Fazit:
Mit dem Schlusspfiff ist es amtlich: Thomas Schaaf verliert seine erste Partie als Trainer von Hannover 96 mit 1:2 gegen Darmstadt. Dabei sah zu Beginn alles danach aus, als habe der ehemalige Meistertrainer dem Team neues Leben einhauchen können. Nach der Führung verpassten es die Hannoveraner aber, nachzulegen und müssen sich nun vor allem vorwerfen lassen, die Gäste nicht beim aufziehen ihrer bekannten Taktik gehindert zu haben. Die Roten waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass der Aufsteiger mit gewohnt wenigen Angriffen gleich zweimal in Person von Sandro Wagner einnetzen konnte. Die Gäste dürfen zufrieden die Heimreise antreten, während, trotz des erkennbaren spielerischen Aufwärtstrends, die Sorgenfalten an der Leine nicht kleiner werden. Vielen Dank für das Interesse und einen schönen Abend noch!

...und so ist es. Der Standard landet in den Armen von Mathenia und die Partie ist beendet.

Es gibt nochmal Freistoss für Hannover vom linken Flügel. Das ist wohl die letzte Situation im Spiel...

Dirk Schuster nimmt nochmal etwas Zeit von der Uhr und bringt einen neuen Mann.

Drei Minuten werden oben draufgelegt.

Die Fragezeichen in den Gesichtern der Spieler von Thomas Schaaf werden nicht kleiner. Die Sache hier scheint gegessen, Darmstadt holt zum Rückrundenauftakt wohl drei wichtige Punkte in Hannover.

Der Mann des Tages verlässt das Feld: Für Doppeltorschütze Sandro Wagner kommt für die letzten Minuten Dominik Stroh-Engel in die Partie.

Ecke für die Niedersachsen, doch das Leder von Prib ist lange in der Luft und damit leichte Beute für Mathenia.

Heller verpasst die Entscheidung! Kempe schickt den flinken Flügelflitzer im richtigen Moment, Heller kreuzt seinen Gegenspieler und zieht von halbrechts mit Vollspeed auf den Kasten von Zieler zu, doch sein Schuss ist etwas zu unplatziert und geht knapp am linken Pfosten vorbei.

Gelbe Karte für György Garics (SV Darmstadt 98)
Der Darmstädter geht 35 Meter vor dem Tor nur in den Mann und kassiert dafür eine Verwarnung vom Schiedsrichter.

Thomas Schaaf steht weiter gestikulierend vor der Bank und gibt pausenlos Anweisungen auf das Feld weiter. Viel Zeit bleibt seinen Recken nicht, ihm noch ein versönliches Debüt zu bereiten.

Gelbe Karte für Christian Schulz (Hannover 96)
Der Kapitän von 96 will in seinem 350. Bundesligaspiel mit einem Tritt von hinten gegen Heller einen Konter unterbinden und sieht dafür die Gelbe Karte. Es ist seine fünfte, weshalb auch er im Spiel gegen Leverkusen fehlen wird.

Die Schlussphase bricht an, das über lange Strecken temporeiche und unterhaltsame Duell der beiden abstiegsbedrohten Team hat etwas an Kurzweiligkeit verloren. Die Gäste versuchen verständlicherweise, die Führung über die Runden zu bringen.

Gelbe Karte für Konstantin Rausch (SV Darmstadt 98)
Interessante Szene: Rausch sieht bei seiner Auswechslung Gelb, weil er mit seinen Fingern ein Herz in die Richtung der Hannoveraner Fans formt, als die ihn auspfeifen. Aytekin deutet dies als abwertende Geste, doch der Spieler könnte es durchaus wohlwollend gemeint haben - den mit seiner Familie aus Russland eingewanderten Kicker verbindet noch viel mit seiner alten Heimat in Niedersachsen, für die er fast sämtliche Jugendstationen durchlief.

Eine Viertelstunde bleibt in diesem Spiel noch zu absolvieren. Der Schaaf-Effekt war gut eine halbe Stunde lang deutlich zu spüren, nun sind die Niedersachsen wieder ins Hintertreffen geraten. Gerade sieht es nicht so aus, als hätten die 96er eine Lösung für ihr Problem in der Hinterhand.

Schaaf bringt die junge Leihgabe von Monaco, der sich in die Spitze orientiert. Dafür lässt sich Szalai auf die Position von Schmiedebach fallen.

