Fazit:
Darmstadt 98 erringt sich seinen nächsten Punkt! Genau wie in der ersten Halbzeit hatten die Gäste im zweiten Durchgang mehr vom Spiel, taten sich aber schwer gegen gut stehende Lilien, die wenig Torchancen zuliessen. Nicht nur an der Darmstädter Abwehr, sondern auch am eigenen Spielaufbau und der Chancenverwertung scheiterte die TSG, die nach dem Schuss von Mark Uth in der zwölften Minute lange auf die nächste klare Möglichkeit warten musste. In den letzten zehn Minuten hatte dann Kevin Kurányi zwei Mal die Führung auf dem Fuss, verpasste aber in der 82. Minute das klasse Zuspiel von Sebastian Rudy und sah in der Nachspielzeit zu, wie Luca Caldirola seinen Schuss mit der Fussspitze von der Linie kratzte. Insgesamt haben sich die Gastgeber auch dieses Unentschieden verdient. Hoffenheim wird sich über sein erstes Pünktchen auf dem Konto nur wenig freuen und jagt nach der Länderspielpause gegen Bremen dem ersten Sieg hinterher.

Luca Caldirola klärt auf der Linie! Jonathan Schmid zieht in den Sechzehner und steckt zu Kevin Kurányi durch. Dessen Schuss aus acht Metern geht erst durch die Beine von Jerôme Gondorf, dann an Christian Mathenia vorbei und scheitert an den ausgefahrenen Fussspitzen vom Innenverteidiger, der in letzter Not klärt.

Baumann muss nochmal ran! Marcel Heller setzt Sandro Wagner im Strafraum ein, der ohne Hoffenheimer Einspruch zum Schuss kommt und mit seinem Abschluss aus zehn Metern den TSG-Keeper zum ersten Mal wirklich prüft.

Mathenia hält das 0:0! Nach einem langen Ball von Eugen Polanski aus dem Mittelfeld verschätzt sich Aytaç Sulu gegen Jonathan Schmid und bringt das Leder fast in Zusammenarbeit mit dem Hoffenheimer auf das eigene Tor. Sein Keeper bügelt den Fehler aber aus und hat die Kugel sicher.

Dirk Schuster greift zum letzten Wechsel und bringt Sandro Wagner für Dominik Stroh-Engel.

Peter Niemeyer hat Feierabend. Für den Mittelfeldmann, der sich in dieser Partie aufgerieben hat, ist jetzt Florian Jungwirth auf dem Platz.

Eduardo Vargas setzt sich im Darmstädter Sechzehner in Szene und lässt mit einer schönen Bewegung seinen Gegenspieler aussteigen. Sein anschliessender Pass in die Mitte bleibt aber bei einem Bein der Hausherren hängen.

Riesenchance für Kurányi! Rudy eröffnet das Spiel aus dem Mittelfeld, schickt Volland und ist dann wieder am kurzen Pfosten, um dessen Flanke anzunehmen. Der Mittelfeldmann leitet weiter zu Kurányi am zweiten Pfosten, der sich aber für die Ballannahme den falschen Fuss aussucht und das Leder nur ins Aus drückt.

Nach guter Ballbehauptung von Kevin Kurányi im Zentrum kommt Kevin Volland von der linken Seite zur Flanke. Die Hereingabe ist zwar gut, findet aber keinen Abnehmer, weil kein Hoffenheimer in den Strafraum vorgerückt ist.

Über einen Vorstoss von Marcel Heller kommt Darmstadt zum nächsten Eckball, den die TSG aber problemlos klären kann. Nachdem die Partie zwischenzeitlich Fahrt aufgenommen hatte, ist nach der Trinkpause und zahlreichen Wechseln wieder der Wurm drin.

Auf beiden Seiten wird gewechselt. Für den viel gelaufenen Marco Sailer kommt Jan Rosenthal aufs Feld. Bei Hoffenheim gibt Eduardo Vargas nach der Auswechslung von Mark Uth sein Debüt.

Jonathan Schmid hat im Strafraum genug Platz, um sich die Kugel aufs richtige Bein zu legen, legt seinen Schuss aus der Drehung dann aber genau in die Arme von Christian Mathenia, der seinen Vordermännern zu dem Abwehrverhalten einiges zu sagen hat.

Hoffenheim kommt mal wieder in den Sechzehner! Jin-Su Kim bringt seine Flanke von links in den Strafraum, wo Kevin Volland vorbeirutscht, aber hinter ihm Kevin Kurányi an den Ball kommt. Dessen Abschluss aus kurzer Distanz kann Aytaç Sulu zur Ecke klären, die harmlos bleibt.

