Fazit:
Hertha BSC und der FC Augsburg trennen sich zum Rückrundenstart mit einem torlosen Unentschieden. In einer vor allem zweiten Durchgang sehr langatmigen Begegnung gelang es dem Tabellendritten nicht, das taktische Konzept der Fuggerstädter dauerhaft auszuhebeln. Die Mannschaft von Markus Weinzierl war von Anfang auf einen einfachen Punktgewinn aus und dem Sieg nach dem Seitenwechsel mit einigen wenigen Kontern sogar näher als die Blau-Weissen. Raúl Bobadilla hatte nach 51 Minuten die grosse Möglichkeit auf den Siegtreffer, scheiterte freistehend vor Jarstein an einem ungenauem Abschluss. Während die Berliner am kommenden Wochenende nach Bremen reisen, empfangen die Augsburger Frankfurt. Einen schönen Abend noch!

Markus Weinzierl nimmt noch einmal Zeit von der Uhr, indem er seine letzten beiden Wechsel nicht zeitgleich vollzieht.

Hier geht fast gar nichts mehr. Die Hausherren rennen ohne Konzept an. Nach vier Pflichtspielsiegen in Serie droht dem Hauptstadtklub ein Unentschieden. Der elfte Saisonsieg wäre nach dieser Leistung alles andere als verdient.

Es scheint kein Zufall zu sein, dass es heute nicht besonders torreich zugeht. In den letzten fünf Begegnungen dieser beiden Vereine gab es jeweils höchstens einen Treffer zu bestaunen. Gibt's noch einen späten Siegtreffer im Olympiastadion?

Die Partie plätschert dem Ende entgegen. Der BSC möchte Druck erzeugen, was immer wieder an ungenauen Pässen scheitert. Augsburgs Gegenstösse sind deutlich zielstrebiger, aber ebenfalls nicht von vielen Abschlüssen gesegnet.

Die Blau-Weissen warten in Durchgang zwei noch auf ihre erste zwingende Chance. Sollten die Augsburger in der finalen Viertelstunde nicht die defensive Ordnung verlieren, hilft den Hausherren wohl nur ein ruhender Ball oder eine Einzelaktion.

Gelbe Karte für Paul Verhaegh (FC Augsburg)
Der Gästekapitän fährt im Laufduell mit Kalou den linken Arm aus, trifft den Ivorer am Hals. Eine klare Sache: Für ein solches Einsteigen gibt's Gelb.

Der erste personelle Wechsel Markus Weinzierls ändert an der Ausrichtung der Fuggerstädter gar nichts. Trotz ihrer auf die Zerstörung des Berliner Aufbaus ausgerichteten Spielweise käme ein später Siegtreffer der Gäste nicht vollkommen überraschend.

Vor Anbruch der Schlussphase drängt sich keines der beiden Teams für die drei Punkte auf. Augsburg füllt seine Rolle als disziplinierter Gast sehr gut aus, würde ein torloses Unentschieden sofort mitnehmen. Der Hertha fehlen weiterhin die Mittel, aus dem Spiel heraus Chancen zu kreieren.

Langkamp kann doch noch auf die Zähne beissen; erster Auswechselspieler des Nachmittags ist Lustenberger. Darida lässt sich auf die Position des Sechsers neben Skjelbred zurückfallen. Baumjohann übernimmt die Rolle des Zehners.

Bei den Hausherren deutet sich ein erster Wechsel an. Geburtstagskind Alexander Baumjohann (29) erhält vor der Bank die letzten Instruktionen. Langkamp dürfte den Rasen verlassen; der angeschlagen in die Partie gegangene Innenverteidiger hat sich in den letzten Minuten nur noch über das Feld geschleppt.

Ibišević und Hitz prallen in der Luft unglücklich zusammen. Zunächst sieht es so aus, als hätte der Schweizer das Bewusstsein verloren. Es zeigt sich aber schnell an, dass dem nicht so ist. Nach kurzer Besprechung mit den medizinischen Verantwortlichen geht es weiter.

Ibišević bewirbt sich für eine Gelb-Rote Karte! Der Berliner Angreifer zieht mit seiner Grätsche gegen Caiuby an der Mittellinie voll durch, hat kaum eine realistische Chance auf den Ball. Schiedsrichter Stieler muss den ehemaligen Stuttgarter hierfür eigentlich des Feldes verweisen, doch er spricht nur eine letzte Warnung aus.

