Fazit:
Hertha BSC besiegt den Hamburger SV mit 3:0 (1:0) und springt dadurch bis auf Rang vier der Tabelle. Gegen engagierte, jedoch in der Offensive viel zu harmlose Gäste präsentierten sich die Hauptstädter clever und vor allem kaltschnäuzig. Den Treffern von Salomon Kalou (17.) und Vedad Ibišević (76./78.) hätten in der Schlussphase sogar noch einige Treffer mehr nachfolgen können. Während es für die Hertha also weiter rund läuft, bedeutet diese klare Niederlage einen herben Rückschlag für den HSV, der sich in den letzten Wochen stabilisiert zu haben schien.

Schluss in Berlin.

Zwei Minuten noch.

Fabian Lustenberger an die Latte! Der aufgerückte Verteidiger wuchtet das Leder aus 15 Metern Entfernung ans Aluminium. Ein weiterer Berliner Treffer liegt in der Luft!

Der Widerstand des HSV ist nun komplett weggbrochen, ein Hertha-Angriff nach dem nächsten rollt auf den Gästekasten zu, immer wieder wird es dabei brandgefährlich.

Nach starker Leistung und einer Vorarbeit holt sich Tolga Ciğerci den verdienten Applaus der Hertha-Fans ab. Ihn ersetzt Valentin Stocker.

Zehn Minuten sind noch zu spielen.

Das Abwehrverhalten der Hamburger vor allem vor dem zweiten Gegentreffer dürfte bei den Fans des Clubs böse Erinnerungen wecken an die vergangenen beiden Jahre; viel zu passiv und absolut stümperhaft. Und so kann die Hertha das Spiel binnen 180 Sekunden endgültig entscheiden.

Tooor für Hertha BSC, 3:0 durch Vedad Ibišević
Und die Hertha legt nach! Gegen weit aufgerückte Hamburger schickt Alexander Baumjohann seinen Teamkollegen Vedad Ibišević auf die Reise - und der schiebt aus zehn Metern überlegt ein.

Tooor für Hertha BSC, 2:0 durch Vedad Ibišević
Das ist die Entscheidung in Berlin. Gegen seltsam apathische Hamburger setzt sich Ciğerci auf der linken Seite gut durch, es folgt der Pass in die Mitte - und dort schiebt Ibišević aus wenigen Metern mit links ein. 2:0!

Gute Chance für die Hertha! Nach einer Flanke von links durch Plattenhardt setzt Ibišević das Leder per Kopf aus sechs Metern knapp neben den rechten Pfosten.

Nun also ist der Mann im Spiel, der als Teenager mal für die Hertha auflief. Raus gegangen ist der heute ganz schwache Nicolai Müller.

Die guten Chancen besitzt also weiterhin die Hertha. Der HSV bleibt dagegen harmlos. Deswegen wird gleich Edeljoker Ivica Olić ins Spiel kommen.

Starke Szene von Genki Haraguchi! Der Mittelfeldspieler der Hertha lässt drei Gegenspieler sehenswert stehen, bevor er aus elf Metern Entfernung in halbrechter Position den Schlenzer mit links anbringt - dieser geht knapp am langen Pfosten vorbei.

Bei der Hertha geht Torschütze Salomon Kalou nach einer guten Leistung raus, ihn ersetzt Alexander Baumjohann. Vedad Ibišević wird nun die einzige Spitze geben bei den Hausherren.

20 Minuten sind noch zu spielen. Gelingt dem HSV noch der Ausgleich? Momentan sieht es nicht danach aus.

Nach längerer Zeit mal wieder eine Torannäherung der Hertha. Zunächst wird Kalou in aussichtsreicher Position im gegnerischen Strafraum abgedrängt, kurz danach schiesst Ciğerci aus 13 Metern - Drobný hält sicher.

Das Bemühen ist da, doch bleiben die Angriffsversuche des HSV in den allermeisten Situationen erschreckend harmlos. Der Labbadia-Elf mangelt an an der grundlegenden Idee, wie man eine tiefstehende Defensive überwinden möchte.

Gelbe Karte für Nicolai Müller (Hamburger SV)
Der Hamburger geht zu hart gegen Gegenspieler Ciğerci zur Sache und kassiert dafür die Gelbe Karte.

