Fazit:
Wolfsburg und Darmstadt trennen sich 1:1 - und keiner ist ganz zufrieden. Die Hausherren waren die dominierende Mannschaft, konnten sich aber kaum wirklich zwingende Chancen herausspielen und sahen nach dem Lucky Punch durch Darmstadts Sandro Wagner aus der 82. Minute schon wie der Verlierer aus. Dann fasste sich der heute stärkste Wolfsburger Schürrle ein Herz und erzielte in der Nachspielzeit mit einem Gewaltschuss den Ausgleich. Der VfL geht also nicht komplett leer aus im Rennen um die Champions-League-Plätze, während die Lilien den nächsten Nackenschlag kurz vor dem Abpfiff hinnehmen müssen. So bleibt es auch im Klassenkampf für die Hessen weiterhin spannend. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Abend!

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:1 durch André Schürrle
Der beste Wolfsburger erlöst die Gastgeber! Geburtstagskind Kruse legt einen hohen Ball an der Strafraumkante mit der Brust ab für Schürrle. Der Weltmeister fackelt nicht lange und bringt das Spielgerät per Flachschuss aus 20 Metern im Kasten unter.

Luiz Gustavo sinnbildlich für das Spiel der Wölfe: Der Brasilianer fasst sich aus der zweiten Reihe ein Herz, knallt das Leder aber in den Oberrang.

Vier Minuten Nachspielzeit in Wolfsburg.

Gelbe Karte für Jerôme Gondorf (SV Darmstadt 98)
Der Darmstädter hält den Schlappen gegen Träsch drauf und sieht die Gelbe Karte.

Selbst ein Punkt wäre eigentlich zu wenig für den VfL, der die Champions League langsam aber sicher aus dem Blick verliert. Eine Niederlage kann sich der Viertelfinalist der Königsklasse eigentlich nicht erlauben.

Die Zeit läuft gegen den Vizemeister. Wolfsburg läuft jetzt etwas verbittert an und versucht es aus allen Lagen; Darmstadts Abwehrbollwerk hält weiterhin stand.

Den muss er machen! Kruse hat links im Strafraum den Kopf oben und bringt eine scharfe Flanke in Richtung zweiter Pfosten. Dort kommt Arnold angerauscht und schafft es tatsächlich nicht, den Ball mit seinem schwachen Rechten im Tor unterzubringen.

Der Darmstädter Top-Torjäger sticht erneut genau im richtigen Moment zu und bringt sein Team in Front. Durch einen Sieg heute würden sich die Hessen vorerst auf Rang 13 vorschieben und etwas mehr Luft zwischen sich und die Abstiegszone bringen.

Tooor für SV Darmstadt 98, 0:1 durch Sandro Wagner
Die Lilie blüht kurz vor Schluss auf! Im Mittelfeld geht es nach Ballgewinn ganz schnell - vom Zentrum geht der Ball auf den rechten Flügel, wo Heller durchstartet und auf Höhe der Strafraumkante in die Mitte legt. Dort steht Sandro Wagner, wer auch sonst?, genau richtig und schiebt unter Koen Casteels hindurch zur Führung für Darmstadt ein.

Nächster offensiver Wechsel bei den Wölfen. In den letzten zehn Minuten soll der Brasilianer Bruno Henrique dabei helfen, die Weichen doch noch auf Sieg zu stellen.

Im Gegenzug kommt Leandro Putaro erstmals zu einem Abschluss. Doch auch der neue Mann scheitert an Christian Mathenia.

Heller ist schneller. In dieser Situation scheinbar etwas zu schnell - der Linienrichter zeigt Abseits an. Hier liegen die Unparteiischen falsch, der Angreifer war rechtzeitig gestartet und den Lilien wird eine gute Chance genommen.

Luiz Gustavo prüft Mathenia aus spitzem Winkel, quasi von der Grundlinie, mit einer Direktabnahme. Wieder ist der Darmstädter Schlussmann auf dem Posten und besteht diese Aufgabe ohne Probleme.

Der VfL wechselt offensiv und bringt den Nachwuchsspieler Leandro Putaro für Josuha Guilavogui. Er mimt für die Schlussphase den Stürmer im Zentrum und soll die Wölfe noch auf die Siegerstrasse bringen.

