Fazit:
Der VfL Wolfsburg schlägt den FC Ingolstadt aufgrund einer soliden ersten Halbzeit verdient mit 2:0. Den zweiten Durchgang hätten sich alle Beteiligten dagen sparen können. Das Team von Dieter Hecking stellte nach der Pause die eigenen Offensivbemühungen vollständig ein, so dass auf der anderen Seite Ingolstadt immerhin zu zwei, drei gefährlichen Torabschlüssen durch Standardsituationen kommen konnte. Dem VfL reichte eine gute Halbzeit, in der vor allem Julian Draxler überzeugte. Die Nummer 10 traf nicht nur zum wichtigen 1:0, sondern war auch ansonsten an fast jedem gefährlichen Angriff beteiligt. Nach sieben Spielen ohne Sieg finden Wolfsburg wieder in die Erfolgsspur zurück und hält den Anschluss an die Europapokalplätze. Ingolstadt rutscht um einen Platz auf Rang 11 ab.

Wieder spielen sie es ungeschickt. Putaro will Kruse schicken, der aber steht deutlich im Abseits. Der Youngster schlägt noch einen Haken und gibt dann den Pass, doch der Nationalstürmer steht immer noch im Abseits. Somit ist die Chance auf den ersten Torschuss der zweiten Halbzeit vertan. Sekunden später ist Schluss.

Die letzte Minute läuft. Aufgrund des Zusammenpralls von Hübner und Naldo und der nachfolgenden Unterbrechung lässt Ittrich drei Minuten nachspielen.

Das ist bezeichnend für dieses Spiel: Ohne wirklich bedrängt zu werden läuft Luiz Gustavo mit dem Ball am Fuss ins Seitenaus. In der zweiten Hälfte ist das Fussball zum Abgewöhnen.

Die Spannung ist raus aus der Partie. Die Wolfsburger wollen nicht und die Gäste aus Bayern können offenbar nicht. So plätschert die Partie dem Ende entgegen.

Lezcano behauptet im Strafraum gekonnt den Ball gegen zwei Mitspieler, aber den Torabschluss muss er dann doch aus ungünstiger Position abgeben. So hoppelt sein Versuch ohne Gefahr zu erzeugen drei Meter links am Tor vorbei.

Caligiuri spielt den Befreiungspass direkt in die Beine eines Gegenspielers, aber der FCI kann auch aus Fehlern des Gegners kein Kapital schlagen. Naldo klärt.

Aus dem Spiel heraus gelingt den Gästen so gut wie nichts. Sie müssen auf ihre gefährlichen Standards bauen, wollen sie heute noch etwas Zählbares aus Wolfsburg mitnehmen.

Die Aufbesserung der eigenen Tordifferenz ist offenbar nicht das Ziel der Wölfe am heutigen Spieltag. Kein einziger Torschuss steht für die Grün-Weissen in der zweiten Halbzeit zu Buche.

Gefährlich wird es für den VfL-Kasten immer wieder durch Standardsituationen. Einen halbhoch in den Strafraum geschlagenen Ball von Gross verpassen gleich mehrere Ingolstädter, Casteels kann letztlich den Ball sichern.

Naldo kehrt mit Kopfverband zurück aufs Feld, wenige Sekunden später ist auch Benjamin Hübner wieder zurück im Spiel.

Die folgende Ecke bringt wieder Gefahr. Benjamin Hübner setzt sich im Luftkampf allerdings unfair gegen Naldo ein, so dass Ittrich die Aktion unterbindet. Beide Verteidiger müssen danach an der Aussenlinie behandelt werden. Hübner hat eine blutende Wunde am Kopf davongetragen.

Da ist die grosse Gelegenheit für Ingolstädter zum Anschluss! Nach einem Eckstoss kommt Marvin Matip zum Kopfball. In allergrösster Not bekommt Castells die Hand noch an den Ball. Die Kugel springt im Bogen auf die Querlatte und vor dort zurück ins Spielfeld. Vieirinha klärt endgültig zur Ecke.