Schwache Aktion von Haraguchi. Berlins Japaner vertändelt eine aussichtsreiche Kontersituation leichtfertig, Gegenspieler Johan Djourou klärt schliesslich resolut.

Auswechslung beim HSV: Für den defensiven Mittelfeldspieler kommt der deutlich offensiver ausgerichtete Ivo Iličević.

Die Hamburger ziehen die Zügel in der Offensive nun etwas an, die Angriffsversuche der Berliner werden dagegen spärlicher.

Endlich einmal Torgefahr von den bislang harmloen Hamburgern. Vielleicht wird ihnen diese gute Chance etwas Auftrieb geben.

...jetzt aber mal! Die Hertha bekommt das Leder einfach nicht aus der Gefahrenzone. Lewis Holty schnappt sich dann den Ball und kommt schliesslich freistehend aus vier Metern Entfernung in halblinker Position zum Abschluss - Rune Jarstein pariert stark!

Nach einer Hereingabe von rechts durch Diekmeier segelt Lasogga wenige Meter vor dem Tor am Ball vorbei. Der HSV wartet nach 55 Minuten noch immer auf seine erste gute Chance. Immerhin gibt's nun mal einen Eckball...

Gelbe Karte für Genki Haraguchi (Hertha BSC)
Wegen eines Einsteigens gegen Landsmann Sakai sieht Herthas Japaner die erste Gelbe Karte an diesem Nachmittag.

Das muss das 2:0 sein! Nach einem prima Spielzug gelangt das Leder von Kalou zu Darida, der aus zehn Metern freistehend eigentlich nur noch einschieben muss - doch verfehlt der Mittelfeldspieler das gegnerische Tor um zwei Meter. Fahrlässig!

Die Hertha kommt etwas druckvoller aus der Kabine, dazu verbuchen die Gastgeber das Gros des Ballbesitzes für sich in diesen Anfangsminuten des zweiten Abschnitts.

Starkes Tackling von Emir Spahić. Nach einem unzureichenden Zuspiel von Sakai kann der Bosnier Gegenspieler Salomon Kalou am Rande des eigenen Sechzehners gerade noch vom Ball trennen.

Der HSV hat in der Pause einmal gewechselt. Für Matthias Ostrzolek spielt nun Gōtoku Sakai links hinten.

Weiter geht's im Olympiastadion.

Halbzeitfazit:
Nach 45 Minuten führt Hertha BSC mit 1:0 gegen den Hamburger SV. Mit dem allerersten Berliner Torschuss brachte Salomon Kalou sein Team in Führung (17.). Der HSV ist seitdem zwar um eine Antwort bemüht, konnte sich jedoch noch keine wirkliche Torchance herausarbeiten gegen stark verteigende Hausherren. Wir sind gespannt auf die zweite Halbzeit, in 15 Minuten geht's weiter.

Pause in Berlin.

Eine Minute wird nachgespielt.

Herthas Torschütze Kalou muss nach einem Zusammenprall behandelt werden, nach kurzer Pause kann es jedoch zunächst weitergehen für den Mann von der Elfenbeinküste.

Erster Auftritt von Pierre-Michel Lasogga. Der Abschlussversuch des Hamburgers aus 13 Metern wird erfolgreich abgeblockt, wieder ist es nichts mit der ersten guten Torchance des HSV.

Fünf Minuten sind noch zu spielen in Halbzeit eins. Hamburg taucht nun immer wieder am gegnerischen Sechzehner auf, kann sich allerdings nicht in Schussposition bringen. Die Hertha spekuliert auf Konter - bis hierhin ebenso erfolglos.

...Vladimír Daridas Hereingabe wird zunächst geklärt, kurze Zeit später gibt's jedoch direkt die nächste Ecke für die Hertha - und auch diese bringt keine Gefahr für das gegnerische Tor.

Tolga Ciğerci holt den ersten Eckball für seine Berliner raus...

Gut 53% der Zweikämpfe gehen bishierhin an die Berliner. Wichtig ist für die Gastgeber jedoch vor allem, dass die wichtigen Duelle vor und im eigenen Strafraum bislang allesamt für sich entschieden werden.

Zum ersten Mal präsentieren die Hamburger so etwas wie Spielkultur. Nach einem schönen Doppelpass bringt Lewis Holtby das Leder von der linken Grundlinie nach innen, doch die anschliessende Kopfballablage Aaron Hunts findet keinen Abnehmer.