Wolfsburgs Offensivdruck nimmt zu, bietet den Lilien aber wiederholt die Möglichkeit, mit schnellen Kontern das Mittelfeld zu überbrücken. Vielleicht hat die Elf von Dirk Schuster heute sogar das Zeug, mit einem Lucky Punch den Dreier in Niedersachsen zu holen.

Auf der anderen Seite kann Jerôme Gondorf über links in den Strafraum eindringen und Mario Vrančić bedienen. Der Lilien-Angreifer scheitert aus kurzer Distanz und spitzem Winkel am wachsamen Dante in der Innenverteidigung Wolfsburgs.

Wieder der Weltmeister! André Schürrle versucht sich aus der zweiten Reihe und prüft den Darmstädter Schlussmann, doch Mathenia bleibt in dieser Situation erster Sieger.

Klasse Aktion der Hausherren! Dante eröffnet das Spiel mit einem tollen Diagonalpass auf Vieirinha, der von rechts das Leder in die Mitte zu Schürrle bringt. Der Weltmeister, Aktivposten bei den Wölfen, bleibt aber an Darmstadts Abwehr hängen.

Eine gute Stunde ist gespielt - Wolfsburg macht eine Menge richtig, kann sich aber nicht wirklich gefährlich vor Christian Mathenia positionieren. Darmstadt liefert erneut eine solide Vorstellung auf fremdem Platz und dürfte mit einem Zähler beim Vizemeister gut leben können. Doch noch bleiben gute 30 Minuten auf der Uhr.

...doch den vergeigt Schäfer komplett.

Rajković räumt Arnold kurz vor dem Strafraum um, Schiedsrichter Schmidt gibt Freistoss für die Wölfe aus guter Position...

Max Kruse scheitert mit einer Flanke von rechts an Aytaç Sulu. Das Wolfsburger Geburtstagskind ist heute komplett abgemeldet und fällt nicht weiter ins Gewicht.

Einen Versuch wert: Ein Lupfer in den Strafraum sollte Schürrle bedienen, doch Mathenia ist hellwach, kommt aus seinem Kasten und wirft sich auf den Pass.

Wolfsburg zieht die Kreise nun enger um den Darmstädter Strafraum und zeigt sich im Vergleich zum Duell mit Hoffenheim dynamischer im Angriff. Trotzdem fehlt bei den Wölfen der richtige Biss im letzten Spielfelddrittel.

Auch die 1000 mitgereisten Anhänger des SV 98 machen ordentlich Lärm auf den Rängen und feuern ihre Lilien an. Momentan ist der Spielfluss durch die Behandlungspausen allerdings unterbrochen.

Nächste harte Attacke. Luiz Gustavo bleibt liegen, nachdem er an der Seitenlinie von Mario Vrančić umgeräumt wird. Das hätte durchaus eine Gelbe Karte mit sich ziehen können.

Jerôme Gondorf bleibt nach Zusammenprall mit dem eigenen Mann liegen. Der Darmstädter muss an der Seitenlinie behandelt werden.

Weiter im Text: Personell unverändert starten beide Mannschaften in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Torlos geht es zum Pausentee: Darmstadt 98 beweist auch in der Autostadt, weshalb die Lilien die drittbeste Auswärtsmannschaft hinter Bayern und Dortmund sind. Die Mannschaft von Dirk Schuster spielt eine gute Mischung zwischen Gegenpressing und solider Defensive, an der sich die Wölfe die Zähne ausbeissen. Vom Vizemeister kommt in der Vorwärtsbewegung zu wenig, vor allem die zahlreichen Fehlpässe müssen die Hausherren einstellen. Wir sind gespannt auf den zweiten Durchgang, bis gleich!

Gelbe Karte für André Schürrle (VfL Wolfsburg)
Der Nationalspieler zieht ein taktisches Foul und sieht die erste Gelbe Karte der Partie.

Kurz vor der Pause haben wir noch keine Tore gesehen. In Wolfsburg begegnen sich die Hausherren und Darmstadt auf interessantem Niveau, ohne wirklich konsequent abschliessen zu können.

Schürrle mit dem Kopf! Der Weltmeister kommt am langen Pfosten an eine Hereingabe aus dem Halbfeld, setzt seinen Versuch aber aus spitzem Winkel am Kasten vorbei.

