Fazit:
Hannover 96 fährt mit viel Glück in Köln einen 1:0-Auswärtssieg ein! Ein Tor mit der Hand gepaart mit aufopferungsvoller Defensive und einem erneut überragenden Ron-Robert Zieler reichten aus, um sehr ordentlich auftretende Kölner zu besiegen. Der Effzeh darf sich jetzt natürlich über dieses sehr kuriose Tor von Leon Andreasen ärgern, allerdings muss auch die schwache Chancenverwertung bemängelt werden. Anthony Modeste, Philipp Hosiner und Frederik Sørensen vergaben besonders in der Schlussphase riesige Möglichkeiten, die Ron-Robert Zieler mit Nationalmannschaft-reifen Paraden abwehrte. Durch die Niederlage bricht die ungeschlagene Heimspielserie und der Sprung auf Rang vier ist Geschichte. Hannover nimmt den Dreier mit offenen Armen auf und verlässt die Abstiegsränge. Nächste Woche reist Köln zu den Rekord-Bayern, Hannover empfängt Eintracht Frankfurt. Jetzt wird der Spieltag durch das Duell zwischen Stuttgart und Ingolstadt abgeschlossen. Viel Spass dabei!

Mit der letzten Aktion steht Modeste plötzlich alleine vor Zieler, nachdem es nochmal ganz schnell ging. Der Linienrichter schaut aber genau hin und hebt die Fahne. Danach ist Schluss!

Modestes Fallrückzieher trifft den Ball nicht, Bittencourt legt sich das Leder ins Aus - das wird es wohl gewesen sein!

Hannovers letzter Wechsel Felipe erweist sich hier als Turm in der Schlacht und klärt reihenweise vor den Kölnern.

Reihenweise fliegen die langen Pässe in den Strafraum der Gäste, doch jeder Angriff landet auf der Stirn eines Verteidigers. Zwei Minuten muss Hannover hier noch durchhalten!

Vier Minuten setzt Dankert oben drauf!

Sané sorgt mit zwei ganz feinen Dribblings für Entlastung, dennoch verliert 96 gleich wieder das Leder. Kölns Torwart Horn bedient seine Vorderleute mittlerweile von der Mittellinie aus.

Dem Gastgeber fällt hier nicht mehr viel ein, Hannover trudelt dem nächsten glücklichen 1:0-Sieg entgegen. Gleich ist die letzte offizielle Spielminute vorbei.

Doppelchance für Köln! Die Chancenverwertung muss den Geissböcken schwere Kopfschmerzen bereiten. Auf Schalke reichten drei gute Möglichkeiten zu drei Toren, jetzt scheitert erst Modeste aus kurzer Distanz am schier unüberwindbaren Zieler, die fällige Ecke setzt Sørensen minimal über das Gehäuse.

Modeste bettelt um eine Karte. Das versuchte Nachtreten gegen Schulz wurde nicht geahndet, jetzt steigt der Stürmer dem Hannoveraner beim Klärungsversuch schmerzhaft auf die Zehen. Dankert belässt es weiter nur bei einem bösen Blick.

Frontzeck nutzt den letzten Wechsel, um mit Felipe einen dritten Innenverteidiger zu bringen. Sobiech verlässt in aller Seelenruhe das Feld, was die Kölner Fans inklusive des erbosten Torwart Horn nicht lustig finden.

Gelbe Karte für Marcel Risse (1. FC Köln)
An der gegnerischen Grundlinie vertändelt Risse die Kugel und räumt Sané mit viel Frust ab. Dankert muss da Gelb zeigen, das war eindeutig.

Kleines Lebenszeichen der Hannover-Offensive! Klaus zieht von links nach innen und schickt einen lahmen Schuss Richtung Horn, der locker zupackt. Das war die beste Chance der zweiten Hälfte für 96, das spricht natürlich Bände.

