Fazit:
In einem der aufregendsten, mitreissendsten Partien der Hinrunde trennen sich 1899 Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach mit einem 3:3-Unentschieden. In der Wirsol Rhein-Neckar-Arena gab es an diesem Novembernachmittag nur selten Chancen zum Durchatmen. Die Kraichgauer bauten ihre Pausenführung 70 Sekunden nach Wiederanpfiff infolge eines katastrophalen Fehlers von Stindl durch den überzeugenden Amiri aus. Die formstarken Fohlen glaubten trotz des deutlichen Rückstands an ihre Chance auf einen Punktgewinn und erzwangen in Minute 56 den Anschlusstreffer. Hoffenheim setzte nur noch selten Nadelstiche, hätte die riskant agierenden Fohlen trotzdem mit dem vierten Tor ausschalten können. So war es bis in die Schlussphase hinein eng. Johnson konnte ausgerechnet per Konter den Ausgleichstreffer markieren. Am Ende ist das Ergebnis nach diesem offenen Schlagabtausch als gerecht zu bewerten. Mönchengladbach trat auswärts einmal mehr mit grosser Offensivpower auf, war durch ruhende Bälle und individuelle Fehler aber sehr anfällig. Die TSG hat zum ersten Mal unter Stevens das gegnerische Tor getroffen, bleibt unter dem Niederländer aber ohne Sieg. Einen schönen Abend noch!

... Amiris Ecke von links segelt über Freund und Feind hinweg. Es bleiben 90 Sekunden.

Die Nachspielzeit beträgt zwei Minuten. Die TSG setzt sich noch einmal vorne fest...

An diesem verrückten Nachmittag in der Wirsol Rhein-Neckar-arena ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass noch ein Siegtreffer für eines der beiden Teams fällt. Hoffenheim erarbeitet sich noch eine Ecke von der rechten Seite, doch die Hereingabe ist zu niedrig angesetzt.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 3:3 durch Fabian Johnson
Mit seinem Doppelpack besorgt Johnson doch noch den Ausgleichstreffer! Raffael schickt den ehemaligen Kraichgauer gegen aufgerückte Hausherren mit einem steilen Ball auf die halbrechte Seite. Der US-Amerikaner lässt Kim ins Leere grätscht und trifft dann gegen den herauslaufenden Baumann mit einem beherzten Linksschuss unter die Latte.

Xhaka will einen Freistoss direkt im Netz hinter Baumann unterbringen. Er bleibt mit seinem Gewaltschuss jedoch in der blau-weissen Mauer hängen. Den Gästen fehlen jetzt die klaren Abschlüsse.

In der Endphase ist es ein einziger Sturmlauf der Fohlen, die nun mit Hrgota weitere frische Beine dazu bekommen. Drmić geht nach seinem ersten Saisontreffer in den verdienten Feierabend. Springt noch ein Unentschieden heraus?

Hazard scheitert an Baumann! Der junge Belgier zieht von halblinks nach innen und feiert dann aus 22 Metern gegen die Laufrichtung des Hoffenheimer Keeper auf die flache kurze Ecke. Baumann ist schnell unten und pariert klasse!

Bei den Hausherren deutet sich der erste Wechsel an. TSG-Trainer Stevens wird Ádám Szalai für die Schlussphase in die Partie bringen. Bei den Borussen setzt Schubert auf den jungen Schweizer Elvedi.

Die Elf vom Niederrhein bekommt derzeit nicht das nötige Tempo in ihre Angriffe, damit die Kraichgauer Abwehrreihe vor grosse Probleme gestellt wird. Eine Viertelstunde bleibt den Gästen noch, um die erste Bundesliganiederlage unter André Schubert zu verhindern.

Amiri schliesst nach Zubers Anspiel aus 15 Metern mit der Pieke ab, trifft allerdings nur das Aussennetz. Der 19-Jährige bleibt ein ständiger Gefahrenherd, ist auf dem besten Weg, Matchwinner dieser Partie zu werden.

André Schubert mit Hrgota nur noch eine offensive Alternative in der Hinterhand. Der junge Schwede ist in dieser Saison weit entfernt von der ersten Elf, hat sogar oft nur auf der Tribüne gesessen. Ist er der Mann der Wahl, um noch einmal frischen Wind einzuwechseln?

Die TSG schwimmt sich frei, so dass die Verteidiger für ein paar Augenblicke durchatmen können. Nach langer Zeit sind die Fohlen mal wieder länger in der eigenen Hälfte gefordert. Es bleibt sehr unterhaltsam im Kraichgau!

