Fazit:
Das war eine fulminante Schlussphase in Müngersdorf! Der 1. FC Köln und der VfL Wolfsburg teilen sich die Punkte, trennen sich 1:1-unentschieden! Auch nach dem Seitenwechsel konnten die Niedersachsen zunächst wenig Gefahr im gegnerischen Sechzehner erzeugen. Die Rheinländer hingegen hatten zwei Topchancen auf den zweiten Treffer, die durch Zoller (47.) und Modeste (60.) vergeben wurden. Casteels hielt die Wölfe in dieser Phase im Spiel. Die Gäste rannten in der Endphase relativ ideenlos an. Der Ausgleich gelang trotzdem - Joker Bendtner traf in Minute 83. Erst nach dem 1:1 hatten die Niedersachsen gute Chancen auf weitere Treffer, doch De Bruyne und Klose scheiterten. Für Wolfsburg ist das Unentschieden in der Gesamtschau dennoch zufriedenstellend, denn der FC war heute das bessere und zielstrebigere Team. Damit haben beide Vereine vier Zähler auf dem Konto. Einen schönen Abend noch!

Klose trifft den Querbalken! Der aufgerückte Abwehrspieler verlängert einen Rodríguez-Freistoss aus dem rechten Halbfeld von der Strafraumkante mit dem Hinterkopf zentral auf den Kasten. Horn ist wohl auch noch dran; die Kugel klatscht an die Oberkante der Latte. Die folgende Ecke wird auch noch einmal gefährlich, doch dann ist Schluss!

Unglaubliche Möglichkeit für De Bruyne! Der Belgier hat nach einem katastrophalen Aussetzer von Lehmann, der als letzter Feldspieler über den Ball haut, nur noch Horn vor sich. Zunächst scheitert er am Kölner Schlussmann und dann im Nachschuss an Lehmann, der seinen Fehler wiedergutmacht!

Hector hat den Siegtreffer auf dem Fuss! Nach einem kurz ausgeführten Freistoss und einem weiteren Pass von Lehmann auf die linke Sechzehnerseite kann der Aussenverteidiger freistehend abschliessen. Casteels reisst die Arme hoch und rettet.

Die letzte reguläre Minute des Kräftemessens zwischen Geissböcken und Wölfen ist angebrochen. Tendenziell ist der Gast näher dran am Siegtreffer, doch dieser käme nach diesem Verlauf doch ziemlich glücklich daher. Die Nachspielzeit beträgt vier Minuten!

Gelbe Karte für Timm Klose (VfL Wolfsburg)
Der Schweizer Verteidiger macht Modeste an der Mittellinie mit einer Umarmung fest. Auch diese Verwarnung ist korrekt. Überhaupt kann man Knut Kircher heute keinen Vorwurf machen.

Das Match ist jetzt ziemlich wild; es geht hin und her. Auch die Stöger-Truppe schafft es noch einmal mit Tempo nach vorne, doch Jojić leistet sich nach einer starken Körpertäuschung einen Fehlpass. Damit verpasst er eine Vorlage in das Zentrum vor dem Wolfsburger Tor.

Jetzt drängt der Vizemeister sogar noch auf den Siegtreffer, will den FC in dieser Phase des Schocks ein zweites Mal erwischen. Auf den Rängen herrscht Ernüchterung, die sich im Kampf um das Remis schnellstens legen sollte. Auch ein Punkt gegen den VfL wäre ein tolle Sache für die Hausherren.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:1 durch Nicklas Bendtner
Bendtner erzielt den Ausgleich für den VfL! Infolge eines Einwurfs von der rechten Seitenlinie kommt die Kugel über Dost zu Caligiuri. Der Deutsch-Italiener dreht sich auf rechts wunderbar um Heintz herum und ballert dann aus spitzem Winkel flach auf die lange Ecke. Horn ist dran, wehrt aber direkt vor die Füsse von Bendtner ab. Der Däne muss nur noch den Schkappen hinhalten!

Die Angriffe des VfL kommen mittlerweile ziemlich verzweifelt daher und basieren meist auf Einzelaktionen. Das Risiko, das Wolfsburg eingeht, steigert sich von Minute zu Minute. Nun folgt aber erst einmal die Auswechslung des potentiellen Mann des Tages: Simon Zoller wird durch Miloš Jojić ersetzt.