Hosiner vergibt das Joker-Tor! Gerade eingewechselt, da muss Hosiner schon direkt den Ausgleich machen! Risse zaubert vom rechten Flügel einen Pass genau in den Lauf des Österreichers, der von Schulz und Marcelo ausser Acht gelassen wurde. Im Eins-gegen-eins macht sich Zieler ganz breit und wehrt den Flachschuss mit dem linken Bein ab, nächste grossartige Parade des Schlussmanns.

Modeste bekommt mit Hosiner im Stumrmzentrum Unterstützung, Osako baute in den letzten Minuten stark ab und war zudem verwarnt.

15 Minuten noch auf der Uhr. Köln wird jetzt mit jeder Minute mehr nach vorne werfen und alles probieren, die drohende Heimniederlage abzuwenden. Hannover hat natürlich in jeder Aktion viel Zeit.

Die Nerven liegen blank! Schulz und Modeste behaken sich in der 96-Hälfte, wo der Kölner Angreifer am Ende sogar versucht, nachzutreten. Dankert beobachtet das ruhig, spricht ein paar ernste Wörtchen mit Modeste und gibt den Ball wieder frei. Was für ein Glück für Modeste, der hier zumindest verwarnt werden müsste.

Sané rutscht in eine Flanke von Bittencourt und klärt zur Ecke, wieder beklagen die Kölner Handspiel. Im Gegensatz zu den vorherigen Situationen war das allerdings weit weg von Hand und Arm, Dankert behält zumindest hier den Überblick.

Letztes Jahr kassierte Zieler noch die meisten direkten Freistösse in der Liga, jetzt fliegt der Nationaltorhüter in die rechte Ecke und fischt Jojićs tollen Versuch weg. Erneut ein toller Auftritt!

Gelbe Karte für Salif Sané (Hannover 96)
Zuvor hatte sich Sané mehrfach für eine Verwarnung beworben, jetzt grätscht der Sechser Osako 25 Meter vor dem eigenen Tor um - Dankert gibt Gelb. Jojić legt sich den aussichtsreichen Freistoss zurecht...

Zieler kratzt Modestes Kopfball von der Linie! Seit der Nicht-Nominierung durch Joachim Löw ist Zieler in bärenstarker Form! Bittencourt findet Modeste mit einer butterweichen Flanke am zweiten Pfosten, wo der Goalgetter gegen die Laufrichtung des Keepers köpft. Zieler taucht aber pfeilschnell ab und pariert den Versuch.

Schwache Szene von Lehmann! Der kölsche Kapitän treibt das Leder mit viel Tempo nach vorne, bedient dann aber Osako mit einem schlechten Pass in den Rücken. Der Japaner muss wieder zurückgeben, dann schlägt Lehmann den geplanten Seitenwechsel ins Aus.

Bittencourt und Modeste haben jeweils den Strafraum betreten, ohne im Tumult für einen Abschluss sorgen zu können. Mehr lief in den letzen Minuten nicht zusammen, bei den Gästen erinnert jetzt viel an die Taktik beim Sieg gegen Bremen: Mauern und kämpfen.

Stöger riskiert jetzt mehr! Während Jojić anstatt Gerhardt im Mittelfeld die Fäden ziehen soll, kommt mit Zoller ein Angreifer für Rechtsverteidiger Olkowski. So rutscht der offensive Risse nach hinten, der Druck über die Flügel soll aber weiter erhöht werden. Über die Aussen der Hannoveraner geht zudem sehr wenig, daher darf sich Köln diese Umstellung erlauben.

Noch ist der Effzeh geduldig, jedoch schleichen sich nun einige kleinere Fehler ein. 96 ist sehr aufmerksam und gewinnt nun mehr Zweikämpfe, weswegen Kölns kurzes Hoch schon wieder beendet ist.

Tolle Aktion von Risse! Erst stoppt der rechte Mittelfeldspieler einen Pass mit der Hacke, nur um dann einen Pass über 50 Meter genau in den Fuss von Modeste zu schlagen. Schulz rettet noch gerade so zur Ecke, im Anschluss ist Marcelo der niedersächsische Fels in der Brandung. Die Gastgeber sind wieder stärker!