Die Hereingabe von der Eckfahne kann Hoffenheim nur sporadisch klären, der Nachschuss landet aber bei Oliver Baumann. Der anschliessende Hoffenheimer Konter endet jedoch mit einem Fehlpass von Jin-Su Kim.

Konstantin Rausch setzt sich über links durch und darf unbehelligt seine Flanke in den Fünfer schlagen. Da ist aber Fabian Schär zur Stelle und klärt zur Ecke.

Und direkt der nächste Wechsel hinterher: Sebastian Rudy übernimmt positionsgetreu für Pirmin Schwegler.

Markus Gisdol greift zu seinem ersten Wechsel. Für den gelbverwarnten Steven Zuber kommt Jonathan Schmid in die Partie.

Gleich zwei Darmstädter bleiben nach dem nächsten Vorstoss der Hausherren im Strafraum liegen. Stroh-Engel kommt gegen Süle zu Fall, Sailer geht gegen Polanski zu Boden. Beide Male waren das aber absolut regelkonforme Zweikämpfe, Marco Fritz will korrekterweise von Strafstoss nichts hören.

Durch einen Ballverlust im Mittelfeld lädt Hoffenheim die Gastgeber zum Konter ein. Den verdaddeln die drei vorgesprinteten Darmstädter aber und setzten ihre Hintermänner unter Druck, die den Angriff der Gäste aber klären können.

Gelbe Karte für György Garics (SV Darmstadt 98)
Für ein taktisches Foul im Mittelfeld sieht György Garics die Gelbe Karte.

Nach einem Missverständnis in der Hoffenheimer Abwehr wittert Dominik Stroh-Engel seine Chance und läuft Niklas Süle am Sechzehner an. Der geplante Befreiungsschlag des Abwehrmanns wird vom Stürmer Richtung Tor geblockt, das Zufallsprodukt landet aber auf der Tribüne.

Nach einem Fehler von Gondorf im Mittelfeld könnte es für die Gäste eigentlich mal schnell gehen. Volland erobert den Ball und will Kurányi über links schicken, der ist aber zu früh gestartet und ins Abseits gelaufen.

Hoffenheim fehlt es weiter an zündenden Ideen, um sich durch die gut stehenden Darmstädter Abwehrreihen zu kombinieren. Mark Uths Schuss aus der zwölften Minute bleibt weiterhin der beste Versuch der Gäste, hier in Führung zu gehen.

Gelbe Karte für Jerôme Gondorf (SV Darmstadt 98)
Kevin Volland setzt mit starkem Antritt zum Konter an, Jerôme Gondorf lässt den 23-Jährigen im Mittelkreis auflaufen und sieht die Gelbe Karte.

Steven Zuber übernimmt den Freistoss, haut die Kugel aber zwei Meter über die Latte. Da darf man auch mehr draus machen.

Aytaç Sulu bringt Eugen Polanski 23 Meter vor dem eigenen Kasten zu Fall. Das ist mal eine aussichtsreiche Position für Hoffenheim.

Niemeyer schickt mit einem langen Ball Heller in den Sechzehner, der jedoch Probleme hat, die Kugel aus der Luft anzunehmen und das Leder schliesslich nur ins Aus springen lassen kann.

Steven Zuber legt sich die Kugel nach einem guten Diagonalpass von links zu weit vor und trifft mit seiner Grätsche nur Gegenspieler Peter Niemeyer. Der Hoffenheimer hat im letzten Moment aber noch die Beine zurückgezogen und entgeht so seiner zweiten Gelben Karte.

Weiter geht's mit der zweiten Hälfte, auch mit denselben 22 Mannen aus dem ersten Durchgang. Beide Trainer verzichten vorerst auf Wechsel.

Halbzeitfazit:
Marco Fritz pfeift die torlose erste Halbzeit ab. Die Gäste aus Hoffenheim hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz und wirkten in ihren Kombinationen zielstrebiger, kamen jedoch bis auf Mark Uths Schuss in der zwölften Minute zu keinen nennenswerten Abschlüssen. Darmstadt verteidigte sein Tor gut und sorgte mit eigenen Vorstössen für Entlastung. In einer fussballerisch höchstens durchschnittlichen Partie ist das 0:0 insgesamt das logische Zwischenergebnis. Hoffenheim wird hier viel Geduld und bessere Spielideen auffahren müssen, um seinen ersten Saisonsieg zu feiern.

Es wird doch nochmal wild im Darmstädter Strafraum! Schweglers Ecke findet Kurányi, der weiter auf Polanski gibt, dessen Schuss jedoch erst geblockt und dann zur nächsten Ecke abgefälscht wird, die jedoch harmlos bleibt.

Die Partie plätschert der Pause entgegen. Gut vorgetragene Angriffe sind auf beiden Seiten seit einiger Zeit Mangelware.