Gelbe Karte für Kevin Vogt (1. FC Köln)
Es wird noch einmal hektisch für Schiedsrichter Knut Kircher, der viel Kritik von den Rängen einstecken muss. Eigentlich ist die Sache aber klar: Vogt begeht ein taktisches Foul gegen Caligiuri, das zwingend mit Gelb bestraft werden muss.

Dost ist natürlich auch in der Schlussphase Zielspieler, doch die Hereingaben auf den Niederländer sind meist ungenau und können nicht erreicht werden. So langsam rennt den Gäste die Zeit davon. Köln kann zwar nur selten kontern, doch die erste gegnerische Druckphase wurde abgewehrt.

Gezwungenermassen werden die Niedersachsen immer offensiver. Nun soll es Nicklas Bendtner richten, der seine sieben Wolfsburger Tore allesamt als Joker erzielt hat. Ivan Perišić war heute zu weiten Teilen eine Enttäuschung, unterscheidet sich dabei aber nur geringfügig von den restlichen Wolfsburger Angreifern.

Gelbe Karte für Matthias Lehmann (1. FC Köln)
Lehmann kommt nicht hinterher, als Luiz Gustavo den Turbo anwirft. Er umschliesst die Brust des Brasilianers mit beiden Armen, um ihn aufzuhalten. Deutlicher kann eine Gelbe Karte kaum sein.

Diesmal feuert Modeste direkt in die Hände von Casteels! Der ehemalige Hoffenheimer hat an der zentralen Strafraumkante sehr viel Zeit für seinen wuchtigen, aber unplatzierten Rechtsschuss. Casteels muss sich kaum bewegen, um diese Möglichkeit zu entschärfen.

Wolfsburg erhöht die Schlagzahl und baut erstmals so etwas wie Druck auf. Die Rheinländer können sich nicht mehr in dem Sinne befreien, dass sie das Spielgerät sauber über die Mittellinie bringen. Wird's nun eine echte Abwehrschlacht für die Hausherren?

Beim FC wird das defensive Mittelfeld durch die Hereinnahme von Yannick Gerhardt gestärkt, der ab sofort für Neuzugang Leonardo Bittencourt über das grüne Parkett marschiert. Die Sommerverpflichtung aus Hannover konnte vor allem in der Anfangsphase überzeugen.

Dieter Hecking mit der ersten Reaktion: Der schnelle Daniel Caligiuri kommt in die Partie und ersetzt Aaron Hunt in der Schlussphase. Der ehemalige Bremer konnte sich nicht wirklich für weitere Startelfeinsätz empfehlen.

Dost muss den Ausgleich erzielen! De Bruyne erobert die Kugel in der gegnerischen Hälfte und steckt dann zu seinem niederländischen Kollegen durch. Der schliesst von der rechten Strafraumseite auf die lange linke Ecke ab. Horn kann den leicht abgefälschten Ball abwehren!

Rein von den Möglichkeiten her müsste die Partie mittlerweile entschieden sein. Der FC hat die schwierigste seiner drei Chancen zum bisher einzigen Treffer des Tages genutzt. Die Niedersachsen hatten zwar einige ordentliche Schusspositionen, scheiterten aber stets an sich selbst.

Modeste scheitert an Casteels! Der Franzose zeigt einen wunderbaren Seitfallzieher nach Olkowskis Vorlage vom rechten Strafraumeck. Der sehr temporeiche Versuch war für die obere linke Ecke geplant, aus der er vom belgischen Schlussmann mit einer tollen Parade gefischt wird. Köln lässt die zweite Topchance liegen!

Perišić kommt aus 17 Metern zum Abschluss, doch er trifft das Leder mit seinem Dropkick nicht richtig und verfehlt den rechten Pfosten dadurch deutlich. Vollkommen freistehend muss er aus solchen Szenen mehr machen. Da sah die Kölner Abwehr nicht gut aus!

Der FC darf nicht aufhören, die Niedersachsen im Mittelfeld zu stören und sich stattdessen weit zurückzuziehen. Wenn die Gäste zu viel Raum für ihre Kombinationen bekommen, werden die Verteidiger in grosse Bedrängnis kommen. Der amtierende Pokalsieger gibt sich noch lange nicht geschlagen.

Durch den sehr ordentlichen Auftritt der Rheinländer herrscht auf den Rängen eine wunderbare Stimmung, die gleichzeitig zum grossen Mass an Mut bei den Akteuren auf dem Rasen führt. Köln hat wenig Respekt vor dem Vizemeister, der weiterhin fast unsichtbar im letzten Felddrittel ist.

