Fazit:
Der FC Bayern München feiert einen erfolgreichen Rückrundenauftakt, gewinnt im 18. Bundesligamatch zum 16. Mal. Der 2:1-Auswärtssieg beim Hamburger SV kam allerdings ziemlich holprig zustande. Gegen die Hanseaten, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen ordentlichen Auftritt hingelegt haben, war die Mannschaft von Pep Guardiola weit von der Dominanz der Hinserie entfernt. Trotz einer Steigerung unmittelbar nach dem Seitenwechsel kassierte der Spitzenreiter schnell den unerwarteten Ausgleichstreffer (53.). Die glückliche Antwort des FCB liess nicht lange auf sich warten; Lewandowski schnürte den Doppelpack, indem er Müllers Schussversuch ins Netz abfälschte (61.). Die Partie plätscherte in der Schlussphase dem Ende entgegen, nachdem die Bayern die endgültige Entscheidung verpasst hatten. Hamburg fehlte am Ende die letzte Portion, um dem Favoriten noch einmal richtig gefährlich zu werden. In der Gesamtschau ist der Rückrundenauftakt ziemlich langatmig gewesen. Hoffen wir, dass der morgige Samstag mehr Unterhaltungswert bringt. Für den HSV geht es in acht Tagen in Stuttgart weiter. Die Guardiola-Truppe empfängt am kommenden Sonntag Hoffenheim. Einen schönen Abend noch!

Der gefoulte Österreicher probiert sich erneut! Er schiesst halbhoch rechts an der Mauer vorbei. Neuer springt zwar ab, erkennt aber, dass zur rechten Torstange ein guter halber Meter fehlt. Die Szene geht dennoch als Ausgleichschance der Hausherren durch.

Nach Robbens Foul gegen Gregoritsch bekommt der Underdog einen Freistoss zugesprochen. Die Entfernung zum Kasten von Neuer beträgt ungefähr 25 Meter. Traut sich ein Hamburger einen direkten Versuch zu?

Der Nachschlag im Volksparkstadion beträgt drei Minuten!

Mit Xabi Alonso liegt der nächste Gästeakteur auf dem Rasen, der sich übrigens trotz der Winterpause in einem kastastrophalen Zustand befindet. Die Spannung hinsichtlich des Spielausgangs ist momentan der einzige Faktor, der diese Partie attraktiv hält.

Coman, der nach 55 Minuten weitgehend abgetaucht ist, benötigt eine medizinische Behandlung auf dem Feld. Er ist von Holtby getroffen worden. Da schon alle Wechsel vollzogen sind, wird er auf die Zähne beissen müssen.

In diesen letzten Minuten müssten die Norddeutschen endlich alles nach vorne werfen, damit der erneute Ausgleich erzwungen werden kann. Eine richtig hohe Niederlage droht nun nicht mehr. Warum nicht versuchen?

Der junge Joker Gregoritsch will den Freistoss aus gut 17 Metern in den linken Winkel schlenzen. Er bekommt allerdings nur einen halbhohen Versuch zustande, der in der Mauer hängen bleibt. Auch sein Nachschuss kann abgeblockt werden.

Gelbe Karte für Xabi Alonso (Bayern München)
Der spanische Weltmeister kommt unmittelbar vor dem eigenen Strafraum zu spät gegen Rudņevs, dem eine gute Abschlussmöglichkeit genommen wird. Zum Freistoss aus bester Lage gesellt sich eine Verwarnung für Alonso.

Adler rettet mit der linken Schulter! Vidal wird steil an die rechte Strafraumlinie geschickt. Der Chilene nimmt den Kopf hoch und legt an die Sechzehnerkante für Thiago zurück. Dessen von Djourou abgefälschter Rechtsschuss befördert der Hamburger Keeper mit einem Reflex über den Querbalken.

Lasogga, der als einzige Spitze der Hausherren nur selten im Mittelpunkt stehen konnte, aber einmal mehr grosse Laufbereitschaft zeigte, wird in der finalen Viertelstunde durch Rudņevs ersetzt. Für den Letten ist es der erste Saisoneinsatz.

Aus ähnlicher Lage wie vor dem Ausgleichstor flankt Hunt einen Freistoss in den Sechzehner. Diesmal setzt er seine Flanke zu hoch an, so dass Neuer rechtzeitig ein paar Schritte nach vorne machen kann und sich das Spielgerät sichert.

Die Bayern haben die Entscheidung in den letzten Minuten verpasst - werden sie dafür in der Schlussphase bestraft? Die Norddeutschen glauben an ihre Chance, dem Spitzenreiter einen Zähler abzunehmen. Sie machen jedoch nicht den Fehler, blind nach vorne zu rennen.