Lezcano will in zentraler Position an der Strafraumgrenze durchstecken, aber Naldo hat aufgepasst und fängt den Pass ab.

Die nächste Hereingabe von Vieirinha kann Ramazan Özcan abfangen.

Endlich gibt sich den Wolfsburgern mal wieder die Gelegenheit zum Konter. Vieirinha hat auf der rechten Seite viel Platz, aber seiner Flanke fehlt die Präzision. In der Mitte kann die Ingolstädter Innenverteidigung klären.

Auch der in Halbzeit 1 so auffällige Draxler ist bislang noch nicht wieder aufgetaucht.

Die Schanzer stehen mittlerweile defensiv deutlich besser, aber in der Offensive fällt den Ingolstädtern einfach zu wenig ein, um grössere Torgelegenheiten produzieren zu können.

Nach zehn Minuten in der zweiten Halbzeit warten wir immer noch auf den ersten gefährlichen Angriff der Gastgeber. Die Grün-Weissen ruhen sich momentan auf der scheinbar sicheren Führung aus.

Gute Flanke in den Wolfsburger Strafraum - Schäfer muss zum Ecke klären. Die kommt gefährlich an den 5er, wo Benjamin Hübner zum Kopfball kommt, diesen aber nicht aufs Tor platzieren kann.

Die ersten Minuten des zweiten Durchgangs lassen doch auf beiden Seiten zu Wünschen übrig. Viele Ballverluste prägen momentan die Partie.

Der VfL Wolfsburg lässt die Ingolstädter nun erst einmal kommen und vertraut auf die eigenen Konter, die eh heute zu den Stärken der Wölfe zählen.

Der FCI kommt mit etwas mehr Schwung aus der Pause. Der zweite Eckball wird deutlich gefährlicher. Marvin Matip kommt völlig frei acht Meter vor dem Kasten zum Kopfball, aber das Spielgerät rutscht dem Innenverteiger über den Scheitel.

Die zweite Halbzeit beginnt mit einem Eckball für die Gäste. Aber die Standards funktionieren heute bei den Schanzern noch nicht. Die flache Hereingabe von Gross landet beim Gegner.

Halbzeitfazit:
Nach 45 Minuten sieht in der Volkswagen Arena alles nach einem souveränen Erfolg der Wolfsburger gegen den FC Ingolstadt 04 aus. Die Gastgeber kamen schwer in die Gänge, aber nach einem Fehlpass im Ingolstädter Spielaufbau konterten die Wölfe ihren Gegner aus. Draxler vollendete zum 1:0. Kurz vor der Halbzeit gelang Robin Knoche nach einem Eckball das zweite Tor. Bei den Wolfsburgern gefiel vor allem der agile Julian Draxler, die Gäste aus Ingolstadt offenbarten ungewohnte Schwächen in der Defensive.

Daniel Caligiuri versucht sich vom linken Strafraumeck an einem Schlenzer aufs Tor. Der landet aber mittig in den Armen von Ramazan Özcan, der problemlos klären kann.

Das ist einfach nicht gut von den Gästen: Pascal Gross schlägt einen Freistoss von der linken Seite direkt in die Arme von Koen Casteels.

Wie reagiert der Gast? Einen deutlichen Rückstand aufzuholen gehört nicht zu den Kernkompetenzen der Oberbayern. In den 20 bisherigen Bundesligapartien gelangen ihnen erst 14 Tore.

Tooor für VfL Wolfsburg, 2:0 durch Robin Knoche
Der VfL stellt die Weichen früh auf Heimsieg. Marcel Schäfer schlägt den Eckball an den zweiten Pfosten. Dort gewinnt Naldo das Kopfballduell und legt ab auf Kruse. Dessen Drehschuss aus sechs Metern kann Özcan noch abwehren, aber nicht den Abstauber von Robin Knoche.

