Fazit:
Am Ende gewinnt der VfL Wolfsburg nach einem Kraftakt mit 1:0 gegen tapfere Lilien. Erst in der 78. Minute gelingt es den Gästen mit ein wenig Hilfe von 98-Keeper Mathenia , den Führungstreffer zu erzielen. Ansonsten sahen die Zuschauer am Böllenfalltor ein umkämpftes Duell, bei dem die Hausherren leidenschaftlich mitspielten und am Ende eher unglücklich einen verdienten Punkt hergeben. Wolfsburg beweist die Klasse einer Spitzenmannschaft und macht aus wenigen Chancen ein Tor. Der VfL holt damit seinen ersten Auswärtssieg der Saison, während sich die Darmstädter erst zum dritten Mal überhaupt geschlagen geben müssen. Am Dienstag geht es für die Lilien an selber Stelle weiter im Pokal gegen Hannover, während die Wölfe den FC Bayern empfangen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende!

Fast der Ausgleich kurz vor Schluss! Aber Rosenthal zieht aus 15 Metern knapp am linken Pfosten vorbei.

Auch wenige Sekunden später scheitert der Nationalspieler kläglich, als er frei vor Mathenia eher sich selbst als den Torhüter schwindelig spielt.

Es gibt zwei Minuten oben drauf. Schürrle kommt über den linken Flügel, legt sich den Ball auf rechts und zieht flach ab, verfehlt aber knapp.

Frust macht sich ob des späten Gegentores bei den Lilien breit. Wolfsburg steht vor dem ersten Auswärtsdreier.

Rosenthal und Sailer suchen den Abschluss, werden aber von den erfahrenen Abwehrrecken der Wölfe um Dante und Luiz Gustavo in die Schranken gewiesen.

Man sollte aber meinen, dass die Gastgeber etwas mehr in die Offensive investieren. So erzielen sie heute kein Tor mehr.

Die Gäste scheinen routiniert genug, die knappe Führung kurz vor Schluss verwalten zu können. Darmstadt fällt nach vorne nicht viel ein.

Der auf die Bank verbannte spielstarke Mittelfeldakteur Jan Rosenthal kommt für Peter Niemeyer aufs Feld.

Wolfsburg wird's egal sein. Die Gäste liegen in Front, was wegen ihrer drückenden Feldüberlegenheit nicht unverdient ist. Alles in allem wäre aber auch eine Punkteteilung in Ordnung. Kommt da noch was von den Lilien?

Ärgerlich für die Lilien: Dieses Gegentor war zu vermeiden. Christian Mathenia macht nicht die beste Figur bei diesem Treffer; wenn er rauskommt, muss er den Ball auch haben.

Tooor für VfL Wolfsburg, 0:1 durch Daniel Caligiuri
Und irgendwie aus dem Nichts geht Wolfsburg in Führung. Vieirinha wird am rechten Flügel geschickt und Mathenia stürmt heraus. Der Angreufer legt quer in die Mitte, wo Kruse für Caligiuri abtropfen lässt, der ins fast leere Tor einschieben kann.

An der Seitenlinie gibt es mehr Bewegung: Weltmeister André Schürrle macht sich bereit für einen Einsatz.

Gelbe Karte für Dante (VfL Wolfsburg)
Der Innenverteidiger fährt Niemeyer an der Mittellinie mit gestrecktem Bein in die Parade und kassiert dafür den Gelben Karton.

Der eingewechselte Arnold bringt eine Flanke mit viel Schnitt an den Fünfer, aber Dost bekommt nicht genug Druck hinter das Leder und setzt seinen Kopfball am rechten Pfosten vorbei.

Über Wagner und Sailer geht es beim Aufsteiger mal wieder nach vorne. Doch auch wenn die wenigen Angriffe der Gastgeber lauthals von den Anhängern gefeiert werden, kommt wenig sinnvolles dabei raus.

Ganz wichtige Grätsche von Júnior Díaz! Draxler spielt einen Traumpass quer über das Feld zu Vieirinha, der das Leder von rechts scharf in den Strafraum tritt. Doch der Verteidiger der Lilien springt mit einem langen Ball dazwischen und kann klären.

Der Vizemeister zieht das Tempo an. Wolfsburg jetzt mit drückendem Vorteil in Ballbesitz und Feldhoheit, aber den Wölfen fehlt in der letzten Konsequenz der nötige Biss.

Wie erwartet reagiert Hecking und bringt mit U21-Nationalspieler Maximilian Arnold eine offensivere Variante für Josuha Guilavogui.