Infolge eines Befreiungsschlags setzt Volland von der Strafraumkante zum flachen Abschluss an. Christensen stellt sich dem Ball in den Weg und erspart seinem Schlussmann Sommer die Arbeit. Von diesen Nadelstichen muss Hoffenheim wieder mehr auf das grüne Parkett bringen.

Für Hoffenheim gibt es eine halbe Stunde vor dem Ende kaum noch Entlastung. Derweil schaufen die Gäste ein wenig durch und lassen die Kugel auch mal in der eigenen Hälfte kreisen. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Der Gästeblock hofft wieder auf einen Punktgewinn, hat die akustische Überlegenheit in der Arena übernommen. Auch die Blau-Weissen auf dem Rasen wirken beeindruckt, haben nach dem Anschlusstrefrfer kaum noch Mittel.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 3:2 durch Josip Drmić
Die Borussia ist wieder dran! Drmić ist nach Stindls Flanke von der rechten Grundlinie völlig unmarkiert zwischen den beiden Hoffenheimer Innenverteidigern. Er drückt das Spielgerät aus sieben Metern mit der Stirn in die flache rechte Ecke.

Zunächst rutscht im Gladbacher Strafraum eine Ecke von links bis zum zweiten Pfosten durch und Zuber verpasst aus kurzer Distanz, schiesst in die Hände von Sommer. Daraufhin kontern die Fohlen über rechts. Korbs Querpass findet vor dem Kasten aber keinen Abnehmer.

Mönchengladbach hat sich noch längst nicht aufgegeben. Es ist ein offener Schlagabtausch, in welchem die Fohlen aktuell etwas die Nase vorn haben. Mit der momentan Führung würde due TSG in der Live-Tabelle übrigens bis auf Rang 16 vorrücken.

Raffael hat den Anschluss auf dem Fuss! Nach einem feinen Doppelpass mit Stindl schliesst der Brasilianer von der halbrechten Sechzehnerseite auf die lange Ecke ab. Baumann kommt nicht heran und hat Glück, dass zur linken Torstange ein halber Meter fehlt.

Die TSG lässt nicht nach und will die verunsicherten Borussen mit weiteren Toren bestrafen. Derweil hat Schubert Dahoud doch heruntergenommen und setzt mit der Einwechslung von Hazard auf noch mehr Offensivpower.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 3:1 durch Nadiem Amiri
Jetzt trifft Amiri auch noch selbst! Stindl spielt einen blinden Rückpass in Richtung Sommer, hat Amiri komplett übersehen. Der Vorlagengeber der ersten beiden Treffer ist vor Sommer am Leder und kann es letztlich problemlos über die Linie schieben.

Beide Trainer haben sich gegen personelle Änderungen entschieden. André Schubert lässt also auch Mahmoud Dahoud auf dem Feld, der schon mit Gelb-Rot hätte fliegen können. Für die Gäste ist das Geschehen in vielerlei Hinsicht in Ritt auf der Rasierklinge.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena! Aus neutraler Sicht darf es gerne so atemberaubend weitergehen wie in Halbzeit eins. Die Fohlen sind trotz des Rückstands noch lange nicht aus dem Rennen im Kampf um die drei Punkte, drehten zuletzt vor allem in den zweiten Halbzeiten auf. Wenn Hoffenheim noch besser in die Lücken der aufgerückten Gladbacher Defensive stösst, hat die TSG sicherlich Chancen auf weitere Tore.

Halbzeitfazit:
Eine sehr unterhaltsame erste Halbzeit zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem VfL Borussia Mönchengladbach geht pünktliche in die Pause. Das Schlusslicht aus dem Kraichgau führt nach 45 Minuten mit 2:1, hat in Durchgang eins eine bemerkenswerte Steigerung hingelegt. So war es in der Anfangsphase stark unterlegen und musste den frühen Gegentreffer durch Johnson hinnehmen. Die Borussia dominierte die erste Viertelstunde stark, präsentierte sich ähnlich zielstrebig wie in Frankfurt und Berlin. Hoffenheim gelangt der Ausgleich nach einer Ecke, die Zuber per Kopf im Netz hinter Sommer unterbrachte. Die Hausherren überzeugen durch ihre überfallartigen Gegenstösse, die die riskant agierende Gästeabwehr immer wieder vor Probleme stellt. Der Führungstreffer der TSG gelang Polanski in Minute 34. Er ist nach diesem Verlauf nicht unverdient. Bis gleich!