Klavan lässt die Kugel nach einer Flanke von der rechten Berliner Seite durchrutschen. Ibišević setzt nach. Kurz bevor der Bosnier aus gut sieben Metern abschliessen kann, geht Hong beherzt dazwischen und bereinigt die Situation. Die alten Probleme in der FCA-Abwehrketrte bleiben.

Baier mit dem Flugkopfball! Ji bricht auf dem linken Flügel durch, kann Weiser enteilen. Er findet den Vizekapitän mit einer halbhohen Hereingabe an den ersten Pfosten. Baier verlängert gefühlvoll mit der Stirn. Letztlich bleibt eine Berührung des Pfostens nur knapp aus.

Die Hertha kann nach dem Seitenwechsel noch gar nichts reissen. Der Trend geht momentan eher dahin, dass die Fuggerstädter mit ihren Umschaltsituationen den Kasten von Jarstein hin und wieder in Bedrängnis bringen können.

Bobadilla lässt die Riesenchance liegen! Infolge eines Befreiungsschlags aus dem Mittelfeld kann der Nationalspieler Paraguays Brooks und Langkamp hinter sich lassen. Er läuft auf Jarstein zu, lässt den heranbrausenden Brooks ins Leere laufen und visiert dann aus zwölf Metern die linke Ecke an. Zentimeter fehlen zum Einschlag!

Die Blau-Weissen startet mit einer hohen Ballbesitzquote, verzeichnen aber kaum Raumgewinn in der gegnerischen Hälfte. Die Ausnahme ist eine Kombination von Ibišević und Darida, an deren Ende der ehemalige Freiburger aus 17 Metern abschliesst. Die Kugel kullert weit links am Ziel vorbei.

Weder Pál Dárdai noch Markus Weinzierl sahen sich in der Pause dazu veranlasst, etwas an ihren Formationen zu verändern. Während der Berliner Coach mit Baumjohann und Stocker zwei kreative Geister in der Hinterhand hat, böten sich für den Gästetrainer Altintop und Matavž an.

Willkommen zurück in der Hauptstadt! Trotz der fünfwöchigen Pause sind die Widersacher von BSC und FCA taktisch schon wieder vollkommen auf der Höhe. Dem Favoriten fehlt es noch an der nötigen Spritzigkeit, um im engen Mittelfeld immer wieder neue Wege nach vorne zu finden. Es hat zwei gute Chancen gegeben, die allerdings eher auf der Unfähigkeit der Gäste beruhten, konsequent zu klären.

Halbzeitfazit:
Hertha BSC und der FC Augsburg gehen zum Rückrundenauftakt mit einem torlosen Unentschieden in die warmen Kabinen. Nach lebhaften ersten Minuten, in denen es ordentliche erste Chancen auf beiden Seiten gab, wurde schnell klar, dass es heute kein Spektakel im Olympiastadion geben würde. Der FCA stört den Berliner Aufbau clever mit intensivem Mittelfeldpressing und kann dadurch lang anhaltende Druckphasen verhindern. Anfällig sind die Fuggerstädter bei Standardsituation, denn der zweite Ball landet zu oft bei einem Blau-Weissen. Die Hertha kann die Kontrolle über das Geschehen bislang nicht in eine Chancendominanz umwandeln. Bis gleich!

Plattenhardt will den fälligen Freistoss aus 18 Metern im rechten Winkel unterbringen. Sein Schuss ist zu niedrig angesetzt und kann von der roten Mauer gestoppt werden. Nach drei Minuten ungeplanter Nachspielzeit ertönt der Halbzeitpfiff.

Gelbe Karte für Caiuby (FC Augsburg)

Gelbe Karte für John Anthony Brooks (Hertha BSC)

Rudelbildung am Augsburger Sechzehner! Nach Caiubys vertändeltem Ball wird Lustenberger vom Brasilianer niedergestreckt. Danach kommt es zu Handgreiflichkeiten zwischen Caiuby und Brooks. Die Streithähne sehen beide Gelb.

Klavan streckt Haraguchi auf der linken Seite nieder, obwohl vom mit dem Rücken zum Tor stehenden Japaner überhaupt keine Gefahr ausgeht. Ausnahmsweise können die Fuggerstädter die Freistossausführung von Plattenhardt problemlos klären.