Dicke Möglichkeit für den VfL, doch Dost vergibt! Dante spielt einen klasse Pass auf den Torjäger, der mit dem Rücken zum Tor den Ball aufnimmt und sich um Sulu herumdreht. Der Wolfsburger wird gestört, sucht dennoch den Abschluss und verfehlt den Kasten nur um einige Zentimeter.

Gelbe Karte für Sandro Wagner (SV Darmstadt 98)
Wagner verliert den Ball und springt mit den Stollen voran in Vieirinha, klare Gelbe Karte.

Die Partie gewinnt etwas an Hitzigkeit. Kleine Fouls unterbrechen den Spielfluss zunehmend.

Gelbe Karte für Konstantin Rausch (SV Darmstadt 98)
Erste Verwarnung in dieser Partie für den Darmstädter, der Träsch etwas ungestüm am Hacken trifft.

...aber Dost nickt die Hereingabe heraus.

Vieirinha klärt zur Ecke für Darmstadt und das Stadion peitscht das eigene Team nach vorne...

Und fast wieder die Lilien! Ein Standard, natürlich, von Rausch segelt gefährlich vor den Kasten von Benaglio. Peter Niemeyer fliegt mit dem Kopf voraus herbei, verfehlt den Ball aber im wahrsten Sinne des Wortes um ein Haar.

Mit Daniel Caligiuri und André Schürrle sitzen hochkarätige Optionen für den Angriff auf der Bank des VfL. Wenn das hier noch länger so langsam geht, wird Dieter Hecking wohl demnächst einen neuen Spieler in den Ring werfen.

Das hat der Ex-Schalker wohl gehört. Draxler bekommt einen Ball von Dost per Kopf verlängert und hämmert aus 20 Metern volley sofort drauf. Sein Schuss geht nur haarscharf über den Querbalken!

Bei den Wölfen fehlt die Spitzigkeit und Kreativität eines Kevin De Bruyne. Der abtrünnige Mittelfeldregisseur hat eine grosse Lücke hinterlassen, die auch der hoch veranlagte Draxler bisher noch nichts zu schliessen weiss.

Weiter im Text: Wolfsburg schiebt sich den Ball zu, kommt im letzten Spielfelddrittel aber kaum zum Zuge. Der Aussenseiter hat, wie in der Vorsaison, eine starke Defensive und lässt kaum etwas zu.

Julian Draxler setzt sich am linken Flügel gegen zwei Darmstädter durch und zieht mit einem schnellen Antritt davon. Sein Abschluss mit links bleibt aber zu harmlos.

Personell unverändert starten beide Teams in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Verdienter Applaus für Darmstadt zur Pause. Torlos geht es in die Kabine. Der VfL Wolfsburg hat mehr vom Spiel und baut erwartungsgerecht den höheren Druck auf. Wirklich gefährlich sind die Gäste aus Niedersachsen bisher aber nicht vor Mathenia aufgetaucht. Für die beste Möglichkeit des Spiels sorgten die Lilien kurz vor dem Pausenpfiff selbst, als Marcel Heller halb Wolfsburg schwindelig spielte und Konstantin Rausch nur knapp am Führungstreffer vorbeigrätschte. Der vermeintliche David schlägt sich klasse gegen einen Goliath, dem vielleicht noch die Anstrengungen der Champions League in den Knochen stecken. Wir sind gespannt auf Runde zwei!

Der mit dem Wolf tanzt. Marcel Heller tanzt auch in dieser Situation Ricardo Rodríguez aus, der sich nur mit einem Foul zu helfen weiss.

Die Lilien haben die grösste Chance des Spiels! Der quirlige Heller spielt gleich drei Wolfsburger Verteidigern Knoten in die Beine und setzt sich bis zur Grundlinie durch. Von da legt er quer auf den zweiten Pfosten zu Rausch, der in die Hereingabe springt, das Leder aber nicht aufs Tor und nur an der Aussennetz bringt. An einem guten Tag und mit etwas mehr Glück ist das hier die Führung für Darmstadt.

Ricardo Rodríguez zeigt es mit seinem Distanzschuss: Ein Verlegenheitsversuch aus der zweiten Reihe geht deutlich am Tor vorbei.

Echte Torchancen sind hüben wie drüben Mangelware. Weder der Vizemeister noch der Aufsteiger vermag es, sich entscheidend vor den Kasten des Gegners zu bringen.

Kurze Aufregung im Strafraum des VfL. Luiz Gustavo bringt Jerôme Gondorf zu Fall, aber Günter Perl deutet weiterspielen an. Das war wohl auch richtig so. Zwar war ein Kontakt da, doch der reicht wohl nicht für einen Elfmeter.