Der Torschütze Julian Draxler ist weiterhin die auffälligste Figur auf dem Platz. An der linken Torauslinie setzt sich der Ex-Schalker gekonnt durch, aber in der Mitte können seine Teamkollegen kein Kapital aus der Vorarbeit schlagen

Caligiuri hat sich bei einem eigenen Foul verletzt. Es sieht aber danach aus, als könnte es für ihn weitergehen.

Die FCI-Abwehr ist im Moment zu unsortiert. Wieder können die Wölfe im eigenen Stadion kontern. Aber die Flanke kommt trotz deutlicher Abseitsposition von Max Kruse. Der hebt die Arme und lässt den Ball passieren. Da war deutlich mehr drin.

Draxler dreht jetzt mächtig auf. Im Strafraum lässt der Regisseur gleich drei Gegenspieler stehen. Der Abschluss wird aber von einem Ingolstädter abgeblockt. Das hätte der schnelle Doppelschlag für Draxler und den VfL sein können.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:0 durch Julian Draxler
Ein Fehler im Ingolstädter Aufbauspiel sorgt für die Wolfsburger Führung. Der spätere Torschütze leitet danach seinen Treffer selbst mit dem Pass auf Caligiuri selbst ein. Der läuft an der linken Aussenbahn einige Meter und schlägt eine zentimetergenaue Flanke auf den durchgelaufenen Draxler. Der lässt fünf Meter vor dem Kasten den Ball nur noch elegant mit dem Innenrist ins Tor abtropfen.

Aber auch die Ingolstädter machen es auf der anderen Seite nicht besser. Nach einem schnellen Ballgewinn deutet sich eine Vier-gegen-Drei-Überzahl an, aber Vieirinha fängt den Ball mit einer gelungenen Abwehraktion ab.

Die Wolfsburger Angriffsmaschine läuft noch nicht rund. Gute Ansätze werden immer wieder durch ungenaue Pässe beendet. So macht es das Hecking-Team den Ingolstädtern leicht.

In der Tat: Mathew Leckie, der wenige Minuten zuvor im eigenen Strafraum mit einem Teamkollegen zusammengeprallt war, verlässt den Platz. Für ihn kommt Maurice Multhaup aus der Schalker Knappenschmiede zu seinem dritten Bundesligaeinsatz.

An der Seitenlinie läuft sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt Maurice Multhaup warm. Es deutet darauf hin, dass sich im Team von Ralph Hasenhüttl jemand verletzt hat.

Auf halbrechts ist Dario Lezcano frei durch, seine Hereingabe findet aber keinen Abnehmer. Das Anspiel des Mannes aus Paraguay war zu ungenau.

Auf der anderen Seite rettet Danny da Costa nach einer guten Wolfsburger Kombination über Träsch und Kruse vor dem einschussbereiten Julian Draxler.

...der hohe Ball ist in der Mitte kein Problem für Naldo, der dabei auch noch gefoult wird.

Jetzt dürfen auch die Ingostädter von der Eckfahne ran...

Das hätte was werden können: Anstatt selbst aus der Distanz abzuschliessen steckt Vieirinha vielversprechend auf Kruse durch. Auch Draxler geht zum Ball, stand aber zuvor im Abseits. Ittrich entscheidet somit korrekterweise auf Abseits.

Noch ist nicht allzu viel von einem unbedingten Willen zur Wiedergutmachung seitens der Wolfsburger zu sehen. Bis auf den Freistoss von Vieirinha gab es noch keine gefährliche Strafraumsituation für die Gastgeber.

Die ersten Minuten zeigen, wie das Team von Ralph Hasenhüttl gegen die heimstarken Wolfsburger bestehen will. Bei gegnerischem Ballbesitz attackieren zwei bis drei Ingolstädter Angreifer ihre Gegenspieler bereits tief in der gegnerischen Hälfte. Zwei drei Ballgewinne in den ersten Minuten sind die Folge, ohne dass daraus Kapital geschlagen werden konnte.

Der nächste Freistoss segelt in den Ingolstädter Strafraum. Ittrich hat allerdings einen Regelverstoss der Angreifer gesehen und pfeift die Aktion ab.

