Fazit:
Borussia Dortmund gewinnt das letzte Heimspiel der Hinrunde verdient mit 4:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt. Damit bleibt der BVB mit nur fünf Punkten Rückstand ärgster Verfolger der Bayern und verschafft sich neun Zähler Luft auf Hertha BSC. Bis zum Ausgleich in der 24. Minute ist die Spielweise der Hessen aufgegangen. Eine Sechserkette hat dem BVB das Leben schwer gemacht und Konter haben Gefahr generiert. Über die gesamte Spielzeit haben die Westfalen den Ton angegeben, aber erst nach fast 15 Minuten in Überzahl die Führung erzielt. Letztlich hätte die Packung für die Eintracht noch höher ausfallen können - nicht nur wegen eines verschossenen Elfmeters der Dortmunder. Frankfurt rutscht noch ein Stück tiefer in die Krise und muss zum Jahresabschluss dringend punkten.
Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Abend!

Frenetisch feiern die Borussia-Fans den klaren Sieg ihrer Mannen. Vergangene Saison haben die Schwarz-Gelben insgesamt nur 13 Siege eingefahren. Nach dem heutigen Spiel sind es schon zwölf.

Mit dem irregulären Tor zum 4:1 ist die Entscheidung gefallen. Dortmund stellt mit 46 erzielten Treffern sogar eine stärkere Offensive als Ligaprimus und Rekordmeister Bayern München (45).

Tooor für Borussia Dortmund, 4:1 durch Adrián Ramos
İlkay Gündoğan öffnet das Feld durch einen starken Pass auf Łukasz Piszczek. Halbrechts vor dem Sechzehner flankt die Nummer 26 platziert in die Mitte. Dort schiebt Adrián Ramos die Kugel aus einer klaren Abseitsposition heraus volley in die Maschen ein. Weil die Unparteiischen es nicht gesehen haben, zählt auch dieser Treffer. Es ist das zweite Saisontor für Adrián Ramos.

Auf Sparflamme lassen die Westfalen die Uhr runterlaufen. Frankfurt kann zu zehnt einfach nichts mehr ausrichten. Veh ermöglicht Nico Rinderknecht aus der eigenen U19 sein erstes Bundesliga-Spiel. Abraham, der mit vier Gelben Karten vorbelastet ist, hat Feierabend.

Adrián Ramos spielt in einer Vier-gegen-Vier-Situation einen ganz schwachen Pass Richtung Elfmeterpunkt. An Freund und Feind vorbei rollt die Kugel ins Aus.

Letzter Wechsel beim Gastgeber! Adrián Ramos geht auf den linken Flügel, Aubameyang bleibt im Zentrum, Castro positioniert sich auf der rechten Seite.

Dortmund hat nur in der Meistersaison 2010/11 nach 15 Spielen mehr Punkte auf dem Konto gehabt als jetzt. Neun Zähler Vorsprung auf Rang drei sind nach dem 15. Spieltag ausserdem Bundesliga-Rekord seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel. Natürlich ist dem BVB die Vize-Herbstmeisterschaft nicht mehr zu nehmen. Vor allem nicht nach einem weiteren Heimsieg.

Unglückliche Äusserungen, einige Patzer und zuletzt eine leichte Erkrankung: Heute scheinen alle Strapazen vergessen. Mats Hummels hat ein Tor eingeleitet und einen Treffer selbst erzielt. Tuchel beweist Feingefühl und beschert seinem Kapitän einen würdigen Abgang - mit Applaus statt Pfiffen!

Gekonnt lässt die Tuchel-Elf das runde Leder um den gegnerischen Strafraum zirkulieren und spielt quer um das Frankfurter Tor herum.

Weiterhin liegt die schwarz-gelbe Borussia mit einem Mann und zwei Toren vorne. Zwar ist der Kuchen noch nicht gegessen, aber die Hessen müssen schon mehr unternehmen, um noch ein Stückchen abzubekommen.