Hüben wie drüben darf sich eine frische Kraft beweisen. Während Guardiola mit der Hereinnahme von Vidal mehr Präsenz im defensiven Mittelfeld anpeilt, werden die Hausherren mit der Einwechslung von Gregoritsch offensiver.

Lewandowski beinahe mit dem Geniestreich! Der polnische Angreifer bringt es fertig, eine Hereingabe, die zunächst über seinen Kopf segelt, per Seitfallzieher in Richtung Tor zu befördern. Aus spitzem Winkel und gut acht Metern trifft er nur das Aussennetz.

Alabas Freistoss knallt frontal gegen den rechten Pfosten! Der Österreicher setzt aus dem rechten Halbfeld mit dem linken Innenrist an, um die Kugel aus gut 26 Metern direkt im rechten Winkel unterzubringen. Adler hebt zwar ab, kommt aber nicht heran. Am Ende rettet das Aluminium.

Die Labbadia-Truppe, die infolge ihres Tores eine echte Hochphase erlebten, müssen aktuell wieder abreissen lassen. So glücklich der eigene Treffer war, so bitter ist der erneute Rückschlag.

Tooor für Bayern München, 1:2 durch Robert Lewandowski
Mit einer mittelgrossen Portion Dusel findet der FCB eine schnelle Antwort! Javi Martínez kann eine Bogenlampe im gegnerischen Sechzehner mit dem Hinterkopf für Müller ablegen. Dessen Direktabnahme aus 16 Metern wäre leichte Beute für Adler gewesen. Lewandowski verändert die Richtung so, dass der Hamburger Schlussmann keine Abwehrchance hat. Der polnische Stürmer befand sich auf gleicher Höhe mit dem vorletzten HSV-Akteur.

Schrecksekunde für Pep Guardiola: Boateng zeigt nach einem Zweikampf an der eigenen Grundlinie direkt an, dass er aufgrund einer Knieverletzung nicht weiterspielen kann. Hoffentlich hat sich der Verteidiger keine langfristige Sache eingefangen. Er wird durch Javi Martínez ersetzt.

Tooor für Hamburger SV, 1:1 durch Xabi Alonso (Eigentor)
Aus dem Nichts gelingt dem HSV der Ausgleich! Hunt streichelt einen Freistoss aus dem rechten Halbfeld auf den zweiten Pfosten. Vor Neuer herrscht sehr viel Verkehr. Lasogga und sein Bewacher Xabi Alonso kommen der Kugel am nächsten; am Ende ist schwierig zu erkennen, wer vor dem Einschlag in der langen Ecke als letzter Akteur dran war.

Der Favorit kommt sehr agil aus der Kabine, will den zweiten Treffer so schnell wie möglich nachlegen. Hamburg hat das defensive Mittelfeld nach dem Seitenwechsel nicht mehr unter Kontrolle und wird den aktuellen Spielstand bei ungehindertem Verlauf nicht mehr langen halten können.

Comans Gegenüber Douglas Costa, bisher eher unauffällig, feuert einen aufspringenden Ball vom linken Strafraumeck per Volleyschuss in Richtung langer Ecke. Letztlich ist die Kugel etwas zu hoch angesetzt und rauscht einen halben Meter über den Kasten der Gastgeber.

Durchgang zwei startet mit einer Aktion des besten Mannes der ersten Halbzeit: Coman zieht von aussen, jetzt wohl dauherhaft über rechts, nach innen und visiert dann aus 17 Metern die kurze Ecke an. Adler taucht ab und verhindert den Einschlag.

Willkommen zurück aus dem Volksparkstadion! Der Hamburger SV muss sich gegen einen FC Bayern München in der Verfassung der ersten Halbzeit nicht fürchten; ein Punktgewinn ist nach den bisherigen Kräfteverhältnissen nicht vollkommen unmöglich. Nach dem Gegentreffer wird aber mehr Mut nötig sein, um dieses Vorhaben realisieren zu können.

Halbzeitfazit:
Der Rückrundenauftakt zwischen dem Hamburger SV und dem FC Bayern München kommt bisher alles andere als hochklassig und unterhaltsam daher. Der Spitzenreiter nimmt zwar dank eines von Robert Lewandowski verwandelten Strafstosses (37.) eine 1:0-Führung mit in die Kabine, kann im Volksparkstadion aber noch nicht überzeugen. Mit hoher Laufbereitschaft und konsequentem Mittelfeldpressing verhindern die Hansestädter, dass die Guardiola-Truppe ihre gewohnte Dominanz in der gegnerischen Hälfte aufziehen kann. Das Zusammenspiel der Bayern ist noch nicht flüssig genug. Abgesehen von den Einzelaktionen Comans ist das eine ziemlich dürftige Leistung des FCB. Der HSV beschränkt sich auf eine Schlüsselfähigkeiten, konnte aus der zweiten Reihe zwei ordentliche Abschlüsse verzeichnen. Bis gleich!