Caligiuri hält sich beim Verlassen des Spielfelds die Leiste - das sieht nicht gut aus. Gute Besserung an den Wolfsburger.

Daniel Caligiuri sitzt auf Höhe der Mitellinie und scheint nicht weitermachen zu können. Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Peter Niemeyer ist die Partie für den Italiener vorbei.

An der Seitenlinie macht sich Christian Träsch zur Einwechslung bereit. Das ist früh in der Partie und möglicherweise einer Verletzung geschuldet?

Von Darmstadt kommt nicht mehr viel nach vorne. Nach einer fulminanten Anfangsphase besinnen sich die Lilien wieder auf die Defensivarbeit und lauern ab und an auf Kontermöglichkeiten.

...und der ist nicht ohne! Schürrle schlenzt den ruhenden Ball über die Mauer und knapp am linken Pfosten vorbei! Mathenia atmet einmal tief durch.

Rajković versieht Arnold von hinten mit einem Pferdekuss - der Wolfsburger bekommt einen Freistoss aus guter Position vom linken Strafraumeck zugesprochen...

Wolfsburg macht das Spiel breit und nimmt Vieirinha und Caligiuri wiederholt über die Aussen mit. Darmstadt macht derweil die Mitte eng und steht dicht gestaffelt um den eigenen Strafraum.

Erste gute Möglichkeit für den VfL: Caligiuri setzt sich gegen Gondorf durch und schnappt sich den Ball im gegnerischen Strafraum. Der Italiener legt sich das Leder auf den linken Schlappen und zieht ab - sein Schuss rauscht knapp am kurzen Pfosten vorbei.

Die Verbindungen vom Mittelfeld in die Spitze sind bei den Niedersachsen allerdings zu oft fehlerhaft, Bälle gehen verloren und Angriffe werden im Keim erstickt. Da ist noch Luft nach oben.

Die ersten Pfiffe schallen durch die Volkswagen Arena. Einige der Anhänger sind nicht ganz zufrieden mit der Darbietung ihres Teams. Die Wölfe bemühen sich weiter gegen gut organisierte Hessen.

Schürrle läuft sich fest. Der Weltmeister kommt mit Speed über rechts, verrent sich dann aber im eigenen Übermut und findet mit seiner Flanke keinen Abnehmer.

Eine weitere Ecke für den VfL nickt abermals Dante über den Querbalken. Die Gastgeber kommen langsam dichter ans Ziel, ohne jedoch wirklich konsequent zu sein.

Arnold und Mathenia kriegen sich in die Haare, weil sich der Wolfsburger beim Abschlag vor dem Keeper tummelt. Nach einer kurzen Ansage des Schiedsrichters vertragen sich die beiden aber.

...die Dante per Kopf in die Tribüne jagt.

Rajković fälscht einen Vieirinha-Schuss noch zur Ecke ab...

Beim Pass in die Tiefe fehlt auf Seiten der Hausherren oft die Genauigkeit. Zu oft wird das Aufbauspiel von Schludrigkeiten unterbrochen.

Der VfL tastet sich allmählich ran. Die Niedersachsen finden jetzt mehr Zugriff zum Spiel und beherrschen das Mittelfeld. Dem Aufsteiger wird das ganz recht sein, Darmstadt lauert auf Konter.

Darmstadt steht in der Defensive sehr gut geordnet und verteidigt geschlossen, gleichzeitig lässt das hessische Gegenpressing kaum Wolfsburger Spielfluss aufkommen. Das sieht äusserst engagiert und vielversprechend aus, was die Lilien bisher auf den Rasen zaubern.

Geburtstagskind Kruse (heute 28) und Schürrle scheinen eine Doppelspitze zu bilden, Arnold orientiert sich etwas dahinter ins zweite offensive Glied.

...doch die Hereingabe von Mario Vrančić kann von der VfL-Abwehr geklärt werden.

Vieirinha fährt den Arm gegen seinen Gegenspieler aus, Darmstadt bekommt einen Freistoss an der Grundlinie zugesprochen...

André Schürrle klopft mal an: Der Weltmeister kommt über das rechts Strafraumeck und zimmert auf den Kasten der Gäste, doch dieser Schuss ist zu harmlos für Christian Mathenia.