Dass mit totaler Defensive nichts mehr zu holen ist, hat Frankfurt nun eingesehen. In der Schlussviertelstunde ist die Mannschaft von Armin Veh weiter nach vorne gerückt und sucht immerhin vereinzelt den Weg Richtung Dortmunder Gehäuse.

Gute Chance für die Eintracht! Fahrlässig verliert Gündoğan in der eigenen Hälfte den Ball. Meier macht Tempo und spielt in den Lauf von Constant Djakpa, der aus halblinker Position und knapp zehn Metern überhastet über den Querbalken schiesst.

Allmählich gehen die Westfalen in den Modus "Ergebnisverwaltung" über. Tuchel gefällt das gar nicht. Wild gestikuliert er am Spielfeldrand und fordert wieder mehr Offensivaktionen.

"Im Normalfall kann nichts gross erwartet werden, wenn man realistisch ist“, so Veh vor der schwierigen Auswärtsaufgabe im Ruhrgebiet. Diese Einschätzung trifft wohl zu.

20 Minuten stehen regulär noch auf der Uhr. Unter normalen Umständen brennt für den Tabellenzweiten nichts mehr an. Trotzdem dürfte ein weiteres Tor endgültig den Deckel draufmachen und Frankfurt den letzten Rest Hoffnung nehmen.

Nun setzt Henrikh Mkhitaryan die Kugel aus elf Metern in halbrechter Position knapp am Tor vorbei.

Bender legt rechts raus zu Henrikh Mkhitaryan, dessen Flanke von Alexander Meier ins Seitenaus geblockt wird.

Timothy Chandler gewinnt das Laufduell gegen Gonzalo Castro und sichert das Spielgerät für die Weissen, die phasenweise kaum noch aus der eigenen Hälfte kommen.

Das muss das 4:1 sein! Gonzalo Castro köpft die Pille nach einem abgewehrten Schuss von links an den zweiten Pfosten. Dort köpft Henrikh Mkhitaryan das Ding aus vier Metern über das leere Gehäuse!

Natürlich müssen die Hessen jetzt aufpassen, nicht komplett zerlegt zu werden. Bis zur 57. Minute haben die Frankfurter in Unterzahl gut agiert. Nun droht der Zerfall.

Tooor für Borussia Dortmund, 3:1 durch Mats Hummels
Dynamisch dringt Henrikh Mkhitaryan über die linke Seite in den Sechzehner ein und spielt die Kugel scharf ins Zentrum. Kagawa spielt zurück und der Armenier passt erneut in den freien Raum. Im Gewusel zieht Kapitän Hummels mit links ab und erzielt seinen zweiten Saisontreffer.

Frech, frecher, Pierre-Emerick Aubameyang! Er sieht, dass Hrádecký weit vor seinem Kasten steht und lupft aus mehr als 26 Metern. Sein Versuch mit dem Aussenrist geht klar am Tor vorbei. Es wäre sein 48. Bundesliga-Treffer gewesen.

Gerd Müller hat in der Saison 1971/72 40 Tore geschossen, was bis heute historischer Saisonrekord in der Bundesliga ist. Nach 15 Spieltagen hat der "Bomber der Nation" damals "nur" 13 Tore auf dem Konto gehabt, nach der Hinrunde 17 Treffer. Pierre-Emerick Aubameyang liegt mit aktuell 18 Hütten bereits auf Rekordkurs. Er hat, wie Müller 1971/72, im Schnitt alle 77 Minuten einen Treffer erzielt.

Tooor für Borussia Dortmund, 2:1 durch Pierre-Emerick Aubameyang
Die Fahne des Assistenten bleibt unten und die Bude zählt. Kagawa startet zum richtigen Zeitpunkt halblinks in den Strafraum und schiebt einen Gündoğan-Aussenrist-Pass direkt quer auf den Gabuner. Aus wenigen Metern schiebt Pierre-Emerick Aubameyang locker zu seinem 18. Treffer in der laufenden Saison ein. Bisher hat der Gabuner im Jahr 2015 29 Mal geknipst.