Gelbe Karte für Philipp Max (FC Augsburg)
Der Augsburger Linksverteidiger ist mit einer Entscheidung von Tobias Stieler nicht einverstanden. Er legt sich mit dem Unparteiischen ein, der dieses respektlose Verhalten mit einer Verwarnung bestraft.

Bläst die Hertha vor dem Kabinengang zu einer letzten offensiven Druckphase? Bisher haben die Zeiträume, in denen die Gastgeber qualitative Präsenz im letzten Felddrittel zeigten, nie lange angehalten. Am gefährlichsten wurde es im Anschluss an ruhende Bälle.

Ibišević scheitert an Hitz! Einmal mehr vermittelt die Augsburger Viererkette einen schläfrigen Eindruck, als es um die Eroberung eines zweiten Balles geht. Nach der abgefälschten Hereingabe von links kann Ibišević aus 14 Metern und halblinker Position flach abziehen. Hitz reagiert klasse und pariert mit dem rechten Arm.

Sehr zurückhaltend schiebt der FCA leicht nach vorne, als man das Spielgerät mal für längere Zeit im Mittelfeld halten kann. Man bleibt sehr vorsichtig und will sich keinesfalls von den Blau-Weissen auskontern lassen.

Kalou, in den letzten 15 Minuten vollkommen abgetaucht, schafft es auf dem linken Flügel ins Laufduell mit Verhaegh. Weit vor der Grundlinie entscheidet er sich für eine flache Ablage in den Rücken der gegnerischen Abwehr. Sowohl Darida als auch Weiser fackelt von der Strafraumkante zu lange mit einem Torversuch.

Baier traut sich den Torerfolg aus gut 20 Metern zu, nachdem die Fuggerstädter die Kugel flott über die linke Aussenbahn haben laufen lassen. Nach Caiubys Anspiel visiert der Vizekapitän den rechten Winkel an. Am Ende fehlt ein guter Meter.

Eine Schwachstelle der Weinzierl-Truppe ist zweifellos, dass die zweiten Bälle nach Standardsituationen zu oft beim BSC landen. Wenn die Berliner etwas sauberer abschliessen würden, hätten sie schon zwei oder drei Topchancen auf dem Konto. So bleibt nur Weisers Abschluss aus Minute vier, die den rechten Pfosten knapp verpasste.

Viele Möglichkeiten scheinen die Augsburger den Hauptstädtern heute nicht zu gewähren; die Partie ist auf dem besten Weg, eine echte Geduldsprobe für den Tabellendritten zu werden. Immer wieder müssen die Kombinationen abgebrochen werden und nach hinten zurückgespielt werden.

Gelbe Karte für Vedad Ibišević (Hertha BSC)
Erstmals ist Schiedsrichter Stieler nennenswert gefordert. Ibišević trifft mit seiner Grätsche nur die Beine von Baier und lässt sich nach dem Pfiff auch noch zu einem Kommentar hinsichtlich der korrekten Entscheidung hinreissen. Dafür gibt's Gelb.

Caiuby probiert sich erneut mit dem Kopf! Esswein schafft auf rechts seinen zweiten Durchbruch zur Grundlinie. Wie in Minute zwei sucht er mit seiner hohen Hereingabe die Dienste seines brasilianischen Kollegen, der wieder schneller ist als Langkamp. Jarstein wehrt den Kopfstoss in der halbrechten Ecke mit dem rechten Knie ab.

Der FCA kann nicht jegliche Berliner Offensivversuche vom Gehäuse Hitz' fernhalten. Da das Mittelfeldpressing allerdings weitgehend gut gfunktioniert, können die Innenverteidiger Hong und Klavan immer wieder für längere Phasen durchatmen.

Baier findet mit seiner Freistossausführung Bobadilla, obwohl sich das Spielgerät sehr lange in der Luft befindet. Der Nationalspieler Paraguays kann der Kugel aus sieben Metern kaum Tempo mitgeben, so dass Jarstein seine Flugfähigkeiten nicht unter Beweis stellen muss.

Auch aus der zweiten Berliner Ecke ergibt sich für die Fuggerstädter eine Drucksituation, da Hitz mit seiner Faustabwehr erneut wenig Konsequenz zeigt. Plattenhardt bekommt das Leder 20 Meter vor dem Kasten abgelegt. Sein Linksschuss kullert deutlich an der rechten Torstange vorbei.