Die Nachspielzeit beträgt eine Minute.

Gelbe Karte für Philipp Lahm (Bayern München)
Nun erwischt's auch den ersten Gästespieler. Lahm entscheidet sich für eine riskante Grätsche gegen Iličević, mit der er nur die Knochen des Gegenspielers trifft. Auch hier liegt der Unparteiische richtig.

Müller kann den fälligen Freistoss am ersten Pfosten über den Kopf streichen lassen. Beinahe schlägt die Kugel in der langen Ecke ein. Diese Standardsituation hat ausnahmsweise Thiago ausgeführt; er hat es deutlich besser gemacht als sein Landsmann Xabi Alonso in zahlreichen vorherigen Versuchen.

Gelbe Karte für Nicolai Müller (Hamburger SV)
Der vierte Hamburger bekommt einen Eintrag im Notizblock von Zwayer. Der ehemalige Mainzer rempelt Coman auf rechts an, obwohl der Ball gar nicht in Reichweite ist.

Nach dem bisherigen Geschehen ist die Führung des Spitzenreiters alles andere als zwangsläufig. Im Anschluss an den erfolgreichen Strafstoss hat er allerdings einen Gang zugelegt, kombiniert jetzt deutlich schneller in der gegnerischen Hälfte.

Tooor für Bayern München, 0:1 durch Robert Lewandowski
Das erste Rückrundentor erzielt der letztjährige Torschützenkönig! Lewandowski läuft mit voller Überzeugung an und befördert das Spielgerät mit dem rechten Innenrist wuchtig in die halbhohe rechte Ecke. Adler hat die falsche Seite gewählt und ist vollkommen machtlos.

Es gibt Strafstoss für den FC Bayern München! Lahm spielt einen vorzüglichen langen Ball von der rechten Aussenbahn auf die halblinke Seite. Müller enteilt den Verteidigern, legt die Kugel am herausstürmenden Adler vorbei und wird dann vom Hamburger Schlussmann ziemlich genau auf der Strafraumlinie zu Fall gebracht. Richtige Entscheidung von Schiri Zwayer.

Gelbe Karte für René Adler (Hamburger SV)
Der Hamburger Torhüter sieht nur Gelb, da sich hinter ihm die beiden Innenverteidiger Cléber und Djourou gesammelt hatten.

Coman zieht einmal mehr an Diekmeier vorbei und sucht dann mit einem hohen Ball an die Fünferkante Lewandowski. Der Pole, der bisher keinen Fuss auf den Boden bekommt, kann die Hereingabe nicht erreichen, da Adler rechtzeitig zwei Schritte nach vorne gemacht hat.

Gelbe Karte für Gojko Kačar (Hamburger SV)
Der Nächste, bitte! Wer mit Coman ins Laufduell, kann eigentlich nur verlieren. Diese Erfahrung macht auch Kačar, der den jungen Franzosen auf der rechten Abwehrseite mit einem Tritt gegen das Knie niederstreckt.

Die Hausherren können das Konzept ihres Trainers ganz ordentlich umsetzen. Der Rekordmeister wird weit vor dem eigenen Strafraum angelaufen, wodurch ein Dauerdruck auf die Viererkette verhindert werden kann. Gleichzeitig tut man sich wie erwartet sehr schwer, selbst offensive Akzente zu setzen.

Im Mittelfeld bleibt den Bayern nicht viel Zeit, wohlüberlegte Bälle zu verteilen. Zu oft sind die Pässe in der gegnerischen Hälfte zu schlampig. Die zahlreiche Flanken aus dem linken Halbfeld sind ausserdem nicht das beste Mittel, um dem Gehäuse von Adler nahe zu kommen.

Alaba ist am ersten Pfosten ohne Bewacher, als ihn Coman mit einer Flanke von der linken Grundlinie findet. Der Österreicher kommt jedoch nur leicht mit der Stirn an das Spielgerät und kann sie nicht auf den Kasten verlängern. Es bleibt zunächst dabei: Die Vorlagen der Gäste kommen über links.

Auch der nächste Abschluss gehört dem HSV! Infolge eines Querpasses aus der Zentrale marschiert Diekmeier auf halbrechts in Richtung Sechzehner und peilt aus vollem Lauf und 17 Metern die lange Ecke an. Der Schuss des Rechtsverteidigers, der noch ohne Bundesligator ist, rauscht gut einen Meter am Kasten von Neuer vorbei.