20 Meter in der gegnerischen Hälfte stehend, ist Hummels der letzte Mann der Hausherren. Diese extrem offensive Spielweise könnte den Dortmundern womöglich noch zum Verhängnis werden.

Alexander Meier klärt kurz vor der Linie und verhindert so, dass ein Schuss von Shinji Kagawa einschlägt. Eingeleitet worden ist die Aktion von Hummels.

Makoto Hasebes Flanke nach einem Pass von Constant Djakpa verunglückt gänzlich. Trotzdem zeigt die Aktion, dass der Tabellen-14. nicht aufgegeben hat.

Viel überlegener könnten die Westfalen kaum sein. Hinten rühren neun Weisse Beton an und können sich zudem auf Schlussmann Lukáš Hrádecký verlassen. In dieser Phase brauchen die Schwarz-Gelben ein Tor als Dosenöffner. Gegen den tiefstehenden Gegner können die Borussen ihr Tempospiel nicht ausnutzen.

David Kinsombi kommt nach einer Castro-Ecke vor Aubameyang an den Ball. Letztlich gibt es den elften Eckball für den BVB. Auch der von İlkay Gündoğan hereingebrachte Standard führt nicht zum Tor. Kagawas Schuss aus 19 Metern ist zu unplatziert.

Reus scheint sich offenbar links an der Leiste verletzt zu haben. Genaueres ist noch nicht bekannt.

Castro rutscht an der Strafraumgrenze aus und erreicht Mkhitaryans feinen Querpass nicht mehr.

Dortmund gibt auch nach Wiederanpfiff den Ton an, findet jedoch noch zu selten Lücken, weil Frankfurt bei gegnerischem Ballbesitz mit einer Sechser-Abwehrkette agiert. Mit einem Lucky-Punch wollen die verbliebenen neun Feldspieler der Gäste den Favoriten ärgern.

Mühelos fängt Bürki eine schwache Seferović-Flanke von der linken Aussenbahn.

Noch ein Nachtrag zum Platzverweis von Medojević: Eigentlich hätte die Nummer 25 der Gäste ausgewechselt werden sollen. Deshalb ist Veh besonders geladen gewesen. Zur Pause hat Tuchel wütend verkündet: "Wir müssten eigentlich mit 7:0 führen". Damit hat er nicht ganz Unrecht.

Henrikh Mkhitaryans Hereingabe von der rechten Seite bringt keine Gefahr, führt über Umwege aber zu einem weiteren Eckstoss. Hrádecký greift den Ball aus der Luft.

Gegen David Abraham holt Aubameyang eine Ecke heraus.

Stefan Aigner ist auf Seiten der Weissen direkt in der Kabine geblieben. Für ihn steht Timothy Chandler auf dem Rasen.

Und damit rein in die zweite Halbzeit. Mal sehen, wie die Aussenseiter die Unterzahl kompensieren.

Halbzeitfazit:
Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt trennen sich nach teilweise kuriosen 45 Minuten mit 1:1. In den ersten Minuten schienen die Schwarz-Gelben die Hessen zu überrollen. Durch einen starken Konter und einen eiskalten Meier (6.) sind die Gäste jedoch in Führung gegangen. Dortmund ist sehenswert der Ausgleich durch Mkhitaryan (24.) gelungen. Im Anschluss hat der favorisierte BVB mehrere hochkarätige Chancen generiert, kurz vor der Pause einen Elfmeter verschossen und darf die restliche Zeit mit einem Mann mehr auf dem Platz spielen.

Es laufen die letzten Sekunden der einminütigen Nachspielzeit.

Gelb-Rote Karte für Slobodan Medojević (Eintracht Frankfurt)
Zweimal Gelb ist in diesem Falle Gelb-Rot! Eine konsequente und richtige Entscheidung des Unparteiischen. Mit einer Verwarnung im Gepäck, muss Medojević das Ganze einfach geschickter lösen und Castro das Leder wegspitzeln.