Erster Standard für die Kölner nach dem Seitenwechsel, Hector schlenzt den Freistoss von der rechten Seite an den Elfmeterpunkt. Dort stehen zwar einige lange Domstädter, dennoch klärt 96 und startet fast einen gefährlichen Konter.

Gelbe Karte für Yuya Osako (1. FC Köln)
Im Kopfballduell trifft Osako Klaus mit dem Arm am Kopf, der Hannoveraner muss sofort behandelt werden. Nach kurzem Hadern zeigt Dankert dem Japaner dann doch Gelb, was völlig berechtigt ist.

Jetzt haben die Kölner Glück, als sich Sørensen etwas hüftsteif von Sobiech überrumpeln lässt. Dankert sah da aber ein Foulspiel und unterband den Angriff, während Sobiech an die Querlatte knallte.

Es geht weiter in Müngersdorf! Frontzeck wechselt zum zweiten Mal, der völlig überforderte Sorg bleibt in der Kabine. Dafür soll der von Oberschenkel-Problemen genesene Sakai das Duell mit Bittencourt und Hector aufnehmen.

Halbzeitfazit:
Hannover führt durch einen irregulären Treffer mit 1:0 gegen starke Kölner! Die Torlinientechnik ist zwar eingeführt, aber bei der Situation hätte nur ein Videobeweis geholfen. Leon Andreasen staubte einen verlängerten Eckball klar mit dem rechten Arm ab, eine schwere Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns. Bastian Dankert pfiff schon eine schwierige Situation nicht, als Miiko Albornoz im eigenen Strafraum die Kugel an den Arm sprang. Kölns Trainer Peter Stöger quittierte das mit lauten Beschwerden auf dem Weg in die Kabine. Zuvor machte der Effzeh hauptsächlich das Spiel und hatte durch Anthony Modeste und Yannick Gerhardt gute Chancen, die aussichtsreichste Möglichkeit köpfte Hannovers Christian Schulz knapp neben das eigene Tor. Von Michael Frontzecks Team kam zu wenig und auch in der Defensive wackelte 96 bedenklich, führen tun die Niedersachsen aber trotzdem.

Horn verhindert das 0:2! Köln wird jetzt nachlässig! Klaus wuselt sich in die Gefahrenzone und steckt auf Sobiech durch, der aus sieben Metern bedrängt von Heintz abziehen kann. Der Schuss ist aber zu unplatziert und Horn stellt blitzschnell den Fuss hin, den Abpraller kann Klaus nicht verwerten. Das wäre kurz vor der Pause schon ein Ding gewesen.

Die Flügelangriffe des Effzehs sind sehr effektiv, immer wieder brechen vor allem die Aussenverteidiger Hector und Olkowski bis zur Grundlinie durch. Nur die letzte Konsequenz fehlt noch.

Die erste Halbzeit plätschert dem Ende hingegen. Der kuriose Treffer hat anscheinend für zu viel Verwirrung gesorgt, um die vorherige Spannung vor allem bei den Kölnern aufrecht zu erhalten.

Die Stimmung ist jetzt natürlich aufgeheizt, jeden Pfiff des Referess quittieren die Kölner Fans mit gellenden Pfiffen. Nichtsdestotrotz rennt der Effzeh jetzt einem Rückstand hinterher, die Niedersachsen sind durch den Treffer deutlich munterer geworden.

Tooor für Hannover 96, 0:1 durch Leon Andreasen
Mitten im Sturmlauf der Kölner schlägt 96 zu! Kiyotake schickt einen Eckstoss an den kurzen Pfosten, wo das Leder verlängert wird. Hinten lauert Andreasen ungedeckt und drückt den Ball mit dem rechten Arm über die Linie. Das darf nicht zählen! Der Torschütze jubelt nicht einmal, sieht sich aber auch nicht veranlasst, Schiedsrichter Dankert auf seine Tat hinzuweisen. Eiskalte Dusche für den Gastgeber!