Hoffenheim verliert die Kugel mit einem Fehlpass in der eigenen Hälfte. Der aufgerückte Fabian Holland versucht Marcel Heller über rechts zu schicken, da geht aber die Fahne des Linienrichters hoch.

Konstantin Rausch tritt den Freistoss in die Mauer. Kevin Kurányi hält sich dafür noch ein Weilchen den getroffenen Kopf, die Situation ist aber geklärt.

Eugen Polanski kommt zu spät in den Zweikampf mit Jerôme Gondorf und schenkt Darmstadt einen Freistoss kurz vor der Sechzehnergrenze.

Die Ecke bleibt harmlos, im Nachsetzen erobern die Lilien den Ball jedoch zurück und Rausch setzt sich über links durch. Seine Flanke in die Mitte wird jedoch von Schär aus dem Sechzehner getreten.

Darmstadts Kapitän Sulu ackert sich über rechts durch und wird dann mit viel Körpereinsatz von Niklas Süle gestellt. Die Hausherren holen trotzdem eine Ecke heraus.

An einer Hand lässt es sich nicht mehr abzählen, wie oft Pirmin Schwegler einen Freistoss in den Sechzehner geschlagen hat. Bei seinem nächsten Versuch an den langen Pfosten ist Christian Mathenia zur Stelle und kann das Leder aus der Luft fangen.

Um das Mittelfeld zu überbrücken, versucht es die TSG mit einem langen Ball auf Steven Zuber, der im Darmstädter Sechzehner sein Bein noch so lang strecken kann, die zu weit geschlagene Kugel aber doch ins Aus trudeln lassen muss.

Durch die vielen kleineren Fouls und Diskussionen ist die Partie häufig unterbrochen, was dem Spielfluss nicht unbedingt zuträglich ist.

Im Mittelfeld holt Niemeyer Volland von den Beinen und darf nochmal beim Unparteiischen vorstellig werden. So langsam muss sich der 31-Jährige zusammenreissen.

Nach einem Zweikampf im Mittelfeld gehen Mark Uth und Peter Niemeyer aber mal mächtig auf Tuchfühlung, der Hoffenheimer schickt seinen Gegenspieler mit einem Bruststoss zu Boden, was der Darmstädter ziemlich theatralisch annimmt. Schiedsrichter Marco Fritz versieht beide Streithähne mit Gelben Karten und ein paar ganz strengen Worten.

Gelbe Karte für Peter Niemeyer (SV Darmstadt 98)

Gelbe Karte für Mark Uth (1899 Hoffenheim)

Aus 25 Metern kommt Hoffenheim zur Freistoss-Chance. Den Standard tritt erneut Pirmin Schwegler in den Strafraum, findet aber keinen Abnehmer in Gelb.

Kevin Kurányi schickt mit einem klasse Zuspiel Pavel Kadeřábek über rechts. Der gibt weiter in die Mitte, wo Aytaç Sulu aber zur Stelle ist und die Kugel ins Aus drischt.

Die TSG setzt sich um den gegnerischen Sechzehner herum fest. Kim spielt Kurányi im Strafraum ein, der wieder für den Südkoreaner vorlegt. Da geht aber Niemeyer dazwischen und kann den Schuss blocken.

Ziemlich ungelenk bringt György Garics auf seiner linken Abwehrseite kurz vor dem Sechzehner Jin-Su Kim zu Fall und entgeht gerade noch der Verwarnung. Den Freistoss kann Dominik Stroh-Engel per Kopf aus seinem Strafraum klären.

Heller setzt sich auf der rechten Seite durch, seine Flanke wird aber zu lang für seine mitgelaufenen Teamkollegen im Sechzehner. Hoffenheim hat in der ersten Viertelstunde zwar mehr Ballbesitz, die Lilien igeln sich aber keineswegs ein, sondern suchen ihre Chancen nach vorn.

Der fällige Freistoss aus dem Mittelfeld ist eher ein Willkommensgruss für Oliver Baumann, der die Kugel ohne Probleme aus der Luft pflücken kann.

Gelbe Karte für Steven Zuber (1899 Hoffenheim)
Mit gestrecktem Bein geht Steven Zuber in seinen heranlaufenden Gegenspieler und sieht zu Recht die erste Gelbe Karte des Spiels.

Dicke Chance für Mark Uth! Der Neuzugang aus Heerenveen kommt aus 18 Metern zum Schuss und drischt das Leder nur knapp am Pfosten vorbei.

Und wieder Rausch! Der Offensivmann lässt Polanski kurz vor dem Hoffenheimer Sechzehner stehen, zieht in die Mitte und sucht den Abschluss. Der Versuch geht aber ein gutes Stück über die Latte.