Elfmeter für die Borussia! Slobodan Medojević rutscht Gonzalo Castro von hinten in die Parade und bringt ihn zu Fall. Ungeschickter kann man kaum zu Werke gehen.

Elfmeter verschossen von Pierre-Emerick Aubameyang, Borussia Dortmund
Mein lieber Onkel Otto! Bisher hat er alle fünf Strafstösse verwandelt. Jetzt schiesst Aubameyang gut einen Meter rechts neben den Kasten. Lukáš Hrádecký wäre ohnehin in der richtigen Ecke gewesen.

Früh wird Thomas Tuchel zu einem Wechsel gezwungen. Die Verletzungsproblematik um Nationalspieler Reus reisst nicht ab. Shinji Kagawa ersetzt ihn.

Immer wieder fasst sich Marco Reus an den Oberschenkel. Offenbar hat er ein muskuläres Problem.

Fair stoppt der Argentinier David Abraham den Gabuner Pierre-Emerick Aubameyang halbrechts im Eintracht-Strafraum. Zwar kommt der BVB-Torjäger noch zum Schuss, verzieht allerdings deutlich. Starke Aktion!

Stefan Aigner wartet bei einem Konter zu lange mit seinem Pass auf den freien Haris Seferović. So kann Dortmund wieder zurücklaufen.

Dicke Chance für die Heimelf! Erst sprintet Aubameyang links bis zur Grundlinie und überläuft Torwart Hrádecký. Sein Pass an den zweiten Pfosten zu Mkhitaryan ist zu schlampig gespielt. Mkhitaryan leitet unsauber weiter zu Gündoğan, der letztlich mit einem eher harmlosen Schuss an Hrádecký scheitert! Wahnsinn!

Wieder spielt Hummels einen Zuckerpass - diesmal auf Reus. Der steht im Abseits und deshalb zählt Aubameyangs Treffer vom zweiten Pfosten aus nicht. Korrekt gesehen von Schiedsrichterassistent Tobias Christ.

Aubameyangs Hereingabe von links bleibt an David Kinsombi hängen.

Lautstark peitschen die heimischen Anhänger ihren Klub nach vorne. Trotzdem finden Reus und Co. aktuell keine Lücke im hessischen Abwehrbollwerk.

Elf Minuten plus Nachspielzeit sind in Durchgang eins noch zu absolvieren. Borussia Dortmund hat definitiv mehr vom Spiel und diktiert das Geschehen. Frankfurt bleibt über Konter und grosse Kaltschnäuzigkeit gefährlich. Es ist ein interessantes Spiel.

Piszczek flankt, Aubameyangs Direktabnahme fliegt in Hrádeckýs Hände.

Aleksandar Ignjovski mäht Gonzalo Castro links an der Grundlinie um, obwohl der Ball eigentlich ins Aus rollt. Schiedsrichter Christian Dingert hält sich geschickt raus und zeigt an, dass die Kugel bereits im Aus gewesen sei. Sonst hätte es einen Elfmeter für die Westfalen geben müssen. Dortmund nutzt die folgende Ecke nicht.

Am rechten Strafraumrand hält Piszczek das Leder schön im Spiel. Er spielt zu Gündoğan, dessen Halbflanke von Hrádecký aus der Luft gepflückt wird.

...Slobodan Medojević köpft Gündoğans Freistossflanke raus. Reus versucht sein Glück mit einem Fernschuss - drüber.

Freistoss für Dortmund in halblinker Position rund 32 Meter vor dem Tor...

Gelbe Karte für Slobodan Medojević (Eintracht Frankfurt)
Mit gestrecktem Bein säbelt er Julian Weigl von der Seite um und kassiert zu Recht seine erste Verwarnung in der laufenden Saison.

Nach dem Ausgleichstreffer belagern die BVB-Akteure den Strafraum der Weissen wieder mit sieben Mann.