Durch einen harmlosen Kopfball von Klaus muss Horn das erste Mal richtig zupacken, ansonsten sind die Angriffsbemühungen der Gäste vollkommen auf Eis gelegt. Die Domstädter sind die klar bessere Mannschaft.

Konter sind einfach die Stärke der Kölner! Bittencourt zieht den Sprint an und düpiert Sorg mit einem Tunnel, dann rauscht aber Sané heran und räumt den bis dato besten Geissbock im Stile eines Footballers brutal ab. Dankert gibt Vorteil, da Modeste den blanken Risse auf rechts bedient, der abzieht und Zielers Fäuste zum brennen bringt. Mit Mühe und Not rettet Hannover die Situation, bei Bittencourt geht es nach kurzem Durchatmen auch weiter.

Aufregung bei den Effzeh-Fans! Ausnahmsweise attackieren die Hausherren über rechts, wo sich Olkowski gegen Kiyotake durchsetzt. Die Flanke des Polen klatscht aus kurzer Distanz an die Hand von Albornoz, der bei dieser Aktion im Strafraum steht. Das war aber keinerlei Absicht und Dankert lässt laufen - kein Elfmeter.

Seit einigen Minuten konnte sich Hannover nicht mehr befreien und Köln nähert sich dem Tor immer weiter an. Das Kombinationsspiel am Mittelkreis funktioniert gut, die Vorstösse über links sind weiterhin erste Option.

Fast ein Eigentor durch Schulz! Hector schlägt eine Ecke zu kurz, flankt aber umgehend per Direktabnahme an den Fünfer. Dort segelt der kleine Osako am Leder vorbei und Hannovers Kapitän Schulz sieht die Kugel zu spät, sein verunglückter Abpraller per Kopf segelt knapp am linken Pfosten vorbei. Glück für 96!

Es ist Tempo im Spiel! Nicht nur Standards sorgen für Gefahr, auch die schnellen Gegenangriffe nach Fehlern im Mittelfeld nehmen zu. Gerhardt bricht über links in den Sechzehner ein und sucht natürlich Modeste am Elferpunkt, der Franzose scheitert aber am aufmerksamen Marcelo.

Gelbe Karte für Manuel Schmiedebach (Hannover 96)
Exakt wie Sørensen auf der anderen Seite zuvor räumt Schmiedebach Bittencourt kurz vor der linken Strafraumkante ab und kassiert ebenfalls den Karton.

Der Freistoss bringt keine Gefahr, doch der anschliessende Einwurf der 96er bringt den Effzeh zum Wackeln! Heintz verunglückt der klärende Kopfball und das Rund landet direkt auf dem Schlappen von Sobiech, der allerdings erneut klar verzieht. Chancen jetzt auf beiden Seiten!

Gelbe Karte für Frederik Sørensen (1. FC Köln)
Verdiente Verwarnung für Sørensen, der Klaus' ersten Sprint mit einem harten Bodycheck bei vollem Tempo unterbindet.

Die erste Drangphase der Niedersachsen ist vorbei, Köln das Geschehen voll übernommen. Dabei leistet sich Gerhardt einen haarsträubenden Ballverlust gegen Sobiech, der Stürmer nutzt das aber nicht aus, sondern prügelt die Kugel viel zu überhastet weit am Kasten vorbei.

Positionsgetreuer Wechsel, mit Klaus übernimmt ein pfeilschneller Spieler die linke Seite der Gäste.

Karaman hat sich ausgerechnet beim ersten 96-Torschuss verletzt, der Muskel ist zu. Das Signal kommt sofort, es geht für den 21-jährigen Mittelfeldspieler nicht mehr weiter.

Köln zieht das Tempo an! Ein langer Freistoss von Risse landet im Getümmel bei Modeste, der halb im Fallen artistisch die Abwehr überlupft, aber den Ball nur auf das Tornetz setzt.