Hin und wieder landen Kölner Klärungsbälle in der Mitte vor dem Strafraum. Von dort hat es unter anderem schon Kruse mit einer Direktabnhame probiert, die jedoch weit über den Kasten von Horn segelte. Der FC-Schlussmann wartet noch auf einen ersten Einsatz.

Köln ruht sich nicht auf dem knappen Vorsprung aus, sondern investiert einige Kräfte in das Angriffsspiel. Nun kann das Heimteam auch Akzente setzen, wenn der Gegner geordnet ist. Die Partie ist jetzt sehr ansehnlich und wird von beiden Seiten aktiv angegangen.

Beide Trainer haben sich gegen personelle Änderungen entschieden. Während Peter Stöger defensiv eigentlich keine Alternative hat und deshalb auf die Unversehrtheit seiner Abwehrspieler hoffen muss, hat Dieter Hecking mit Caligiuri Bendtner und Arnold noch einige Angreifer in der Hinterhand.

Bei seiner Rettungsaktion ist Casteels mit der Schläfe gegen das rechte Knie des Kölner geprallt und benötigt deshalb erst einmal eine Behandlung auf dem Rasen. Es sieht allerdings so aus, als könnte der Belgier die Partie fortsetzen.

Nach nur 55 Sekunden vergibt Zoller die Riesenchance auf seinen zweiten Treffer! Wieder bringt ihm ein langer Ball aus der eigenen Hälfte, der per Kopf steil verlängert wird, eine Eins-gegen-Eins-Situation gegen Casteels. Diesmal kann der gegnerische Schlussmann parieren.

Willkommen zurück im Kölner Westen! Die Stöger-Truppe ist gut auf den Vizemeister eingestellt, doch dieser kann sein Potential aber nicht einmal ansatzweise abrufen. Sollten die Wölfe ihre offensiven Pferdestärken doch noch abrufen können, ist bei nur einem Treffer Rückstand noch alles möglich. Wirklich geprüft wurde die Innenverteidigung Heintz und Sørensen noch nicht. Freuen wir uns auf einen unterhaltsamen zweiten Durchgang!

Halbzeitfazit:
Der 1. FC Köln schnuppert am Traumstart: Nach dem Sieg in Stuttgart führen die Rheinländer zur Pause im ersten Heimspiel der Saison mit 1:0 gegen den VfL Wolfsburg. Die Mannschaft von Peter Stöger hat das richtige Rezept gegen den Vizemeister, der sich im Mittelfeld in einigen Situationen zu leicht vom Ball trennen liess und dann in der Rückwärtsbewegung sehr behäbig daherkam. Nachdem die Fehler der Anfangsphase abgestellt waren, leistete man sie sich nach Zollers Führungstreffer (30.) erneut. Nach vorne zeigen De Bruyne und Co. ziemlich wenig, konnten Horn bisher nicht prüfen. Die Niederachsen machen da weiter, wo sie gegen Frankfurt aufgehört haben. Aktuell spricht viel für den FC, bis gleich!

Im Wolfsburger Angriff basiert viel auf dem Zufall; deshalb dürfte es in der Kabine eine klare Ansprache von Dieter Hecking geben. Bas Dost haben die Hausherren in der ersten Halbzeit vollkommen im Griff; die beiden Aussenspieler bringen nur selten ihre Geschwindigkeit auf das grüne Parkett.

Naldo hat nun schon sein zweites Foulspiel bei höherem Tempo begangen, kommt jedoch erneut ohne Verwarnung davon. Schiedsrichter Knut Kircher lässt hier Gnade vor Recht ergehen, da er ansonsten ein ziemliches faires Match leitet, das eine Gelbe Karte nur im Ausnahmefall verdient hat.

Mit sechs Zählern und 4:1 Toren rangiert der FC aktuell sogar auf Rang eins der Live-Tabelle, da die Sieger des ersten Spieltages abgesehen von Leverkusen allesamt nicht vorne liegen. Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme, aber Köln ist auf dem Weg zu einem Traumstart.

Kruse verzeichnet die erste Chance für die Wölfe! Nach De Bruynes Anspiel flankt Perišić von der rechten Grundlinie gefühlvoll auf den zweiten Pfosten, wo der Neuzugang einen Seitfallzieher auspackt. Er trifft die Kugel nicht richtig. Sie bewegt sich deutlich am rechten Pfosten vorbei.