Damit bleibt es dabei: Borussia Dortmund ist der einzige Bundesligist, der bislang in allen 16 Partien mindestens einen Treffer erzielt hat. Das ist mal eine Hausnummer.

Tooor für Borussia Dortmund, 1:1 durch Henrikh Mkhitaryan
Und da ist der Ausgleich für die Schwarz-Gelben! Hummels spielt einen Weltklasse-Pass aus dem linken Halbfeld in den Strafraum. Der Ball kommt genau in den Laufweg von Pierre-Emerick Aubameyang. Aus voller Fahrt hat der Gabuner das Auge für den freien Mitspieler, spielt quer am Fünfer entlang und vorbei an Keeper Hrádecký. Mkhitaryan muss aus kürzester Distanz nur noch den linken Schlappen hinhalten. Lässig netzt er in die verwaisten Maschen ein.

Constant Djakpas 25-Meter-Schuss landet sicher in den Armen von Roman Bürki. Der macht den Ball, ähnlich wie Frankfurt beim 1:0, ganz schnell. Doch letztlich kommt Mkhitaryans Pass auf Aubameyang nicht an.

In den ersten fünf Minuten haben die Gastgeber ihren gefürchteten "Vollgas-Fussball" zelebriert und Frankfurt dauerbelagert. Dann haben die Gäste einen Angriff stark zu Ende gefahren und so die Führung erzielt. Zwar hat Dortmund immer noch mehr Ballbesitz, aber es fehlen die Tiefe im Spiel, Tempo und Präzision.

Ein schlechtes Omen für den BVB muss dieses Zwischenergebnis nicht sein. Dortmund hat diese Saison schon fünf Pflichtspiele nach einem Rückstand gewonnen.

Gonzalo Castro sucht immer wieder Pässe in die Tiefe. Doch bislang machen die Hessen die berühmte Schnittstelle gut dicht. Bastian Oczipka kloppt die Kugel kompromisslos Richtung Mittelkreis.

"Wir werden liefern", so Tuchel vor dem Match: "Der Ton hat sich geändert seit der letzten Niederlage gegen Darmstadt, da sind alle Lampen an. Deshalb erwarte ich eine Eintracht, die den Ernst der Lage erkannt und anders trainiert hat."

Tatsächlich überlassen die Schwarz-Gelben der Auswärtsmannschaft nun immer mehr den Ball. Dadurch können die Frankfurter ihr Spiel aufbauen. Ein langer Pass von Sven Bender auf Łukasz Piszczek segelt ins Toraus.

Pierre-Emerick Aubameyang kann David Abraham auf der rechten Seite nicht ausspielen. Dabei wäre der parallel mitgelaufene Reus völlig frei gewesen. Pech für den grossen Favoriten.

Gegen den Ball arbeiten die Hessen übrigens mit einem 6-3-1. Derweil rutscht Łukasz Piszczek weg und kann das Leder im gegnerischen Sechzehner nicht verarbeiten. Mit zunehmender Spieldauer hält Frankfurt den BVB aber besser vom eigenen Tor weg.

Am Spielfeldrand wirkt Thomas Tuchel sehr angespannt. Natürlich kann es ihm nicht gefallen, dass seine Mannen das Spiel derart aus der Hand gegeben haben bzw. ein solch unnötiges Gegentor zugelassen haben.

Constant Djakpa kocht Henrikh Mkhitaryan auf der rechten Aussenbahn gekonnt ab und holt einen Abstoss raus.

Wie so oft in der laufenden Saison, kassiert Borussia Dortmund einen vermeidbaren Gegentreffer. Gerade als die Borussen alles im Griff zu haben schienen, kontert die Eintracht den Tabellenzweiten gnadenlos aus. Warum gleich drei Abwehrspieler nur zuschauen und Seferović oder Meier nicht angreifen, ist vollkommen unverständlich.

Der Ball zappelt im Netz. Doch Henrikh Mkhitaryan hat bei seiner Vorlage auf Aubameyang im Abseits gestanden. Gut gesehen von den Unparteiischen.