Sorg muss aufpassen. Bittencourt und Hector lassen den Hannoveraner Rechtsverteidiger bereits mehrfach überlaufen, jetzt ist es der Nationalspieler Hector erneut, der auf dem linken Flügel durchbricht. Die flache Flanke findet Osako am Fünfer, doch der Japaner ist zu bedrängt für einen ordentlichen Abschluss und fälscht die Kugel nur leicht ab - keine Gefahr für Zieler.

Osako hat unter Stöger alle Freiheiten und holt sich zwischenzeitlich am Mittelkreis das Leder ab, um kurze Zeit später am Strafraum auf eine Hereingabe zu lauern. Der Japaner befindet sich in toller Verfassung und ist neben Modeste der wohl wichtigste Mann für den Angriff.

Gegen Schalke bewies Yannick Gerhardt mit einer überragenden Leistung, warum der junge Kölner zur U21 eingeladen durfte. Zum krönenden Abschluss traf der Sechser so persönlich und ist auch heute schon ein Ballmagnet der Domstädter.

Zwar soll Kiyotake Sobiech im Sturm unterstützen, bislang dirigiert der Japaner jedoch mit vielen Pässen im Mittelfeld. Das funktioniert sehr gut, nur beim letzten Pass in die Spitze fehlt dem Zehner noch die entscheidende Übersicht.

2,5 Millionen Euro kassierte Hannover für Bittencourt, jetzt müssen die Niedersachsen den U21-Nationalspieler aber das erste Mal selbst in den Griff kriegen. Die linke Seite der Kölner hat mit dem Neuzugang und auch Linksverteidiger Jonas Hector viel Zug nach vorne, da kommt viel Arbeit auf Oliver Sorg zu.

Die Gastgeber stören früh und verstecken sich nicht im Strafraum, die ersten Angriffe über Jonas Hector auf dem linken Flügel versandeten aber. 96 probiert sich mit mutigem Aufbauspiel und viel Ballbesitz.

Der Ball rollt! Hannover stösst in den schwarzen Auswärtstrikots an, Köln trägt die gewohnt weisse Ausrüstung.

Die 22 Kicker stehen bereit, in wenigen Minuten beginnt die Partie im ausverkauften RheinEnergieStadion!

Bei Schiedsrichter Bastian Dankert müssen die Mannschaften Vorsicht walten lassen. Der Referee aus Rostock zeigte in seinen vier Einsätzen in dieser Saison bereits zwei rote Karten, beide allerdings völlig berechtigt. Für beide Klubs ist es das erste Spiel unter Dankert in diesem Jahr.

Etwas ungewohnt ist es weiterhin, aber Köln geht rein formell als Favorit in das Duell. Seit 14 Heimspielen sind die Geissböcke ungeschlagen, dazu ist Hannover keine brandgefährliche Auswärtsmannschaft. In der letzten Saison gewann Hannover allerdings das Hinspiel mit 1:0, am 22. Spieltag erkämpften sich die Kölner ein 1:1 nach früher Führung von 96. In den bisherigen 49 Partien in Bundesliga, 2. Bundesliga und DFB-Pokal ist die Bilanz sehr ausgeglichen: Köln siegte 20-mal, Hannover 22-mal, sieben Partien endeten unentschieden.

Auch Michael Frontzeck stellt seine Startaufstellung nicht um. Zwar fehlen mit André Hoffmann, Edgar Prib, Charlison Benschop und Uffe Bech vier wichtige Akteure, über mangelnde Alternativen darf sich der Trainer aber nicht beschweren. Benschops erneuter Muskelfaserriss tut allerdings etwas weh, da Artur Sobiech und Mevlüt Erdinç im Sturmzentrum zuletzt nicht zu überzeugen wussten. Im 4-2-3-1 steht natürlich die eingespielte Viererkette mit den zweikampfstarken Sechsern Salif Sané und Manuel Schmiedebach im Vordergrund der Taktik.