Zielspieler Ibišević bekommt die ersten Bälle, wird nun besser eingebunden. Dies liegt nicht nur daran, dass er sich derzeit hin und wieder fallen lässt und nahe an der zweiten Offensivreihe agiert. Gerade von rechts segeln mittlerweile vermehrt Bälle in die Mitte.

Das kann er besser! Infolge eines temporeichen Vorstosses über den rechten Flügel verlagern Weiser und Darida das Geschehen auf den halblinken Korridor. Kalou kann am linken Strafraumeck unbedrängt Mass nehmen, schiesst Hitz aber beinahe direkt in die Arme.

Das Weinzierl-Team verzeichnet jetzt eine längere Phae des Ballbesitzes. Hierbei zeigt es kaum Interesse, sich aus der Verteidigungshaltung locken zu lassen. Für den Tabellenzwölften geht es heute in erster Linie darum, den Kasten von Hitz sauber zu halten.

Der FCA nimmt seine Rolle als passiver, den Widersacher an der Mittellinie empfangendes Team sehr gut an und verhindert den Spielfluss der Berliner konsequent. Bisher haben die Gastgeber noch keinen Angriff in das letzte Felddrittel tragen können. Ibišević ist in der Anfangsphase lediglich Zuschauer.

Kohr nimmt einen Querpass von Max direkt; der Ball kam von der linken Strafraumlinie in das Zentrum. Technisch kann sich die Verarbeitung sehen lassen. Um Jarstein vor grosse Probleme zu stellen, fehlt dem Leder aus gut 16 Metern aber das Tempo. Der Norweger zeigte keine Schwächen.

Abschlussmässig kommen die ersten Augenblicke im Olympiastadion sehr ansprechend daher. Während die Gastgeber noch so ihre Probleme haben, aus der Verteidigung sauber aufzubauen, überzeugen die Fuggerstädter mit einer guten Zweikampfführung in der gegnerischen Hälfte.

Weiser hat auf der Gegenseite die Premierenchance für die Hertha! Infolge einer von der rechten Fahne in die Mitte geschlagenen Ecke kann Hitz mit seiner Faustabwehr nicht wirklich für Klarheit sorgen. Der Berliner Rechtsverteidiger will den aufspringenden Ball aus gut 13 Metern mit dem rechten Spann im langen Eck unterbringen. Am Ende fehlen Zentimeter zum Einschlag!

Markus Weinzierl schickt im Vergleich zum Auswärtserfolg in Hamburg (1:0) eine neue Kraft ins Rennen. Im defensiven Mittelfeld ersetzt der in der Hansestadt gelbgesperrte Dominik Kohr Markus Feulner, der zum erweiterten Aufgebot gehört.

Jarstein muss nach 90 Sekunden erstmals zugreifen! Esswein wird auf der rechten Aussenbahn in Richtung Grundlinie geschickt. Er kratzt die Kugel mit dem Innenrist im hohen Bogen in die Mitte. Caiuby gewinnt das Luftduell gegen Langkamp und nickt aus sieben Metern per Aufsetzer zentral auf den Kasten. Jarstein sichert das Leder im Nachfassen.

In der Aufstellung Pál Dárdais spiegelt sich die grosse Zufriedenheit in den Leistungen in der Hinrunde wider. Der ungarische Trainer hat keine einzige personelle Änderungen im Vergleich zum letzten Pflichtspiel gegen Mainz (2:0) vorgenommen. Besonders erfreulich ist, dass sich Innenverteidiger Sebastian Langkamp gerade noch rechtzeitig von einer Muskelverhärtung erholen konnte.

BSC oder FCA – wer hat seine hervorragende Dezemberform über die Winterpause konserviert?

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt laufen die Hauptdarsteller in diesen Augenblicken ein. Die Hausherren treten in blau-weissen Klamotten an; die Gäste präsentieren sich in roter Kleidung.

Tobias Stieler wird dafür sorgen, dass die Regeln Anwendung finden. Der 34-jährige Jurist hat seine Karriere als Unparteiischer bei der SG Rosenhöhe Offenbach im Hessischen Fussballverband begonnen und gehört seit fast vier Jahren zum Bundesligaaufgebot. Bei seinem 53. Einsatz in der nationalen Eliteklasse assistieren ihm die Linienrichter Patrick Ittrich und Sascha Thielert. Die Aufgaben der Vierten Offiziellen übernimmt Bibiana Steinhaus.