Tooor für Eintracht Frankfurt, 0:1 durch Alexander Meier
Was ist denn hier los? Hrádecký leitet diesen überraschenden Treffer durch einen langen Abschlag auf Haris Seferović ein. Seinen Querpass in die Mitte lässt Makoto Hasebe durch. Eiskalt schlenzt Torschützenkönig Alexander Meier die Pille aus ca. 21 Metern links in den Kasten der Gastgeber. Auch Roman Bürki sieht nicht sonderlich gut aus, sieht den Schuss aber wohl erst spät.

Diese bringt wieder nichts ein. Aus dem Hintergrund schiesst Reus harmlos in die Arme des Frankfurter Keepers.

İlkay Gündoğan zieht halbrechts im Strafraum ab und visiert das kurze Eck an. Rechtzeitig fährt Hrádecký den Arm aus und pariert zur vierten Dortmunder Ecke.

Haris Seferović attackiert Mats Hummels sehr früh an der Mittellinie und versucht so, den Spielaufbau der Heimmannschaft zu stören. Davon unbeeindruckt, lassen die Schwarz-Gelben die Kugel in den eigenen Reihen zirkulieren.

Aleksandar Ignjovski klärt gegen Pierre-Emerick Aubameyang und blockt dessen Schuss.

Während alle BVB-Spieler in der Hälfte der Gäste stehen, kommen die Frankfurter bei Ballbesitz nur zögerlich hinten raus. Insgesamt ist der Eintracht anzumerken, dass zum einen das Selbstvertrauen im Keller ist und zum anderen viele wichtige Spieler fehlen.

...Lukáš Hrádecký pflückt den dritten Standard von der rechten Seite letztlich sicher aus der Luft. Gefahr sieht anders aus.

Es folgen gleich drei Eckbälle der Borussen...

Erster Aufreger im Strafraum der Hessen! Aus der Drehung schickt Gonzalo Castro den bereits gestarteten Marco Reus in den gegnerischen Strafraum. David Kinsombi grätscht rein und trifft zuerst den Ball. Dann rauschen Reus und Lukáš Hrádecký zusammen.

Bei rund sechs Grad, einigen Wolken und mittlerer Regenwahrscheinlichkeit stossen die Gäste in weissen Trikots an. Beide Vereine spielen in einem 4-2-3-1-System. Frankfurt agiert im ersten Durchgang von rechts nach links.

Geleitet wird die vorletzte Bundesliga-Partie des Kalenderjahres vom 35-jährigen Unparteiischen Christian Dingert. An den Seitenlinien assistieren ihm Tobias Christ sowie Arne Aarnink. Bibiana Steinhaus ist die vierte Offizielle.

Der BVB ist seit elf Heimspielen in der Bundesliga ungeschlagen (zehn Siege, ein Remis). Das ist ligaweit die längste Serie. Als einzige Mannschaft hat Dortmund in jedem Saisonspiel getroffen. Frankfurt hat dagegen in acht der letzten zwölf Auswärtsspiele keinen Treffer erzielt. Immerhin hat die Mannschaft von Armin Veh auswärts mehr Punkte (acht) geholt als im eigenen Stadion (sechs). 40 der 84 Bundesliga-Spiele gegen Frankfurt gewannen die Borussen. Gegen keinen anderen Klub feierten die Schwarz-Gelben in der Bundesliga mehr Erfolge.

Vorab noch ein paar Leckerbissen für alle Zahlen-Freunde: Wettbewerbsübergreifend ist das heutige Match das 23. BVB-Heimspiel im Jahr 2015. Dabei schoss Dortmund satte 69 Buden. Frankfurt verlor fünf der letzten sechs Pflichtspiele gegen den BVB und blieb dabei sogar in vier Duellen ohne eigenes Tor. Zudem gewannen die Hessen lediglich eines der letzten 18 Spiele in Dortmund – und zwar mit 3:2 am 7. Februar 2010.