Gelbe Karte für Matthias Ostrzolek (Hamburger SV)
Eindrücklicher kann sich ein Spieler kaum für eine Verwarnung bewerben. Nach Costas grossartiger Ballmitnahme auf der rechten Aussenbahn stoppt Ostrzolek den Brasilianer mit einem kräften Griff an die linke Schulter. Die erste Gelbe Karte ist fällig.

Nach ruhigem Beginn ist Schiri Zwayer aktuell etwas stärker gefordert. Hüben wie drüben ist man mit seiner Auslegung in engen Zweikämpfen nicht einverstanden. Offensichtliche Fehler des 34-Jährigen sind allerdings nicht zu erkennen.

Bisher schafft es der Tabellenführer, lediglich mit hohen Anspielen in den Sechzehner der Labbadia-Truppe zu gelangen. Dabei machen die Hamburger zwar nicht immer den sichersten Eindruck, doch ein Abschluss für den Favoriten hat es noch nicht gegeben. Coman tankt sich erstmals bis zur Grundlinie durch, doch sein Ablageversuch wird von Djourou abgefangen.

Das durfte er probieren! Spielmacher Hunt kommt im Zentrum erstmals vor die letzte Münchener Linie. Er holt aus gut 22 Metern mit dem rechten Spann zum wuchtigen Abschluss aus, der für die flache linke Ecke bestimmt ist. Neuer taucht ab und sichert sich die Kugel im Nachfassen.

Wenn die Hamburger selbst aufbauen müssen, setzen sie in erster Linie auf länge Bälle aus der eigenen Hälfte. Die gegnerische Defensive arbeitet zu Beginn aber so konzentriert, dass sich hieraus keine aussichtsreichen Szenen ergeben.

Xabi Alonso darf von rechts gleich zweimal ausführen. Zunächst nickt Thiago vom kurzen Pfosten aus sieben Metern in Bedrängnis abgefälscht deutlich neben den rechten Pfosten; daraufhin klären die Hausherren das längere Anspiel mit etwas Mühe.

Der Rekordmeister kann seine typische Ballbesitzdominanz noch nicht auf den Rasen bringen. Es gibt nun erste Vorstösse, hauptsächlich über den linken Flügel. Coman nimmt auf dem Flügel Fahrt auf und flankt auf den Elfmeterpunkt. Lewandowski kommt nicht ganz heran, doch es gibt den ersten Eckstoss der Gäste.

Die Norddeutschen möchte sich zu Beginn nicht einlullen lassen. Sie stören den gegnerischen Aufbau sehr früh und erarbeiten sich eine frühe erste Ecke. Nach Ostrzoleks Hereingabe von der linken Fahne schraubt sich Djourou, kann die Kugel aber nicht auf den Kasten von Neuer befördern. Am Ende steht ein Offensivfoul der Gastgeber.

Pep Guardiola hat sogar nur sechs Ersatzleute dabei; ein Platz auf der Bank bleibt also frei. David Alaba, der seit Ende November verletzt fehlte, steht wieder in der Startelf. Ausserdem sind Philipp Lahm und Douglas Costa mit von der Partie. Javi Martínez, Arturo Vidal (Bank) und Rafinha (verletzt) weichen.

Bruno Labbadia muss heute auf Albin Ekdal und Emir Spahić verzichten. Er musste seinen 18er-Kader mit den potentiellen Debütanten Kerim Carolus und Finn Porath auffüllen. In der Innenverteidigung vertritt Cléber seinen bosnischen Kollegen. Auf der Position des Rechtsverteidigers bekommt Dennis Diekmeier den Vorzug vor Gōtoku Sakai. Im defensiven Mittelfeld beginnt im Vergleich zur letzten Hinrundenpartie Gojko Kačar anstelle von Gideon Jung.

HSV gegen FCB – die Rückrunde läuft!

Während Lotto King Karl "Hamburg, meine Perle" vorträgt, betreten die 22 Protagonisten mit leichter Verspätung den Rasen.

Bevor die Mannschaften einlaufen, wird noch Marcelo Diaz verabschiedet. Der Chilene, der den HSV in der letztjährigen Relegation mit einem last-minute-Freistosstor in Karlsruhe vor dem Abschied gerettet hat, ist in der Winterpause zu Celta Vigo gewechselt.