Von Pierre-Michel Lasogga war bislang noch überhaupt nichts zu sehen im Duell mit seinem Ex-Club. Allerdings findet auch kaum mal ein Anspiel seiner Hamburger Kollegen den bulligen Stürmer.

Verletzungsbedingt muss Hertha-Trainer Dárdai zum ersten Mal wechseln. Für Niklas Stark geht es nicht mehr weiter, ihn ersetzt Jens Hegeler in der Innenverteidigung.

Erster Abschluss des HSV. Aaron Hunt versucht es aus 18 Metern Entfernung - Hertha-Keeper Rune Jarstein hält problemlos.

Guter Schuss von Mitchell Weiser! Herthas immer wieder aufrückender Rechtsverteidiger versucht es aus 20 Metern - diesen strammen Abschluss kann HSV-Schlussmann Jaroslav Drobný wegfausten. Die Hertha bleibt die offensiv bessere Mannschaft in diesem Spiel.

Aus asthetischer Sicht bietet diese Partie weiterhin sehr wenig - abgesehen natürlich vom feinen Führungstreffer. Ansonsten leisten sich beide Seiten viele Ballverluste und sonstige fussballerische Unzulänglichkeiten.

Beide Teams ziehen sich bei gegnerischem Ballbesitz jeweils weit zurück bis vor den eigenen Sechzehner. Dem HSV indes fällt weiterhin sehr wenig ein in der Offensive. Doch sind die Gäste nun am Zug, etwas mehr Mut und Risiko würde der Labbadi-Elf gut zu Gesicht stehen.

Erster Torschuss - erstes Tor. Bislang waren die Berliner noch überhaupt nicht aufgefallen in der Offensive, doch nun führen die effektiven Hausherren. Wie reagiert der HSV auf diesen überraschenden Rückschlag?

Tooor für Hertha BSC, 1:0 durch Salomon Kalou
Das ist die Führung für die Gastgeber! Und diese gelingt der Hertha aus dem viel zitierten Nichts. Nach Zuspiel von Mitchell Weiser legt sich Salomon Kalou 15 Meter vor dem Kasten den Ball zurecht - es folgt der genaue und flache Abschluss ins linke Eck. 1:0!

Duchatmen bei der Hertha. Fabian Lustenberger befördert das Spielgerät bei dem Versuch eines Rückpasses beinahe ins eigene Tor - das Leder geht gut zwei Meter daneben.

Erste gute Chance! Und diese verbuchen die Hamburger. Nach einer Hereingabe von rechts durch Müller kommt Mitspieler Lasogga in der mitte beinahe aus lurzer Distanz zum Abschluss - ein Gegenspieler geht im letzten Augenblick dazwischen und befördert das Leder ins Toraus. Die nachfolgende Ecke bleibt wirkungslos.

Den Akteuren beider teams mangelt es bisher an dern Ideen, wie man die gegnerische Defensive einmal überwinden könnte. Der erste Torschuss lässt weiter auf sich warten in diesem Spiel.

Eine Torannäherung gab es weiterhin noch nicht zu erkennen auf beiden Seiten. Herthas Marvin Plattenhardt macht es nun einmal spannend durch eine schwache Ballannahme im eigenen Sechzehner, doch kommt Gegenspieler Aaron Hunt etwas zu spät, um daraus Profit zu ziehen.

Richtiges Tempo hat noch nicht Einzug gehalten in diese Partie, in der bislangkaum Erwähnenswertes passiert.

Hamburg lässt in diesen Anfangsminuten ein sehr hohes Pressing erkennen, die Berliner haben dagegen vornehmlich den Ball zu Beginn.

Hertha-Trainer Pál Dárdai schickt zum ersten Mal eine Startelf ins Rennen, die im Vergleich zum letzten Spiel unverändert ist. Beim HSV gibt es eine Umstellung; Nicolai Müller ersetzt im Mittelfeld Michael Gregoritsch.

Der Ball rollt.

Schiedsrichter dieser Partie ist Dr. Felix Brych. Ihm assistieren Stefan Lupp und Eduard Beitinger an den Seitenlinien.