Mehr als dürftiger Auftritt der Wölfe bis zu diesem Punkt. An der bisherigen Performance der Niedersachsen lässt sich ablesen, weshalb sie in dieser Saison erst zwei Zähler von fremden Plätzen mitnehmen konnten.

Gondorf klärt einen Pass von Draxler ins Aus und es gibt eine Ecke für die Gäste. Rodríguez tritt das Leder in Richtung Elfmeterpunkt, wo Naldo am höchsten steigt - doch der Brasilianer nickt den Ball weit über die Latte.

Starkes Kombination von 98. Am Ende wird Jerôme Gondorf von Josuha Guilavogui gelegt und es gibt wieder Freistoss für die Lilien, dieses Mal aus gut 35 Metern. Den bringt Rausch aber direkt in die Arme des Wolfsburger Keepers.

In Hessen nichts Neues. 15 Minuten vor der Pause kann die Heimelf mit ihrem Auftritt zufrieden sein. Vom VfL muss mehr kommen, wenn sie Christian Mathenia überwinden, oder zumindest mal prüfen wollen.

Ausgeglichene Partie in Darmstadt nach knapp einer halben Stunde. Klar, der Vizemeister hat die Platzhoheit und mehr vom Ball. Doch der Matchplan von Dirk Schuster geht bis hierhin auf: Die Null steht und der Aufsteiger lauert auf Konter.

Bereits sechs Treffer erzielten die Lilien nach ruhenden Bällen. In den letzten Minuten zeigte sich im Ansatz, wieso. Die Standards von Rausch sind brandgefährlich.

...die sich fast direkt ins Tor dreht! Benaglio muss aufpassen und zu einer weiteren Ecke klären. Die verzieht Rausch jedoch kläglich.

...den Rausch an den zweiten Pfosten bringt, doch Träsch klärt zur Ecke...

Die Darmstädter haben sich jetzt etwas befreien können und schieben sich bis in die Hälfte der Wölfe. Gustavo mit gefährlichem Spiel und es gibt Freistoss für Darmstadt aus guter Position...

Nach einer Wolfsburger Ecke ergibt sich eine gute Kontermöglichkeit für die Gastgeber, doch Aytaç Sulu rutscht aus und somit verläuft die Chance im Sande.

98 steht tief, noch aber relativ sicher.

Die Gäste aus Niedersachsen drehen am Tempomat und schnüren den Aufsteiger jetzt mehr und mehr um deren Sechzehner ein. Die Hessen kommen nur noch sporadisch zu Entlastungsschlägen.

Draxler aus der zweiten Reihe! Nach einer Viertelstunde kommt der VfL zum ersten Torabschluss. Der Nationalspieler nimmt den Ball mittig zum Tor auf und zieht quasi aus dem Stand aus 25 Metern ab. Sein Schuss senkt sich gefährlich, geht aber knapp über den Querbalken.

Tolles Gegenpressing der Gastgeber. Bereits bei Angreifer Sandro Wagner beginnen die Lilien, den Gegner unter Druck zu setzen. Aber können sie dieses hohe Tempo über 90 Minuten durchhalten?

Sportlich spricht hier ausser den Namen auf dem Feld bisher nichts für ungleiche Kräfteverhältnisse: Beide Teams haben offensive Ansätze gezeigt, der Aufsteiger spielt munter mit.

Ehrengast am Böllenfalltor: Bundestrainer Jogi Löw schaut sich das ungleiche Duell von der Tribüne aus an, flankiert von Darmstadts Präsident und Oberbürgermeister.

Günter Perl mit der ersten Fehlentscheidung. Christian Träsch gibt Konstantin Rausch einen Tritt mit, als beide einen langen hohen Ball erwarten. Der Schiedsrichter hat das nicht gesehen und lässt weiterspielen. Das hätte eine gute Freistossmöglichkeit für die Hausherren geben müssen.

Träsch schickt Draxler die rechte Aussenbahn runter. Der Ex-Schalker lässt Gondorf aussteigen und startet die Grundlinie entlang in den Strafraum, doch sein Pass auf Kruse wird vom Stürmer nicht verwertet - Chance vertan.

Der Aufsteiger startet mutig in die Begegnung. Das 4-4-1-1-System der Lilien verschiebt sich in der Offensive schnell nach vorne und macht das Spiel breit.

Tolle Atmosphäre im Stadion, das nur wegen der wenigen mitgereisten Wolfsburger Fans nicht komplett ausverkauft ist. Die Anhänger der Lilien beklatschen und bejubeln jede gelungene Aktion ihres Team frenetisch.