Die Regelanwendung im Altonaer Volkspark obliegt Felix Zwayer. Der 34-jährige Immobilienkaufmann aus Berlin stieg im Sommer 2009 in die Bundesliga auf und ist seit 2012 auch auf FIFA-Ebene unterwegs. Bei seinem 100. Match in der nationalen Elitestaffel wird er an den Seitenlinien von Florian Steuer und Harm Osmers unterstützt. Als Vierter Offizieller verdingt sich Michael Weiner.

Ganz besonders im Fokus stehen wird heute Pep Guardiola, für den es das erste Pflichtspiel nach der Ankündigung seines Abschieds aus München ist. Obwohl der grosse Abstand auf den Rest im nationalen Ligabetrieb in seinen bisherigen zweieinhalb Jahren sehr beeindruckend ist und gar nicht hoch genug geschätzt werden kann, wird bei der Bewertung im Nachgang seiner Zeit beim FCB entscheidend sein, ob unter ihm die Champions League gewonnen werden kann.

Die Dominanz der Bayern in den Kräftemessen mit dem HSV war in den letzten Jahren einfach zu deutlich, als dass sich die Anhänger der Roten vor den 90 Minuten im Volksparkstadion grosse Sorgen um einen Stolperstart machen müssten. In den fünfeinhalb Spielzeiten seit Sommer 2010 gab es 13 Vergleiche (elfmal Bundesliga, zweimal DFB-Pokal), in denen die Süddeutschen sage und schreibe 52 Treffer erzielten und bei drei Unentschieden kein einziges verloren. Letztmals unterlag man im hohen Norden, als Louis van Gaal als Übungsleiter des FCB war (September 2009).

Der deutsche Rekordmeister hat in diesem Monat lediglich einen freundschaftlichen Vergleich absolviert. Im Anschluss an das Trainingslager im katarischen Doha verlor er am vergangenen Samstag gegen Zweitligist Karlsruhe im Wildparkstadion mit 1:2. An der unangefochtenen Favoritenstellung in dieser ersten Rückrundenpartie ändert diese Pleite dennoch wenig; selbst bei nicht optimaler Fitness und Abstimmung wäre ein Punktverlust in der Hansestadt eine Überraschung.

Gerade im Angriff könnte Hamburg personelle Verstärkung gebrauchen, schliesslich erzielte man lediglich 19 Tore und bleib gleich sechsmal ohne eigenen Treffer. Zudem wünschen sich die Anhänger, dass ihre Schützlinge endlich einmal wieder so etwas wie Heimstärke entwickeln: Im Volksparkstadion wurden nur zwei von acht Partien gewonnen. Zum Start in die Rückrunde gibt es sofort die Gelegenheit, dieses Bestreben umzusetzen: Drei der ersten vier Spiele finden vor eigenem Publikum statt (FCB, Köln und Mönchengladbach).

Vor 18 Tagen haben die Rothosen die Winterferien beendet und sich unter anderem mit einem Trainingslager in Belek (Türkei) auf die kommenden 17 Aufgaben vorbereitet. Die Bilanz der letzten zweieinhalb Wochen fällt nicht nur testspielergebnismässig ernüchternd aus: Neben den Pleiten gegen Ajax (1:3), Erfurt (1:2) und Bern (1:2) konnten aufgrund der finanziell angeschlagenen Lage keine Neuzugänge präsentiert werden. Im Gegenteil: Durch die Abgänge von Ronny Marcos, Marcelo Díaz und Zoltán Stieber hat sich der Kader sogar verkleinert.

22 Zähler in 17 Begegnungen: Der Bundesligadino hat die beste Halbserie der letzten zweieinhalb Jahre hingelegt, scheint nach zwei zittrigen Relegationsduellen in Serie im Mai 2016 nichts mit den unteren drei Rängen der Tabelle zu tun bekommen. Zwar steht das Hamburger Gebilde noch auf wackeligen Beinen, doch der Trend im Herbst war positiv. Als Belohnung wurde der Vertrag von Trainer Bruno Labbadia verlängert. Dass der Kontrakt lediglich um eine weitere Spielzeit 2017 verlängert, unterstreicht die neue Vorsicht beim HSV hinsichtlich der Erwartungen.

153 Akte hat der zweite Abschnitt der Spielzeit, der an diesem kühlen Abend in der norddeutschen Metropole eröffnet wird und Mitte Mai mit neun parallel stattfindenden Partien abgeschlossen werden wird. Bei acht Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Dortmund deutet sich für den Spitzenreiter aus München erneut ein frühes rechnerisches Feststehen der Meisterschaft an. Für den HSV geht es infolge einer überraschend konstanten Hinrunde darum, den eingeschlagenen Weg der sportlichen Konsolidierung fortzusetzen und ein ruhiges Frühjahr zu durchleben.