Sie wollen ihn reintragen: Nach einem gut ausgespielten Konter kommen die Roten in Überzahl vor der Tor der Hessen. Am zweiten Pfosten wird Hugo Almeida angespielt, doch der Stürmer zeigt sich zu uneigennützig und legt ein weiteres Mal quer - dann ist der Ball weg. Ein Schuss wäre da die bessere Option für den Portugiesen gewesen.

65 Prozent Ballbesitz auf Seiten der Gastgeber. Trotzdem, oder gerade wegen des Darmstädter Betons, kann Hannover kein Kapital aus der Feldhoheit schlagen.

Sakai wälzt sich vor Schmerz auf dem Boden, nachdem er von Caldirola in der Ferse getroffen wird. Allerdings ging der Situation kein Foul voraus, glücklicherweise scheint der Japaner auch weiterspielen zu können.

Holt Darmstadt heute in Hannover den ersehnten Dreier? Aus statistischer Sicht wäre das nur folgerichtig: Die Lilien wären mit dem Sieg die drittbeste (!) Auswärtsmannschaft im deutschen Oberhaus. Hannover ist nur Vorletzter in der Heimwertung.

Warum nicht! Sané fasst sich aus der zweiten Reihe einfach mal ein Herz und lässt einen vom Stapel: Mathenia ist wachsam und boxt den Ball aus der Gefahrenzone.

Was bleibt den Gastgebern für die Offensive? Thomas Schaaf macht in seiner Coachingzone ordentlich Kilometer, peitscht seine Mannschaft an und dirigiert das Geschehen. Mit Allan Saint-Maximin und Artur Sobiech hat der Trainerfuchs noch einige Wechseloptionen für den Angriff.

Das hat weh getan: Slobodan Rajković fährt Ádám Szalai mit gestrecktem Bein von hinten in die Parade, doch Schiedsrichter Deniz Aytekin lässt weiterlaufen.

Noch etwas über eine halbe Stunde auf der Uhr und der Aufsteiger ergötzt sich am Spielstand: Durch die Führung nach Wiederanpfiff können sich die Gäste wieder auf ihre Taktik beschränken, tief zu verteidigen und somit die Räume in der eigenen Hälfte ganz ganz eng zu machen.

Auf der anderen Seite kommt Ádám Szalai nach einer guten Hereingabe am zweiten Pfosten zum Abschluss, allerdings setzt er seinen Kopfball in Rücklage auf das Tornetz.

Zieler bewahrt sein Team vor dem nächsten Gegentreffer! Nach schlechtem Stellungsspiel von Marcelo kann Wagner mit dem Rücken zum Tor für Rosenthal ablegen. Der nimmt Mass und zieht aus zehn Metern ab, aber der Nationaltorhüter segelt herbei und wehrt das Leder zur Ecke ab.

Gleichzeitig schallt "Oh Lilie, oh Lilie, oh Lilie" aus dem Gästeblock. Die mitgereisten Anhänger der Hessen sind guter Dinge. Wie antwortet Schaaf?

Dem Gegentreffer gingen gleich mehrere Ballverluste der Hannoveraner voraus. Vor allem Salif Sané machte keine gute Figur nach seinem Fehlpass, weil er nicht energisch genug hinterher ging. Momentan sieht es so aus, als würden sich die Roten selbst um die Früchte ihrer harten Arbeit bringen.

Tooor für SV Darmstadt 98, 1:2 durch Sandro Wagner
Wieder Wagner! Die Lilien gehen in Front. Rausch wird an der linken Aussenbahn von Sakai nicht richtig angegangen und kann unbedrängt in die Mitte flanken, wo Rosenthal per Flugkopfball in die lange Ecke zielt. Dort prallt das Leder vom rechten Pfosten ab, aber Wagner steht da, wo ein guter Stürmer stehen muss, und drückt das Spielgerät zur Führung für die Gäste über die Linie.

Was für ein Auftakt! Rosenthal setzt sich über rechts mit viel Tempo durch und spurtet bis zur Grundlinie. Von dort legt er in den Rückraum zu Rausch: Der Ex-Hannoveraner zielt gegen die Laufrichtung Zielers, doch der Keeper zeigt eine Glanzleistung und hechtet nach dem Ball.