Bislang kam es zu insgesamt 73 Begegnungen beider Vereine. Die Bilanz spricht mit 31 Eerfolgen knapp für die Hertha. 13 Spiele endeten unentschieden, nach 29 Partien gingen die Hamburger als Sieger vom Platz. Die letzten vier Aufeinandertreffen gewannen indes die Hauptstädter, und das jeweils ohne Gegentor.

"Ich habe damals, als Pierre zu Hertha kam, noch ein halbes Jahr mit ihm zusammen trainiert. Er ist ein guter Junge, ein Fighter, ein Kämpfer mit einem grossen Herzen. Er wollte damals weg, also ist er jetzt unser Gegner. Er hat bei Standards eine Nase, er weiss wo der Ball hinkommt. Auch bei Abprallern ist er gefährlich, da müssen wir aufpassen", warnte Hertha-Coach Dárdai im Vorfeld vor seinem ehemaligen Mitspieler.

Die Hoffnungen der Hamburger bezüglich des Toreschiessens liegen heute einmal mehr vor allem auf Pierre-Michel Lasogga. Der Angreifer konnte in dieser Spielzeit immerhin schon dreimal einnetzen, nachdem er in der vergangenen Saison nur auf ganze vier Tore kam. Gegen seinen Ex-Club, für den er von 2010 bis 2013 spielte, dürfte der Sturmtank sicherlich besonders motiviert sein.

Nach zuvor drei sieglosen Spielen samt zweier Siege gab es zuletzt jedoch wieder eine Niederlage für den HSV, mit 0:1 unterlag man vor heimischem Publikum dem FC Schalke 04. Dabei präsentierten sich die Hamburger zwar erneut stabil, in der Offensive jedoch zu harmlos.

Keine Frage, der HSV hat sich unter Labbadias Führung deutlich stabilisiert. Das gesamte Hamburger Konstrukt wirkt weitaus stabiler und unanfälliger für Rückschläge, seit der Ex-Profi Mitte April dieses Jahres zum zweiten Mal die Führung beim jahrelangen Chaosclub übernommen hat. Dazu konnten sich schon abgeschriebene Akteure wie Gojko Kačar, Dennis Diekmeier, Ivo Iličević oder Lewis Holtby unter Labbadia wieder in den Vordergrund spielen und sogar als Leistungsträger etablieren.

Kommen wir zu Herthas Gegner. Der HSV hat nach sieben Spielen einen Punkt weniger auf der Habenseite als der heutige Kontrahent und steht damit momentan auf Rang elf. Sicher gibt der Saisonstart der Elf von Trainer Bruno Labbadia keinen Anlass zu Euphporien jedweder Art, doch ist es für den in den vergangenen Jahren krisengeschüttelten Hamburger Club ein fast schon vergessen geglaubtes Gefühl, sechs Punkte von der Abstiegszone entfernt zu sein.

"Wir spielen gut von hinten raus, haben mehr Ballbesitz und verteidigen ganz gut", analysierte Mittelfeldspieler im Vorfeld der heutigen Partie. Nun gelte es, "den nächsten Schritt setzen und solche Spiele wie das in Frankfurt gewinnen." Der 23-Jährige Stammspieler meint damit das jüngste 1:1 seiner Elf bei der Eintracht, bei dem den Berlinern zwar erst in der Schlussphase der Ausgleich gelang, man jedoch im zweiten Abschnitt überlegen war.

"Wir haben uns alle Punkte verdient, da war kein Zufall dabei", sagte Herthas ungarischer Coach nach der jüngsten englischen Woche, aus der man vier Zähler mitnahm. Es fällt auf, dass die Berliner unter Dárdai Fussball spielen und nicht kämpfen möchten. Der Ex-Mittelfeldspieler der Hertha, seit Februar dieses Jahres im Amt, hat seinem Team eine Handschrift verpasst, die spielerische Dürre der vergangenen Jahre scheint erst einmal überwunden zu sein beim Hauptstadtclub, der so gerne mehr sein würde als nur eine graue Maus unter vielen in der Bundesliga.

Sehr ordentlich sind die Berliner in die neue Saison gestartet. Aus den ersten sieben Partien holte die Mannschaft von Trainer Pál Dárdai elf Zähler, aktuell steht man mit dieser Ausbeute auf Rang sieben der Tabelle. Zuhause sind die Hauptstädter gar noch ungeschlagen in 2015/2016, heute gegen Hamburg möchte man diese Serie fortsetzen.