Kein Stammspieler hat sich in der Nationalmannschaft verletzt, dadurch kann Peter Stöger die gleiche Elf wie schon gegen Schalke zurückgreifen. Der Kader ist fit, nur Mergim Mavraj befindet sich weiter im Aufbautraining. Da Hannover aber im Gegensatz zu Schalke nicht mit allen Mitteln versuchen wird, die Initiative zu übernehmen, muss der Effzeh mehr investieren. Der Angriff muss mehr am Spiel teilnehmen, besonders der ehemalige Hannoveraner Leonardo Bittencourt ist gegen seinen Ex-Verein mit seiner Kreativität neben Spielmacher Yuya Osako und Flügelflitzer Marcel Risse gefordert. Im Zentrum steht natürlich Knipser Anthony Modeste in der Verantwortung, den 96-Block zu durchbrechen.

Den Sieg gegen Bremen brauchte 96 unbedingt. Der Kopfball vom starken Salif Sané nach einer Ecke reichte aus, um im kleinen Nordderby siegreich das Feld zu verlassen. Es funktionierte sicherlich nicht alles, besonders die Offensive fand fast überhaupt nicht statt. Hinten sah Hannover wie schon gegen Wolfsburg klar verbessert aus, auch wenn der Sieg nur durch den Sahne-Tag des aus der Nationalmannschaft degradierten Ron-Robert Zieler gesichert werden konnte. Ein Sieg und die Abstiegsplätze sind vorerst zurückgelassen. Dafür muss aber Köln aus dem Weg, Trainer Michael Frontzeck zeigt grössten Respekt: "Köln macht wenig Fehler. Wir wissen, was da auf uns zu kommt." Das Ziel für die Hinrunde ist aber klar gesteckt: "Es ist schön, dass wir jetzt ein paar Punkte haben, aber wir müssen unseren Weg mit aller Konsequenz weiter gehen. Wir wollen bis zum Winter die Abstiegsregion verlassen, aber das wird noch ein hartes Stück Arbeit". Das Stück Arbeit ist heute ganz bestimmt kein kleines.

Die Hörner der Geissböcke sind so spitz wie lange nicht mehr. Mit dem FC Schalke 04 putzte Köln mit 3:0 ein Team vom Feld, welches sich eigentlich selbst in starker Form befand. Dabei überzeugte der FC mit effizientem Konterfussball und einer starken Defensive, auf Dosenöffner Anthony Modeste konnten sich die Kölner erneut verlassen. Sechs Treffer erzielte der Ex-Hoffenheimer bereits und ist der Fixpunkt im Angriff. Zwar konnten die Rheinländer in dieser Saison keine zwei Siege in Serie feiern, dennoch ist Trainer Peter Stöger sehr optimistisch: „Wir haben eine sehr gute Ausgangssituation. Mit drei Punkten können wir uns weit von ihnen absetzen.“ Das Ziel heisst also weiter Klassenerhalt, aber von mehr träumen die Kölner insgeheim sicherlich bereits.

Das Jubiläumsduell der beiden Traditionsvereine steht unter interessanten Vorzeichen. Köln ist bärenstark in die Liga gestartet und besitzt nach dem 3:0 auf Schalke vor der Länderspielpause die breiteste Brust seit Jahren. Mit einem Sieg würde der FC sogar auf Platz vier springen und für zumindest eine Woche auf der Champions League Quali-Position stehen. Die neue kontrollierte Bescheidenheit der Domstädter könnte damit ein erstmals Ende haben. Hannover holte nach fünf Niederlagen zu Beginn einen starken Punkt in Wolfsburg und erkämpfte sich danach mit dem 1:0 über Werder Bremen den ersten Saisonsieg. Die Formkurve zeigt bei den Niedersachsen klar nach oben, Kölns Verfassung ist seit Wochen top.

Herzlich willkommen zum ersten Sonntagsspiel am 9. Spieltag der 1. Bundesliga! Im RheinEnergieStadion steigt das 50. Pflichtspiel zwischen dem 1. FC Köln und Hannover 96. In einer halben Stunde geht’s los!