Weiter geht es in Hannover: Beide Mannschaften starten personell unverändert in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Mit einem Unentschieden zur Halbzeit trennen sich die beiden Mannschaften in der HDI-Arena. Hannover hat stark begonnen und ein regelrecht beeindruckendes Spiel aufs Parkett gelegt: Die Leidenschaft und das neue Selbstvertrauen der Roten schlug auf die Tribünen um und sorgte für eine tolle Anfangsphase, in der die Gastgeber auch früh durch Hugo Almeida in Führung gingen. In der Folge fand Darmstadt allerdings immer mehr den Zugang und konnte die wenigen Druckphasen mit einem Treffer von Wagner belohnen. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Niemeyer wegen eines Patzers von Zieler sogar einen drauflegen können, weshalb die Punkteteilung nach 45 Minuten in Ordnung geht. Wir freuen uns auf die zweite Halbzeit!

Unfassbar! Niemeyers Schuss aus 25 Metern klatscht an die Latte! Zieler kommt weit aus seinem Kasten und faustet eine Hereingabe der Lilien direkt vor die Füsse des ehemaligen Bremers. Der zieht sofort ab, trifft aber nur das Aluminium, ehe Sané die brenzlige Situation bereinigen kann.

Gelbe Karte für Salif Sané (Hannover 96)
Die nächste Gelbe: Der Senegalese geht mit allem was er hat in das Luftduell und kassiert seine fünfte Gelbe Karte. Damit wird er beim Auswärtsspiel in Leverkusen zusehen müssen.

Gelbe Karte für Jerôme Gondorf (SV Darmstadt 98)
Kurz darauf muss der Mittelfeldmann aber wieder seine Knochen hinhalten und sieht für das Einsteigen seine vierte Gelbe Karte in dieser Saison.

Wunderschön anzusehen: Erst verteidigt Gondorf rigoros und abgeklärt auf dem linken Flügel, dann klären das gleich drei Darmstädter im Verbund spielerisch und ziehen den Gegenangriff auf.

Schmiedebach mit der Chance! Doch dem defensiven Mittelfeldspieler fehlt im Gewühl vor dem Kasten die Kaltschnäuzigkeit eines Torjägers, weshalb der Ball in den Armen von Mathenia landet.

Gondorf und Niemeyer nehmen gemeinsam Szalai in die Mangel und stoppen ein schnelles Umschaltspiel der Hausherren.

...die kurz ausgeführt wird, aber keinen Ertrag bringt.

...aber der von Manuel Schmiedebach getretene Ball wird zur Ecke geklärt...

Slobodan Rajković bringt Ádám Szalai 30 Meter vor dem Darmstädter Kasten zu Fall - es gibt Freistoss für 96...

Hannover hatte hier alles im Griff und kassiert nun doch den Ausgleich. Nun wird interessant sein zu sehen, wie Schaafs Mannen auf diesen unerwarteten Rückschlag reagieren. Können sie sich unbeeindruckt zeigen und den anfänglichen Offensivwirbel wieder aufleben lassen?

Tooor für SV Darmstadt 98, 1:1 durch Sandro Wagner
Und plötzlich, gegen den Rhythmus des Spiels, gleichen die Hessen aus. Sorg lässt sich von Heller am Flügel abkochen. Der flankt auf den zweiten Pfosten, wo Rosenthal sich im Kopfballduell durchsetzt und für Wagner auflegt. Kurz mit der Brust angenommen, vollstreckt der Stürmer zum Ausgleich für die Lilien.

...und der ist alles andere als ungefährlich! Im Gewusel kommt Sulu zum Abschluss, doch Zieler ist zur Stelle.

Es gibt die nächste Ecke für die Lilien...

Es wird giftiger auf dem Grün - Darmstadt versucht, über den Kampf in die Partie zu kommen. Da auch die Roten nicht zurückziehen, kommt es gehäuft zu knackigen Szenen zwischen den Kontrahenten.

Die nächste dicke Chance für Hannover! Dieses Mal bedient Hugo Almeida mit einer gefühlvollen Flanke von links Ádám Szalai in der Strafraummitte. Der Stürmer zielt per Kopf auf das linke Eck, doch Christian Mathenia macht sich lang und länger...und fischt das Leder letztlich mit einer Hand heraus!