In wenigen Minuten geht es auf dem Rasen zur Sache. Freuen wir uns auf ein hoffentlich faires und spannendes Spiel!

"Er hat gestern trainiert und ich gehe davon aus, dass er spielen kann", erklärte Tuchel gestern zur Personalie Ilkay Gündogan, der gegen PAOK Saloniki pausiert hatte. Der 25-jährige Nationalspieler und Dortmunder Mittelfeldstratege hat beim VfL Wolfsburg erlittene Rückenverletzung auskuriert und spielt heute von Beginn an. Erik Durm und Nuri Şahin fehlen dem Heimteam weiterhin. Im Vergleich zum Spiel gegen PAOK gibt es acht Änderungen in der Startelf.

"Der Ton in Frankfurt ist jetzt ein anderer. Da brennt der Baum", machte Thomas Tuchel beim kriselnden Gegner einen Stimmungsumschwung ins Negative aus. Heute könnte sich die Krise der Hessen weiter verschärfen: Armin Veh gewann als Trainer nur eines von 16 Spielen gegen Dortmund. In den letzten zehn Duellen mit den BVB holte er bloss zwei Punkte.

Ziemlich angespannt gestaltet sich die Tabellensituation bei den Gästen aus Hessen. Nach 15 Spielen können die Frankfurter nur magere 14 Punkte vorweisen und sind 14. der Liga. Nach dem "ermauerten" 0:0 gegen den bis dato makellosen Brachenprimus aus München, holte das Team um Coach Armin Veh in den nächsten vier Spielen insgesamt nur ein Pünktchen. Ein Zähler trennt die Eintracht von der Abstiegszone. "Ich will nicht diskutieren, sondern Leistung sehen", forderte Veh angesichts der desolaten Bilanz von einem Dreier in den letzten zwölf Pflichtspielen: "Ich hoffe nicht, dass wir so weit hinten stehen wie gegen die Bayern. Obwohl, wenn's so ausgeht...".

Bei den Gästen ist der Schweizer Nationalspieler Haris Seferović wieder rechtzeitig fit geworden. Zuletzt hatte die Nummer neun über Muskelprobleme geklagt. Verzichten muss Frankfurt auf die gelbgesperrten Marco Russ, Marc Stendera und Carlos Zambrano. Emil Balayev, Johannes Flum, Sonny Kittel sowie Luc Castaignos sind verletzt.

National läuft es dagegen rund für den aktuellen Tabellenzweiten. Längst haben sich die Schwarz-Gelben von dem 1:3-Ausrutscher beim Hamburger SV erholt. Einem lockeren 4:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart liessen die heutigen Hausherren ein emotionales 2:1 bei Vizemeister VfL Wolfsburg folgen. Bei einem absolvierten Spiel weniger, fehlen den Dortmundern acht Punkte zum Rekordmeister aus München. Sechs Zähler Luft hat man auf Hertha BSC. Dieser Vorsprung könnte auf neun Punkte ausgebaut werden.

"Gegen Saloniki haben wir eine Belastungssteuerung vorgenommen und nicht unbedingt die erste Elf spielen lassen, um für die letzten drei Spiele des Jahres total fit zu sein", erklärte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel nach der 0:1-Heimpleite in der Europa League gegen PAOK Saloniki. Durch die zweite Niederlage in Serie ist der BVB "nur" Zweiter in der Gruppe C geworden. In der Zwischenrunde kann Borussia Dortmund daher auf Schwergewichte wie Manchester United oder den von Ex-Coach Jürgen Klopp trainierten FC Liverpool treffen.

Während die gastgebenden Borussen mit dem zwölften Saisonsieg Herbstmeister Bayern München weiterhin auf den Fersen bleiben wollen, könnte sich die Eintracht mit einem Punktgewinn etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen. Trotz der unterschiedlichen Ambitionen beider Klubs, verspricht das vorletzte Bundesliga-Spiel des Jahres jede Menge Spannung. Egal für welches Ziel – beide Vereine wollen unbedingt punkten...