Behäbiges Abtasten zu Beginn der Partie. Wolfsburg wie gewohnt mit mehr Ballbesitz, Darmstadt wie erwartet sicher in der Defensive.

Schuster bleibt auch gegen den Vizemeister bei seinen Leisten: Der 98-Coach verändert sein Team nur auf einer Position und bringt Marco Sailer für den zuletzt nicht überzeugenden Techniker Jan Rosenthal.

Auf geht's! Die Gäste stossen in grün-weiss an, Darmstadt spielt in blauen Trikots.

Die Mannschaften betreten den Rasen im prall gefüllten Stadion am Böllenfalltor. Die Stimmung ist ausgelassen, das Wetter optimal für den schönsten Sport der Welt. In wenigen Momenten geht es los!

Trotz allem wolle man den Favoriten "ein bisschen ärgern", denn man habe "eine kleine Chance, einen Punkt zu behalten". Nicht zurückgreifen kann Schuster dabei auf den verletzten Abwehrmann Fabian Holland. Für Jan Rosenthal rückt zudem Marco Sailer in die Startelf.

Die Partie in Darmstadt wird vom erfahrenen Schiedsrichter Günter Perl geleitet. Der Gross- und Aussenhandelskaufmann vom MSV München pfeift seit 2005 Duelle in Deutschlands höchster Spielklasse und steht heute zum 158. Mal als Referee in der Bundesliga auf dem Feld. An der Seitenlinie wird er unterstützt von Frederick Assmuth und Thorben Siewer. Vierter Offizieller ist Thorsten Schriever.

"Wir haben die äusseren Umstände kennengelernt", erinnert sich VfL-Trainer Hecking an das Böllenfalltor. "Dort herrscht eine sehr gute Stimmung, entsprechend spielt Darmstadt mit Enthusiasmus, taktisch aber auch sehr diszipliniert." Deswegen spricht der Coach eine klare Erwartung an seine Mannschaft aus: "Wir müssen die richtige Mentalität für dieses Spiel entwickeln."

Nur wenige Tage nach dem glanzvollen Auftritt im Scheinwerferlicht der Königsklasse wartet nun also in Hessen die Pflichtaufgabe beim Aufsteiger auf die VW-unterstützte Millionentruppe. Trotz der beeindruckenden Siege gegen Eindhoven und vergangenes Wochenende gegen Hoffenheim, sollte sich die Hecking-Elf nicht zu siegesgewiss sein. Vergangene Saison taten sich die Wölfe äusserst schwer im Pokalduell mit den Lilien, gewannen erst im Elfmeterschiessen, um den Pott letztendlich nach Niedersachsen zu holen.

In die Karten spielen könnte Darmstadt dabei der Heimvorteil. Denn das rustikal-charmante Böllenfalltor ist in Zeiten des High-Tech-Profifussballs ein echtes Relikt vergangener Tage. Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs weiss: "Das ist eine andere Welt. Inzwischen sind fast alle Stadien auf dem neuesten Stand, da ist Darmstadt noch nicht angekommen." Doch er stellt auch klar, dass das keine Ausrede sein darf. "Das sind ungewöhnliche Umstände, für uns ist das aber kein Problem. Für uns muss nicht immer alles optimal sein."

Mit einem Sieg gegen die Gäste aus Niedersachsen könnte die Elf von Trainer Dirk Schuster heute sogar am amtierenden Vizemeister vorbeirauschen, es winkt gar ein Platz auf den internationalen Rängen. Kein Grund, vorzeitig abzuheben, weiss der Übungsleiter. Seine Realitätsnähe und Bodenhaftung wird er über den momentanen Erfolg nicht verlieren. Angesichts der anstehenden Aufgabe konstatiert er: "Wolfsburg hat deutschlandweit eine der besten Mannschaft, vielleicht sogar europaweit."

Darmstadt gegen Wolfsburg. Ein klassisches David-Goliath-Szenario, hätte man vor der Saison gemeint. Aber? Der Aufsteiger aus Hessen schlägt sich mit Bravour. Spielerisch mit Defiziten, kommen die Lilien über den Kampf und errungen mit leidenschaftlichen Einsätzen bereits 13 Zähler für das grosse Ziel, den Klassenerhalt. Erst zweimal musste sich der SV von 1898 in der laufenden Spielzeit geschlagen geben. Schalke, Dortmund, Leverkusen: Ausser den Bayern haben bisher alle vermeintlich Grossen gegen die Darmstädter Federn gelassen.