Die Lilien attackieren schon tief in der gegnerischen Hälfte und überraschen die Wölfe mit ihrem forschen Gegenpressing. Bislang kann der VfL sein gewohntes Spiel noch nicht aufziehen.

Sandro Wagner trifft Robin Knoche mit dem Ellbogen im Gesicht, Schiedsrichter Schmidt pfeift ab, belässt es aber bei einer Ermahnung.

...und auch die kommt gefährlich! Die Hereingabe wird an den langen Pfosten verlängert, wo Rajković per Direktabnahme das Tor nur um einen Meter verfehlt.

Erste dicke Chance des Spiels für die Lilien! Heller entwischt seinen Bewachern am zweiten Pfosten und kann eine Rausch flanke fast auf den Kasten donnern, stattdessen gibt es Ecke für die Gäste...

Vor der Partie liess Dirk Schuster verlauten, dass es seinem Team vor allem darum gehe, die Rückräume abzusichern. Die schnellen Angreifer der Wolfsburger lauerten auf Vorstösse in die Schnittstelle, weshalb die Hessen die Passwegen dichtstellen willen.

Los geht's in der Autostadt. Die Hausherren agieren in Grün-Weiss, Darmstadt spielt ganz in Blau.

Schiedsrichter des Schlagabtauschs ist Markus Schmidt. Der 42-jährige Personalleiter pfeift bereits seit 13 Jahren in Deutschlands Oberhaus und ist einer der erfahrendsten Schiedsrichter im Land. An der Seitenlinie assistieren ihm Thomas Gorniak und Arno Blos.

Der Ex-Bremer warnt zudem vor den Standardsituationen, die in dieser Saison zu den Spezialitäten der Lilien gehören. Und auch sein Trainer, Dieter Hecking, ist sich dessen bewusst: "Dort hat Darmstadt eine sehr grosse Qualität. Es ist wichtig, dass wir unser Spiel durchbringen, damit sie gar nicht zu Standards kommen." Der Respekt des Aufsteigers vor dem Vizemeister ist andersrum ebenso vorhanden: "Wolfsburg hat sehr hohe Ansprüche an sich selbst und ist mit hoher Qualität durchzogen." Man darf sich also auf eine spannungsgeladen Partie zweier hoch motivierter Mannschaften freuen.

Dabei hoffen die Gäste vor allem auf ihren Top-Torjäger. Sandro Wagner befindet sich seit Wochen in Höchstform, musste am Donnerstagnachmittag das Training allerdings wegen eines Schlags auf das Bein frühzeitig beenden. Sein ehemaliger Bremer Weggefährte, Klaus Allofs, warnt vor dem Stürmer: "Er beschäftigt die Abwehr, reisst seine Mannschaft mit, zeigt eine gewisse Torgefährlichkeit. Er passt genau nach Darmstadt", so der VfL-Manager, "Aus seinen Möglichkeiten macht er im Moment eine Menge."

Siegen muss auch der Gast aus Hessen: Der Aufsteiger aus Darmstadt befindet sich nach starken Anfangswochen nun doch da, wo die meisten Experten sie vor der Saison vermutet hatten - im Abstiegskampf. Mit 27 Zählern haben die Lilien nur einen hauchdünnen Drei-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Doch vor dem Schmankerl kommt die Pflicht: In der Bundesliga rennt Wolfsburg weiter den eigenen Erwartungen hinterher. Letztes Wochenende verloren die Wölfe mit 0:1 bei der abstiegsbedrohten TSG aus Hoffenheim. Nach dem Sieg von Schalke 04 gestern gegen Gladbach trennen den VfL nun schon sieben Zähler auf Rank vier, der sie zur Qualifikation für die Champions League berechtigen würde. Wenn die Gegner nächstes Jahr wieder Manchester United und Real Madrid heissen sollen, ist ein Sieg für Wolfsburg heute ein Muss.

Von der Champions League zurück in den Liga-Alltag: Unter der Woche wurde den Wölfen aus der Autostadt eines der dickesten Lose von der Glücksfee herbeigezaubert, das unter Europas letzten acht auf sie hätte warten können: Im Viertelfinale der Königsklasse wird sich der VfL mit Real Madrid messen dürfen - und müssen. Ronaldo und Co. werden die Niedersachsen sicher vor eine grössere Aufgabe stellen, als dass noch Gent getan hatte.