Die Niedersachsen bewegen sich jetzt auf dem Niveau, das man sich über weite Strecken der zweiten Halbzeit gegen Frankfurt erlaubt hat. Im Mittelfeld geht wenig zusammen und die Abwehr leistet sich immer wieder grössere Lücken. Gerade über die rechte Defensivseite ist man anfällig.

Der FC hat den VfL nun wieder dort, wo er ihn zum Start hatte: Man erzwingt ungenau Pässe durch verengte Räume und spielt dann steil und schnell in die Spitze. Die Taktik von Peter Stöger geht bisher auf; der Favorit wartet noch auf seine erste echte Möglichkeit.

Zu diesem Zeitpunkt kommt der Treffer für die Kölner doch eher überraschend, doch insgesamt ist er nicht unverdient. Die Hausherren haben mehr Zug zum Tor. So auch in der folgenden Szene: Bittencourt verpasst am linken Pfosten nur knapp, nachdem Olkowski vom rechten Strafraumeck vor das Tor geflankt hat.

Tooor für 1. FC Köln, 1:0 durch Simon Zoller
Zoller bringt den FC nach vorne! Horns Abstoss wird weit hinter der Mittellinie von Modestes Kopf in den Lauf des ehemaligen Lautrers verlängert. Zoller lupft die Kugel wunderbar über den herausstürmenden Casteels und legt sie sich damit selbst vor. Er muss nur noch ins leere Tor nicken. Ein toller Treffer!

Wolfsburg steigert sich jetzt, wird im Passspiel deutlich stabiler. Man lässt Ball und Gegner laufen und kann Gegenstösse des Heimteams immer wirksamer verhindern. Weiterhin fehlt der der Druck am gegnerischen Strafraum.

Die erste Ecke der Wölfe segelt von der linken Fahne an Freund und Feind vorbei. Es gab zwar keinen Offensiven, der richtig nahe am Ball war, doch die Abstimmung der Hausherren war in dieser Szene alles andere als beruhigend. Weiterhin warten wir auf die erste Topchance des Nachmittages.

Naldo nimmt bei einem Freistoss aus grosser Entfernung zwar einen langen Anlauf, doch diese gut 32 Meter sind selbst dem brasilianischen Freistossspezialisten zu weit. Er passt flach zu De Bruyne an das rechte Strafraumeck. Nach dem flachen Pass des Belgiers in Richtung Mitte sind die Kölner wachsam und können klären.

Auch von den Rheinländern kommt nach den beiden guten Umschaltbewegungen in der Anfangsphase aktuell ziemlich wenig Offensives. Der VfL kommt derzeit fast immer bis zur Mittellinie. Zoller wird aus dem Mittelkreis hoch geschickt, lässt sich aber zu weit zur linken Grundlinie abdrängen. Eine Chance wird dadurch verpasst.

Vieirinha zieht von seiner rechten Seite in Richtung Mitte und packt dann aus gut 23 Metern einen ersten Abschluss aus. Der Linksschuss des Portugiesen rauscht halbhoch deutlich am rechten Pfosten des Kölner Tores vorbei. Timo Horn hätte damit wohl keine Probleme gehabt.

Die Niedersachsen kommen ziemlich ideenlos daher, beissen sich im Mittelfeld meist die Zähne aus. Wenn sie es einmal nach vorne schaffen, sind sie durch die Präsenz von Bas Dost immer gefährlich. Die bisherigen zwei Hereingaben in das Zentrum waren aber noch viel zu ungenau.

Der VfL hat zwar über 66 % Ballbesitz, ist aber dennoch meist in der eigenen Hälfte beschäftigt. Köln bringt ein sehr ordentliches Mittelfeldpressing auf den Rasen, das die Hecking-Truppe nur selten umspielen kann. Wenn etwas geht, dann über die rechte Aussenbahn. Einen Blitzstart wie gegen Frankfurt muss man sich aber abschminken.

Kruse spielt von der Strafraumkante steil auf die rechte Sechzehnerlinie, wo De Bruyne gegen Hector zu körperbetont agiert und deshalb vor seinem Querpass in das Zentrum von Kirchers Pfiff gestoppt wird. Bas Dost hat in der ersten Viertelstunde kein Futter bekommen.