...Vieirinha zieht den Ball direkt aufs Tor und zwingt Ramazan Özcan zur ersten Parade des Spiels. Allerdings war dieser zentral aufs Tor gezogene Ball eine dankbare Aufgabe für den Gäste-Keeper.

Marvin Matip lässt Caligiuri auflaufen. Es gibt eine Freistoss in der Nähe des rechten Strafraumrandes...

Eine erste Ecke für die Wolfsburger bringt keine Gefahr vor das FCI-Tor.

Trotz der zuletzt schwachen Leistungen ihres Teams feuern die VfL-Fans die Grün-Weissen lautstark an. Es waren aber vor Anpfiff auch einige Plakate mit deutlichen Unmutsbekundungen zu sehen.

Der VfL Wolfsburg hat den Anstoss ausgeführt. Die Partie läuft.

An der Pfeife gibt es heute ein Debüt: Patrick Ittrich leitet heute sein erstes Spiel in der höchsten deutschen Klasse. Somit hat nur der FC Ingolstadt aus Zweit- und Drittligazeiten Erfahrung mit dem heutigen Schiedsrichter sammeln können. Die Bilanz unter seiner Leitung ist mit drei Siegen und drei Niederlagen ausgeglichen.

Personell verzichtet FCI-Coach Ralph Hasenhüttl auf Experimente und schickt exakt die gleiche Startformations ins Rennen wie beim 2:1-Heimerfolg über den FC Augsburg vor Wochenfrist. Somit ist auch der Erfolgsgarant der Oberbayern der letzten Wochen, das Innenverteidiger-Duo aus Marvin Matip und Benjamin Hübner, wieder der hauptsächliche Träger der Ingolstädter Hoffnungen.

Für die Kehrtwende bei den Niedersachsen soll unter anderem ein gebürtiger Ingolstädter sorgen. Christian Träsch kehrt nach überstandener Grippe wieder in die Startelf zurück. Für den 28-Jährigen ist es gleichzeitig ein Jubiläum: Zum 100. Mal steht Träsch für den VfL in der Bundesliga auf dem Platz. Neben Träsch gibt es einen weiteren Rückkehrer in die Startelf. Nach seiner abgesessenen Gelbsperre darf Luiz Gustavo wieder von Anfang an ran. Verzichtung muss Dieter Hecking allerdings auf Diego Benaglio, der mit einer Rippenblockade ausfällt. Für ihn steht Koen Casteels zwischen den Pfosten.

Trotz des gelungenen Starts in die Rückserie gibt es statistische Fakten, die für den Gast aus Ingolstadt nicht allzu viel Gutes vermuten lassen: Von den letzten sieben Auswärtsspielen konnte der FCI keines gewinnen. Allerdings waren zuletzt kaum einnehmbare Festungen wie der Dortmunder Signal Iduna Park und die Münchener Allianz Arena das Ziel der Ingolstädter Auswärtsreisen. Jetzt soll beim kriselnden Champions-League-Teilnehmer gepunktet werden.

Dennoch ist man beim VfL zuversichtlich, heute den Abwärtstrend aufzuhalten und nach sieben sieglosen Spielen endlich wieder einen Dreier einzufahren. "Die Mannschaft wird sich schon am Samstag ganz anders präsentieren", ist sich Manager Klaus Allofs sicher. Das müssen sie auch, wollen die Wolfsburger nicht schon früh in der Rückrunde den Anschluss an die Champions-League-Plätze verlieren. Sechs Punkte beträgt der Abstand zum begehrten vierten Platz bereits jetzt.

Der Vizemeister hat den Aufsteiger zu Gast - die Favoritenrolle sollte somit eindeutig zugeteilt sein. Aber ein Blick auf die Rückrundentabelle entlarvt eine solche Wertung als vorschnell. Denn dort steht der FC Ingolstadt nach zwei Siegen in den ersten drei Spielen des Jahres auf einem stolzen siebten Platz, während der VfL Wolfsburg mit nur einem Punkt lediglich Rang 16 belegt.