Erstmals setzen sich die Kraichgauer für längere Zeit in der Gästehälfte fest. Amiri tritt seine Ecken immer sehr nahe vor den Kasten, was auch einer der Gründe für das 1:1 durch Zuber gewesen ist. Aktuell ist das Stevens-Team näher am dritten Treffer als die Borussia am 2:2.

Dahoud muss sich am Riemen reissen. Er trifft Elyounoussi von hinten in die Hacken, obwohl er schon mit einer Gelben Karte bestraft worden ist. Schiedsrichter Weiner hätte den Youngster durchaus vom Platz stellen können, lässt aber ein letztes Mal Gnade vor Recht ergehen.

Die Fohlen drängen darauf, unverzüglich zum 2:2-Ausgleichstreffer zu kommen. Dazu gehen sie hohe Risiken in der Abwehr. Sie spielen schon die ganze Zeit mit einer sehr offensiven Grundhaltung, sind deshalb anfällig für die steilen Gegenstösse von Volland und seinen Kollegen.

Dahoud prüft Baumann! Johnson spitzelt die Kugel vor der zentralen Sechzehnerkante zum defensiven Mittelfeldspieler, der einen wuchtigen Rechtsschuss auspackt. Baumann kommt mit Mühe dran und schnappt sich das Spielgerät im Nachfassen.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 2:1 durch Eugen Polanski
Das Schlusslicht dreht die Partie! Nach Vollands Anspiel findet Amiri den Weg zur linken Grundlinie. Er legt von dort zurück für Polanski, der mit der rechten Breitseite aus 13 Metern gegen die Laufrichtung von Sommer abschliesst. Xhaka fälscht noch leicht ab, so dass der Schweizer Keeper keine Abwehrchance hat.

Drmić kann auf seinem rechten Flügel selten Akzente setzen, steht eindeutig im Schatten seines Gegenübers Johnson. Der US-Amerikaner wird mittlerweile aber auch besser bewacht und kann nicht mehr so oft auf sich aufmerksam machen.

Nach einem Zusammenprall an den Oberschenkeln brauchen sowohl Kim als auch Korb ein paar Momente, um wieder einsatzfähig zu sein. Beide können die Partie ohne Behandlung der medizinischen Kräfte fortsetzen.

Die TSG steigert sich und verzeichnet immer öfter Abschlüsse aus guten Positionen. Nach einer einsteigen Anfangsphase ist die Partie derzeit ausgeglichen, mit leichten Vorteilen der Kraichgauer. Es bleibt eine atemlose Partie zwischen TSG und VfL.

Gelbe Karte für Mahmoud Dahoud (Bor. Mönchengladbach)
Der junge Deutsch-Syrer kommt infolge eines Aufbaufehlers seiner Kollegen zu spät gegen Polanski, verhindert mit dem Einsteigen eine Überzahlsituation der Hausheren kurz vor dem Gladbacher Strafraum. Auch hier ist die Verwarnung zwingend.

Zuber packt vom linken Strafraumeck einen Kunstschussversuch aus. Mit dem rechten Innenrist visiert er den rechten Torwinkel an. Sommer ist nicht zum Eingreifen gezwungen. Der Torschütze zum 1:1 ist einer der aktivsten Spieler auf dem Feld.

Im Vergleich zur Leistung in der Hauptstadt ist bei den Kraichgauern ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Zwar hat man heute auch deutlich mehr Räume, doch insgesamt ist viel mehr Zug in den Vorstössen als im Olympiastadion. Die Trainingsarbeit der letzten Wochen scheint erste Früchte zu tragen.

Grossartiger Angriff von Mönchengladbach! Nach Wendts Querpass von der linken Aussenbahn spielen Dahoud und Raffael mit direkten Pässen Stindl frei. Der ehemalige Hannoveraner schliesst in Bedrängnis aus 15 Metern ab. Er verpasst den rechten Pfosten denkbar knapp!

Bei der TSG ist nach der schnellen Antwort ein Aufwärtstrend zu erkennen: Man ist nun deutlich aufmerksamer bei der Deckung des eigenen Kastens. Die Borussen können aus dem Zentrum heraus nicht mehr so einfach schalten und walten zu Beginn.

Die Abwehrabteilung der Fohlen ist durchaus anfällig für die temporeichen Konter der Gastgeber. Gerade Wendt hat auf der linken Seite einen schweren Stand, wurde schon zweimal überlaufen. Die Partie ist nach einer Viertelstunde sehr unterhaltsam.