Der eigene Aufbau beim FC ist ziemlich wackelig und hat noch nicht zu gefährlichen Vorstössen geführt. Wenn die Niedersachsen ihre defensive Ordnung gefunden haben, ergeben sich wenige Lücken. Die Rückwärsbewegung bei hohem Tempo scheint aber anfällig zu sein. Dennoch sind beide Keeper noch ohne Prüfung.

Wolfsburg kann die Kontrolle langsam zurückgewinnen, die nach den ersten Augenblicken verloren gegangen ist. Köln ist unweit der Mittellinie eng an den Gegenspielern und lässt sich nur selten überspielen. Gerade über links nehmen die Hausherren an Fahrt auf, wenn sie den Ball erobert haben.

De Bruyne schafft es mit einer feinen Körperdrehung hinter die vorletzte Kölner Reihe und passt dann auf den rechten Flügel zu Kruse, der sehr viel Platz für eine Hereingabe hat. Der ehemalige Gladbacher rutscht jedoch aus, so dass eine Flanke nicht zustandekommt. Er ist nicht der erste Spieler in dieser Partie, der mit dem Boden Probleme hat.

Köln erzwingt erneut die Kugel im Wolfsburger Aufbau. Sie wird auf die linke Aussenbahn zu Bittencourt gegeben, der von der Grundlinie auf den ersten Pfosten verpasst. Modeste plant eine Direktabnahme, doch Naldo kann sich ihm in den Weg stellen. Das Umschalten klappt beim FC schon ganz ordentlich.

Modeste kommt nicht ganz heran! Vogt kann die Kugel in der gegnerischen Hälfte erobern, da die Niedersachsen nicht präzise genug passen. Der defensive Mitteldspieler schickt den Stürmer steil, der in der Nahtstelle zwischen den beiden Innenverteidigern knapp verpasst. Er hätte freie Bahn in Richtung Casteels gehabt.

Der Auftakt in den Nachmittag verläuft sehr ballbesitzlastig für den Vizemeister der Saison 2015/2016. Die Kugel rollt ganz ordentlich durch die Mittelfeldreihen, hat es allerdings noch nicht in das letzte Felddrittel geschafft. Köln legt passiv los, will heute die Heimserie fortsetzen: In diesem Kalenderjahr wurde zuhause noch nicht verloren.

Ebenfalls zwei "frische" Akteure dürfen sich bei den Niedersachsen von Anfang an beweisen. Im defensiven Mittelfeld müssen Maximilian Arnold (Bank) und Joshua Guilavogui (nicht im Kader) für Luiz Gustavo und Aaron Hunt weichen. Der Brasilianer feiert sein Comeback nach einer Knie-OP im Juni. Stammkeeper Diego Benaglio steht nicht zur Verfügung; auch André Schürrle kann nicht auflaufen.

Im Vergleich zum Erfolg in Stuttgart nimmt FC-Coach zwei personelle Änderungen in der Startelf vor. Kevin Vogt und Simon Zoller verdrängen Yannick Gerhardt und Miloš Jojić auf die Bank. Diesmal beginnen also vier Sommerverpflichtungen, wobei Simon Zoller nach seiner Leihe nach Kaiserslautern eigentlich auch als Neuzugang durchgeht.

Der Anpfiff ist ertönt – Köln gegen Wolfsburg läuft! Da hier und heute die effizientesten Mannschaften des ersten Wochenendes aufeinandertreffen (3 Tore aus 9 Torschüssen sowie 2 aus 5) sind die Hoffnungen auf einen trefferreichen Nachmittag nicht unbegründet. Zudem kassiert der FC im Schnitt mehr als zwei Tore gegen den VfL; gleichzeitig ist Wolfsburg Anthony Modestes Lieblingsgegner (vier Tore in vier Partien).

Soeben haben die Mannschaften den Rasen betreten. Während die Hausherren in weissen Klamotten antreten, haben sich die Gäste ihre grün-blauen Auswärtsjeseys übergestreift. Nun folgt eine Applausminute für den kürzlich verstorbenen Gerhard Mayer-Vorfelder.

Nicht mehr lange, dann beginnt der Heimspielauftakt des 1. FC Köln. Zuletzt begegneten sich diese beiden Teams am letzten Spieltag der vergangenen Saison. Zu einem Zeitpunkt, als nicht mehr besonders viel auf dem Spiel stand, trennte man sich 2:2-unentschieden. Das Hinspiel im Dezember gewann Wolfsburg mit 2:1.