Auf der Gegenseite meldet sich auch Darmstadt zum Angriff bereit. Konstantin Rausch tritt einen Freistoss von rechts in den Sechzehner, wo Hoffenheim zunächst klären kann. Der Ball landet jedoch wieder bei den Lilien, die das Leder erneut in den Strafraum bringen, wo Konstantin Rausch aber knapp an der Hereingabe vorbeirutscht.

Die erste Ecke der Partie gehört den Gästen. Schwegler bringt den Ball hoch zum Fünfer, wo jedoch ein Darmstädter am höchsten springt und per Kopf klären kann.

Mit einer guten Ballstafette schafft Hoffenheim im Mittelfeld Platz für Pavel Kadeřábek, der auf dem Weg nach vorn aber wegrutscht. Konstantin Rausch hilft auch hinten mit und kann den herrenlosen Ball entgegennehmen.

Ein weiteres Rekordtor fällt dabei nicht. Darmstadt steht in den ersten Minuten in der Abwehr gut. Bis auf einen Vorstoss von Kevin Volland hatten die Gastgeber aber auch noch nicht viel abzuwehren.

Das Spiel läuft in Darmstadt! Der Anstoss gehört den blau-weissen Lilien. Hoffenheim tritt heute ganz in Gelb an.

Schiedsrichter Marco Fritz führt die Teams auf den Rasen. Für den Unparteiischen aus Korb ist es der 79. Bundesligaeinsatz. Unterstützt wird er dabei von Marcel Pelgrim und Dominik Schaal an den Seitenlinien.

Viel ausgeglichener könnte die bisherige Bilanz der Duelle übrigens kaum sein. In der Regionalliga Süd trafen die Teams zehn Mal aufeinander, wobei beide Mannschaften jeweils vier Partien für sich entscheiden konnten und je 13 Tore erzielten. Auf Treffer dürfen wir also hoffen; bislang ging noch keine Begegnung der Klubs torlos aus.

Statt Desaster will Schuster mit seinen Jungs heute "an die bisherigen Leistungen anknüpfen und den Auswärtspunkt aus der vergangenen Woche vergolden". Dabei stehen den Lilien alle Mann zur Verfügung. Auch die Gäste aus Hoffenheim können personell aus den Vollen schöpfen und auf die Jagd nach den ersten Saisonpunkten gehen.

Aber auch im Auswärtsspiel auf Schalke stellte der Aufsteiger einen extrem unangenehmen Gegner dar. Nicht schön, aber erfolgreich brachten die Hessen das 1:1 trotz fast erdrückender Schalker Überlegenheit über die Bühne. Die anschliessende Kritik an Zeitspiel, nickeligen Fouls und destruktiver Spielweise schmerzt Trainer Dirk Schuster nach dem gewonnenen Punkt verständlicherweise wenig: "Wenn wir versucht hätten, mit Schalke Fussball zu spielen, wäre es wahrscheinlich ein Desaster geworden."

Einen Joker sollte TSG-Coach gegen Darmstadt definitiv zur Sicherheit im Ärmel haben. Die Lilien, die für viele als sicherster Abstiegskandidat feststanden, haben mit zwei Unentschieden einen guten Saisonstart hingelegt und sind besonders im eigenen Stadion nicht zu unterschätzen. Von seinen letzten 13 Pflichtspielen am Böllenfalltor hat Darmstadt kein einziges verloren.

Einer, der zur Rettung des verpatzten Saisonbeginns beitragen könnte, schloss sich der TSG am Montag an. Eduardo Jesús Vargas Rojas heisst der Mann, der nach Möglichkeit Robert Firmino ersetzen soll und sich mit vier Treffern bei der Copa América für die Bundesliga empfohlen hat. Heute könnte der Chilene als Joker von der Bank kommen.

"Die Ergebnisse sind noch nicht zufriedenstellend. Deshalb sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen", sagte Innenverteidiger Fabian Schär, der im Sommer zur TSG kam. "Aber die Mannschaft hat viel Qualität und ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten Spielen unsere Punkte einfahren." Ob sich dafür unbedingt ein Auswärtsspiel aufdrängt, ist jedoch fraglich. Von seinen letzten zehn Liga-Gastspielen konnte 1899 nur eins gewinnen, gleich sieben gingen verloren.

Trotz Rekordtor keine Punkte; nach nur neun Sekunden erzielte Kevin Volland am letzten Wochenende die Führung gegen die Bayern, die kurz vor der Halbzeitpause ausgleichen konnten. Statt in der 74. Minute erneut in Front zu gehen, verschoss Eugen Polanski seinen Elfmeter und Hoffenheim fing sich trotz Überzahl in der 90. Minute den Gegentreffer. Bereits gegen Leverkusen liessen sich die Kraichgauer nach früher Führung die Punkte aus der Hand nehmen und warten so weiterhin auf ihren ersten Saisonerfolg.