Für den mentalen Zustand der Kraichgauer ist die unerwartete schnelle Antwort natürlich enorm wichtig. Jetzt ist man trotz deutlicher Unterlegenheit zumindest wieder in Sachen Zwischenstand auf Augenhöhe. Zubers verpasst nach einem Querpass von Volland nur knapp am zweiten Pfosten.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 1:1 durch Steven Zuber
... und diese Ecke bringt den ersten Hoffenheimer Treffer unter Huub Stevens! Die Flanke von der linken Fahne ist für den zweiten Pfosten bestimmt, segelt nahe am Kasten in die Mitte. Zuber löst sich vom Gegenspieler und nickt in die linke Ecke ein!

Hoffenheims Vorstösse über die rechte Aussenbahn sind der einzige Lichtblick für die TSG in der Anfangsphase. Zuber schlägt eine weitere ordentliche Flanke in die Mitte, die Xhaka zur Ecke klären muss...

Gelbe Karte für Nadiem Amiri (1899 Hoffenheim)
Amiri verdient sich die frühe erste Gelbe Karte mit einem Tritt in die rechte Wade von Raffael. Schiedsrichter Weiner ist zu dieser Verwarnung gezwungen, denn das Einsteigen galt nur dem Bein des Brasilianers.

Mönchengladbach belohnt sich direkt für die starken ersten Augenblicke in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena. Wenn die Fohlen vorne direkt kombinieren, kommen die TSG-Verteidiger kaum hinterher. Die Hausherren müssen aufpassen, dass Baumann nicht in Kürze den zweiten Ball aus dem Netz zu holen hat.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 0:1 durch Fabian Johnson
Bei seinem ehemaligen Verein trifft Johnson zur frühen Gästeführung! Der US-Amerikaner wird auf der rechten Strafraumseite von Dahoud Steilpass aus dem Zentrum in Szene gesetzt, legt sich das Spielgerät am herauslaufenden Baumann vorbei und trifft dann aus spitzem Winkel mit der Hilfe des linken Innenpfostens zum 0:1 ein!

Der Nachmittag beginnt mit einer hohen Ballbesitzquote der Fohlen, die ihr Selbstvertrauen direkt in der Anfangsphase deutlich erkennbar auf die grüne Wiese bringen. Hoffenheim hat bereits einmal über den rechten Flügel gekontert, doch Zubers Flanke fand im Zentrum keinen Abnehmer.

André Schubert hat den Tausch in seiner Startelf vollzogen, den er bereits am Mittwochabend in der Anfangsphase vornahm. Der verletzte Ibrahima Traoré wird auf der rechten Aussenbahn durch Josip Drmić vertreten.

Huub Stevens hat seine Formation im Vergleich zum Auftritt in der Hauptstadt viermal umgestellt. Fabian Schär, Pirmin Schwegler, Steven Zuber und Tarik Elyounoussi ersetzen Ermin Bičakčić, Sebastian Rudy, Jonathan Schmid (alle auf der Bank) und Mark Uth (nicht im Kader).

Die "Torfabrik" rollt! Bisher standen sich TSG und VfL in der Bundesliga 14-mal gegenüber. Zwar spricht die Bilanz mit sechs Siegen, vier Unentschieden und vier Niederlagen für die Kraichgauer. Die Schwarz-Weiss-Grünen konnten in der Vorsaison jedoch mit zwei Erfolgen aufholen.

Vor ausverkauften Rängen betreten die Hauptdarsteller den Rasen. Die Stevens-Truppe hat sich blau-weisse Kleidung übergestreift; Mönchengladbach trägt Hellgrün.

Kann Hoffenheim die Erfolgsserie des Gastvereins stoppen und die rote Laterne dem FC Augsburg übergeben oder lassen sich die Borussen auch im Kraichgau nicht aufhalten und untermauern ihre internationalen Ambitionen?

Als Unparteiischer soll Michael Weiner in strittigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Der 46-jährige Poliezioberrat pfeift für den TSV Ottenstein im Niedersächsischen Fussballverband und gehört zu den erfahrensten Schiedsrichtern im DFB-Aufgebot: Seine erste Bundesligapartie leitete Weiner im November 1998. Bei seinem 232. Einsatz auf höchster nationaler Ebene assistieren ihm Norbert Grudzinski und Holger Henschel an den Seitenlinien. Als Vierter Offizieller wird Benjamin Cortus eingesetzt.