Die Regeldurchsetzung in Müngersdorf im Kölner Westen obliegt Knut Kircher. Der 46-jährige Maschinenbauingenieur leitete im September 2001 seine erste Bundesligapartie und startet heute aufgrund der Altersgrenze in der höchsten deutschen Spielklasse. Der ehemalige FIFA-Referee wird an den Seitenlinien von Robert Kempter und Thorsten Schiffner unterstützt. Die Aufgaben des Vierten Offiziellen übernimmt Robert Hartmann.

Bei aller Freude über die gewonnenen ersten Pflichtspiele konzentriert sich die Berichterstattung in Sachen VfL momentan zu 95 % auf Kevin De Bruyne. Geht der junge Belgier zu Manchester City oder bleibt er über den 31. August hinaus in der Autostadt? Den aktuellen Berichten zufolge ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Rekord-Assistgeber der letzten Spielzeit heute seine letzte Partie für Wolfsburg bestreitet. Einen ansatzweise gleichwertigen Ersatz wird Klaus Allofs definitiv nicht finden; die Ziele in diesem Jahr müssten heruntergeschraubt werden.

Auch bei den Wölfen stand eine Sommerverpflichtung im Mittelpunkt. Max Kruse (Borussia Mönchengladbach) konnte zwar nicht mit den eigenen Füssen netzen, bereitete aber die ersten beiden Wolfsburger Ligatreffer vor. Nach dem Doppelschlag konnte der Widersacher aus Frankfurt schnell den Anschluss herstellen. Die Ostniedersachsen verpassten den dritten Treffer und mussten bis zum Schlusspfiff um den Sieg bangen. In der Verteidigung leisteten sich Naldo und Co. ungeahnte Schwächen und hätten sich über den Ausgleich nicht beschweren dürfen.

Gleich fünf der sechs "echten" Neuzugänge des Sommers standen am späten Sonntagnachmittag in der Kölner Startelf, die beim Schützenfest in der finalen Viertelstunde die Oberhand behielt. In der Innenverteidigung konnten Dominique Heintz (1. FC Kaiserslautern) und Frederik Sørensen (Hellas Verona) noch nicht vollends überzeugen; im Mittelfeld brachten Miloš Jojić (Borussia Dortmund) und Leonardo Bittencourt (Hannover 96) ordentlich Tempo auf den Rasen. Die einzige Spitze Anthony Modeste (1899 Hoffenheim) erzielte vom Punkt den Führungstreffer in Minute 75.

Nun stellt sich die Frage, ob der FC den nächsten Schritt gehen kann und sich wieder mehr in Richtung Angriffsfussball entwickelt. Der Auftritt in Stuttgart macht Hoffnung, dass in der Vorbereitung konzentriert hierauf hingearbeitet wurde. Zwar kam das 3:1 in Ländle unter dem Strich relativ glücklich zustande, doch deutete die Stöger-Truppe deutlich mehr Risikobereitschaft an als in der Vorsaison. Möglicherweise erleben die Kölner Anhänger endlich wieder mehr Spektakel, das allerdings auch zu einer grösseren Anzahl an Rückschlägen führen kann.

Nach dem Wiederaufstieg im Frühjahr 2014 gehörte der 1. FC Köln bisher fussballerisch zu den grauen Mäusen der Bundesliga. Mit 40 Punkten, Rang zwölf in der Endabrechnung und neun 0:0-Unentschieden war die Mannschaft von Peter Stöger eines der Teams, die die neutralen Zuschauer nicht wirklich anzog. Aus der Innensicht hingegen war die sattelfeste Defensive (nur fünf Klubs kassierten weniger Gegentore) unheimlich wichtig zur Vermeidung des nächsten Abstiegs. Diese Rechnung ist aufgegangen: Man hatte mit dem Tabellenkeller nie ernsthaft zu tun.

Durch den Einzug in die zweite Pokalrunde und der maximalen Punktausbeute zum Auftakt haben Geissböcke und Wölfe einen erfolgreichen Wiedereinstieg in den Ernst des Profifussballerlebens geschafft. Während der FC nicht unbedingt mit dem Sieg beim VfB Stuttgart rechnen konnte, waren die drei Punkte des Vizemeisters im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt eingeplant. Der ganz grosse Druck in den ersten Saisonwochen bleibt den beteiligten Akteuren also erspart; Aussenseiter Köln lauert auf den Status des ersten Überraschungsteams der Spielzeit 2015/2016.