Gelbe Karte für Sandro Wagner (SV Darmstadt 98)
Wagner erwischt Marcelo im Luftkampf mit dem Ellbogen im Gesicht und hat Glück, dass er hier nur die Gelbe Karte sieht. Dafür hätte der ehemalige Bremer auch vom Platz fliegen können.

André Hoffmann macht eine gute Figur auf der Sechs, ist immer anspielbereit und hat eine grosse Übersicht für den freien Mann. Das ist vor allem des öfteren Ádám Szalai, der wiederholt zwei Gegenspieler auf sich zieht und damit Platz für seine Kollegen macht.

Gelbe Karte für Peter Niemeyer (SV Darmstadt 98)
Der Darmstädter tritt Hugo Almeida im Mittelfeld von hinten wuchtig in die Hacken und sieht dafür den Gelben Karton.

Langsam klopfen die Lilien vorne an. Garics und Heller spielen sich über den rechten Flügel in Richtung Strafraum, doch der Abschluss lässt noch viel Luft nach oben.

Die erste Ecke für die Gäste. Doch der Standard ist ungewohnt ungefährlich und somit verläuft diese Möglichkeit im Sande.

Seine Männer haben noch nicht richtig in die Partie gefunden und konnten ihr bekanntes Umschaltspiel noch nicht entfalten. Christian Mathenia zeigt es beim Abschlag an: Erstmal zur Ruhe kommen und den Gegentreffer wegstecken.

Denn die Hausherren agieren viel mutiger und mit einer ganz anderen Körpersprache als noch in der Hinrunde. Zudem scheint mit der Raute etwas mehr Flexibilität Einzug in das 96-Spiel gehalten zu haben. Das Gesicht von Dirk Schuster zeigt sich bereits etwas besorgt.

Die Aufbruchstimmung bei den Roten war von Beginn an förmlich zu spüren. Mit der Verpflichtung von Thomas Schaaf kehrte Hoffnung zurück an die Leine. Und der alte Fuchs hat seiner Mannschaft vor allem eins zurückgegeben: Selbstvertrauen.

Tooor für Hannover 96, 1:0 durch Hugo Almeida
Es scheint, als habe Thomas Schaaf alles richtig gemacht: Nach einer grossartigen Spieleröffnung aus dem Mittelfeld geht es ganz schnell. Hiroki Sakai pflückt den Seitenwechsel aus der Luft und leitet von rechts in die Mitte weiter. Ádám Szalai versucht es mit einem direkten Abschluss, tritt aber über das Leder und wird zum unfreiwilligen Vorlagengeber für Hugo Almeida. Der Portugiese mimt den dankbaren Abnehmer des Querschlägers und zimmert humorlos mit der linken Klebe zum 1:0 in die Maschen.

Wie gewohnt stehen die Darmstädter erstmal relativ tief und lassen den Gegner das Spiel aufziehen. Die Aufsteiger setzen auf ihr bewährtes Mittel: Hinten Beton anrühren, um dann über Konter zu Toren zu kommen.

Und auch Szalai darf gleich mal draufhalten. Der Ungar wickelt sich mit einer gekonnten Drehung um den Gegenspieler und sprintet über halbrechts in den Strafraum. Mit seinem Abschluss verfehlt er den langen linken Pfosten um nur einen Meter.

Thomas Schaaf bleibt sich treu und formiert die Niedersachsen nach seinem Gusto um. Taktisch steht bei Hannover erstmals in der Saison eine 4-4-2-Aufstellung auf dem Rasen mit den beiden neuen Stürmer Hugo Almeida und Szalai in der Spitze.

Und Neuzugang Hugo Almeida verbucht gleich den ersten Torschuss seit 2010: Der Portugiese kommt links im Strafraum an den Ball und zieht aus spitzem Winkel ab. Sein Schuss kommt gut, verfehlt das Gehäuse aber knapp.

Der Ball rollt. Hannover agiert ganz in Rot, die Gäste aus Darmstadt in Blau.

Im Stadion ertönt die Hymne "Alte Liebe" von Hannover 96. Die Mannschaften stehen im Spielertunnel bereit und warten auf ihren Einsatz. Jeden Moment geht es los: Endlich wieder Bundesliga, viel Spass!

