für "Spektakel". Wie kaum eine andere Mannschaft in Europa fahren die Katalanen haufenweise Kantersiege ein. Nach sechs Spielen erzielten die Mannen von Trainer Luis Enrique in der Liga bereits 19 Treffer und schossen am ersten Spieltag der Champions League Celtic Glasgow mit 7:0 aus dem Camp Nou. Warnen muss man wohl niemanden vor der Offensivstärke der Gäste, doch dass Messi, Neymar und Co. NICHT unschlagbar sind zeigte in dieser Spielzeit beispielsweise Alavés, die im Nou Camp völlig überraschend mit 2:1 gewannen. Und wenn ein spanischer Aufsteiger für eine Überraschung sorgen kann, wieso dann nicht auch Gladbach?

Einzig der Auftakt in der Königsklasse ging mächtig schief. Die Hausherren mussten bei Manchester City eine empfindliche 0:4-Niederlage hinnehmen. Natürlich stand bereits nach der Auslosung fest, dass in dieser Gruppe schon einiges zusammenkommen müsste, um sich für das Achtelfinale zu qualifizieren, und so meinte Max Eberl sicherlich eher die Europa League, als davon sprach, International überwintern zu wollen. Schon vor dem Spiel aufzugeben kommt aber natürlich nicht in Frage, auch wenn der Gegner FC Barcelona heisst.

Seit Wochen spricht man am Niederrhein vom heutigen Abend und so war es schwierig für die Mannschaft, den Fokus auf den Alltag in der Bundesliga aufrecht zu erhalten. Dennoch gelang den Fohlen diese Gratwanderung zwischen Vorfreude und Konzentration auf das Wesentliche sehr gut. Nach fünf Spielen steht die Borussia mit zehn Punkten absolut im Soll und kann deshalb zum grössten Teil sorgenfrei in das Duell mit Barca gehen.