Vor den beiden Schwergewichten Bayern (H) und Leverkusen (A) sind die Schwarz-Weiss-Grünen heute ein vorletztes Mal in der Hinrunde in der Favoritenrolle. Mit den torreichen Auswärtsauftritten in Stuttgart, Frankfurt und Berlin (zwölf Treffer) haben sie zuletzt gezeigt, dass sie auch in der Fremde zu Höchstleistungen fähig sind. Dabei muss Schubert mit Traoré auf eine wichtige Kraft der letzten Wochen verzichten: Der Nationalspieler Guineas setzt mit einer Oberschenkelverletzung aus.

Mit 22 Punkten aus den letzten acht Partien läuft's in der Bundesliga ohnehin wie geschmiert für die Borussia, so dass sie beim Schlusslicht mit breiter Brust antritt. Trotz zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle eilt die Mannschaft von André Schubert von Erfolg zu Erfolg, wurde lediglich im letzten Match vor der Länderspielpause durch clevere Ingolstädter an einer noch andauernden Siegesserie gehindert. Mit dem vierten Auswärtssieg in Serie könnte Gladbach am Ende des Spieltages bis auf Rang drei vorrücken.

Die Fohlenelf dürfte noch einigermassen berauscht in den Nordwesten Baden-Württembergs gereist sein, schliesslich hat sie am Mittwochabend einen grossen europäischen Abend abgeliefert. Der 4:2-Erfolg gegen den Sevilla FC war der erste CL-Sieg in der Vereinsgeschichte und bewahrte die Chancen auf das Erreichen des dritten Gruppenplatz, durch den man in die K.O.-Phase der Europa League einziehen würde. Im finalen Match in Manchester hat man das Weiterkommen nun in der eigenen Hand.

"Ich sehe in jeder Partie Dinge, die mir gut gefallen, aber ich sehe auch Dinge, die wir noch nicht so gut machen. Beides sprechen wir an. Dabei bin ich deutlich, ehrlich und hart. Im Kader haben alle unsere Situation verstanden. Wir sprechen ja darüber. Ich sage den Jungs, dass es nichts bringt, aktuell auf die Tabelle zu schauen", gibt Coach Stevens einen Einblick in den Zustand seiner Mannschaft in seine Bewertung der aktuellen Tabellenlage. Selbst in der Saison 2012/2013, die erst in der Relegation gerettet wurde, hatte die TSG übrigens vier Zähler mehr auf dem Konto als jetzt.

Die fehlenden Ideen gegen nach dem Seitenwechsel passive Herthaner machen dem Hoffenheimer Anhang wenig Hoffnung, dass sich die TSG schnell aus dem Abstiegssumpf befreien könnte, sondern sprechen eher für einen längerfristigen Aufenthalt in den untersten Tabellenregionen. Abgesehen vom Heimspiel gegen Hannover in 14 Tagen, hat es Hoffenheim bis zum Ende des Kalenderjahres nur noch mit Klubs aus den oberen Gefilden zu tun, so dass mehr als der zweite Saisonsieg bis zum Hinrundenende eher eine Überraschung darstellen würde.

Dass Stevens zunächst auf eine Stabilisierung der Abwehrreihe setzen würde, kommt nach seinen bisherigen Herangehensweisen nicht überraschend und hat auch funktioniert, schliesslich musste Schlussmann Oliver Baumann seit dem elften Spieltag das Leder nur noch nach dem Eigentor von Eugen Polanski am vergangenen Sonntag aus dem Netz holen. Besorgniserregend bleibt aber die Harmlosigkeit der Offensive, die seit fast 400 Spielminuten nicht mehr getroffen hat und mit zwölf Saisontoren die schlechteste des deutschen Fussball-Oberhauses ist.

Huub Stevens hat die Kraichgauer Ende Oktober von Markus Gisol übernommen, um dem Trainer-Youngster Julian Nagelsmann im kommenden Sommer eine Bundesligamannschaft zu übergeben. Zum damaligen Zeitpunkt war die TSG Vorletzter, hatte gerade zwei Niederlagen in Wolfsburg und gegen Hamburg in den Knochen. Unter dem erfahrenen Niederländer hat Hoffenheim die Kehrtwende noch nicht geschafft: Den torlosen Unentschieden in Köln und gegen Frankfurt folgte eine 0:1-Pleite im verschneiten Berliner Olympiastadion.