Coach Markus Weinzierl hat mit Nikola Đurđić (war nach Malmö verliehen), Albian Ajeti (FC Basel) und Jeffrey Gouweleeuw (AZ Alkmaar) drei Neuzugänge zur Verfügung; auf der Seite der personellen Verluste steht lediglich Sascha Mölders, der nach nur fünf Teilzeiteinsätzen für die Rückrunde zum TSV 1860 abgegeben wurde. Eine direkte Verstärkung dürfte am ehesten der niederländische Innenverteidiger sein. Der 24-Jährige sitzt heute zunächst auf der Bank, dürfte sein Bundesligadebüt also wohl nur im Falle einer Verletzung einer der neuen Kollegen feiern.

"Die Serie war sehr wichtig für uns, für das Selbstvertrauen und für den Glauben. Aber wir wissen, dass wir dran bleiben müssen. Wir wollen so schnell wie möglich unsere Punkte einfahren, dass wir mit dem Abstiegskampf wie in den letzten Jahren nichts zu tun haben", äusserte sich Vizekapitän Daniel Baier zurückhaltend, was die Ambitionen in der Rückrunde angeht. Dabei handelt es sich beim FCA um einen echten Spezialisten, was die Spieltage 18 bis 34 angeht: Er konnte sich in drei der vier Bundesligasaisons in Sachen Ausbeute steigern, teilweise sehr deutlich.

Mit 13 Punkten aus den letzten fünf Bundesligamatches des Jahres 2016 sowie dem last-minute-Einzug in die K.o.-Phase der Europa League hat der Gast aus Bayerisch-Schwaben ein schwieriges erstes Halbjahr sehr anständig vollendet. Lag man Ende November auf Rang 16 und nur einen Zähler vor dem Schlusslicht, hat man mit der schnellen Verdoppelung des Kontostandes den Anschluss zum Tabellenmittelfeld herstellen können und ging als Zwölfter in die Winterferien.

Nach drei Erfolgen zum Jahresende – Darmstadt (A), Nürnberg (A, DFB-Pokal) und Mainz (H) wurden gegentorlos besiegt – meint es der Spielplan mutmasslich gut mit den Blau-Weissen, schliesslich trifft man nach dem heutigen Start gegen Augsburg am kommenden Wochenende auf den 15. Bremen. Man setzt auf die Eingespieltheit des vorhandenen Personals, hat mit Sinan Kurt (FC Bayern U23) lediglich einen Perspektivspieler gekauft. Nach den cleveren Sommertransfers hat sich der Hinrundenkader das Vertrauen nun einmal verdient.

"Wenn wir so weiterspielen, ist es gut. Wie viel Punkte dazukommen, kann ich nicht sagen", hält sich der ungarische Übungsleiter, der im Februar von Jos Luhukay übernommen hat, bedeckt, Was konkrete Ziele angeht. Nach der turbulenten jüngsten Vereinsgeschichte tun die Verantwortlichen zweifelsohne gut daran, nicht sofort wieder den Kampf um einen Platz im oberen Drittel der Bundesliga auszurufen. In den nächsten sechs bis 18 Monaten dürfte es darum gehen, sich auf einem ordentlichen Niveau zu stabilisieren.

Sicherlich sind die Hauptstädter im zweiten Abschnitt der Saison einer der heissesten Kandidaten für das Einbüssen einiger Tabellenplätze, doch nach zwei Abstiegen in den letzten sechs Jahren wäre schon eine einstellige Endplatzierung ein grosser Schritt, mit dem noch im Frühjahr überhaupt nicht zu rechnen war. Da man schon jetzt nur drei Zähler hinter der kompletten Punktanzahl der Spielzeit 2014/2015 liegt, werden sich die Berliner Anhänger zumindest keine Sorgen um den Verbleib in der Bundesliga machen müssen.

32 Punkte und Rang drei nach der ersten Halbserie: Auch nach der fünfwöchigen Winterpause verwundert die Berliner Hinrundenausbeute sehr. Infolge des erst am letzten Spieltag gesicherten Klassenerhalt in der Vorsaison haben die Blau-Weissen unter Pál Dárdai einen Tabellensprung hingelegt, den man sich selbst wohl nicht einmal erträumt hatte. Die Momentaufnahme nach 17 Runden ist ein direkter Qualifikationsrang für die Champions League; tatsächlich darf man sich momentan als erster Verfolger von Bayern und Dortmund bezeichnen.