Schiedsrichter des Schlagabtauschs in der HDI-Arena ist Deniz Aytekin. Der erfahrene Referee steht heute bereits zum 107. Mal als Spielleiter auf dem Rasen im deutschen Oberhaus. Zuletzt pfiff er in der Bundesliga das 0:0 zwischen Köln und Darmstadt. In dem Spiel verletzte er sich und wurde in der Halbzeit durch den 4. Offiziellen Christian Dietz abgelöst. Schön zu sehen, dass es dem Unparteiischen wieder besser geht.

Mit Blick auf die Neuzugänge, auch auf der Trainerposition, beim heutigen Gegner meint der Darmstädter Übungsleiter: "Das wird eine grosse Herausforderung und eine Wundertüte." Die Gastgeber seien "das Favorit", doch: "Der Druck lastet auf Hannover. Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen und mindestens einen Punkt mitnehmen."

Die Problemzone bleibt bei Darmstadt der Sturm. Sandro Wagner musste mit Knöchelproblemen aus dem Trainingslager in der Türkei abreisen und kehrte erst am Dienstag wieder ins Training zurück. Es ist anzuzweifeln, dass der Angreifer heute schon wieder voll im Saft steht. Fan-Liebling Dominik Stroh-Engel konnte sich in den Testspielen nicht empfehlen und sitzt heute wieder auf der Bank. Trainer Schuster über die bevorstehende Rückrunde: "Wir wissen, es wird ein langer, steiniger Weg, um unser grosses Ziel zu erreichen."

Beim heutigen Gast aus Hessen ist zumindest personell alles im Lot. Das Unterfangen "Klassenerhalt 2016" kann Trainer Dirk Schuster mit dem kompletten Kader antreten - kein Profi fehlt verletzt. Die Lilien hatten sich, wie auch Hannover, in der Türkei während der Winterpause auf die zweiten 17 Partien vorbereitet. Einer der Gewinner des Trainingslagers ist Slobodan Rajković. Der ehemalige Hamburger musste sich nach zwischenzeitlicher Arbeitslosigkeit bei den Aufsteigern erstmal hinten anstellen, drängte sich nun auf und steht erstmals in der Startformation.

Beim Klassenkampf stehen zwei Neuzugänge besonders im Fokus. Zum einen wäre da Ádám Szalai. Der Ungar erzielt seit vier Jahren von Spielzeit zu Spielzeit konstant weniger Tore - in dieser Saison konnte die Leihgabe aus Hoffenheim noch keinen einzigen Treffer erzielen. Wenn er seine Chance auf einen Platz im EM-Kader aufrecht erhalten will, muss er bei 96 überzeugen. Zum anderen ist da Hugo Almeida. Der 31-jährige ehemalige Weggefährte von Schaaf hat seit zwei Monaten kein Pflichtspiel mehr bestritten und ist "bei 65 Prozent". Besonders schmerzhaft dürfte für die Niedersachsen aber das Fehlen des Spielmachers Hiroshi Kiyotake sein. Der Japaner kehrt wegen einer Fussverletzung frühstens Mitte Februar in den Kader zurück.

Das Arbeitspapier des Übungsleiters gilt bis 2017 und nur für das deutsche Oberhaus. Mit derzeit 14 Zählern stehen die Niedersachsen auf dem vorletzten Tabellenrang - einen Punkt hinter Schaafs Ex-Verein von der Weser. Zum heutigen Gast aus Hessen, der auf Platz 13 rangiert, fehlen vier Punkte. "Ja, das ist eine wichtige Partie", weiss der erfahrene Trainer. Doch ihm ist der lange Weg, der seiner Mannschaft, die "derzeit nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt", bevorsteht, durchaus bewusst: "Wir werden nicht mit einem Sieg gegen Darmstadt die Klasse halten."

Es ist das Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Thomas Schaaf, als Trainer Meister und Pokalsieger mit Werder Bremen, kehrt nach einer halbjährigen Abstinenz wieder an den Spielfeldrand zurück. Als Nachfolger des zurückgetretenen Michael Frontzeck will der charismatisch-grummelige Fussballlehrer mit Hannover den Absturz in die zweite Liga verhindern. "Ich will in das ganze Gebilde wieder Leben reinbringen", so Schaaf vor dem Duell mit den Lilien. Er könne zwar nicht versprechen, "dass wir nicht absteigen. Aber wir werden alles versuchen, alles dafür tun."